Elternforum Stillen

Umfrage uebers Stillen

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Mich wuerde is mal interressieren wie das Stillen denn in Deutschland, auch von anderen Muettern unterstuetzt wird. Ich lebe zur Zeit in den USA und ich habe oft das Gefuehl mich rechtvertigen zu muessen warum ich stille. Ich weiss nicht ob das Amerika weit ein Problem ist oder nur in meinem Bekanntenkreis. Es haben hier sehr viele in diesem Jahr ein Baby bekommen oder sind Schwanger. Ich bin die einzige die stillt (meine Tochter ist drei Monate alt). Viele hier stillen nur die ersten Tage. Ich bekomme haeufig einen komischen Blick wenn ich sage, dass ich stille und Reaktionen wie z.B. Ach ja, wie ist das eigentlich. Tut es sehr weh? Viele raten mir oft zur Flaschennahrung umzusteigen, da mein Kind unter Kolik leidet. Selbst mein Kinderarzt hat mir dazu geraten (habe ich aber nicht uebers Herz gebracht). Also viel Unterstuetztung hat man hier wirklich nicht. Hat man in Deutschland mehr Unterstuetzung bezueglich des Stillens?


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Hallo, ich würde sagen auf jeden Fall!!! Hier gibt es extra Stillberaterinnen, jede Hebamme hilft bei Problemen und ich habe noch von keiner gehört, die nicht fürs Stillen ist. Mein Sohn mußte nach der Entbindung in die Kinderklinik und sogar dort auf der Mutter- kind Station haben mir die Schwestern beim Anlegen geholfen. Und dort und auch auf der Intensiv Station gibt es Milchpumpen. Ich finde auch, dass man hier nicht dumm angeguckt wird, wenn man in der Öffentlichkeit stillt. Mein Kinderarzt unterstützt das Stillen auch. Ich finde das sehr schade, dass du dich für eine vollkommen natürliche Sache so rechtfertigen mußt!!! Was finden denn die Amis so schlimm am Stillen?? Liebe Grüße Bianca


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Also ich würde Bianca nur bedingt zustimmen. Ich denke, es hängt stark vom Umfeld ab, ob man beim Stillen unterstützt wird. Es gibt auch genügend Mütter (und Schwiegermütter etc) in Deutschland, die anderen vom Stillen abraten. Und auch viele Ärzte und Hebammen, die keine Ahnung vom Stillen haben. VG Babsi


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Hallöchen...ich selbst habe alle meine 4 Kinder lange Zeit gestillt, meine Kleinste (16 Monate) stille ich immer noch ...im Bekanntenkreis zieht man jetzt zwar die Augen hoch, andere finden´s ok. Ich hab eine Freundin in den Staaten und von der weiß ich, dass es bei ihr schnell zu Kaiserschnitten kommt und überdies schnell auch zur Flaschennahrung geraten wird ... die meisten in ihrer Umgebung stillen ihre Babys auch nur die ersten paar Tage und ab dem 2. Monate geben sie nur noch die Flasche ...eigentlich schade ...denen wird schon im Krankenhaus erklärt, dass es viel zu umständlich sei mit dem Stillen und werden absolut nicht dazu ermuntert, was ich sehr bedauerlich finde ....hier in Deutschland hab ich die Erfahrung im Krankenhaus gemacht, dass die Schwestern sich sehr große Mühe geben, den Neu-Müttern zum Stillen anzuleiten. Höre auf Deinen Instinkt und wenn Du den Wunsch zum Stillen hast, dann führ es auch durch, ich finde, es gibt nix besseres für ein Baby, Gruss Angie


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Ich habe per Kaiserschnitt entbunden und mir wurde mit dem Stillen im Krankenhaus sehr geholfen. Ich muss sagen im Krankenhaus habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.


