Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Diät und Stillen

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Frage: Diät und Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Unser Kleiner ist jetzt 9 1/2 Monate alt. Ich stille ihn noch einmal täglich, morgens ca. um 1/2 7, nachdem ich ihn 5 Monate voll gestillt habe. Ansonsten bekommt er noch einmal die Flasche, der Rest sind Breimahlzeiten. Nun meine Frage: Ich habe mit einer Diät angefangen, die mir vor Jahren schonmal sehr beim Abnehmen geholfen hat: Die Trennkostdiät. Der Einstieg geht über zwei Wochen, wo man fast nur Obst isst, zwischendurch gibt es ab dem 3. Tag mal Pellkartoffeln oder einen Salat, nach den zwei Wochen isst man dann ganz normale Trennkost. Nun meine Fragen: 1. Ich entgifte ja durch das Obst auch meinen Körper. Nimmt der Kleine dann morgens beim Stillen Giftstoffe auf, ist es für ihn schädlich, oder ist es o.k., da er sicher ohnehin auch nur noch sehr wenig Milch bekommt? 2. Kann es passieren, dass ich meine "Stillfähigkeit" verliere, wenn ich in diesen ersten zwei Wochen so wenig esse, oder muss ich mir da keine Sorgen machen? Vielen Dank für Ihre Antwort und Gruß Jubi


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Jubi, abnehmen kann frau auch in der Stillzeit. Blitz und Modediäten sind in der Stillzeit nicht ratsam, aber das sind sie sonst auch nicht. Auch Trennkost ist nicht empfehlenswert (u.a. da bei dieser Ernährungsform Blutzuckerschwankungen auftreten können). Eine stillende Frau sollte Ihre tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fallen lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche bzw. zwei Kilogramm im Monat abnehmen. Allerdings gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo Effekt auszuweichen. Es ist sogar möglich weiter abzunehmen als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht. Eine stillende Frau sollte jedoch ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Da es keine "nicht ausreichend sättigende" Muttermilch gibt, brauchst Du dir in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern.Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur eine Ausnahme, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen. Sport plus eine ausgewogene Ernährung, bei der die tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fällt gehen in Ordnung und werden langfristig auch einen Erfolg zeige Gibt’s Regeln für meinen Speiseplan? Ja. Es sind grundsätzlich die gleichen, die auch sonst für eine ausgewogene, abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung gelten: Essen Sie täglich mehrfach möglichst frisches Obst und Gemüse. So sichern Sie Ihre Vitaminversorgung und nehmen verdauungsfördernde Ballaststoffe zu sich. Greifen Sie bei Reis, Nudeln, Müsli und Brot bevorzugt zu Vollkornprodukten. Getreideprodukte liefern Vitamine, Mineral- und reichlich Balaststoffe. Genießen Sie drei Portionen Fleisch und ein, zwei Portion Fisch pro Woche. So bekommen Sie das nötige Eiweiß, außerdem Eisen und Jod. Nehmen Sie täglich Milch- und/oder Milchprodukte zu sich. Hier brauchen Sie etwas mehr, denn wie in der Schwangerschaft ist Ihr Kalziumbedarf auch in der Stillzeit höher. Beispiel: Pro Tag sollten es etwa zwei kleine Gläser Milch, 25 Gramm Käse (ca. eine Scheibe) und 150 Gramm Joghurt sein – natürlich können Sie die Milch durch einen weiteren Joghurt ersetzen etc.. Sparsam mit Streich- und Kochfett umgehen, in der Küche möglichst hochwertige, ungesättigte Pflanzenöle verwenden, versteckte Fette meiden. Typische Fettfallen sind z.B. frittierte und panierte Sachen, viele Wurst-Arten, vollfette Käsesorten, in Öl eingelegte Lebensmittel, Naschkram. Wählen Sie bei Joghurt, Milch und Quark ruhig die fettarmen Varianten. Empfehlenswert ist, jodiertes Speisesalz zu verwenden, um Ihre Jodversorgung zu sichern. ( so aus dem Stillforum hier im RUB bzw. den Empfehlungen der LaLecheLiga). Viele Frauen nehmen sehr gut über das WeightWatcherProgramm ab, da hier das individuelle Befinden und die Stillfähigkeit sehr berücksichtigt werden. Schau hier einmal im RUB im Diätforum. Du wirst sehen, es ist eine prima Austauschbörse mit super Tipps. Viele Grüße von Katrin


Mitglied inaktiv

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Hallo, Du wirst deine Stillfähigkeit definitiv nicht einbüßen, wenn du weniger isst. Ich habe z.B. eine Woche lang aufgrund Magen-Darm-Geschichte gar nichts gegessen und hatte Milch im Überfluss (stille voll). Jetzt dümple ich laut BMI noch an der Untergrenze zur Untergewichtigkeit, hab jedoch weiterhin super Milch. Fange grad wieder an normal zu essen. Es gibt meiner Meinung nach einen kleineren Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Milchmenge und deren Zusammensetzung. Und wenn du dich vorher gut ernährungsphysiologisch ernährt hast, halten sich auch die angeblichen Giftstoffe in Grenzen. Das glaub ich z.B. nicht so recht. Da es so viele unterschiedliche Ernährungsweisen auf der Welt gibt, dazu Frauen die stillen, denke ich, dass eine Diät nach 9 Monaten nicht dem Kind schadet. Ich wünsche Viel Erfolg SUSE


Mitglied inaktiv

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hi ich persönlich bin eine erfahrene fasterin (saftdiät). bei meiner grossen haben ich nach 11 monatiger stillzeit eine fastenkur von 12 tagen gemacht. die kleine wollte dann die mumi nicht mehr trinken, weil diese nicht mehr geschmeckt hat. ich war froh darüber, denn ich wollte eh nicht weiter stillen. ach ja, sie hatte noch 2 mal pro tag gestillt. die trennkost wird bei dir nicht das problem sein, aber die zwei wochen davor, wo du dich fast nur von früchten und gemüse ernährst. das ist nämlich fast das gleiche wie eine saft woche. lg veralynn


Mitglied inaktiv

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