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Stillkrise, obere Schneidezähne etc. (lang)

Stillkrise, obere Schneidezähne etc. (lang)

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Hallo. Mir geht es heute richtig schlecht und ich brauche glaube ich mal ein paar aufbauende Worte und/oder Tips. Mein Kleiner Mann ist jetzt 8 Monate alt und ernährt sich immer noch ausschließlich von Muttermilch. Er verweigert jedes andere Essen, von festeren Breien muss er sich sogar sehr schlimm erbrechen und bekommt Durchfall. Seit ein paar Tagen versuchen wir es mit "Kartoffelsuppe", also wirklich ziemlich flüssig, aber nach einem halben Löffel prustet er nur noch munter drauf los, wenn der nächste kommt oder dreht den Kopf weg. Das ist schon mal das erste Problem. Gestern war ich zum ersten Mal in unserer neuen Krabbelgruppe und musste mit ansehen, wie dort gleichaltrige und jüngere Kinder munter ihre Gläschen verputzen und anschließend noch ein odet zwei Butterkekse. Mann, war ich neidisch! Anfangs fand ich diese Nahrungsverweigerung ja auch gar nicht so schlimm,, weil ich nach 6 Monaten wohl selbst noch nicht zum Abstillen bereit war. Ich genieße diese innige Zweisamkeit sehr und praktisch ist es ja auch. (Der "kleine" Mann wiegt auch schon 10 Kilo, krabbelt und läuft an Möbeln entlang...) Mittlerweile wird es aber immer anstrengender. Zum einen psychisch - manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nur noch ein wandelnder Zombie. Ich bekomme kaum Schlaf (seit jeher, auch Nachts unter Umständen, haben wir einen "Stillrhythmus" von 2 bis allerhöchstens 3 Stunden...), kann nie mal alleine raus und mittlerweile auch nicht mehr mit dem Kleinen zusammen weg, da er von fremden Leuten und Geräuschen so abgelenkt wird, dass das Stillen fast gar nicht mehr klappt. Außerdem habe ich auf einer Brust Neurodermitis, die ich kaum behandeln kann aus Angst, etwas könnte in die Milch gehen (juckt extrem!!!)... und dann sind da noch die Zähne. 4 an der Zahl. Die beiden unteren waren ja noch kein Problem, gebissen hat er mich nie. Auch nicht mit den oberen, allerdings scheuern die so an der Bruswarze, dass das Stillen ziemlich schmerzhaft geworden ist. Manchmal möchte ich laut aufschreien. Bleibt das jetzt für immer so??? Oder bildet sich da vielleicht nach und nach die Empfindlichkeit wieder zurück? So viel also zu meiner Krise. Ich überlege nun wirklich, ob ich nicht abstillen soll. Eigentlich kann ich einfach nicht mehr, andererseits täte es mir aber auch leid. Und was für Probleme kämen da auf mich zu? Bisher hat er weder Schnuller noch Flasche genommen, kann er sich mit 8 Monaten überhaupt daran gewöhnen? Könnte ich seinen "Verlustschmerz" darüber überhaupt ertragen? Kann ich MEINEN ertragen??? Hat jemand Erfahrung mit so spätem Abstillen zur Flasche hin? Und was, wenn er die Milch nicht mag/verträgt? Neurodermitis hat er ohnehin schon und HA-Milch soll ja bitter schmecken. Wären Stillhütchen vielleicht eine Alternative für meine geplagten Brustwarzen? Weiß vielleicht auch jemand ein paar Gute Ratschläge zum Thema Essen? (Vielleicht Banane anstatt Kartoffel?) Bitte baut mich ein bisschen auf, ich halte sonst nicht mehr lange durch.


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Entschuldigung, wenn ich mich hier mal einmische, ich bin keine Stillmami. Ich hab erstmal grossen Respekt vor Dir, dass Du es soweit so gut geschafft hast. Mir kam da eine Idee: Wie wäre es, wenn Du abpumpen würdest und so Mumi mit dem Löffel füttern würdest? Aus Mumi kann man ja auch Brei machen und so. Oder mit anderen Sachen mischen (z. B. Banane). Eine Milchpumpe wird sogar vom Arzt verschrieben bei Stillschwierigkeiten. Und noch was: Meine Kleine bekommt seit Geburt HA-Milch, sie trinkt es problemlos, naja, ich weiss aber nicht, wie ein Stillkind das akzeptiert. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und alles Gute! LG Kati mit Lara


