Mitglied inaktiv
Liebe Katrin, jetzt hat nicht mein Kleiner (11 Monate) sondern ich das Problem - aber vielleicht haben Sie einen Tip für mich... Jedsmal wenn mein Sohnemann mal etwas länger meckert oder eine Bagatellerkrankung hat gehen mir nervlich die Pferde durch. Ich "leide" da so schlimm mit, dass ich kaum noch schlafe, total hibbelig und bin und nichts mehr Essen kann, weil mir übel ist. Ist fast wie bei "Prüfungsangst". Mein Kopf sagt mir es ist völlig normal, dass der Kleine mal meckert bzw. auch mal einen Infekt durchmachen muss, aber der ist dann leider nicht mehr Herr über meinen Körper. Haben Sie noch einen Tip, wie man die Nerven einer "Erstlingsmami" beruhigen kann? Ich sehe immer beim KiA die leiderprobten aber supercoolen Mamis rumstehen und denke mir unterdessen, dass ich für den Mami-Job nicht ganz geeignet bin... Wenn der Kleine mal was wirklich Schlimmes hat können sie mich wahrscheinlich mit ins KH einliefern..... Für Ihre Antwort vielen Dank!
Liebe Tine, im Grunde ist es doch eine wirklich gute Neigung, dass Sie so sehr mir Ihrem kleinen Sohn fühlen. Die Eigenschaft, dass man als Mutter unwahrscheinlich mitfühlend ist kommt daher, dass man natürlich im Vorfeld alles zu vermeiden versucht, was dem eigenen Kind schaden könnte UND, dass Sie alle Kräfte mobilisieren können, damit es Ihrem Kind wieder besser geht. Eine wirklich trickreiche Erfindung der Natur zum Schutz der kleinsten Menschen. So ist das Überleben der kleinen zumindest durch die mütterliche Seite i.d.R. gesichert worden. Vor vielen vielen Jahren konnten die Familien nur auf ihre Erkenntnisse und "prophanen" Hausmittel zurückgreifen. Heute ist die medizinische und pflegerische Versorgung so prima, dass gerade MAMA rein sachlich ruhiger werden könnte. Die emotionale Anspannung ist aber weiterhin ein "Überleibsel" von damals und eine ganz wichtige mütterliche Eigenschaft, um das Kind zu schützen... Damit Sie aber dennoch ruhiger werden, ist ein Austausch mit anderen Müttern ganz prima. Wenn Sie ihn nicht schon haben, dann finden Sie ihn besonders gut in Kindergruppen mit gleichaltrigen Kindern. Dort erfahren Sie wirklich ALLES, was einem Kind wiederfahren kann bzw. könnte und welche Möglichkeiten der Aktion es in diesem Falle gibt. Für Sie ganz persönlich können Sie vorbeugen, um in einer kritischen Minute ruhig zu bleiben, indem Sie einen Kinder-Erste- Hilfe-Kurs besuchen. Dort gibt es alle notwendigen Infos zur Hilfe und Vermeidung von Unfällen!!! Auch ich als Kinderkrankenschwester hatte Albträume, dass mein Sohn eines nachts an seinem Schnupfen erstickt... Demzufolge habe ich mir ( damit ich ruhiger schlafen und agieren konnte), einen Plan erstellt. Auf dem stehen: - alle Notfallnummern wie Feuer, Polizei, Notarzt, Giftzentrale, Kinderarzt, Nachbarn und Familie... - Hinweis, wo die Unterlagen von meinem Sohn liegen und ich habe mir eine Handlungskette bei befürchteten Komplikationen aufgeschrieben, was wann zu tun ist... ( Hört sich schlimmer an, als es ist). Nur damit ich für mich, z.B.nachts aus dem Schlaf gerissen, handeln kann. Ausserdem gibt es bei uns ein Notfalltäschchen mit den Kindermedikamenten und einen Autoverbandskasten, der griffbereit liegt. Manche Menschen haben einen Minifeuerlöscher in der Wohnung für die erste Hilfe. Auch ist es sinnvoll einen Schlüssel beim Nachbarn zu deponieren; für alle Fälle! Die ansonsten kindersichere Wohnung ist natürlich Voraussetzung zur Vermeidung der typischen Unfälle. Und da Sie als Eltern zu zweit sind, hat meist einer von beiden den Part der ruhigere zu sein, welcher das Geschehen sachlicher einschätzen und lenken kann. Sprechen Sie sich ggf. noch zusätzlich mit jemandem ab, der Ihnen Unterstützung bieten kann, wenn Ihr Partner nicht anwesend ist. Und sonst gilt: immer die 112 anrufen. Immer und sofort, wenn Sie Hilfe brauchen. Dennoch suchen Sie den Austausch mit anderen Müttern. Sie werden sehen, dass es anderen Frauen sehr ähnlich wie Ihnen geht und Sie können sich vielleicht ein "dickeres Fell" bei den ruhigeren Frauen abschauen. Aber eines ist klar: Ihre Emotionen sind eineswegs übertrieben oder nicht normal, sondern völlig gesund und wichtig! Viele Grüße von Katrin
Mitglied inaktiv
Hallo, mir ging es bei meiner ersten Tochter auch fast genauso. Wenn sie krank wurde, brach für mich immer alles zusammen. Ich hatte totale Unruhe und keinen Appetit. Sie war dann zu allem Unglück auch noch ein Kind mit Pseudo-Krupp und auch öfter im KH. Ich war völlig fertig. Nun ist sie schon neun und mit der Zeit wurde ich immer gelassener und ruhiger. Denk einfach, das ist halt so und als Mama bist du genauso geeignet wie alle anderen auch. Ich habe mich immer viel mit anderen darüber unterhalten und das hat wirklich geholfen. Sei etwas entspannter, meine "Große" war immer viel krank, jetzt hab ich noch eine "Kleine" von neun Monaten und ich bin wirklich viel ruhiger. Ich hoffe, ich hab die etwas helfen können. Wir könnnen uns ja sonst noch mal schreiben. Liebe Grüße aus dem sonnigen Norden
Mitglied inaktiv
Liebe Katrin, liebes Muffelchen, danke für eure aufmunternden Worte. Ich musste gleich ein bißchen grinsen, denn Erste-Hilfe-Kurs, Notfall-Telefonnummern, Medikamente griffbereit, Mini-Feuerlöscher etc. habe ich auch alles schon durchexerziert... Es beruhigt mich etwas, dass es selbst den Profi's so geht... Bin trotzdem eine nervöse Tante, aber ich hoffe das legt sich, wenn der Kleine mal ein paar Infekte hatte und ich sehe "huch - ihm geht's ja immer noch gut".... Für die Akut-Phasen hole ich mir jetzt meinen Mann, meine Schwester (3fach-Mami), Schoki und einen guten Rotwein zur Hilfe. Liebe Grüße aus Frankfurt...