Elternforum Zwillinge und Drillinge

Grundschulkonzept

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Ich werde zum Hirsch! Besteht mein Leben eigentlich nur noch aus der schier endlosen Suche nach Betreuungsplätzen??? Paul (4 J.) hat jetzt endlich einen KiGa-Platz in unserem Stadtteil und ich kann ihn per Bus oder (mit viel Zeit & Muße) auch zu Fuß abholen. Die für unseren Wohnbezirk zuständige Grundschule gilt als eine der besten in der ganzen Stadt. Blöderweise schulen sie die Kinder bereits mit 5 Jahren ein. Das nennt sich dann Eingangsstufe und ist "keinesfalls mit einer Vorschule odergar richtiger Schule zu vergleichen". Diese E-Stufe dient der langsamen Vorbereitung der Kinder auf die Grundschule und "vermeidet Unterforderung durch ein weiteres Jahr im Kindergarten". Leider vermeidet dieses ach so tolle Konzept auch jegliche sinnvolle Betreuung der Kinder und Mütter, die so "abartig" sind arbeiten zu wollen, haben halt einfach gelitten. Die Betreuung an der Schule hat nur 80 (vergebene) Plätze und endet sowieso um 14.00 Uhr. Eine Elterninitiative führt einen Hort in der Nähe. Die Aufnahmekriterien sind mehr als undurchsichtig und Aussichten auf einen Platz dort sind tendenziell gegen NULL. Die Alternativen wären: Das Kind mit 6 Jahren "regulär" in die Grundstufe dieser Grundschule einschulen zu lassen, aber dann kennen alle übrigen Klassenkameraden sich ja bereits ein Jahr und ob er dann so schnell Anschluß findet, ist fraglich. Die Betreuungsfrage bleibt ungelöst, wobei die Aussichten auf einen der raren Plätze vielleicht höher sind... Variante 2 wäre, ihn in die Grundschule in der Nähe seiner neuen Kita einschulen zu lassen. Sehr hoher Ausländeranteil, Schulhof im Stile eines Kasernenhofes, Arabisch oder Türkisch als erste Fremdsprache. Dafür aber ein Hortplatz in seiner neuen Kita, mit guter Betreuung bis 16.00 Uhr. Ich werde wahnsinnig! Was mache ich denn jetzt??? Ich hatte ingeheim gehofft, die Mädchen nächstes Jahr in der Krippe von Paul´s neuer Kita untergebracht zu bekommen und dann endlich wieder arbeiten zu können. Aber arbeiten zum Selbstzweck - nämlich nur, um die dann nötige Betreuung finanzieren zu können, kann ichauch lassen. Ich möchte einen Beitrag zur Finanzierung dieser Großfamilie leisten und nicht ausschließlich anderer Menschen Arbeitsplätze finanzieren. Ich weiß, es ist nicht wirklich Zwillingsspezifisch, aber das Gleiche Problem haben wir in ein paar Jahren ja1:1 wieder, wenn die Zwillinge eingeschult werden müssen... Mit 5 Jahren eingeschult werden, ohnedaß dabei schlußendlich ein echter Vorteil (1 Jahr kürzere Ausbildungszeit) herauskommt, finde ich irgendwieseltsam. Das Gefühl, meinem Kind ein ganzes Jahr unbeschwerter Kindheit zu stehlen... Wie seht ihr das? Liebe Grüße Astrid


