Mitglied inaktiv
mit dreijährigen Zwillingsjungs Hallo Ihr Lieben, wollt einfach nur kurz mal eine meiner (gar nicht so ungewöhnlichen) Wochen beschreiben: Montag: Jungs in die Kita, beide rasten aus, weil sie nicht hinwollen, schleppe einen die Treppe hoch, der rennt wie wild durch die Gegend, Zwilling zwei hockt auf der Mitte der Treppe und brüllt: "Mama, ich falle". Kommt der Koch und rettet mich indem er Zwilling eins erstmal ein bisschen bändigt, ich hole Zwilling zwei... Beide abgegeben und ich ziehe mit Schweisstropfen auf der Stirn aus der Kita. Soweit so gut. Tag Montag weitgehend ohne Vorkommnisse. Traumaarbeit beim Therapeuten, heftige Sache, bin fast in Ohnmacht gefallen, aber sonst nicht schlimm, da muss schon mehr kommen, bis mich was umhaut. Nach Hause, Koffer packen für Dienstreise. Kurz nach 19h00 losgefahren, wollte so gegen 21h30 im Hotel ankommen, prüfe ölstand und merke, dass auf meinem öltank kein Stopfen mehr drauf ist... hmm, wahrscheinlich seit sechs Wochen, als ich das letzte Mal Oel nachgeprueft habe. Mir wird heiss und kalt, aber kein Wunder dass sowas passiert, bei dem enormen Druck unter dem ich stehe. Hmm, was tun? Werkstatt hat schon zu, fährt noch ein Zug? Wieder nach Hause: ja, es fährt noch ein letzter Zug heute. Um Taxi zum Bahnhof zu bestellen, ist es zu spät, meine Mutter nimmt weder Telefon noch Handy ab, na ja, jetzt bin ich bestimmt ein paar Tausend KM ohne Oelstopfen gefahren, dann wird die 8 km zum Bahnhof ja wohl nichts passieren. Komme gerade rechtzeitig zum Bahnhof. ZUG ANNULIERT wegen französischem Bahnstreik. Wieder nach Hause. Was jetzt? Bin Dienstag erst am späten Morgen eingeteilt, Planning ist um die Uhrzeit nicht mehr erreichbar, also das Risiko eingehen, dass man mich neu einteilt, und ich nicht da bin, aber ich habe keine Wahl mehr. Inzwischen ist es nach 21h00, ich bestelle das Hotelzimmer ab, man sagt mir, ich müsse es höchstwahrscheinlich trotzdem zahlen, weil sie jetzt keinen Ersatzgast mehr finden... Klar. Ich lege mich ins Bett. Das war Tag 1 dieser letzten Woche. Bienstag: Morgens um 7 Uhr am Bahnhof angerufen, welcher Zug denn nicht streikt. Um 10 fährt einer. OK kann ich noch zur Werkstatt, kucken ob die eine Propfen haben. Haben sie, zwei Liter Oel nachgefüllt und ich kann losfahren. Uff! Arbeitstag relativ ereignislos, stressig wie üblich aber sonst nix, um 21h00 ist meine Schicht zu Ende und ich darf ins Hotel. Gott sei Dank. Mittwoch: Arbeitstag wie üblich, bin halt müde, aber was gibt's sonst Neues? Abends als ich aus dem Parkhaus fahre, ecke ich an einem Absatz an, den ich nicht gesehen habe. Kaum bin ich draussen: Plattfuss. Gott sei Dank gibt es gleich eine Parkmöglichkeit. Es ist stockdunkel, ich steig erstmal aus, und überlege, was ich jetzt tun soll. Gehe zurück ins Gebäude, suche mir ein Telefonbuch und suche 24 Stunden-Abschleppdienste. Keiner erreichbar. OK, sage ich mir, es ist jetzt fast 20h30, meine Kollegin mit der ich mich zum Weihnachtsmarkt verabredet hatte, wartet seit über einer Stunde, weil ich die Nummer des Hotels nicht gespeichert habe. Ich lass jetzt das Auto stehen, nehme mir selbst ein Taxi ins Hotel und ruf sie dann an. Taxischlange mit etwa 30 Leuten. Irgendwann falle ich geschafft auf den Rücksitz. Angekommen im Hotel ich dann bei meiner Mutter an, frage ob alles in Ordnung ist. Antwort: "Nein, Max hat über 40 Fieber und ich krieg's nicht runter." Beide sind bei Oma zu Hause. Max schluchzt mir am Telefon sein ganzes Elend entgegen und ich kann ihm nicht helfen und muss ihn auf morgen vertrösten. Mensch!!! Donnerstag: Abschleppdienst für die Mittagspause organisiert. Klappt wunderbar, "Bitte fahren Sie zur nächsten VW-Werkstatt, der Reifen ist hin. Einfach erste Ausfahrt auf der Autobahn raus, nicht zu verfehlen." OK, gehe wieder zurück bis Dienstende und dann suche ich dies nicht zu verfehlende Werkstatt mit meinem Gummireifen, der nur