Elternforum Stillen

@TinabeiRuB wegen Stillen-Können oder -Wollen

@TinabeiRuB wegen Stillen-Können oder -Wollen

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Hallo Tina, ich möchte vorausschicken, dass ich selbst 13 Monate gestillt habe, davon die Hälfte voll - nur damit kein Missverständnis aufkommt. Du hast natürlich Recht, was die Fähigkeit zu Stillen angeht, die mindestens 98 Prozent der Frauen besitzen. Ich finde es aber falsch, den Frauen, die früh aufgeben und zur Flasche greifen, nun zu unterstellen, sie hätten eben einfach nicht stillen WOLLEN. Bei den meisten betroffenen Frauen in meinem Bekanntenkreis ist es vielmehr so gewesen, dass die völlige Uninformiertheit und Unengagiertheit der Krankenhaushebammen das Stillen von Anfang an zum Problem gemacht hat. Dort wurde schon bei kleinster Gewichtsabnahme zugefüttert, den Frauen die Milchpumpe an die Brust gedrückt mit dem Hinweis, doch bitte genauso viel abszupumpen, wie die tolle Bettnachbarin, die soundsoviel geschafft hat; nach Kaiserschnitt wurde das Baby der Mutter erst am übernächsten Tag überhaupt zum Anlegen gebracht... Die Liste der hanebüchenen Versäumnisse ist ellenlang. Gerade Erstlingsmütter sind hier oft rasch überfordert und entmutigt, manchen sagt man sogar ausdrücklich, dass sie "mit einer so kleinen Brust" oder "mit so wenig abgepumpter Milch" ihr Baby sowieso nicht satt bekämen. Das sitzt tief und kann das Stillen vergällen, ehe es erst begonnen hat. Man muss schon sehr selbstbewusst, unerschrocken und gut informiert sein, um sich hier nicht verunsichern zu lassen. Ich kenne viele Mütter, die danach fest davon überzeugt waren, ihr Kind nicht selbst ernähren zu können, bei denen die Stillprobleme kein Ende nahmen und jegliches Selbstwertgefühl in puncto Stillen verschwunden war. Man sollte Frauen lieber raten, schon in der Schwangerschaft z.B. das "Stillbuch" von Hannah Lothrop zu lesen, damit sie hinterher nicht auf die blöden Klinikhebammen angewiesen sind. Klar gibt es sicher Frauen, die Ausreden benutzen, weil sie nicht zugeben mögen, dass sie tatsächlich einfach nicht stillen WOLLEN. Ich finde aber, man darf nicht so gnadenlos und lieblos alle Nicht-Stillerinnen über einen Kamm scheren. Liebe Grüße, Benia


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Zunächst einmal: Ich fühle mich nicht unbedingt angegriffen. Dies vorweg. Was nutzt die beste Information zum Stillen in der Schwangerschaft, wenn es dann anschließend doch nicht geht. So jedenfalls ist es mir ergangen. Ich habe mich in der Schwangerschaft über das Stillen ausführlich informiert und Anregungen aus dem Stillforum geholt. Und was war nach der Schwangerschaft? Es ging nicht. Denn dummerweise habe ich richtig harte Brustwarzen, die sich unmittelbar nach dem Ansaugen sofort wieder zurückziehen. Für meinen kleinen Benjamin keine Chance, hier in irgendeiner Form durchzuhalten. Ich habe geheult, weil es nicht ging, da es mein Traum war. Die Leute im Krankenhaus haben es nicht hinbekommen und hier zu Hause die Hebamme/Beraterin auch nicht. Wir haben es mehrfach mit allen Tricks und Möglichkeiten probiert. Damit Benjamin nun MuMi geniessen kann, pumpe ich ab, was ich eigentlich schon fast als Streß empfinde. Denn Benjamin hält sich nicht unbedingt an meine Zeiten. Meist pumpe ich erst für die nächste Mahlzeit ab. Außerdem ist meine Milchmenge trotz viel Trinken etc. so gering, daß er niemals davon satt werden würde. Ich habe also nur Handikaps und bin verdonnert, zuzufüttern. Ich verurteile keine Langzeitstiller, aber mir würde auch nie in den Sinn kommen, Flaschenmamis zu verurteilen. Ich akzeptiere es. Und jede Mutter weiß für sich und ihr Kind am besten, was sie möchte und deshalb sollte man sie es auch so machen lassen. L.G. Chrissy


