Mitglied inaktiv
Hallo! Ich möchte hier einfach mal was los werden! Es geht um meine Schwägerin. Sie hatte eine schwere Geburt und in dem Krankenhaus, in dem sie entbunden hat, hat sich der Kleine eine Infektion eingefangen. Sie hatten also einen schweren Start. Obendrein ist in diesem Krankenhaus "Dauerstillen" angesagt. Ohne die nötige Beratung!!! Die Folge war, dass ihre Brustwarzen extrem gelitten haben. Sie musste dann mit dem Kleinen in ein anderes Krankenhaus, wo sie dann abpumpte (besser als gar keine Mumi)! Ich habe ihr des öfteren angeboten ihr zu helfen, den Kleinen wieder an die Brust zu gewöhnen, aber sie wollte nicht. Die Folge war natürlich, dass die Milch bald weg war. Sie meinte, dass die Flasche eh besser sei, weil sie da genau wüsste, wieviel er trinkt. Obendrein ist er ein sehr unruhiges Kind, weint sehr viel und spuckt nach jeder Mahlzeit.(Gut das Spucken muss nicht unbedingt ein Problem sein; haben meine Beiden auch gemacht). Jedenfalls tut mir der Kleine fast leid! Ich habe meine Kinder halt zwischen den "Mahlzeiten" auch mal angelegt, um sie zu beruhigen. Der Kleine schreit sich oft die Lunge aus r hat soo viel mitgemacht! Ich kann das einfach nicht verstehen!!!! Ihre Mutter (meine Schwiegermutter) ist diesbezüglich auch kein guter Ansporn. Die lebt in dem Glauben, dass man die Kinder halt alle 4 Stunden stillt und zwischendurch gab es Fläschchen (wenn das nicht reicht) und nach ca. 3-4 Monaten geht die Milch sowieso weg. Jeder Versuch meinerseits, sie aufzuklären scheiterte. Sie bringt dann immer das Beispiel von einer Frau bei uns im Dorf, deren Kind fast verhungert wäre, weil sie unbedingt stillen wollte(das Kind hatte eine Saugschwäche). Warum gibt es so verborte Leute??? Meine Scwägerin hat inzwischen schon auf 1er und seit ein paar Tagen sogar auf 2er Umgestellt und merkt einfach nicht, das der Kleine etwas anderes braucht. (er wird in ein paar Tagen 4 Monate alt). Sie will auch demnächst mit der Beikost anfangen, obwohl ich ihr geraten habe noch zu warten. Und obendrein möchte sie mit Milchbrei (Die mit Wasser zum anrühren) beginnen, und nicht mit Gemüse (Karotten, Kürbis,...). Entschuldigt bitte, aber ich musste mich mal aussprechen!!! LG Schmuppi
Hey du, ich kann dir nur eins raten: lass los, häng dich da nicht mehr rein, akzeptier, dass sie es anders macht. Ich finde es auch nicht schön, aber es gibt Menschen, die sind 100% beratungsresistent und da tut man sich einen Gefallen, wenn man sich sagt, dass man alles versucht hat und sich innerlich davon distanziert. Ich habe auch so einen Fall in der Familie, die Mutter tut in allem das absolute Gegenteil von dem, was ich für richtig halte. C'est la vie, wir können die Kinder ja nicht kidnappen...
Hi! Tut gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht!! DANKE für dein Posting! Schmuppi
Aha, da ist also deine Schwägerin eine ganz uninformierte, verbohrte Person, die sich (so ist es deiner Schilderung zu entnehmen) nicht ernsthaft um das Wohl ihres Kindes bemüht und die "gängigen" Meinungen zur Ernährung von Babys sträflich missachtet? Glaubst du, dass du ihr so helfen kannst? Ganz ehrlich, wenn MIR jemand derart gegenüber treten würde, dann würde ich auch dankend ablehnen. Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass deine Schwägerin vielleicht Hilfen braucht, die weit über deine Fähigkeiten als Still/Ernährungsberaterin (?) hinausgehen? Du schreibst lapidar "sie hatte einen schweren Start". Ist dir überhaupt klar, was das für eine Frau und Mutter heißen kann? Die Frau ist u.U. traumatisiert, hat nach der kurzen Zeit vermutlich kaum alles verarbeiten können, versucht vielleicht gerade mühsam ihre Mutter-Kind-Beziehung zu festigen. Und du siehst nur das Kind und nicht die Mutter, dabei müsstest du doch wissen, dass das Empfinden der beiden zur Zeit eng miteinander verknüpft ist! Und das gilt auch dann, wenn es der Mutter nicht gut geht! Spürt das Baby vielleicht die Sorgen der Mutter und ist deshalb unruhig? Glaubst du, du verringerst ihre Sorgen, indem du ihr vorschreibst, was sie wann wie zu tun hat, anstatt ihr Selbstvertrauen zu stärken? Möglicherweise hat sie diesbezüglich nämlich einiges hinnehmen müssen in der ersten Zeit. Du bist ANDERS mit deinem Kind umgegangen, aber du hattest auch einen anderen Start/ andere Vorerfahrungen/ ein anderes Kind! Wie kannst du glauben, dass das was für dich und dein Kind richtig und gut war, für deine Schwägerin das NonplusUltra sein wird? Mir tut deine Schwägerin leid! Macht sie sich vllt Vorwürfe wegen der schweren Geburt? Wegen der Infektion, die sich ihr Sohn eingefangen hat? Wegen was-weiß-ich? Und dann bekommt sie auch noch von ihrem Umfeld statt Verständnis und Ruhe immer noch mehr Empfehlungen und Richtlinien und "Tipps" wie "es" richtig zu machen ist. Ihre Mutter sagt es so, du sagst es anders und sie ist irgendwo dazwischen. Ne, mir sind solche Menschen mit diesem "missionarischen Eifer" nicht angenehm. Schau mal nach rechts und links, biete ihr ggf. ein Ohr zum Zuhören an und wenn du das nicht mit deinen Prinzipien vereinbaren kannst, dann lass sie zumindest in Ruhe. LG Annette
