Elternforum Zwillinge und Drillinge

Dyskalkulie

Dyskalkulie

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

jetzt haben wir einen neuen namen für unser kind *seufz*...sie kann nicht mit zahlen umgehen. damit ist gemeint, wenn man z.b. würfelspiel macht, dann versteht sie es nicht, wenn auf dem würfel 4 punkte sind 4 mal vorzugehen!! und sie muss die punkte auf dem würfel alle einzeln zählen, kann es nicht mit relativ einem blick erkennen! prognose laut kiga evtl. Dyskalkulie. gut oder? kam sofort von den erziehern, weil sie beim "mensch ärger dich nicht" nichts kapiert hat! und was wir jetzt machen? viele spiele wo ein würfel ist mit zahlen! zahlen lernen. zahlen üben! und hoffen es wird besser. sonst was auch immer!! mensch. ich könnt echt würgen! ich bin eigentlich gerade dabei micch selber aufzubauen. meine freundin hat mir gestern sowas von den kopf gewaschen, weil ich immer so fertig bin und am rande der verzweiflung. redete sogar von therapie usw. und da versuch ichs und dann gleich morgens sowas *seufz* nun versuche ich damitfertig zu werden UND suche spiele mit würfeln. mensch ärger dich nicht usw.!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich kann verstehen, dass du das erst mal begreifen und verarbeiten musst ich kann euch nur wünschen, dass spielen was bringt Jutta


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Mici, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber dieser Kiga spinnt. Wie alt ist deine Tochter? Entschuldige, aber heute sind die in den Kigas immer schnell mit Prognosen dieser Art. Und dann? Du glaubst es und eines Tages wird es dein Kind glauben. Dabei hat sie vielleicht gar nichts... lernt nur später die Zahlen. Vielleicht hatte sie auch gar keine Lust auf Mensch ärgere dich nicht. Sie wird lernen mit Zahlen umzugehen, aber nicht, wenn du mittels Würfelspiele den Druck erhöhst. Entspann dich, und laß deiner Tochter nicht den Stempel "Dyskalkulie" aufdrücken. Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es diese Krankheit gibt bzw. dass nicht mit Zahlen umgehen zu können/zu wollen eine Krankheit ist, ist das Kindergartenalter definitiv zu zeitig dafür. Eigentlich sollte man dem Kindergarten die Hölle heiß machen, weil sie unqualifizierte Diagnosen stellen, die Eltern damit verrückt machen, die wiederrum ihre Kinder unter Druck setzen (meist unbewusst und aus Angst) und diese damit verrückt machen. Und schon ist so ein Wurm als "Versager" und "krank" abgestempelt bevor es je eine Schule von innen sah, bevor ein qualifizierter Arzt sich das Kind angeschaut hat, bevor ihm Zeit gelassen wurde, sich nach seinem eigenem Tempo zu entfalten (gut, das letztere will in Deutschland sowieso niemand, leider!). Liebe Mici, tief durchatmen und vergessen, dass dein Kind angeblich nicht mit Zahlen umgehen kann. Sie lieben für das was sie kann und was sie nicht kann. Sie als Mensch, so wie sie ist - und nicht wie der Kindergarten sie sieht - wertschätzen. Du siehst, dass ist ein Thema, was mir nahe geht. Ich finde es immer schlimmer und beengender in Deutschland mit den Zwängen und Beengungen. Heute werden Kinder bereits im Kiga zum "Blödi" gemacht, Förderbedarf wird eruiert. Ein ganzer Industriezweig verdient sich daran dumm und dusslig...die Kinder bekommen das Gefühl vermittelt: mit mir stimmt was nicht, ich bin nicht richtig, ich sollte anders sein. Ist doch echt behämmert. *seuft* LG vina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

du hast recht und ich fand es total vermessen von den erziehern, daß sie gleich mir sowas an den kopf werfen, weil sie beim "mensch-ärger-dich-nicht!" nicht so mitgemacht hat wie ein mädchen was 1/2 jünger ist! dafür kann jasmin ihren namen schreiben, und fahrrad fahren, lernt tennis usw.! ich habe aber immer das gefühl, egal was sie kann, was sie NICHT Kann wird hervorgehoben...sie kann sich nicht konzentriert wohin setzen und in ruhe sielen...sie tobt lieber z.b.!! ich finds nicht schlimm und wenn wir mit ihr uns hinsetzen, dann klappt es super! danke für deine worte, bist mir nicht zu nahe getreten. warte sowieso noch ab, haben ja noch ein bissel zeit! mici


