Babys Fläschchen zubereiten

Milchpulver mit Loeffel

© Adobe Stock, igradesign

Anfangs kommt Ihnen die Anleitung auf der Packung der Babynahrung möglicherweise "chinesisch" vor. Aber keine Sorge: in kürzester Zeit werden Sie Routine entwickeln.

Bald geht das Fläschchen zubereiten mehr oder weniger im Schlaf. Bis es soweit ist, geben wir gerne die besten Fläschchen-Tipps und -Tricks an Sie weiter.

Wie viel Milchpulver?

Das Wichtigste bei der Zubereitung von Babynahrung ist die Dosierung. Bitte halten Sie sich immer genau an die auf der Packung angegebene Mischung. Ein passender Messlöffel wird normalerweise mit jeder Flaschennahrung mitgeliefert. Verwenden Sie zu wenig Pulver bzw. zu viel Wasser, wird Ihr Baby nicht richtig satt. Ist die Nahrung hingegen zu konzentriert, kann das die Nieren Ihres Babys auf Dauer sehr belasten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Kinderarzt oder lassen Sie es sich von Ihrer Hebamme zeigen.

Welche Babynahrung (Pre, 1 oder 2) für Ihr Baby die richtige ist, und wann Sie eine Spezialnahrung füttern sollten, lesen Sie in unserem Bereich Babys Ernährung.

Mit Vorbereitung geht´s leichter

Anfangs sind die Fläschchenzeiten vielleicht noch sehr unregelmäßig. Schnell kommt man plötzlich in Hektik, wenn das Kleine schreit wie am Spieß, aber das Wasser noch nicht abgekocht oder nicht abgekühlt ist. Um unnötigen Stress zu vermeiden, bereiten Sie am besten morgens einmal alles für den Tag vor. Ausreichend Wasser können Sie gleich für den ganzen Tagesbedarf abkochen. In einer sauberen großen Thermoskanne hält es bis zu 24 Stunden die richtige Temperatur.

Füllen Sie nach dem Abkochen auch etwas Wasser zum Abkühlen in eine saubere Ersatzflasche. Dann haben Sie immer frisches heißes und kaltes Wasser für die richtige Mischung parat. Vergessen Sie nicht nachzusehen, ob genügend saubere und sterilisierte Fläschchen und Sauger bereit liegen. Damit das Fläschchenmachen noch fixer geht, können Sie auch die benötigte Milchpulvermenge vorher abmessen und entweder in die trockenen Fläschchen oder in kleine Milchpulverboxen geben. So sind Sie immer ganz schnell einsatzbereit, wenn Ihr kleiner Schatz dann das Signal "Hunger" gibt.

Die Zubereitung des Fläschchens

Vor jeder Zubereitung eines Fläschchens sollten sie Ihre Hände gründlich waschen. Kochen Sie anschließend frisches Trinkwasser für fünf Minuten ab und lassen es auf 40°C abkühlen.

Geben Sie nun 2/3 der benötigten Wassermenge in die Flasche. Anschließend messen sie mit dem beiliegenden Messlöffel die erforderliche Pulvermenge ab und fügen sie diese in die Flasche hinzu. Nun können Sie die verschlossene Flasche gut schütteln und anschließend die verbleibende Wassermenge hinzufügen und die Flasche erneut schütteln. Überprüfen Sie nun noch, dass der Flascheninhalt Trinktemperatur hat (37°C). Dafür können Sie sich etwas Flüssigkeit auf die Innenseite Ihres Handgelenks tropfen, die Temperatur überprüfen und so sichergehen, dass die Milch nicht zu heiß ist.

Die richtige Temperatur des Fläschchens

Perfekt ist Körpertemperatur, also etwa 37 Grad. Im Zweifel gilt aber: lieber etwas zu kalt als zu warm. Das ist wichtig, damit sich Ihr Baby nicht verbrennt, aber auch weil bei hohen Temperaturen über 40 Grad die Nährstoffe in der Babynahrung zerstört werden können. Prüfen Sie die Temperatur immer nach dem Schütteln, vor allem wenn Sie einen Flaschenwärmer oder die Mikrowelle verwendet haben. Lassen Sie dazu ein paar Tropfen über die empfindliche Innenseite Ihres Handgelenkes laufen. Ist die Milch zu heiß, können Sie etwas kaltes Wasser zugeben oder das Fläschchen mit der Außenseite unter den kalten Wasserhahn halten. Ist es zu kalt, hilft der Flaschenwärmer oder ein zusätzlicher Schuss heißes Wasser.

Welches Wasser für Babynahrung?

Im Normalfall können Sie in Deutschland frisches Leitungswasser zur Zubereitung von Babynahrung verwenden, sofern es nicht aufgrund alter Leitungen oder sonstiger Verunreinigungen belastet ist. Vorsicht ist bei älteren, nicht sanierten Häusern geboten, die meistens noch Bleirohre haben. In diesem Fall bitte nicht fürs Fläschchen nehmen. Verwenden Sie bitte keine haushaltsüblichen Wasserfilter, da sich hier sehr schnell Keime festsetzen und vermehren können.

