Sehr geehrter Dr. Posth,
unsere Tochter, genau 2 J. alt, hat sehr große Probleme beim Einschlafen. Sie ist noch nie liegend im Familienbett eingeschlafen, sondern immer entweder im Tragetuch, auf Pezziball, im Schaukelstuhl... Seid einiger Zeit schläft sie immerhin ohne Körperkontakt liegend auf einer flachen Pendelschaukel ein - nur unter sehr starkem Schaukeln. Legen wir uns gemeinsam mit ihr ins Bett, bewegt sie ständig Arme und Beine, steht irgendwann auf oder weint sehr impulsiv. (auch bei Rädern unterm Bett) Hat auch als Säugling sehr viel geweint, wurde permanent getragen. LL sehr gut, Papa verantwortlich fürs Einschlafen, Trösten... Keine Fremdbetreuung, gerade sanfte Eingewöhnung Kiga. Was meinen Sie zur Einschlafsituation? Ritual + Müdigkeit vorhanden. Wollen keine Rückbindung provozieren. Wie sollen wir vorgehen?
Vielen vielen vielen Dank für ihre Meinungen allg. hier im Forum.
von
kleinsteff
am 27.08.2012, 07:08
Antwort auf:
Einschlafen
Hallo, ja, die Gefahr der Rückbindung sehe ich prinzipiell auch. Aber an der Situation wird auch ganz viel einfache Gewohnheit Schuld sein. Man hätte vielleicht ein bisschen früher das Ruder umlegen sollen. Es ist ja so, dass ein Protest des Kindes bei einer Gewohnheitsänderung nicht unbedingt zur Rücknahme derer führen muss. Solange man dabei ist und sich liebevoll dem Kind widmet, darf es protestieren. Denn es fühlt sich nicht verlassen und missachtet. Und es reagiert seinen Ärger ja an einem selbst ab. Erst wenn man merkt, dass Angst und Verzweiflung einsetzen, weil man nicht wie gewünscht reagiert, muss man abbrechen, aber auch wieder nicht, um es nicht zu einem anderen Zeitpunkt erneut zu versuchen. sonst hat man ja gar keine Chance, sinnvolle Veränderungen hervorzurufen. Denn je nach Veranlagung und Temperament willigt nicht jedes Kind gleich ein, in das, was man erreichen möchte. Was also schon hätte passieren sollen, müssen Sie jetzt auf sich nehmen. Die Schlafsituation sollte dabei mit Ausstattung des Bettes, Schlaftieren, Übergangsobjekt usw. auf jeden Fall auch verlockend sein. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.08.2012