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Finde ich auch komisch, bereits im KIGA ohne entsprechende Tests Dyskalkulie zu "diagnostizieren". Warte doch erst mal ab, wie es ihr in der Schule geht und Rechenunterricht bekommt. Und selbst wenn sie dann immer noch Probleme haben sollte, ist eine ECHTE Dyskalkulie nur mit schulpsychologischen Tests zu diagnostizieren. Das kann man nicht mal als normale Grundschullehrerin 100% einschätzen, ob das Kind einfach schwach im Rechnen ist oder ob eine echte Dyskalkulie vorliegt. Deshalb verweist dann eine Lehrerin die Eltern auf den Beratungslehrer oder Schulpsychologen. Ich hoffe nur, dass bei euch jetzt keine -wie heißt das- "sich selbst erfülende Prophezeiung" eintritt. Dass ihr also GLAUBT, die Kleine habe eine schwerwiegende Matheschwäche, ihr sie UNBEWUSST unter Druck setzt, und sie dann TATSÄCHLICH sehr schwach ist. @vina: Doch, diese -wirklich sehr sehr seltene Krankheit gibt es tatsächlich. Sie ist das "mathematische Pendant" zur echten Legasthenie. Ich hab mal im Rahmen eines Praktikums Übungsblätter eines Dyskalkulie-Kindes korrigiert bzw. hab es versucht... lG tini


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Oh, ich glaube, das wird überbewertet. Heutzutage müssen alle Kinder, jeder Mensch, in eine Norm passen. Dazu gehört eben, dass jeder mit 6 Jahren Lesen und Schreiben lernt. Und tut er das nicht, weil er eben in seiner Entwicklung nicht so weit ist, wird er als krank bezeichnet - Dyskalkulie, Legasthenie. Er muss stillsitzen, sich konzentrieren, Dinge lernen, die ihn womöglich einen Scheiss interessieren und wehrt er sich mittels Unruhe, Unkonzentriertheit etc., wird er als krank bezeichnet - ADHS, ADS und wird mit Drogen (spricht Ritalin) ruhig gestellt. Der Konsum von Ritalin bzw. der ärztlich verschriebene Konsum ist in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. Was will uns das sagen? Heute sind die meisten gaga? Oder kann es sein, dass hier ein System an Menschen angelegt wird, für die das schon lange nicht mehr passt. Ich könnte da stundenlang referieren :-) Ich verwehre mich schlicht dagegen, Kinder/Menschen als krank usw. zu bezeichnen, weil sie nicht in eine sinnlose Norm passen. Mal bei Licht betrachtet und über unseren Tellerrand hinaus. Was passiert eigentlich, wenn ein Kind erst mit 8 Jahren schreiben und rechnen lernt? Was, wenn ein Kind kaum schreibt und rechnet - auch nicht gut - dafür unheimlich viel Sport macht, in der Natur ist, rumtobt? Nichts. Ich werde meine Kinder nicht unglücklich machen in dem ich sie durch andere abstempeln lasse und sie in irgendwelche Therapien usw. stecke. Wir sind eine so stark individualisierte Welt, nur in die Bildung ist das noch nicht vorgedrungen. Darum mache ich mich stark für Unschooling, freie Schulen, keine Schulpflicht mehr. Damit die Leute ihren eigenen Weg gehen können, nicht einen Weg, der im Industriezeitalter beschlossen wurde, als es sinnvoll war Fliessbandarbeiter "zu züchten", als Individualität uninteressant war. Herrje...jetzt hab ich mich aber reingesteigert ;-) Ich hoffe, du siehst es mir nach. LG vina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Schön, dass du es so siehst. Es stimmt, heute wird immer mehr betont wo einer Defizite hat und nicht, was er gut macht. Kein Wunder, dass die Leute kaum noch Selbstbewusstsein haben. Du schreibst, dass wenn ihr euch mit ihr hinsetzt, klappt das super. Wahrscheinlich, weil sie es selber will. Das ist auch ein Kritikpunkt der Experten, die meinen es gibt kein ADHS. Sie sagen, dass angeblich ADHS-erkrankte Kinder, sehr wohl sich stundenlang konzentrieren können, nämlich auf Dinge, die sie selbst interessieren. Nur bei für sie nicht wichtigen Dingen werden sie unkonzentriert, unruhig. LG vina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Vina! Was du über die Individualität und über Normen schreibst, finde ich nachvollziehbar und auch wirklich wert darüber nachzudenken. Aber glaubst du im Ernst es sei realistisch die Schulpflicht abzuschaffen??? Du gehst von dir und deinesgleichen aus. Sicher würdet ihr euch viel Mühe geben und viele Gedanken machen, welche Bildung ihr wie euren Kindern nahebringt. ABER: Was für ein großer Anteil der Bevölkerung kann das nicht? Glaubst du nicht, dass wir einen katastrophalen Anstieg der Zahl an Analphabeten haben würden? Irgendwann werden aus Kindern nunmal Erwachsene, die sich in der Gesellschaft zurechtfinden müssen, die bestimmten Ansprüchen einfach genügen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Modell wirklich funktionieren könnte. Schöne Grüße, Ruth