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gerade ist im ZEITmagazin ein artikel über das dilemma der schulwahl zu lesen...der leider nicht besonders in die tiefe geht und schon gar keine entscheidungshilfe ist :-/ der tenor: kommt mal alle wieder runter und schickt das kind einfach in die nächstgelegene schule.....aber....so einfach ists dann ja doch nicht....wie man sieht. wie hoch ist denn faktisch die wahrscheinlichkeit, dass paul einen platz in der elternini bekommt, wovon hängt das denn ab, warum tendiert die wahrscheinlichkeit gegen null? wenn man sich ein jahr vorher anmeldet (und das wär wohl jetzt oder?) dann wird doch wohl noch was frei sein?! klingt ja echt gruselig....ich hoffe anton kommt nie in die schule ;-) wieviele schüler machen das erste (ja wohl überflüssige, wenn nicht pflicht?!) Vor-Grundschuljahr mit und wieviel prozent der schüler kommen dann vielleicht doch "erst" mit beginn der regulären grundschule dazu? vielleicht sind es ja gar nicht so wenige? frag doch mal bei der schule nach, wenn sie dir gefällt, die werden das ja wohl evaluieren oder? wie schätzt du denn deinen sohn ein, wie findet er sich in neuen gruppen zurecht? (jetzt im neuen kiga z.b.?) wär das wirklich so ein problem? (aber bliebe immer noch das nachmittagsproblem....) und mal abgesehen davon, dass diese schule einen offenbar guten ruf hat.....wie hat es dir denn gefallen? so besonders überzeugt klingst du ja nicht, oder liegt das "nur" am betreuungsproblem? das konzept der schule klingt wie nichts halbes und nichts ganzes. wenn es keine vorschule ist , was denn dann?! was ist der unterschied zwischen eingangsschule und vorschule?! was machen die da? und wie? tagesmutter? (knete, hm?) und was ist mit der anderen schule? (dilemma: soziologisch gesehen wäre es natürlich wichtig, dass du dein kind auf die schule mit hohem ausländerteil und so weiter schickst...zum ausgleich, für die gemeinschaft....aber kaum jemand entscheidet sich dann dafür. ich hab hier einen abgedrehten soziologieprofessor, dessen tochter geht in berlin zur schule, im "problembezirk" und in "problemschule"....aber der hat ja als soziologe auch einen ruf zu verlieren - und kann den ausgleich finanzieren.....und das beste: seine frau übernimmt die nachmittagsbetreuung ) ja. ne große hilfe war ich dir jetzt wahrscheinlich nicht.....aber ich hatte es gerade gelesen....und frag mich auch gelegentlich, wie das mal mit anton wird :-/ liebe grüße, anja


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Ahoi Anja, diese lustige Elternini ist laut Selbstauskunft ausgebucht bis ins Jahr 2015 - mal abgesehen davon, daß dort nur einen Platz bekommt, wer eine gute &ausführliche schriftliche Begründung abgibt UND SÄMTLICHEN übrigen Eltern ins Konzept passt (da schwillt mir der Kamm - ich habe weder Lust noch Zeit, mich bei irgendwelchen Eltern einzuschleimen und mein Lebenskonzept zu veröffentlichen, nur damit mein Sohn eine - nebenbei bemerkt absurd teure!! - Nachmittagsbetreuung bekommt). Ich brauche einen Betreuungsplatz und keinen Familienanschluß! Anmelden kann man sich dort nicht wirklich - man kann sich bestenfalls "bewerben". Der "Spaß" kostet dann monatlich um die 300 Euro + Essen + AG´s + + + meine Arbeitszeit, da es ja eine Ini ist, in der alle sich "einbringen" müssen *WÜRG* Du merkst, ich bin grad mal wieder auf 210.... *hyperventilier* Was die Anzahl der armen Würmer anlangt, die von ihren Eltern mit hoher Freude bereits ab 5 dort eingeschult werden, verweigert die Schule jegliche Auskunft. "Das geht sie ja wohl gar nichts an und fällt unter den Datenschutz" (O-Ton). Ich habedann höflich drauf hingewiesen, daß ich nicht Name & Anschrift der "Ausbrecher" möchte, sondern lediglich eine % Angabe.... "Unser Konzept sieht nunmal das Eingangsjahr mit 5 Jahren vor. Aber natürlich können wir weder Sie noch ihr Kind zur Teilnahme zwingen...." Tolles Konzept - ich versteh´s nicht. So herrlich an der elterlichen Realität vorbeizuplanen schaffen in der Tat vermutlich nur Pädagogen. Hier in Wiesbaden bekommst Du Geld dafür geboten, wenn du im Bezirk dieser Schule wohnst und dich als "Pseudo"-TaMu irgendwelcher wildfremder Kinder ausgibst, damit diedann auf diese Schule dürfen.... Wir sind in diesen Bezirk gezogen, weil jeder von dieser Grundschule schwärmte. Das diese anscheinend vorwiegend von Vollzeit-Mama-Kindern besucht wird, die kein Betreuungsproblem kennen bzw. daß die paar Betreuungsplätze ausschließlich in einer durchgeknallten Ini sind, war mir zugegebenermaßen nicht klar. Dumm das. Paul findet sich in neuen Gruppen relativ gut zurecht. In seinem neuen KiGa sind dieErzieherinnen rechtangetan von seiner unkomplizierten Art ;-) Endlich mal jemande, der mein Kind ok findet! Die Kita-Leiterin arbeitet leider nur mit der Schule "ums Eck" zusammen. Zu der Einschulungsdramatik an Paul´s Schule meinte sie nur schulterzuckend "Na ja, die Leut´ finden´s halt chic, möglichst früh mit dem Ernst des Lebens bzw. Lernen zu beginnen." Ich werde jetzt mal eine TaMu-Suche starten. Meine Freundin zahlt ihrer TaMu 5,-- Stunde inkl. Essen. Das heißt, wir wären bei angenommenen 4 Stunden täglich (von 11-15 Uhr) etwa 400 Euro im Monat los, vorausgesetzt, ich finde eine, die ihn abholen würde und auch 5,-- Euro pro Stunde nimmt. Plus etwa 400 Euro monatlich für 2 Krippenplätze für die Mädchen (Geschwisterermäßigung schon eingerechnet). Da bleiben mir dann für mächtig viel Stress & Hetzerei im Monat etwa 250,-- Euro "übrig" (davon finanziere ich dann unter anderem meine Altersvorsorge). HA HA HA... guter Witz, oder? "Und ich Depp mach´ Abitur + Studium", sage ich da nur... Du bist aus Berlin? Da war ich früher oft... Früher, als ich noch einen Beruf hatte, mit dem ich RICHTIG Geld verdient habe.... *heul* Nee, Schluß mit jammern. Die Kinder sind toll und wir werden sie irgendwie schaukeln. Es ist mir übrigens immer eine große Freude, von dir zu lesen. Dasallein hilftschon enorm. Du erinnerst mich an eine meiner besten Freundinnen, die übrigens auch Anja heißt. Scheint am Namen zu liegen *grübel* Ganz liebe Grüße Astrid