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Hallo, bei meiner Tochter war ich damals so eine uninformierte Erstlingsmutter und habe nur 3 Mon. gestillt. In der 2. SS hatte ich mir vorgenommen länger zu stillen und habe mich informiert (habe auch das Stillbuch gelesen). Und jetzt stille ich schon glückliche 16 Mon.. Ich finde es schlimm, dass man im kh und auch von manchen Hebammen so viel falsches gesagt bekommt und man sich selber informieren muss. lg monika


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Hallo, ich habe ja auch nur geschrieben, dass die meisten es als Ausrede benutzen und damit den Erstlingsmüttern eben das Gefühl geben, stillen wäre eine total schwierige Sache, was es aber eben mit der richtigen Info nicht ist! Deswegen sollen die, die nicht wollen, es auch so sagen und nicht hinter "ich konnte nicht, weil..." verstecken! LG; Tina


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Und neben *oft* uninteressierten, ungebildetem Klinikpersonal kommen ja dann noch andere "Faktoren" wie Kinderärzte und Schwiegerhexen dazu und bestätigen, dass das Kind doch in Leben nicht satt wird. Mir hat neulich eine Pekip-Tante erzählt mein Sohn wäre "ein langes, dünnes Elend!". Ich sollte es besser wissen, nachdem ich fast 2 1/2 Jahre gestillt habe, mein Sohn ein total freundliches, in sich ruhendes Baby ist und ausserdem sehr wohl seine Speckröllchen hat - und doch hat mich diese Aussage soweit mitgenommen, dass mein Körper darauf mit einem blockierten Milchspendereflex am Abend reagiert hat! Wie muss eine unerfahrene Mutter da erst auf ähnliche Aussagen reagieren! LG Jenny


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Das ist ja der absolute Hammer, wie anmaßend kann Frau denn bloß sein??? Und das mußt DU dir anhören, nachdem Emily ja in dem Alter eher das Gegenteil war (oder?)... Ich glaube, das hätte mich auch umgeworfen. Außerdem glaube ich, dass diese "Milchspendereflex-Blockaden" in den meisten Fällen der Grund (nicht die Ursache) für das "Nicht-Stillen-können" sind. Eben durch solche oder auch schon harmlosere Aussagen und durch viel anderes Geschwätz und den ganzen Streß überhaupt. Oh man, hoffentlich hast Du Gelegenheit, es der Dame in anderer Form zurückzugeben ;-)


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... ist, dass man gerade die Mütter die nicht wollen am allerwenigsten erreicht, wenn man sie angreift und von gut, richtig oder gar besser spricht... Da ist lange mühsame Arbeit angesagt... und Geduld! Auch wenn manchmal tatsächlich einem den Kragen platzen könnte! Ich habe seit 4 Jahren eine Zeitschrift aus Frankreich aboniert. Zum ersten Mal vor 2 Monaten hatten sie eine Werbung von einem Milchpulverhersteller drin. Ich habe hingeschaut, weil da lauter süße Babys abgebildet waren... und drunter stand: "Gesundheit, Aufbau des Immunsystem, Wachstum, Gleichgewicht: WIR wissen, was für ihr Baby DAS BESTE ist!"... Mir ist die Spucke weggeblieben... Gegen so was muss man ankämpfen und da heißt es in der Tat informieren, informieren, informieren... aber doch nicht angreifen! Da erreicht man höchstens das Gegenteil! Und bei denen die wirklich nicht konnten (und wollten), da ist der Schmerz darüber, dass es eben nicht ging (und irgendwo das schechte Gewissen eben "nur" die 2. beste Nahrung für ihr Baby zu haben), bereits groß genug! Als ich am Anfang so viele Probleme hatte (hatte einen so großen Riß, dass der FA bereits mit Stillstop gedroht hatte), habe ich nur noch geheult, weil es mir in der Seele so weh tat. Ich wollte unbedingt stillen!!! Nun habe ich tatsächlich durchgehalten und dieses Forum hat ein SUPER TEIL dazu beigetragen. Ich habe den Arzt in die Pampa geschickt (samt Stillhütchen, die ich bekommen hatte) und trotzdem angelegt, und die Zähne zusammengebissen... aber ich hatte die ganze unterstützung meines Mannes und Schwiegerfamilie hinter mir... Ich denke, dass wir in der Tat alle dazu beitragen können, in der Öffentlichkeit oder in unserem Umfaled (für mich gehört das Forum auch dazu, auch wenn man sich nicht sieht oder persönlich kennt), dass es eben immer mehr wird und die Überhand nimmt. Doch dazu müssten wir vielleicht einfach mal"die Waffen" beiseite stellen und nett MITEINANDER reden! LG Murielle