Lieber Herr Posth,
To 16 Mo (sehr schwere Geburt-schwere prim. Asphyxie, Intrauter. Hypoxie, prim. Atelektase, Fruchtwasser-u. Schleimaspiration, HIE, respir. Versagen, Subduralblutg, ESBL-Besiedlg. - Ganzkörper Hypothermiebehandlung nach 20min Maskenbeatmg) tut sich sehr schwer mit der Eingewöhng bei der Tamu. Bin nach 8 Wo immer noch dabei,war bisher 3x für ca 2h weg. Da hat sie auch nicht geschrien. Generell fängt sie sofort bitterlich an zu weinen, sobald ich zur Tür gehe.. Sie lässt sich ni beruhgigen bis ich zurück komme, das schreien/weinen ist ängstlich/panisch, sie will dann auch ni von Tamu hochgenommen werden, sie windet sich,zappelt.(Krippeneingewöhngm mit 12 Mo gescheitert, Kinder werden schreien gelassen, Betreuung 6:1..) heißt es auch immer, da müssen die kleinen durch.Aber wie kann ich meiner To das denn erleichtern? Es ist ja schon eine sehr lange Zeit. Sie ist sehr temperamentvoll, impulsiv, will viel getragen werden (läuft), schnell wütend...
Danke.
Gruß Anja
von
Anja_S.
am 12.08.2013, 07:53
Antwort auf:
Eingewöhnung Tagesmutter zu lange?
Liebe Anja, zunächst darf man nicht vergessen, dass Ihre Tochter einen sehr schlechten Start ins Leben hatte, und Sie von Glück reden können, dass sie sich bisher so gut entwickelt hat. Dadurch sind natürlich die Bindungsvorsaussetzungen eiin bisschen getrübt und jede Aufnahme von früher Fremdbetreuung muss mit äußerster Vorsicht aufgenommen werden. Dazu kommt, dass Ihre Tochter jetzt schon Loslösungsalter ist (s. gezielter Suchlauf) und möglicherweise gerade die Wiederannäherungskrise erlebt (auch das gezielter Suchlauf!).
Offenbar gelingt es der TM nicht, eine sichere Ersatzbezugsperson für Ihre Tochter zu werden. Die Uraltauffassung "da müssen Kinder durch" produziert Trennungsängstlichkeit, und gerade ein Kind mit so problematischen Voraussetzungen ist besonders gefährdet. Wenn das nicht gesehen wird, dann ist diese Umgebung nicht das Richtige für Ihre Tochter. Sie sollten mit der frühen Fremdbetreuung, wenn es irgendwie geht, am besten noch gut 1 Jahr abwarten und dann in besserer Umgebung neu starten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.08.2013