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Hallo, also meine erfahrungen mit der Reaktion aufs Stillen sind sehr unterschiedlich. Da kommt schon mal die Frage (aus dem Bekanntenkreis) "WAS ?!?!? Du willst STILLEN ?!?!? Aber warum DAS denn ?!?!?", als ob das was ekliges wäre. Da wird über die abgepumpte Milch einer Kollegin im Kühlschrank der Firma geredet, als ob das faulige Eier wären. Außerdem weiß der typische Stillgegner auch sofort, daß man da Milchstau und Brustentzündung bekommt und dass die Brustwarzen unheimlich weh tun. Meine Schwiegermutter hat mir erklärt, dass die meisten Frauen nicht stillen können, oder besser gesagt, dass das Kind dann nicht genug bekommt oder die Milch "verwässert" ist. Und selbst wenn die ersten sechs Monate noch positiv über das Stillen geredet wird, heißt es danach dann doch schon ab und zu, "mit einem halben Jahr braucht das Kind doch keine Muttermilch mehr" oder "ICH will jetzt meine Brust mal wieder für mich". ach ja, und den Frauenarzt, der mir bei der Nachsorge erklärt, es wäre aber besser, nur 3 Monate zu stillen, weil das Kind sonst ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen hätte (Studie aus England), muss man / frau auch noch ertragen. Hier hat die Nahrungsmittelindustrie wirklich ganze Arbeit geleistet. Aber es gibt auch jede Menge Unterstützung: Meine Hebamme, die mir mit viel Liebe und häufigen Besuchen die Angst genommen hat, mein Kind würde die ersten Tage / Wochen nicht genug zunehmen. Die Schwestern im Krankenhaus, die mir ständig zur Seite standen. Mein Kinderarzt, der glücklicherweise auch der Meinung ist, dass Muttermilch das beste für das Kind ist, wenn die Mutter bereit ist zu stillen. Meine Mutter, die mit meiner Schwiegermutter sehr dezent aber ungeheuer wirkungsvoll ein paar Takte geredet hat. Mein Körper, der durch das Stillen innerhalb von 2 Monaten sein Ausgansgewicht wieder hatt, und das, obwohl ich 17 kg zugenommen hatte. UND GANZ WICHTIG: meine Tochter, die ein wundervolles, ausgeglichenes und fröhliches Stillkind ist. also ganz viel unterschiedliche Reaktionen - es kommt nur darauf an, wem man vertraut. viele Grüße Jutta


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Hallo! Dass was du schreibst überrascht mich jetzt ziemlich. Ich dachte immer, in den USA ist stillen ganz normal und nur bei uns (deutschsprachiger Raum generell) wird so komisch damit umgegangen. Leider ist es bei uns so, dass gerade die Generation der jetzt 50+ (also unsere Müttergeneration) überhaupt keine Ahnung hat vom Stillen. Sie können auch tatsächlich recht wenig damit anfagen und es kursieren die schrägsten Ammenmärchen. Ich denke aber doch, dass es jetzt ein Umdenken gibt und immer mehr Frauen wieder stillen und es auch als etwas sehr Positives angesehen wird (als ganz "normal" vielleicht noch nicht - normal ist in den Köpfen eher noch das Fläschchen geben). LG, Kathi


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Ich denke auch, es liegt am Umfeld. Die Frau meines Kinderarztes ist Stillberaterin. Da ist eh alles klar. Unsere Freunde sind der Meinung, daß eh die Mutter am besten weiß, was fürs Kind gut ist, ein Pärchen hat eine Tochter, 4 Wochen älter als Theo, und stillen auch. Was ich nicht verstehe, wieso soll denn Stillen umständlicher sein als Flasche? Ich lese das hier sehr oft und wundere mich nur. Luise konnte ja nicht stillen und mich nervte dieses ewige Flasche warm machen, auskochen etc. Am Anfang habe ich ja noch abgepumt, das war ja reine Knochenarbeit... Jetzt bei Theo mache ich nur das T-shirt hoch und fertig. DAS nenne ich einfach! Naja, vom Thema abgewichen... Meine Schwiegermmutter ist auch so eine unwissende (wird nicht satt, Milch zu dünn, mal was "richtiges" geben etc. ) aber entweder bekommt sie nen Spruch oder wird angepflaumt oder einfach ignoriert... In der Öffentlichkeit bin ich noch nicht angesprochen worden, aber bei manchen Blicken lag mir schon ein Spruch auf der Zunge. Aber auch da wurde mir (stillend) schon oft ein Lächeln geschenkt. Manche fragen ja sogar, wenn sie die Beine aus dem Tuch hängen sehen, weil sie es einfach nicht kennen.


