Frage: Windelfrei

Liebe Frau Ubbens. Nachdem unser Sohn immer noch keine Anstalten macht, Windel weg zu lassen, hatte ich jetzt mit ihm vereinbart, dass daheim die Windel weg bleibt. Da er Töpfchen komplett verweigert und ich den Umweg auch nicht mehr in Kauf nehmen will, hatten wir vereinbart, dass ich ihn dann auf die Sitzverkleinerung setze. Das alles hat er bejaht. Mit Interesse hat er auch die angebotenen Überraschungen (Süßigkeiten, er bekommt normal nur 1 Kleinigkeit pro Tag) die beim Spülkasten versteckt sind, betrachtet. 1. Tag ging 2 mal etwas in die Hose. Ich hab ihn aber so schnell zum Klo, dass "Erfolg" novh zu verzeichnen war und er bekam also seine Belohnung. 2. Tag waren wir unterwegs, also er hatte Windel. Er hat dann auch immer gefragt ob er ne Windel hat 3. Tag meiner Meinung Katastrophe. Er zeigt sein nicht kooperatives Gesicht wie immer wenn etwas neu ist: Er verweigert komplett stur und reagiert auf positive Verstärkung nicht mehr: Er wartet mit Pisseln bis wir unterwegs sind. Da ich dies durchschaut habe, bin ich daheim geblieben. Er fragt immer wieder wann wir weg fahren oder raus gehen. Schließlich pisselt er in die Unterhose mit den Worten "Ich geh nicht aufs Klo" Ich bin total verzweifelt, die Windel muss endlich weg. Bitte keine Tipps von wegen noch warten, da ich dem Druck der Umwelt nicht mehr stand halten kann und will, da mich das psychisch zu sehr belastet, dass jeder ständig fragt warum er nicht sauber wird, warum ich nicht anfangen würde, speziell Kiga macht mächtig Druck. Wie gehe ich weiter vor, gibt es die Belohnung auch schon wenn er nur am Klo sitzt ohne dass was kommt. Er lässt sich nur rauf setzen wenn er gerade pisselt. Nicht vorbeugend. Viele Grüße

von Markus-Mami am 02.03.2022, 17:03



Antwort auf: Windelfrei

Liebe Markus-Mami, vielleicht kann Ihr Sohn tatsächlich spüren, wann die Blase voll ist und verweigert den Toilettengang. Dennoch werden Sie noch über Monate hinweg den Machtkampf mit ihm durchführen müssen, da er so schnell nicht auf Ihre Worte und Taten reagieren wird. Es wird nur für Sie immer anstrengender und neben dem, dass Sie Ihren Sohn unter Druck setzen, setzen Sie auch sich unter Druck. Geben Sie Ihrem Sohn gerne noch etwas Zeit. Er wird spätestens im Sommer sicherlich Interesse zeigen, die dicke Windel loszuwerden und bei warmen Wetter gerne mal mit nacktem Popo durch die Gegend laufen mögen und dann auch das Töpfchen / die Toilette nutzen. Möchten Sie nicht gänzlich abwarten, können Sie als Ritual einführen, dass Sie Ihren Sohn nach dem Aufstehen oder nach den Mahlzeiten auf die Toilette begleiten. Wichtig ist, dass Sie selbst geduldig bei ihm bleiben und wenn nichts kommt, kommt nichts. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.03.2022



Antwort auf: Windelfrei

Wie alt ist der denn?

