Interessehalber

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Interessehalber

Angeregt durch die Frage unten betr. Lügen habe ich dazu jetzt auch noch eine kurze Frage. Mein Sohn (übrigens auch 6) erzählt mir manchmal auch mit dem Brustton der Überzeugung die tollsten Geschichten (was zB im Kindergarten loswar, oder was der und der gesagt hat). Manchmal ist es ZU offensichtlich, dass es nicht sein kann, manchmal sagt er selber, wenn er es erzählt lachend " Nein, Quatsch, Mama!" - und manchmal muss ich echt lange überlegen und immer mal wieder fragen "Eeeeeeeecht? Kann ich mir gar nicht vorstellen!", dann sagt er: Nein, das war jetzt erfunden! Ich hake das dann ab, sehe das auch nicht als "Lügen" an, ich habe das Gefühl, es geht um Reaktionentesten, manchmal habe ich aber auch das Gefühl, er versucht damit irgendetwas mitzuteilen, was er nicht anders verpacken kann. Übrigens passiert das auch mit Nachbarskindern, die zum Spielen da sind, die können manchmal auch die dollsten Geschichten erzählen. Warum machen sie das nun in dem Alter? Gehen Realität und Fantasie so auseinander oder geht es ums Testen oder läuft das unbewusst ab? Kein Problem ist es, wenn er etwas kaputtgemacht hat, das zuzugeben und sich zu entschuldigen, obwohl das jetzt nach meinem Empfinden doch viel schwieriger sein müsste. Danke und LG

von Falknerin am 20.12.2011, 16:04



Antwort auf: Interessehalber

Hallo Falknerin Mit diesen Fantasieen versuchen die Kleinen ihren Alltag zu verarbeiten, den sie oft mit ihren Wünschen in Einklang zu bringen versuchen. Meiner Ansicht möchten 6 Jährige mit diesem Verhalten auf sich aufmerksam und sich interessant machen. Bitte fragen Sie Ihren Sohn jedes Mal mit einem schelmischen Lächeln ob er mal wieder "Märchenstunde" hat. Auf diese Weise lernt er zunehmend die Realität vom Wunschdenken zu unterscheiden. Weisen Sie ihn aber bitte zusätzlich darauf hin, dass nicht alle Menschen diese Märchenstunde erkennen und gut finden, dann meinen, dass Ihr Sohn lügt und ihn dann bestrafen oder nicht mehr seine FreundInnen sein möchten. Dieses Verhalten ist aber durchaus altersgerecht und kein Anlass zur Sorge. :-) Schon mal gemütliche Festtage, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.12.2011