Du schreibst, dass ich nicht nur Ratschläge geben soll, aber du tust nichts anderes. Ich hatte keineswegs einen "leichten Start". Nach etlichen Untersuchungen in der Schwangerschaft(Soffwechselkrankheit in meiner Familie, mein Bruder starb daran)bin ich froh zwei gesunde Kinder zu haben und empfinde jedes Kind als ein Geschenk! Meine Kleine war ein sogenanntes "Schreikind" und ich habe auch das gemeistert. Ich will niemanden "missionieren"!!!! Ich wollte mein Unverständtnis nur mal mit jemandem teilen. Ich rede ihr auch nicht drein. Ich habe ihr meine Hilfe angeboten und wenn sie sie nicht annehmen will, kann ich auch nichts machen. Es beschäftigt mich halt! Schmuppi
hallo, ich bin auch leider von der "missionarischen truppe":-) ich weiß wie schwer es ist, wenn man meint es besser zu wissen, mir geht es oftmals so. auch heute als ich neben meiner bekannten stand, die gerade ihrer tochter eine gespritzte banane gab......oder ich die kinder mit dem "babyjoghurts sehe etc." es ist schwer, aber man muss die menschen einfach lassen, ich muss das dann zu hause oft stundenlang meinem mann erzählen, weil es mich so aufregt, aber es nützt nichts. du kannst auf gehör stoßen wenn sie dich etwas fragt, sonst gibt es nur taube ohren. ist leider so! ich weiß es ist schwer. leidensgenossin bettina
momworking hat absolut recht, aber auch ich muss mich immer zusammenreißen, wenn ich mütter beobachte, die m.E. "falsch" mit ihren kindern umgehen und freue mich immer, wenn ich frischgebackenen müttern meine erfahrungen und überlegungen erzählen darf. DENNOCH hat jede mutter ihren weg und jede muss ihre ganz eigene beziehung zu ihrem kind aufbauen. wir diskutieren oft darüber, dass die "mutter" als gattung (;-) sowieso kaum mehr eine privatperson ist, sondern ab beginn der sichtbaren schwangerschaft allgemeinbesitz ist bzw nach kollektiven vorstellungen zu leben hat. gerade wir, die ganz sensibel mit allen themen rund um unser kind umgehen (ernährung, schlafbegleitung, langzeitstillen etc), müssen uns oft dem allgemeinen beschuß von kritik unterziehen und es nervt uns total. gerade deshalb, sollten wir mit anderen müttern toleranter sein. trotzdem erwische ich mich immer wieder, wie ich meine cousine mit ihrem einmonatigen kleinen sohn regelrecht abfrage, was sie wie macht und versuche ihr tipps einzubleuen (...). wahrscheinlich hält sie mich schon für die ökotante asu der großstadt... naja. also, ruhig blut, lass sie ihren weg gehen, versuche ihr deine hilfe und ratschläge anzubieten und erfreue dich an deiner familie. grüße, fred-et-ricke
Danke fred-et-ricke, du hast es genau auf den Punkt gebracht, was ich empfinde. Und Schmuppi, du hast Recht, da waren doch deutlich zu viele Du-Botschaften in meinem Text. Ich bin wohl etwas zu emotional an die Sache dran gegangen. Ob ihr es glaubt oder nicht, auch ich mache mir Gedanken, ob und wie ich evlt. "frischen" Müttern Teile meiner Erfahrung nach drei Kindern angedeihen lassen soll/kann. Egal, ob diese Mütter mit einem Wunschkaiserschnitt liebäugeln, den BabyBj*** als fantastisch ansehen oder "der Brust zuliebe" nicht stillen wollen. Das beschäftigt mich AUCH! Jedoch bin ich ganz sicher, dass ich in den Augen dieser Mütter ebenfalls Dinge getan habe, die auf IHR Unverständnis stoßen (sehr früh wieder arbeiten gegangen, Kind mit 4 Monaten mit nach Holland/Dänemark genommen, Kinder komplett durchimpfen lassen, etc.). Ich habe keine Scheu vor einem Gespräch oder einer Diskussion unter Mamas darüber wie man bestimmte Dinge im Leben eines Babys machen sollte/könnte. Jedoch lasse ich auch Meinungen einfach mal stehen und sehe mich nicht unter Druck jemanden überzeugen zu wollen. Was ich im umgekehrten Fall allerdings ebenfalls erwarte. Und GANZ BESTIMMT würde ich mir nicht anmaßen zu sagen "das Kind tut mir leid, weil es nicht lange gestillt/nicht nach Bedarf gestillt/ nicht im Tragetuch getragen/ nicht im Babybalkon schlafen gelegt wird". Da gibt es nämlich leider massig mehr Gründe, weswegen MIR Kinder leid tun, denen tatsächlich GRUNDBEDÜRFNISSE nach Nahrung, Liebe, Hygiene nicht erfüllt werden. Und das ist ja wohl nicht der Fall bei der Mutter, die du beschrieben hast. Abschließend möchte ich nochmal fred-et-ricke zustimmen und ergänzen, dass die Allgemeinheit wirklich mehr in die Liebe jeder Frau zu ihrem Kind vertrauen sollte, statt die "perfekte Mutter" kreieren zu wollen. LG Annette
Na, dann wird sie bald ein fettes, von Bauchweh noch mehr geplagtes Kind haben, aber mit Sicherheit kein zufriedenes glückliches Baby!