von KielSprotte am 02.03.2022, 17:04



Antwort auf: Windelfrei

Hallo, ist kein Vorwurf, aber lies mal Deinen letzten Absatz: Du kannst den Druck nicht aushalten und gibst ihn daher an Deinen Sohn weiter? Auch hier die Frage: Wie alt ist er denn? Für mich als Leserin ist recht offensichtlich, dass Dein Sohn den Druck bemerkt und sich daher verweigert - er weiß ja, dass Du da machtlos bist. Dem Kindergarten gegenüber würde ich mir das grundlegend höflich verbitten, dass von dort Druck auf euch ausgeübt wird. Da sollte zusammengearbeitet werden. Sag denen, dass Du Dich unter Druck gesetzt fühlst, das können die doch auch nicht wollen. Setz ihn regelmäßig auf die Toilette (nach dem Aufstehen, nach einer Mahlzeit, vor dem Weggehen usw). Zehn Minuten, mehr nicht. Wenn er macht, ist gut, wenn nicht, auch. Schaff ein Bilderbuch an, das es nur auf der Toilette gibt, oder lass ihn ein kurzes Video gucken. Beides ist Belohnung genug und gibt es immer nur auf der Toilette, egal, ob erfolgreich oder nicht. Kann er vielleicht erklären, warum er nicht auf die Toilette gehen will? Viele Kinder haben Angst vor dem Loslassen (darum dauert es häufig länger, bis der Stuhlgang auf der Toilette gemacht wird, auch wenn das mit dem Urin schon gut funktioniert) oder möchten ein Spiel nicht unterbrechen. Ich glaube, dass bei euch eine Mischung aus Druck wegnehmen und "Ritual" am ehesten zum Erfolg führt. Viele Grüße

von Mamamaike am 02.03.2022, 17:32



Antwort auf: Windelfrei

Ich meine mich zu erinnern, dass er 3-4 Jahre alt ist und kürzlich ein Geschwisterchen bekommen hat/bekommt? Und dass es bei euch schon in anderen Zusammenhängen viel ums Funktionieren, Konsequenzen, etc ging, was letztlich zu ziemlichen Kämpfen bei euch führte? Hier setzt sich das jetzt fort.... Auch wenn du es nicht hören willst: nimm den Druck raus! Druck erzeugt Gegendruck! Das wird dir am Ende auf die Füße fallen und den Prozess auch noch unnötig verlängern. Es kommt von ganz allein! Meine Tochter war nach kurzer Anlaufphase innert eines Tages soweit und verkündete uns am 1. Tag nach den Ferien, dass sie nun ohne Windeln in den Kiga wolle... und es klappte. Und so kenne ich es von fast allen befreundeten Familien. Lediglich eine hat wirklich Töpfchentraining betrieben und am Ende klappte es eigentlich auch nicht schneller, sondern war mit viel Schimpfen, Unfällen und schmutziger Wäsche verbunden. Er wird es können, wenn er es kann. Biete es ihm einfach freundlich an. Was den Druck der Umwelt angeht: an diesem Thema würde ich aber dringend arbeiten. Es wird noch zahlreiche Situationen geben, wo du für deine Kinder einstehen/ihr Fürsprecher bzw Sprachrohr sein musst. Willst du deinen Standpunkt wirklich von der Meinung anderer abhängig machen?? Nimm den Druck raus. Bei Machtkämpfen ums Essen und die Ausscheidungen kann man nur verlieren.

von Frau_H. am 03.03.2022, 00:08



Antwort auf: Windelfrei

Eines steht ja ausser Frage: er kann, aber er will nicht...... Du schreibst, dass er bewußt wartet bis er wieder eine Windel hat (beim nach draußen gehen), um dann in diese zu machen. Statt nach der Windel zu fragen (und einzuhalten) könnte er auch aufs Klo gehen bzw. bescheid sagen, dass du mit ihm dorthin gehst......!

von KielSprotte am 03.03.2022, 01:05



Antwort auf: Windelfrei

Am 7.12.21 schrieb die TE, dass der Sohn gerade erst 3 geworden ist. D.h. wir sprechen hier von einem knapp Ü-3-Jährigen (!). Da ist doch noch wirklich Luft nach oben... Lass ihn im Sommer nackig laufen, stell ein Töpfchen in Sichtweite und dann geht das seinen Weg. Und wenn nicht, kann man immer noch schauen, wie man es fördern kann. Meiner Erfahrung nach haben ältere Geschwister aber nach der Geburt eines Babys eher Phasen des Rückschritts, wollen viel getragen werden, fallen zurück in die Babysprache usw. Dazu kommt, dass das Thema bei euch schon seit Oktober letzten Jahres präsent ist, zumindest hattest du da schon mal in der Sache geschrieben..u.a. weil der KiGA da ja wohl Druck aufbaut. Der erste Schritt muss wohl das Gespräch mit den Erziehern sein!

