Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben, habe mich lange mit dem Thema Stillen beschäftigt und war immer der Meinung, dass ich recht lange Stillen werde und meinen Sohn entscheiden lassen möchte, wann er das nicht mehr braucht. Er ist jetzt gerade acht Monate alt, ein kräftiges Kerlchen von gut 10 kg und bisher nie krank. Er hat vor ein paar Tagen seine ersten zwei Zähne bekommen, hat von einem Tag auf den anderen aus zwei Tagesschläfchen eins gemacht, fängt plötzlich an durch die Wohnung zu robben und - er verschmäht die Brust den ganzen Tag und ißt nun auf einmal vier Breimahlzeiten, wobei er sich vorher für den einzigen Mittagsbrei nur verhalten interessierte. Als ob er einen starken Schub in Richtung Selbständigkeit gemacht hat. Nachts trinkt er allerdings noch. Denkt ihr, das ist eine Phase und ich sollte wachsam sein, ob er wieder nach der Brust verlangt? Ich finde acht Monate noch ganzschön klein, um mit dem Stillen aufzuhören, auch wegen Infektionsschutz usw. Was denkt ihr? LIebe Grüße Ina.
hier ein super text dazu... English Deutsch von Cordula Kolarik (e-mail: klein-kolarik@t-online.de) Aus: Rundbrief. Die Fachzeitschrift der AFS, Ausgabe 3/2002. Homepage der AFS: www.afs-stillen.de Echtes Selbst-Abstillen kommt sehr selten vor, bevor ein Baby zwölf Monate alt ist. Allerdings hört man ziemlich oft, dass eine Mutter erzählt, ihr Kind habe sich mit neun oder zehn Monaten selbst abgestillt. Wie passt das zusammen? Wenn eine Mutter sagt, ihr Baby habe sich im ersten Lebensjahr selbst abgestillt, hat sie möglicherweise eine normale Entwicklungsstufe (manchmal verbunden mit ihren eigenen Wünschen) als Abstillwunsch des Babys interpretiert. Es gibt Babys, die sich im ersten Lebensjahr abstillen, obwohl die Mutter alles tut, um es zu verhindern, aber das kommt selten vor. Im Alter von neun bis zehn Monaten neigen Babys dazu, sich leicht ablenken zu lassen, und wollen alles mitbekommen, was um sie herum geschieht. Wenn man einem Baby oft eine Flasche oder einen Trinklernbecher gibt, lernt es, dass es damit herumlaufen oder -krabbeln kann, ohne irgend etwas zu verpassen. Daher ziehen manche Babys in dieser Entwicklungsstufe die Flasche oder den Becher vor. Manche Babys in diesem Alter interessieren sich einfach mehr dafür, etwas über die Welt zu lernen, als den ganzen Tag zu essen. Dieselben Babys wollen dann nachts besonders oft gestillt werden, um einen Ausgleich für ihre aktiven Tage zu schaffen. Das Erreichen von Meilensteinen der Entwicklung, wie Krabbeln oder Laufen, oder schwierige Phasen wie das Zahnen oder Krankheiten können auch dazu führen, dass das Baby weniger Interesse am Stillen hat - diese Dinge sind in dem Alter häufig. Auch Stillstreiks (wenn das Baby plötzlich mit dem Stillen aufhört und unglücklich darüber zu sein scheint) kommen in dem Alter öfter vor, vielleicht bedingt durch dieselben Ursachen. Ein Kind, das sich selbst abstillt, ist in der Regel deutlich über ein Jahr alt, nimmt hauptsächlich feste Nahrung zu sich, kann gut aus einer Tasse trinken und verliert allmählich das Interesse am Stillen. Vom Kind bestimmtes Abstillen geschieht dann, wenn das Kind nicht mehr das Bedürfnis hat, gestillt zu werden - weder vom Standpunkt der Ernährung noch vom emotionalen Standpunkt her gesehen. Die Tatsache, dass feste Nahrung den Hauptteil der Ernährung bilden sollte, wenn ein Kind sich abstillt, sollte Babys unter einem Jahr ausschließen, da Babys im ersten Lebensjahr die meisten Nährstoffe noch aus der Muttermilch beziehen sollten. Unsere Gesellschaft neigt zu der Erwartung, Babys könnten und sollten so schnell wie möglich selbstständig werden. Babys gelten als selbstständiger, wenn sie nachts durchschlafen, alleine schlafen, aufs Töpfchen gehen, sich abstillen usw. Aus diesem Grund werden Babys oft zu dieser Art von Selbstständigkeit gedrängt, bevor sie dazu bereit sind. Und wenn ein Baby den Anschein erweckt, als wolle es sich selbst abstillen, überlegen die meisten Mütter nicht, ob es vielleicht nur eine Phase sein könnte, sondern wechseln gleich zur Flasche über. Tipps, wie man vorzeitiges Abstillen vermeiden kann Wenn Sie vermeiden wollen, dass Ihr Baby sich vorzeitig abstillt, sollten Sie folgende Empfehlungen berücksichtigen: Bieten Sie zumindest während des gesamten ersten Lebensjahres Muttermilch zuerst an