Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

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Guten Morgen Prof. Dr. Wahn,   ich habe eine Frage zu meinem 14 jährigen Sohn.   Im Alter von 5 Jahren begann bei ihm eine Allergie gegen Gräser-Mix Spätblüher, Gerstenpollen,Maispollen, Roggenpollen, Weizenpollen, Birke, Eiklar, IgE 417.   Mit 14 Jahren wurden nun weitergehende Blutuntersuchungen gemacht, wegen Protein im Urin (seit gestern wieder o.B.) und immer wieder geschwollenen Fingern.   Dabei kam im IgG4 Nahrungsmittelscreen heraus:   Gluten: Rastklasse 6 Dinkel, Hafer, Roggen, Weizen, Hirse, Mandeln, Hühnerei: Rastklasse 5 Orange, Tomate, Haselnuss, Knoblauch: Rastklasse 4   HbA1c unauffällig, Protein Elektrophorese unauffällig, TSH leicht erhöht, IgE 395, Diaminooxidase gerade so am Grenzwert zur Histaminintoleranz, Rheumafaktor unauffällig, CCP-AK unauffällig, ANA 1:80 gerade am Grenzwert (als er 5 Jahre alt war der ANA schonmal bei 1:160), Proteinase unauffällig.   Nun meine Frage an Sie, als Allergologe. Ist diese Häufung von Intoleranzen und Allergien bei einem sonst gesunden 14 jährigen Jungen (ohne familliäre Vorbelastung durch Allergien) noch normal oder sollte man da weiter in Richtung Autoimmunkrankheit „forschen“?   Herzliche Grüße und einen schönen Tag!


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Der IgG4-Test ist -inzwischen erwiesenermaßen- kein seriöses Diagnostikum für Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten. Der Test wird von verschiedenen Labors aus rein kommerziellem Interesse angeboten. IgG-Antikörper gegen Nahrungsmittel sind teil der gesunden, physiologischen Immunantwort und sollten in keiner Weise zu irgendwelchen diätetischen Restriktionen führen. Alle relevanten Fachgesellschaften lehnen diesen Test inzwischen als irreführend ab, da er mehr zu Verwirrung als zu einer wissenschaftlich basierten Behandlung Anlass geben kann. Bitte lassen Sie sich qualifiziert allergologisch beraten, bevor Sie sich unn ötig Sorge machen. Gruß, Ulrich Wahn


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