Mitglied inaktiv
Hallo, muss Euch mal was erzählen, wo ich doch so etwas Ähnliches wie Schadenfreude empfinde... Also: war ja mit meinen beiden bei SPZ wegen Diagnostik AD(H)S usw. Die zuständige Dame hat dann, trotz meiner Schilderungen, dass es enorm viele Ähnlichkeiten gäbe sehr darauf bestanden, die Jungs (eineiige Zwillinge) unbedingt absolut getrennt voneinander zu beurteilen. Das hiess für mich doppelter Aufwand: zweimal hinfahren für Aufklärungsgespräch, 6 mal hinfahren für Diagnostik mit Kindern (2 mal 3 Sitzungen pro Kinde) und jetzt sollte noch 2 mal Abschlussgespräch sein... Für mich als Alleinerziehende und Freiberuflerin eine enorme Belastung weil so unglaublich zeitaufwändig. Nun fand letzte Woche das erste Abschlussgespräch statt... Die Dame hat dann, nachdem sie R. 3 Sitzungen lang gesehen hatte, seinen Bruder M. erstmal andauernd mit R. angeredet *augenverdreh* weil sie sie weder vom Aussehen noch von der Stimme oder vom Verhalten her auseinanderhalten konnte... Und jetzt beim Abschlussgespräch für R. meinte sie, ich bräuchte kein zweites Mal mehr zu kommen, die Ergebnisse seien sich sooo ähnlich und die Unterschiede so minimal, dass sie mir das für den Bruder auch in 2 Minuten so erläutern könne. Und DAS von der guten Frau, die meinte, sie wisse alles über Zwillinge aus ihren Fachbüchern und die mir implizit immer den "Vorwurf" gemacht hat, ich würde die beiden zu sehr in einen Topf schmeissen. Es ist etwas, was mich eh an der heutigen Zwillingspädagogik ärgert. Vor 30 oder 40 Jahren wurden Zwillinge, selbst wenn sie zweieiig waren auf gleich getrimmt, koste es was es wolle. Und heute wird, koste es, was es wolle, auf Individualität getrimmt, wobei dann natürlich die Einzigartigkeit des Zwillingsseins (und auch noch eineiig) wiederum ignoriert wird. Das Eine ist genauso kurz gegriffen wie das andere. Dass Beides seine Bedeutung hat - Individualität und Zwillingsein - und einfach nicht gleichzusetzen ist mit Geschwistern die - wenn auch nur mit einem Jahr Abstand - hintereinander geboren sind, scheint solchen "Experten" - und ich denke da auch an Lehrer etc. die alle irgendwann mal ein Kapitel über Mehrlinge gelesen haben - nicht klar zu machen zu sein. Ebenso wenig, dass jedes Zwillingspärchen seine ganz eigene Dynamik hat. Wenn's für die Zwillinge im letzten Jahrgang gut war, in getrennte Klassen zu gehen, bedeutet das noch lange nicht, dass es für die in diesem Jahr auch gut ist und damit für Zwillinge generell... Sorry, musste raus. Aber irgendwie war's für mich schon einen Genugtuung nachdem ich mir bei der guten Frau den Mund fusselig geredet hatte, dass eineiige Zwillinge nunmal anders funktionieren als Geschwister nacheinander und deshalb auch in einem anderen Zusammenhang gesehen werden sollten... Geglaubt hat sie's mir nicht, aber im Endeffekt dann doch selbst festgestellt dass ich als Mutter mit meiner Einschätzung doch sehr nah dran war. Lieben Gruss Yola
Zitat: Es ist etwas, was mich eh an der heutigen Zwillingspädagogik ärgert. Vor 30 oder 40 Jahren wurden Zwillinge, selbst wenn sie zweieiig waren auf gleich getrimmt, koste es was es wolle. Und heute wird, koste es, was es wolle, auf Individualität getrimmt, wobei dann natürlich die Einzigartigkeit des Zwillingsseins (und auch noch eineiig) wiederum ignoriert wird. Das Eine ist genauso kurz gegriffen wie das andere. Ich glaube Du hast den Nagel auf den Kopfgetroffen! Zitat: dass ich als Mutter mit meiner Einschätzung doch sehr nah dran war. Und das wird heutzutage gerne schlecht gemacht.... aber warum liegen Mütter dann doch meist richtig ? Alles was nicht erklärbar ist..... LG
Yola, erst mal schön, mal wieder von dir zu lesen. Ich bin schon lange der Meinung, dass man auch unterschiedliche Zwillinge unterschiedlich behandeln muss. Also genau das, was du auch meinst. Was für das eine Doppel richtig ist, ist für das andere falsch. Wenn ich von unsern Zwillingen schreibe oder erzähle, kann ich nur weitergeben, was ich mit den beiden erlebe und welche Erfahrungen ich mache. Verallgemeinern würde ich das nie. Und Experten haben leider oft einen "Tunnelblick", ihre sicher wissenschaftlich fundierte Meinung, die dann aber nicht mehr hinterfragt werden darf, von "Laien" erst recht nicht. Es macht mich nur wütend, dass du doppelte Rennerei hattest, die völlig unnötig gewesen wäre. Jutta
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