Katinka26
Sehr geehrter Dr. Wahn, ich hatte schonmal geschrieben wg. des Räusperzwangs meines Sohnes (7), der jetzt seit > 6 Monaten besteht. Er hat auch Allergien, die behandelt werden (kein Hausstaub) und eine Vorgeschichte mit rez. Bronchitiden im Kleinkindalter; Asthma kommt in der Familie vor. Es wurden verschiedene Sachen ausprobiert, u. a. auch Gabe von Kortison über mehrere Wochen, was nichts geändert hat. Eine erste Untersuchung beim Lungenarzt ergab nichts (Lungenfunktion normal, auch nach Belastung, NO2 normal), das Räuspern sei ein Tic (auch damals Ihre Vermutung); nun waren wir zur Kontrolle nochmal da (kein Kortison mehr): Lungenfunktion normal, NO2 normal und diesmal wurde ein Methacholintest gemacht, der positiv war (LuFu >20% schlechter nach der 1. Gabe). Uns wurde gesagt, das bedeutet, dass unser Sohn "leichtes Asthma" hat und wir ab jetzt Kortison geben sollen und er immer Salbutamol dabei haben soll, auch in der Schule. Das Räuspern soll aber weiterhin ein Tic sein und nichts mit Asthma zu tun haben. Dennoch wundert uns: Das Asthma war damit ein Zufallsbefund ohne dass er Symptome hatte (noch nie Luftnot, Pfeifen o. Ä.), denn da das Räuspern ein Tic ist, hatte er ja eigentlich gar keine Symptome. Ich habe noch nie von einem Asthma ohne Symptome gehört - beweist dieser Methacholintest ein Asthma? Er hatte 2 Wochen vorher einen Infekt (Schnupfen, etw. Husten) und ich frage mich, ob das vielleicht noch Auswirkungen hatte und den Test ggf. beeinflusste, weil die Bronchien noch nicht wieder 100% erholt waren. Kann das sein? Außerdem zeigte der FeNo-Test ja an, dass er keine Entzündung hat (der Wert war: 5), wie passt das zusammen? Asthma ist doch eine chron. Entzündung? Soll er trotzdem auch bei diesem leichten Asthma gleich Kortison nehmen? (Die Ärztin sagte, sonst drohen bleibende Schäden.) Sollte man den Test ggf. in 2-4 Wochen nochmal wiederholen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und herzliche Grüße.
Hier halte ich die Bewertungen der Kollegin für falsch. In 40 Jahren Lungenfunktionserfahrung habe ich gelernt, dass es sicherer ist den Beschwerden der Kinder, vor allem im Alter Ihres Sohnes, zu folgen. Lungenfunktion, Metacholinteste etc. sind mitunter hilfreich, oft aber auch nur akademisch bedeutsam und in ´der Klinik verwirrend, in Ihrem Fall vermutlich auch nicht zielführend. Den Empfehlungen zur Steroidtherapie kann ich derzeit nicht folgen. Gruß, Ulrich Wahn
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