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Oh Mann, euch macht man es aber auch nicht leicht Ich würde mein Kind nicht eher einschulen, wenn das dann 11 bzw. 13/14 Jahre Schule bedeutet mit schlechten Betreuungszeiten. Dann lieber mit 6 rein und hoffen, er ist nicht der Einzige, der dann erst zu dem illustren Kreis hinzustößt. Eine Tagesmutter ist dann sogar billiger, wenn du alle Faktoren zusammenzählst. Bei uns wird es auch spannend, wenn die Zwillis irgendwann in die Schule kommen, denn in unserm Stadtteil gibt es keine Schule, die verlässlich betreut (hier arbeiten Mütter halt auch nicht, bin auch so eine "Exotin") von daher kann ich dich gut verstehen aber leider nicht helfen Jutta


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anjas gibts ja ähnlich viele wie annes - und die sind auch immer alle ungefähr gleich alt *lach*. wenn das ganze dermaßen unkooperativ beginnt, sinkt ja der zustimmungspegel drastisch oder....? oder machen die das, um sich vorm ansturm zu retten? sind denn dann die klassen nicht auch voll, wenn die so einen tollen ruf haben und "alle" die eingansgsstufe nutzen? können die ihr konzept nicht n bissel erläutern?! wenn sie das nicht können - andere schule! dann klappt die kommunikation einfach nicht. ja, ich bin aus berlin - aber ich wohne nicht mehr da :-) aber an der hiesigen uni ist ein prof der pendelt und dessen familie in berlin lebt usw.. "Und ich Depp mach´ Abitur + Studium", sage ich da nur..." hör bloß auf, das passt grad nicht in meine sinnkrise


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Hast du dich wirklich mal mit dem Konzept auseinandergesetzt oder verhindern das deine organisatorischen Probleme???? Ich arbeite an einer Gs mit Eingangsstufe und mittlerweile ist es auch bei uns so, das wir viele Gestattungen (Eltern die woanders wohnen, aber ihre Kinder bei uns einschulen) haben......ich ganz persönlich würde meinem Kind keine andere Schulform zumuten!!!!!!!!!!!!!! LG


