Snief
Guten Tag Herr Dr. Wahn, bei meinem Sohn (5 J.) wurde eine Allergiediagnostik im Blut durchgeführt. Es ergab sich beim Inhalationsscreen ein Wert von 0.82 kU/l (Referenzbereich < 0.35) und bei der Birke ein Wert von 1.30 kU/l (Referenzbereich < 0.10). Ich hatte die Diagnostik veranlasst, weil mein Sohn oft eine verstopfte Nase ohne Infekt hatte und es beim HNO hieß: "Hypertrophie der Nasenmuscheln beidseits, Verdacht auf allergische Rhinitis durch Pollen." Man hat Nasonex Nasenspray verschrieben, welches wir 2x täglich anwenden. Zusätzlich hat er, gerade im Winter, immer mal wieder mit einem atopischen Ekzem zu kämpfen, das aber mit intensiver Hautpflege in den Griff zu kriegen ist. Nun steht im Befundbericht, es soll nun das Markerallergen Bet vl (t215, PR-10 Protein) bestimmt werden,um festzustellen, ob es sich bei der Birkenpollensensibilisierung um eine Primärsensibilisierung handelt. Muss sich der Kleine dafür wieder einer Blutabnahme unterziehen? Was würde welches Ergebnis für ihn bedeuten? Mein Sohn selbst hat keinen Leidensdruck. Würde man da überhaupt eine spezifische Immuntherapie in Betracht ziehen, die Jahre dauert und belastend ist? Ist Nasonex überhaupt die richtige Medikation? In der Familie hat übrigens niemand eine Allergie bzw. er ist nicht vorbelastet. Vielen Dank.
Im Rahmen seiner Atopie-Veranlagung mit Ekzem entwickelt Ihr Sohn offenbar eine allergische Sensibilisierung und wahrscheinlich irgendwann auch eine allergische Rhinokonjunktivitis gegen Frühblüher. Bet V 1 ist das Hauptallergen der Birkenpollen. Eine nochmalige Blutuntersuchung ist aber derzeit für Ihren Sohn ohne jede Konsequenz und rein akademisch interessant. Ich würde darauf verzichten. Nasonex kann man in Zeiten mit stärkeren Beschwerden geben, eine Hyposensibilisierung ist derzeit sicher nicht indiziert. Ich wrate, den Verlauf der nächsten Jahre geduldig abzuwarten, die Beschwerden sind ja eher milde. Gruß, Ulrich Wahn