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also ich kann für Deutschland und Österreich mitreden - und habe in den USA eine Schwägerin, die Ärztin ist. In Deutschland und Österreich ist es wohl Glückssache, wen man nach der Geburt als Unterstützung bekommt. Ich hatte bei meiner ersten Tochter riesige Probleme, sie bekam Fläschchen, etc. Ich habe mich mit dem Stillen nur durchgesetzt, weil ich sooooo viel Milch hatte, dass ich mir gedacht hatte, es wäre himmelschreiender Unsinn, Flasche zu geben. Gott sei Dank habe ich die La Leche Liga kennengelernt, dort habe ich viel Hilfe und Unterstützung bekommen. Meine erste Tochter habe ich knapp 15 Monate gestillt, die 2. stille ich noch (16 Monate). Ich kenne einige Leute, die auch so lange oder länger gestillt haben. Aber natürlich auch Fläschchen Mamas. Meine Schwägerin in den USA (Internistin), hat sich schaudernd durch die ersten 6 Monate stillen gequält, weil von der Amerikanischen Kinderärztevereinigung mindestens 1 Jahr zu stillen, von der WHO sogar 2 Jahre. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass sie länger gestillt hätte, weil sie wieder arbeiten ging (nach 4 Monaten) und dann ganz auf Formula umgestiegen ist. Ich würde Dir empfehlen, Dir über die lalecheliga, einer Bewegung für das STillen aus den USA, eine Stillgruppe zu suchen in der Du gleichgesinnte findest. Ich kenne hier in Wien 2 Amerikanerinnen - beide stillen jetzt über 1 Jahr. Eine davon hat das erste Kind 2 Jahre gestillt. Alles Liebe Edith


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http://www.lalecheleague.org/


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Ich vermute mal, dass es in den USA auch sehr stark vom Bundesstaat abhängt. In Florida darf man zum Beispiel am Strand weder Stillen noch - jetzt kommt es - sein Baby WICKELN!!! Das wird mit einem Ordnungsgeld belegt, denn es sind ja Geschlechtsteile sichtbar, was von anderen Strandgästen als Belästigung empfunden werden könnte oder was weiß ich... Mein Mann ist in Florida aufgewachsen und wir wollten ursprünglich mal nächstes Frühjahr mit dem Kleinen rüber. Der wäre dann 1 1/2 und sicher noch nicht abgestillt, also sparen wir uns das wohl vorerst besser. Ich glaube nämlich nicht, dass ich mit meiner Empörung an mich halten könnte, wenn mich jemand vom öffentlich Stillen abhalten wollte! Das jetzt nur mal als Extrembeispiel. Ich könnte mir vorstellen, dass es z.B. in New York gar kein Problem wäre.


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Also eigentlich bin ich schockiert, wieso eine so natürliche Sache wie das Stillen soviel Aufsehen erregen kann. Ich mein, mal ganz nüchtern betrachtet: Wozu hat eine Frau denn zwei Brüste...?? Sicher nicht ursprünglich zur Freude des Mannes. Als ich vor ca 3 Wochen bei mir auf Arbeit vorbei ging um meinen jetzt 11 Wochen alten Sohn vorzustellen, hat mich jeder der ungefähr fünfzig Kollegen, die mich gesehen haben gefragt, ob ich denn NOCH (!!!!) stillen würde! Das hat mich echt ziemlich beschäftigt. Und ehrlich gesagt, was geht die das eigentlich an??? Ich möcht auch mindestens 6 Monate voll Stillen und dann bis zu 1- 1 1/2 Jahren noch zusätzlich zur festen Kost. Ich geniesse auch einfach die Nähe, die einem das Stillen gibt! In diesem Sinne also ein Hoch aufs Stillen ;o)


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Tja auch in Deutschland ist es nicht so ohne. Da fragt die Hautärztin z.B. ob ich meinen noch nicht mal 8 Monate alten Sohn nicht endlich "los" werden möchte. NEIN will ich natürlich nicht! Wiederum hat ihr Sohn, jetzt 7 Jahre, bei ihr mit im Bett bis übers 6 Jahr geschlafen. Deshalb war sie ganz ok mit dem Elternbett. Naja allgemein verbessert sich die Lage in Deutschland. Im Krankenhaus wurde mir sehr geholfen und als mein erster Sohn auf Intensiv war, riet mir jeder Arzt, auch ja zu stillen und sie haben mir die Pumpe erklärt etc. Also da habe ich gute Unterstützung gefunden. Und nun versuche ich mein Umfeld auch etwas in diese Richtung zu lenken. Meine Schwester, die immer dachte sie könnte nie lange stillen und viel Milch würde aus ihrer kleinen Brust nicht kommen, erfreut sich nun seit mehr als 9 Monaten am Stillen ihrer Tochter. Ich denke die Unterstützung ist sehr wichtig. Aber es ist auch wichtig wofür man selbst steht und was einem wichtig ist. So gehe ich seit der 8 Woche schon wieder arbeiten und habe trotzdem beide Kinder voll gestillt und den Großen bis 14 Monate. Das mit dem Pumpen geht und ich finde es einfach schön und genieße den Kontakt. LG Grit