Wie es um Ihre Wasserqualität steht, können Sie beim örtlichen Wasseramt erfragen, oder im Zweifel auch eine Probe Ihres Leitungswassers analysieren lassen. Wichtig für Babys ist auch ein möglichst niedriger Nitrat-Gehalt. Ist das Wasser nicht einwandfrei, greifen Sie am besten auf ein stilles Mineralwasser zurück, das den Hinweis "zur Zubereitung von Babynahrung geeignet" auf dem Etikett trägt. Mit abgepacktem Babywasser sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite, es ist aber vergleichsweise teuer.

Muss man Wasser fürs Fläschchen abkochen?

Dazu gibt es inzwischen eine ganz klare Empfehlung von kinderärztlicher Seite: Das Wasser fürs Fläschchen muss nicht abgekocht werden, sofern Sie zuhause eine gute Leitungswasserqualität haben! Wichtig ist aber: Das Wasser muss frisch sein. Lassen Sie das Wasser also zunächst immer kurz laufen, vor allem morgens, wenn es mehrere Stunden in der Leitung gestanden hat.

Fertige Fläschchen nie länger aufheben!

Egal ob zuhause oder unterwegs, tagsüber oder nachts - Sie dürfen ein fertig zubereitetes Fläschchen nie längere Zeit stehen lassen oder wieder aufwärmen. In der körperwarmen Milch finden Bakterien den idealen Nährboden und vermehren sich - trotz aller Vorsicht - sehr schnell. Falls Ihr Baby nicht trinken möchte, müssen Sie das fertige Fläschchen nach spätestens zwei Stunden entsorgen. Auch übriggebliebene Milchreste darf man keinesfalls wiederverwenden. Ein frisch zubereitetes und dann sofort gekühltes Fläschchen ist im Kühlschrank maximal 24 Stunden haltbar.

Hier noch ein kleiner Trick, wie Sie herausfinden, ob Ihr Baby wirklich schon hungrig ist oder vielleicht aus anderen Gründen weint: Streichen Sie vor dem Füttern sanft mit dem Sauger über die Ihnen zugewandte Wange. Wenn Ihr Baby wirklich Hunger hat, wird es gierig wie ein kleines Krokodil nach dem Sauger schnappen.

Alles vorbereiten fürs Nachtfläschchen

Niemand stapft gerne nachts im Halbschlaf durch die Küche und sucht nach sauberen Fläschchen und passenden Saugern. Am besten bereiten Sie deshalb abends noch alles für das oder die Nachtfläschchen vor und stellen es neben Ihrem oder Babys Bett bereit. Das Milchpulver  können Sie schon einmal abmessen und in die (leere) Flasche geben. Das spart unnötiges Hantieren. Und Ihr Baby wird so vielleicht gar nicht richtig wach und schläft nach dem Trinken hoffentlich ganz schnell weiter. Von einigen Herstellern gibt es dafür auch schon Fläschchen mit einem extra Reservoir fürs Milchpulver, das dann nur noch vermischt werden muss. Ideal auch für Ausflüge oder längere Autofahrten.

On the road: Fläschchen geben unterwegs und im Urlaub

Wer mit einem Flaschenkind unterwegs ist, weiß um die Schwierigkeiten: Flasche, Pulver, heißes Wasser - alles muss mit. Und für längere Touren eben entsprechend mehr. Während man für einen Ausflug zum Spielplatz oder den Besuch bei Freunden ein, zwei Fläschchen gut vorbereiten kann, sieht es auf Reisen schon anders aus. Hier müssen Sie nicht nur Flaschennahrung, Fläschchen und Sauger einpacken, sondern auch für die Möglichkeit sorgen, Wasser zu erwärmen oder abzukochen oder eventuell gebrauchte Fläschchen zu sterilisieren. Beachten Sie bitte: Selbst wenn Sie zuhause das Wasser fürs Fläschchen nicht abkochen müssen, bei zweifelhaften Hygienebedingungen z.B. auf Reisen, sollten Sie es sicherheitshalber doch tun.

Sehr praktisch ist dafür ein Camping-Wasserkocher (auf den passenden Adapter achten!), in dem man Fläschchen und Sauger notfalls auch zum Auskochen kurz hineingeben kann. Ansonsten bietet sich abgepacktes Babywasser an, das im Flaschenwärmer auf die richtige Temperatur gebracht wird. Denken Sie bitte daran, ausreichend Milchpulver mitzunehmen, denn selbst bei unseren europäischen Nachbarn ist nicht jede in Deutschland gebräuchliche Marke ohne weiteres erhältlich. Mehr über Urlaub und Reisen mit Kindern lesen Sie in unserem Reise-Bereich.

Zuletzt überarbeitet: Mai 2022

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