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Zumuten? Hmm.... Ich weiß nicht.... Was hat denn zum Beispiel dieTatsache, daß man nicht im "richtigen" Stadtteil wohnt, weil man sich das beispielweise schlicht nicht leisten kann, mit "zumuten" zu tun? Kinder werden landläufig in die Grundschule geschickt, die für ihren Wohnbezirk zuständig ist. In diesem Zusammenhang von "Zumutung" zu sprechen, halte ich für ein klein wenig überzogen. Ich habe mir das, was unsere "zuständige" Grundschule an Konzept veröffentlicht, bereits mehrfach durchgelesen. So richtig verstanden, habe ich das nicht, aber das kann natürlich zum Teil durchaus auch daran liegen, daß mir dieses Konzept immer mehr als ABM für ansonsten beschäftigungslose Grundschullehrer erscheint. Es ist ja nett, wenn man die armen Kleinen völlig frei von Noten und ohne jeden Zwang, gaaanz sanft an die harte Schulwelt gewöhnen möchte. Nein, das ist dann aber auf keinen Fall miteiner Vorschule zu verwechseln. Warum das dann bereits mit 5 Jahren anfangen muß, konnte mir bisher weder das Sekretariat noch die Schulleiterin schlüssig erklären und warum da so herrlich an der Realität vorbeikonzeptioniert wird, erläutert leider auch niemand. Blöderweise hängen an den Kindern nämlich zumeist auch noch Eltern, die gerne sichergehen möchten, daß ihr Nachwuchs auch nach 11.30 Uhr eine gute Betreuung hat. Nettes Konzept hin oder her- es ist für berufstätige Menschen in seiner bestehenden Form einfach nicht tragbar und somit empfinden wir mittlerweile das Konzept als Zumutung. Gute Bildung wird zum Luxusgut für diejenigen, die es sich leisten können, die notwendige Betreuung einzukaufen oder selber zu leisten. Ach undganz nebenbei stellt sich mir mittlerweile die Frage, wie denn die Kinder, die ihre ersten 4-5 Grundschuljahre im "Wolkenkuckucksheim" - frei von Noten, Leistungsdruck und ähnlich "bösen" Erscheinungen - verbringen durften mit der Realität zurechtkommen, mit der sie dann ab Klasse 5 zwangsläufig konfrontiert werden. Macht es plötzlich "über Nacht" PLOPP und sie können mit Leistungsdruck umgehen oder stürzen sie nicht vielmehr völlig ab? Oder achten die Eltern darauf, ihren Kindern auch weiterhin nichts zuzumuten und karren sie den Rest ihres Schullebens von einer "zwangsfreien" Schule zur nächsten? Hier gibt´s ja durchaus auch noch eine weiterführende Gesamtschule, die sich vor Ansturm kaum retten kann und "ganz eng" mit unserer Grundschule kooperiert. Ich frage mich einfach, wohin das alles so führt.... Nein, ich bin kein Verfechter von Rohrstock und Nachsitzen - aber einen vernunftorientierten Ansatz inSachen Bildung halte ich für sinnvoller, als das einpacken in Watte und Seidenpapier. In meiner früheren Berufstätigkeit hatte ich Gelegenheit mit Schulabsolventen aller nur denkbaren Schularten zuarbeiten: als überwiegend unbrauchbar, weil Null belastbar erwiesen sich Waldorfschüler & "Konsorten". Sie waren es einfach nicht gewohnt, nach Anweisungen zu handeln und auch unter Druck gute Ergebnisse abzuliefern. Ich fand das wirklich erschreckend und mache mir heute wieder so meine Gedanken darüber.... Egal, ich schweife ab.... Vielen Dank für eure Zeit & Anteilnahme! LiebeGrüße Astrid *die ihren Kindern wahrscheinlich lieber ganz normale Schule "zumuten" wird und dafür eine spitzenmäßige Betreuung in Anspruch nehmen kann*


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Hallo Astrid, auch ich würde mich wahrscheinlich wie Du entscheiden. Lieber alles "stinknormal" mit guter Betreuung als der von Dir geschilderte Firlefanz. Bei uns im Dorf gibt es eine ganz normale Grundschule, aber auch hier entscheiden sich einige Supermütter dafür die Kinder mit dem Auto 13 Km weiter in die nächste Kleinstadt zu fahren, weil die Schule ja viel besser ist. Ich finde das etwas überdreht, denn die Kinder sollten doch mit den Kindern ihres Umfeldes beschult werden. Bei Euch ist es etwas anders, weil ihr ja im Bezirk der Superschule wohnt. Aber wenn ich das von dem Hort höre Meiner Meinung nach sollte der Weg auch genau anders herum sein, wenn wir wettbewerbsfähig (in Punkto Bildung) werden möchten. Die Kinder sollten bereits im Kindergarten lernen, dass man sich manchmal anstrengen muss, um etwas zu erreichen und nicht alles einfach nur Spaß macht (bitte nicht falsch verstehen- die Kinder sollen schon noch Kinder bleiben dürfen..). Jetzt ist aber Schluss mit dem ereifern. Gruß Talke