von Frau_H. am 03.03.2022, 10:53



Antwort auf: Windelfrei

Am Besten einfach keinen Druck machen! Mein Mittlerer ist (so wie es klingt) ähnlich: er wollte einfach nicht! Egal welche Belohnung oder Erfolge es gab, er fühlte sich mit Windeln glaube ich einfach sicherer, weil er nicht das Gefühl hatte, das Ganze wirklich zu beherrschen. Druck hätte nur Gegendruck erzeugt. Kurz vor seinem vierten Geburtstag (mir graute schon vor der U-Untersuchung) plötzlich der Durchbruch: von heute auf morgen ohne viele Unfälle und ohne ständige Nachfrage ging mein Kind aufs Klo! Er ist einfach so, er will das Gefühl haben, das zu können, was er macht. Einfach probieren und "Fehler machen" ist nicht seins. Sein älterer Bruder hingegen war mit zwei tagsüber trocken und sauber, hatte aber bis er vier war immer wieder Unfälle und ohne Ersatzwäsche und Erinnern ging gar nichts.

von FS1983 am 03.03.2022, 13:51



Antwort auf: Windelfrei

Ich bitte euch meine Sicht auch nach zu vollziehen. Da ich mit machen lassen speziell mit ihm keine guten Erfahrungen gemacht habe. Auch bei anderen Themen. Kooperatives Verhalten wird schnell von ihm ausgenutzt. Wenn man auf ihn zugeht muss man aufpassen, dass er nicht das Gefühl hat "gewonnen" zu haben, sonst "dankt" er es einem durch neues Kontraverhalten. Wenn ich aber nur dosiert von meiner Meinung abweiche, akzeptiert er dass die Richtung von mir bestimmt wird und es läuft. Es gibt Kinder die brauchen sanften Druck. Und er gehört definitv dazu. Er wird nicht eines schönen Tages von selbst die Windel nicht mehr wollen. Ich habe schon so viele Mütter live befragt. Alle sagen, dass wäre selten der Fall. Alle die ich kenne sind so vorgegangen wie ich hier. Alle haben Training betrieben. Zum Teil viel härter als ich. Da wurden nasse Sachen nicht ausgezogen, geschimpft, bestraft, kind blamiert etc pp. Aus diesem Grund denke ich nicht, dass die Aussagen ich würde "wieder" zu viel Druck ausüben, richtig sind. Euer Vorgehen ist ja vollkommem laissez faire. Meiner Meinung nach versuche ich nur sanft! In die richtige Richtung zu führen. Ich hätte gerne eine Stellungnahme der Expertin, denn an Sie habe ich ja geschrieben. Ganz konkret: Ist mein Vorgehen wirklich zu viel Druck. Darf man also gaaaar nichts tun um zu lenken? Was ist damit, dass er seine Windel ja auch nicht mehr richtig haben wollte. Er wollte sie alle 5 min gewechselt haben. Dadurch dachte ich es wäre jetzt so weit. Wie stellt ihr euch das alle vor? Soll ich ihm alle 5 min ne neue Windel ummachen? Schwierig mit Baby....

