Hallo, ich habe eine Frage zum Verhalten meiner Tochter (12 Monate). Sie war bis sie 6 Monate alt war extrem unruhig, hat viel ohne ersichtlichen Grund geweint, schnell überreizt (Bsp. war ein Mobile schon zuviel). Ich habe sie nie schreien lassen, viel getragen. Ab dem 4. Monat hat sie extrem dem ggü Papa gefremdelt (obwohl sehr engagiert). Verweigerte Brei (mittlerweile klappt etwas Fingerfood) und wird (an manchen Tagen) noch fast voll gestillt. Nachts schläft sie im Familienbett nur mit engen Körperkontakt. Tagsüber nur im Tragetuch. War ab dem 8. Monat extrem anhänglich, sodass ich sie daheim häufig am Arm oder im Tragetuch hatte. Bis letzte Woche hatte der Papa 2 Monate Elternzeit in der er sich intensiv um sie gekümmert hat. Trotzdem war es nur für ihn möglich sie auf den Arm zu nehmen, wenn ich nicht im Zimmer war oder er sie von mir abgelenkt hat. Sie spielt häufig auch mal alleine (wenn ich im Zimmer bin) und ist sehr interessiert an der Erkundung der Wohnung. Nein gibt es nur bei gefährlichen Sachen. Fremden Leuten ist sie mal sehr aufgeschlossen (ohne Beruhrungsängste), mal braucht sie eine kurze Zeit zum Auftauen. Woran könnte das liegen, dass sie bei Fremden grundsätzlich aufgeschlossen und neugierig ist, bei Papa aber fremdelt? Wie sollen wir zukünftig damit umgehen? Bisher habe ich sie immer wieder auf dem Arm genommen, wenn sie bei Papa das Weinen angefangen hat und er sie nicht trösten konnte. Wenn ich mal nicht da war (Bsp. beim Arzt), hat sie zunächst auch schon mal schön gespielt mit Papa, dann aber plötzlich das Weinen angefangen und sich nicht beruhigen lassen, bis ich daheim war. Mal war's auch ok und sie hat mich fröhlich begrüßt. Richtiges Verabschieden geht aber bei ihr gar nicht, da sie dann sofort weint und sich nicht mehr beruhigt (ich habe auch gelesen, dass das in dem Alter auch noch keinen Sinn macht, weil die Babys das noch nicht verstehen?). Selbst die 2 Monate Elternzeit haben keine spürbare Verbesserung des Verhältnisses zu Papa gebracht. Seit ein paar Tagen entfernt sie sich auch schon mal in der Wohnung von mir und krabbelt in ein anderes Zimmer. Das hat sie selbst am ersten Tag der Kita-Eingewöhnung gemacht, als im anderen Zimmer einige Kinder waren. Mich freut es zwar, dass sie selbständiger zu werden scheint und neugierig ist, ich frage mich jedoch wie das zu dem sonst extremen anhänglichen Verhalten von ihr die ganze Zeit davor passt? Ist das eine Phase? Oder beginnt die Loslösung? Bei der Eingewöhnung (Berliner Modell) gab es bis jetzt noch keinen Trennungsversuch. Ich stehe aber den minütlich gesteigerten Trennungen etwas kritisch ggü. Das ist doch in dem Alter nichts anderes als Ferbern, oder? Die Babys haben doch noch kein Zeitgefühl. Ich verstehe auch nicht, warum dieses System für alle Altersgruppen unter 3 Jahren angewandt wird - da gibt es doch erhebliche Unterschiede bzgl. Entwicklung und Kinder sind allgemein sehr unterschiedlich. Wie sehen Sie das? Verurteile ich das System zu schnell? Ich freue mich über Ihre Antworten
von Tschassi am 17.09.2015, 10:58