und erst danach feste Nahrung. Lassen Sie das Essen vom Tisch nicht wichtiger werden als Muttermilch. Seien Sie da und bereit zu stillen, wenn das Baby es möchte. Achten Sie darauf, ob Sie vielleicht unbewusst das Abstillen vorantreiben. Ablenkung durch die Mutter ist eine Abstillmethode. Schränken Sie die Zeiten oder Orte, an denen gestillt wird, nicht ein. Dies ist eine weitere Abstillmethode. Stillen Sie das Baby nachts, wenn es das möchte. Sie bekommen mehr Schlaf und Ihr Baby wird öfter stillen, wenn es in Ihrem Zimmer und/oder Bett ist. Bieten Sie Ihrem Baby oft die Brust an; warten Sie nicht, bis es danach "verlangt". Seien Sie sich bewusst, dass die Methode "Biete nicht an - lehne nicht ab" eine Abstillmethode ist. Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihrem Baby - tragen Sie es oft im Tuch und auf dem Arm. So ist Ihre Brust für Ihr Baby leichter zu erreichen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie nur wenig Milch haben, unternehmen Sie etwas, um Ihre Milchmenge zu erhöhen. Babys können das Interesse am Stillen verlieren, wenn die Mutter nur wenig Milch hat. Schränken Sie die Verwendung von Schnullern und Flaschen ein oder verzichten Sie ganz darauf. Wenn es wegen zeitweiliger Trennung von der Mutter unmöglich ist, dem Baby nur Muttermilch direkt aus der Brust zu geben, sollten Sie nur dann Flaschen verwenden, wenn Sie von ihrem Baby getrennt sind. Verwenden Sie einen Sauger in Neugeborenengröße, egal wie alt Ihr Baby ist, damit es sich an der Flasche richtig anstrengen muss wie an der Brust auch. Schränken Sie die Verwendung von Schnullern ein oder verzichten Sie ganz darauf, wenn Sie bei Ihrem Baby sind, so dass das Saugbedürfnis Ihres Babys dazu führt, dass es nach Ihrer Brust verlangt. Wenn Ihr Baby älter als sechs Monate ist, denken Sie ernsthaft darüber nach, einen Becher statt einer Flasche zu verwenden. Geben Sie keine Flaschen oder Trinklernbecher, mit denen Ihr Baby herumlaufen kann. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby mehr stillt, schränken Sie den Einsatz des Trinklernbechers soweit ein, dass Ihr Kind nur soviel daraus trinkt, wie es braucht, um genug Flüssigkeit zu bekommen und seine Nahrung richtig verdauen zu können. Zuckerhaltige Getränke (und auch Saft) verhindern, dass Ihr Kind richtigen Hunger bekommt - geben Sie diese daher nur sparsam oder gar nicht. Seien Sie sich bewusst, dass es Phasen von Stillunlust geben kann, die kein echtes Selbst-Abstillen sind. Achten Sie auf die natürlichen Wachstumsrhythmen Ihres Kindes. Copyright © 1999 kellymom.com. Reprinted with permission from kellymom.com, which does not endorse any particular uses of this translated document. kellymom.com is not responsible for the completeness or the accuracy of the translation. Translation completed: 6/2002 Written (English): 1/1999
Hallo, nein das ist eine Phase, er holt sich schon das was er braucht (zur Zeit wahrscheinlich eher nachts, denn tagsüber hat er dafür keine Zeit). Außerdem gibt es, wenn man Stillkinder lässt immer wieder Phasen, wo sie viel essen/trinken und Phasen wo sie fast nichts essen/trinken...... Mein Sohn ist mittlerweile 3 und stillt noch, ich bin in der 33. SSW mit unsedrem 2. Sohn. Es gibt wirklich immer wieder Zeiten, wo er reinhaut wie ein Schwerarbeiter (da denke ich dan n schon, er muss doch bald platzen) und dann gibt es Zeiten, da trinkt er ein wenig isst wie eine Maus und nachts/morgens stillt er dann noch ein oder 2 mal. Ich denke, wenn man die Zwerge lässt, essen sie in ihrem Rhytmus und der ist dann bestimmt gesund. Meist folgen nach "Fressphasen" Wachstums- oder Entwicklungsschübe....merke ich daran, dass auf einmal ein Schlafanzug nicht mehr passt oder der Kopf nicht durchs Lieblingshsirt will ;-) LG Heike
wow, nun glaube ich, dass mein sohn wohl auch eher abgelenkt und deshalb meine Brust verschäht. Habe zum Glück immer intuitiv erst Brust angeboten, er hat aber dann immer doch das " Feste " bevozugt. Nun trinkt er wieder nachts ständig, obwohl er schon so lange durchschlief. Kann ich das wohl beeinflussen? Das einzige, was ich an dem obigen Text zu meckern habe, sind die Massnahmen, wenn man möchte, dass das kind mehr trinkt (....). Ich denke halt es geht auch ein bischen darum, was das kind möchte. Oder? wer weiss denn Rat zu meiner Durchschlaf- und nachttrinkfrage?