von Markus-Mami am 03.03.2022, 18:29



Antwort auf: Windelfrei

Ich bin auch der Meinung, dass ein Kind von 3 Jahren schon sehr gut in der Lage ist zumindest tagsüber ohne Windel auszukommen. Ich kenne auch einige Kinder die mit 4 oder 5 Jahren noch mit Windel rumlaufen. Da hat sich die Situation meist zu einem richtigen Machtkampf zwischen Eltern und Kind raufgeschaukelt. Die Kinder merken zwar genau wann sie müssen, haben einen keinen Bock aufs Klo zu gehen, weil dann müssen sie ja ein Spiel unterbrechen oder noch schlimmer das Fernsehen oder Handy daddeln. Mit Windel können sie es ja einfach laufen lassen und wenn es gerade zeitlich paßt die Eltern zum Windeln wechseln ranpfeifen. Ein Fünfjähriger hat mir mal erklärt, dass es ihm mit dem auf Toilette gehen zu umständlich ist, wenn Mama wickelt ist es bequemer und er würde NIEMALS auf seine Windel verzichten. Aber es ist halt modern, den Kindern alle Entscheidungen zu überlassen......... Ich weiß, jetzt kommt garantiert der große Shitstorm, aber meiner Meinung nach haben es Generationen von Kindern geschafft mit 2 - 2,5 Jahren sauber zu sein, ohne einen erkennbaren Schaden davongetragen zu haben. Aber wie sagt meine Oma "früher war man mit einem Baby schwanger, heute sind die jungen Frauen nur mit Wundern, Prinzen, Prinzessinnen, Schätzen dem größtem Glück usw. schwanger" Gehe deinen Weg und noch ein Tipp: wenn es in die Hose gegangen ist, lasse ihn nach einer Weile die Arbeit damit haben: also Umziehen, waschen, Kleidung in Waschkorb/Waschmaschine etc. - das ist den meisten Kids nämlich auch zu anstrengend.

von KielSprotte am 03.03.2022, 22:55



Antwort auf: Windelfrei

Es gibt eben den Typ Mensch, der gegenüber ewigem Druck nicht gut reagiert und dann genau das Gegenteil macht von dem, was man durchzusetzen versucht. Ich würde das Thema momentan bei Seite lassen und dafür sorgen, dass er Töpfchen/Toilettensitz aber immer vor Augen hat. Speziell das Töpfchen ist gut geeignet, da es sich mitnehmen lässt und die Kinder nirgends hoch klettern müssen. Irgendwann löst sich der Knoten von selbst, wenn man ihn selber machen lässt. Wir haben unserer Tochter in dieser Phase immer Pants Windeln und Hosen angezogen, die sie selbstständig schnell runter und wieder rauf ziehen konnte..

von MarcelineCH am 05.03.2022, 13:16



Antwort auf: Windelfrei

Das arme Kind. Und noch schlimmer, du setzt ein zweites in die Welt. Dein Blick ist geprägt von schwarzer Pädagogik und kooperatives Verhalten hast du offenbar kein bisschen verstanden. Du scheinst auch keine Ahnung von der körperlichen Entwicklung eines Kindes zu haben. Vollständige Ausscheidungskontrolle wird von den meisten Kindern viel später erreicht, mit 5 Jahren oder mehr. Du hast völlig falsche Erwartungen an dein Kind. Und das Argument "alle anderen machen es ähnlich..." ist besonders gruselig. Und wenn alle anderen die Kinder prügeln, dann bist du besser, wenn du nur eine scheuerst? Wie dumm ist das denn bitte? Und du scheinst dich und deine Haltung nocht ändern zu wollen. Dafür muss ein so kleines Kind sich deinen Wunschvorstellungen anpassen. Ich halte übrigens nichts von Belohnungen,das ist die Kehrseite von Strafe. Ist genau das Gleiche. Und vor allem sind sie bei Themen wie Sauberwerden fehl am Platz, da das Kind dies in diesem Alter gar nichr so vollumfänglich, wie du dir das vorstellst, steuern kann.

von misssilence am 07.03.2022, 20:26



Antwort auf: Windelfrei

@ Kielsprotte: grundsätzlich finde ich es schon sehr nachvollziehbar, was du sagst. Was ich mich nur frage, wenn du die Kinder dort mit 4 und 5 Jahren in deinem Umfeld erwähnst, die noch die Windel haben: Was macht dich so sicher, dass sie ganz genau wissen, wann sie müssen und dass sie keine Lust haben, ihr Spielen zu unterbrechen und aufs Klo zu gehen? Gut bei dem einen Jungen und dem was er sagte, wird es dann schon vermutlich so sein. Aber kann es bei den anderen nicht so sein, dass sie es vielleicht wirklich einfach noch nicht merken? Gerade wenn sie ins Spielen vertieft sind?

von Tamara88 am 09.03.2022, 11:44