für Mini-Strecken ausgelegt ist. Natürlich finde ich sie nicht, irre über die Autobahnkreuze, bis ich irgendwann so einen Reparaturschnelldienst sehe. Nichts wie hin. 170 Euro kostet der Spass, aber ich habe ja keine Wahl, ich brauche das Auto und muss nach Hause, da warten mittlerweile zwei kranke Jungs auf mich. Komme bei meiner Mutter an. Bin ziemlich fertig nach diesen Tagen. Beide stürzen sich weinend auf mich, ich darf nicht mal aufs Klo. Max geht es seit einer Stunde ein bisschen besser, Fieber ist endlich unter 40 nur klagt er jetzt plötzlich über Bauchschmerzen. Dafür ist Richards gesamte eine Gesichtshälfte bis weit hinter die Ohre knallrot und glüht wie ein Ofen. Nehme beide mit in die Polyklinik. Unterwegs im Auto übergibt sich Max. Als ich ihn aus dem Auto hole ziehe ich ihm erstmal im Klinikgang alle Oberteile aus, weil er voll übersäht ist mit Erbrochenem. Bei der Hose kann ich nix tun, Obenrum kriegt er ein T-Shirt aus Mamas Dienstreisekoffer und ihren Schal angezogen und los zum Arzt. Max zusätzlich zur Mandelentzündung einen ordentlichen Magen-Darm-Infekt. Richard schlimmer Mittelohrentzündung, jetzt auch schon mit 39,9 Fieber. Wieder nach Hause, unterwegs noch Apotheke, dann nach Hause die Jungs versorgen. Eine schlaflose Nacht. Irgendwann zwischen 5 und 6 morgens zwischen Wadenwickeln und Ringkämpfen und Schreianfällen mitten in der Nacht um das Einnehmen von Sirup und Fieberzäpfchen. Ich träume ich würde mit einem schweren Baseballschläger durch die Hauptstrasse gehen und sämtliche Fensterscheiben mit Wucht einschlagen, bis mich endlich die Polizei verhaftet und mich über Nacht einbuchtet. Mein einziger Gedanke (im Traum): Endlich darf ich schlafen!!!! Freitag: Planung über den Haufen: Am Sonntag ist Riesenkindergeburtstag (Kunststück bei Zwillingen!), nix aber auch rein gar nix ist eingekauft oder vorbereitet. Um 9 kommt zum ersten Mal die neue Putzfrau. Und das mit zwei kranken Kindern im Haus. Putzfrau ist meine letzte Rettung, das das Haus aussieht wie na ja, möchte ich nicht beschreiben, auf jeden Fall nicht so, dass man Gäste einladen kann. Putzfrau kommt und sagt gleich, dass sie nur 2 Stunden bleiben könne, weil sie einen vereiterten Zahn habe, und um 12 einen Termin beim Zahnarzt in der anderen Ecke des Landes, ich müsse aber der Agentur selbst Bescheid sagen, dass ich ihr erlaubt habe zu gehen. OK, OK, OK, mich kann so leicht nichts mehr erschüttern. Nur wie krieg ich das Haus in einen einigermassen annehmbaren Zustand bis Sonntag und noch eingekauft usw.??? NACHTSCHICHT!!! Samstag: Die beiden Jungs haben sich Gott sei Dank soweit erholt, können zum betreuten Umgang am Nachmittag. Meine Mutter bringt sie hin und zurück. Ich renne in der Zeit in den Supermarkt. Abends wieder ein Riesentheater, ich bin auch nicht mehr die Frischeste und frage mich allen Ernstes, warum ich mir das alles antue. Sonntag: Meine Mutter soll um halb zehn kommen, damit ich den Kuchen holen kann und alles vorbereiten kann. (Die Story steht schon da unter dem Titel "Grossmütter!" weiter untern im Forum). Meine Mutter ist nachmittags immer noch beleidigt, und zieht demonstrativ zur Konsternation der ersten Gäste ab. Na bravo, ich bin es ja gewohnt zu schlucken und blossgestellt zu werden!!! Wir haben Gäste, um die wir uns zu kümmern haben. Drei Stunden lang Tohuwabohu, aber im Grossen und Ganzen eine ordentliche Kinderparty, wie es sich für einen dritten Geburtstag gehört. Abends wieder etwas von dem Chaos beseitigt. Und HEUTE habe ich etwas fertiggebracht, auf das ich wirklich stolz bin: Ich habe alle kaputten Spielzeuge grad selbst repariert, SOGAR die elektronischen! Und darau bin ich stolz. Und wenn Ihr bei diesem Mega-Beitrag nicht schon lange aufgegeben habt, versteht Ihr vielleicht ein bisschen, warum ich so oft müde bin. GÄÄÄÄHNN Lieben Gruss und Danke fürs Zulesen Yola