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Was ich sehr interessant finde ist, dass ADS die unterschiedlichsten Ursachen haben kann. Das "S" in ADS steht ja für "Syndrom". ADS ist also keine Krankheit an sich, sondern eine bestimmte Auffälligkeit. ADS kann u.A. "normale körperliche" Ursachen haben, z.B. auch chronische Borreliose. Es gibt eine Studie, die zeigt, dass bei Kindern das ADS verschwand, nachdem sie erfolgreich auf Borreliose behandelt wurden... Aber mit einer mehrwöchigen AB-Behandlung auf Borreliose macht die Pharma-Industrie natürlich weniger Gewinn als mit einer jahrelangen Symptombehandlung durch Ritalin... lG tini


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Ruth, es funktioniert in fast allen anderen Ländern. Nur Deutschland - neben vielleicht noch Bulgarien (aber auch da gibt es Mittel und Weg) - setzt derart rigide die Schulpflicht durch. Gerade die Finnen, die in Pisa bekanntlich gut abgeschnitten haben, haben ein sehr freiheitliches Bildungssystem. Ich denke, dass davon viel mehr Menschen profitieren als jetzt. Nein, ich glaube auch nicht, dass es einen signifikanten Anstieg des Analphabetentums gibt. Ich spreche auch nicht davon, die Schule abzuschaffen. Es wird nach wie vor genug Familien geben, wo die Kinder ganz normale Schulen besuchen und gut damit fahren. Das ist doch in anderen Ländern auch so. Für mich geht es um Freiheit, wählen zu können, welchen Weg ich als Familie oder mein Kind für sich selbst gehen möchte. LG vina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Vina! Ist ja interessant, dass es diese Wahlmöglichkeit in anderen Ländern gibt, davon habe ich noch nie gehört. Woher weißt du das? Und wie sieht das Modell genauer aus? Ich glaube durchaus, dass es eine ganze Reihe von Eltern gibt, die die Entscheidung verantwortlich treffen können, ob Schule oder alternative Form der Bildungsvermittlung. Aber ehrlich gesagt traue ich das einem großen Teil der Bevölkerung nicht wirklich zu. Der Schulbesuch würde Beliebigkeit erhalten und ich denke nicht, dass Schule funktionieren könnte, wenn die Kinder heute kommen, morgen aber nicht, usw. (Gut, bei älteren Schülern ist das jetzt ja durchaus auch so) Was die Grundschulen betrifft, kann ich mir gut vorstellen, dass Eltern sich da ganz gewaltig verschätzen, was die Notwendigkeit des Schulbesuchs angeht. Gruß, Ruth


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

boah... woher ich das weiss? Das lässt sich nicht in 2 Sätzen sagen. Nunja, ich beschäftige mich sowohl privat, wie auch beruflich mit diesen Themen. In Deutschland gibt es eine enorm wachsende Menge an Menschen, die sich für die Bildungsfreiheit einsetzen. Da musste nur mal googlen. Ich selbst nehme an vielen Veranstaltungen und Aktionen teil. Es gibt so viele Menschen, die mittlerweile zivilen Ungehorsam leisten, weil sie nicht mehr gewillt sind, ihre Kinder auf ein totes Pferd (sprich die Schule) zu setzen. Ich bin es leid, wegen der Unzuverlässigkeit oder Verantwortungslosigkeit anderer Leute mir Vorschriften machen zu lassen. Wenn du das auf den Verkehr umlegen würdest, würde das ja bedeuten, dass man niemanden mehr Autofahren lässt, weil manch einer im Suff einen anderen totgefahren hat. Ist doch Blödsinn. Ich kann dir ja mal ein paar Links zum Thema raussuchen, wenn du möchtest. LG vina