anders als die anderen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: anders als die anderen

Ich habe folgende zwei Fragen: 1. Mein einziger Sohn wird im Mai 3 Jahre alt. Ich gehe 2x wöchentlich mit ihm in den Spielkreis, "Papa" mit ihm zum Eltern-Kind-Turnen. Von Anfang an war mein Sohn sehr zurückhaltend, schaute sich das Geschehen von weitem an, ließ sich alles wegnehmen und weinte gleich. Er kommt besser mit älteren Kindern klar als mit Gleichaltrigen oder Jüngeren. Die sind ihm wohl unberechenbar. Außerdem macht er bis heute keine kollektiven Spiele (Kreis- oder Singspiele) mit. Beim Turnen an Geräten dürfen keine Kinder in unmittelbarer Nähe sein, sonst klettert er nicht (Angst vor Schubsereien). Eigentlich finde ich es gut, daß er kein Rabauke ist, doch ein wenig mehr Selbstbewußtsein wäre nicht schlecht. Soll ich meinen "Anti-Mitläufer" in seinen "Ansichten" fördern oder weiter zum Mitmachen animieren? 2. Mein Sohn macht überhaupt keine Anstalten, aufs Töpfchen zu gehen. Er weiß, warum Mama und Papa auf die Toilette gehen. Er sagt manchmal: "Mama, Windel wechseln", wenn es ihn arg stört. Manchmal schwindelt er, wenn ich ihn frage, ob die Windel voll ist (obwohl er nicht beim Spielen gestört wird). Wie kann ich ihm die Toilette noch interessant machen? Töpfchen und Toilettensitz mit Treppchen nimmt er nicht an.

Mitglied inaktiv - 31.01.2001, 21:55



Antwort auf: anders als die anderen

Hallo Uschi Stärken Sie das Selbstbewußtsein Ihres Sohnes, indem Sie viel mit ihm gemeinsam spielen. Da er sich in einer großen Gruppe gehemmt fühlt, ist es ratsam, häufig 1 oder2 Kinder in seine gewohnte Umgebung einzuladen. Beteiligen Sie sich auch dann an einem gemeinsamen Spiel, bis Sie merken, eine Kommunikation erfolgt auch ohne Sie. Vielleicht können Sie oder Ihr Partner mit Ihrem Sohn nachmittags ein kleines "Tobe-Stündchen" einführen, in dem Sie Ihrem Schatz zeigen können, was er schon alles kann um ihn so zu stärken? Bieten Sie Ihrem Sohn Trainings-Windeln an, die er selbst wie eine Unterhose an- und ausziehen kann. Loben Sie ihn, dass er die nasse/volle Windel auch schon allein "entsorgen" und sich eine Neue holen kann. Wird er damit gut fertig, haben Sie den Mut, und lassen Sie die Windel einfach mal weg, nachdem Sie mit ihm dieses Wagnis abgesprochen haben. Manchmal sind die Kleinen so stolz auf dieses Vertrauen, was die Mutter in diesem Augenblick in sie setzt, dass sie von Heute auf Morgen keine Windel mehr tragen möchten. Probieren Sie`s mal und: bis bald?

von Christiane Schuster am 01.02.2001