Da bleibt einem ja nur ein rießen "RESPEKT" Schild hochzuhalten und dir weiterhin Nerven wie Drahtseile zu wünschen. Ich drück dich!! Celeste
Hallo, HUT AB.... viel mehr kann ich gar nicht sagen. Ich bin zwar äußerst selten sprachlos, aber hier fehlen mir ein wenig die Worte :o) Du kannst definitiv stolz sein auf das, was Du da leistest (nicht nur auf das reparierte Spielzeug, hehe)! Ich wünsch Dir ein erholsames, ruhiges und gesundes Weihnachtsfest- und, falls möglich- eine extra Portion Schlaf :o) LG, Sabrina
liebe yola, druck dir den bericht mal aus und heb ihn auf!!!!! ich hab auch viele berichte (vorallem von der anfangszeit mit den beiden ) und wenn ich die jetzt lese denke ich manchmal- himmel- wo hast du die kraft hergenommen. es ist erstaunlich was ein mensch alles leisten kann. aber gleichzeitig ist es unendlich schade, dass kaum jemand es sieht. ich möchte dir auch meinen grössten respekt aussprechen!!!! ich bin selbständig und war/bin auch relativ oft arbeiten. mein mann passt dann auf die beiden auf. ich hör auch immer : "mensch, wie toll das dein mann macht." keine socke sieht, dass das arbeiten kein zuckerschlecken ist und sobald ich zu hause bin ist papa abgeschrieben und die zwerge hängen an mir. hab also full time-jobs... wie du!! nur das du das ALLES alleine machst!!! ich kann mir nicht im geringsten vorstellen welche kraft du jeden tag aufs neue aufwenden musst- und kein mensch dankt dir- ausser deine kleinen!!!! du leistest wirklich unglaubliches und kannst sehr sehr sehr stolz auf dich sein!!!! hier von mir ein grosser dicker drücker und viele viele viele abwehrstoffe für deine zwerge damit du mal bisschen zur ruhe kommen kannst!!!!!!!!!1 ganz liebe grüsse nadine und cora & lena *18.7.2005 (auch von der wirbelwindfraktion)
Wirbelwindfraktion ist richtig gut!!! *lach* Einen Vorteil hat es auf jeden Fall - ich musste mir noch nie Sorgen um irgendeine Art von Frühförderung machen - die beiden sind so lebhaft, dass sie der Entwicklung ihrer "Einlingskollegen" voraus sind. LG Yola
Liebe Yola! Hut ab! Ich hoffe Du hast ein wenig Schlaf gefunden, die Zwerge sind wieder gesund und ich hoffe der Stress mit deinem Ex-Partner ist zur Zeit auf ein Mindestmass reduziert. Deine Jungs können doch sicher bald in die Spillschule, oder? Dann hast Du es finanziell ein wenig einfacher, das wäre doch schon eine Erleichterung. Alles Gute und viel Kraft, MIJA
Liebe Yola, allein beim Lesen bin ich schon erschöpft gewesen. Also mal ganz ehrlich: Mir dir möchte ich ganz sicher nicht tauschen und ich werde eine ganze Weile weniger jammern, denn mir geht es doch ziemlich gut im Vergleich zu dir. War das jetzt gemein???? Ich wünsch dir jedenfalls, dass du mal mehr Pausen zum Durchatmen bekommst und ein wenig inneres Oooooooooooooooooooooooohm!! Gruß Silke
Das ist echt der Wahnsinn! Ich kann dir nur viel Kraft wünschen und etwas mehr Ruhe und Schlaf. Du leistest sehr viel, nicht nur, weil du Spielzeug reparierst Lass dich einfach mal drücken Jutta
Hallo Yola, Du hast zwar einen Wahnsinnsstress, aber eine sehr schöne Art zu schreiben, das Lesen hat richtig Spaß gemacht!! Ist doch auch was, oder? :-)) Alles Gute, Maren
Nee, gemein finde ich das nicht - eher ein etwas um die Ecke gedachtes Kompliment ;-)). Und Du würdest lachen, wenn Du sehen würdest, wie viele Bücher es hier im Haus gibt zum Thema Gelassenheit im Alltag und Entspannungs- und MeditationsCDs... (Hast Du etwa eine versteckte Kamera hier installiert?) Nur einen kleinen Haken hat die Sache... wer hat schon Zeit, sie zu lesen oder anzuhören ;-)) LG Yola
Danke für das Kompliment - irgendwie muss ich ja auch mal Frust ablassen und SCHREIBEN HILFT! Ganz eindeutig. Und wenn dann noch ein nettes Feedback kommt ist es umso schöner. LG Yola
Wahnsinn, da ist "Wahnsinn" wirklich das richtige Wort! Da ist mein Umzugschaos ja gar nix gegen. Wie machst Du das allein? Mein Kompliment! Gruss Britt
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