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Hallo, erstmal ein lieben Trost!! Das kommt mir SEHR bekannt vor. Unser jüngstes Kind "stillt" immer noch zum einschlafen...mit 2,5 Jahren. Das ich überhaupt jemals SOOOOO lange stillen würde hätte ich wenn mir das jemand erzählt hätte nie geglaubt. Aus Deinen genannten Gründen. Nachts dauernd wach werden, (früher als Babyalter) dann immer Kind dabei haben müssen, Nahrungsverweigerung für sehr lange Zeit..., mittlerweile isst unser Kind ALLES. Von Nudeln, Über Fleisch, über Brezeln, Obst, gemüse...einfach ALLES. Im Grunde ist das Abendliche "stillen" nur noch ein Miniritual zum einschlafen geworden. Und von 7 Abenden ist die Nachfrage an ca. 3-4 Abenden da. Was ich langsam auch als angenehm empfinde...das von selbst Abstillen. Zu Deinem Neurodermitis Problem, ich empfehle REINES OLIVENÖL!!!! Wenn da was in die MuMi kommt ist das nicht schlimm. Und wirst sehen heilt so nach und nach ab. Die Zähnchen scheuern noch ein wenig, aber nicht mehr lang. Und das Dein Kind dich mal beißen wird, schon fast vorherzusehen- einmal laut AUA brüllen. Hat bei uns geholfen wurde nie mehr gebissen! :-) Liebe Grüße Und Kopf hoch!! Ist nur eine Phase. Sam...


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Hallo, mein Kleiner (fast 9 Monate) ist auch kein Fan von Breien. Läßt sich nicht gerne mit dem Löffel füttern. Habe jetzt rausgefunden, daß er selber essen mag! Gib ihm doch mal ´ne Reiswaffel oder ein Stück Semmel/Brot. Von der Banane laß ich ihn abbeißen. Das findet er total klasse! Grüße Birgit und Jonah (26.08.04)


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Kannst Du vielleicht mal in einer Stillgruppe ansehen lassen, ob die Stillhaltung noch passt? Meine Maus hat das auch gemacht und siehe da, wir sind beim Stillen "schlampig" gewesen. Allerdings - leider jedes Mal wenn ein neuer Zahn kommt, habe ich wieder ein bisschen Probleme, weil anscheinend ihr Speichel "schärfer" (???) wird und sie beim Stillen mehr "lutscht" - was nicht so gut ist. Ich pflege in dieser Zeit meine Brustwarzen mit reinem Lanolin (gibt es z.B. als Purelan in der Apotheke). Das mit dem Essensbeginn ist bei vielen Kindern ENTWICKLUNGSABHÄNGIG!!!! Glaube NICHT, dass alle Kinder zu gleichen Zeit anfangen zu essen!!! Ganz viele Kinder in meinem Bekanntkreis beginnen erst mit 9 Monaten, manche noch später. Meine erste Tochter hat mit 7,5 Monaten begonnen, "große" Mengen erst ab 9 Monaten. Meine Kleine hat zwar mit 5,5 Monaten begonnen, trinkt aber heute (11 Monate) immer noch ganz viel Mumi und isst kleine feine Portionen, fast ausschliesslich Dinge, die sie selber zu sich nehmen kann. Brei hat da bei ihr keine Chance. Nie gehabt. Sie wollte IMMER stückiges und das selber essen. Wenn Dein Kind richtige Verdauungsprobleme bekommt ist der Magen - Darm - Trakt einfach noch nicht ausgereift. Da kannst DU nichts erzwingen. Genausowenig, wie wenn Du das Baby zum Gehen lernen zwingen würdest... ;-) Ein gutes Buch dazu ist von Dr. Gonzalez "Mein Kind will nicht essen". Wirklich sehr zu empfehlen! Mach doch mal den Karottentest: Kind hinsetzen eine nicht zu weich gekochte Karotte (oder Zucchini oder Kohlrabi) davor hinlegen. Wenn das Kind nimmt und isst, ist die Beikostbereitschaft erreicht. Alles Gute Edith


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Hallo du Liebe! Irgendwie kommt mir das Ganze so bekannt vor! Uns geht es ähnlich! Nur, dass wir schon ein Stückchen weiter sind. Er nimmt zumindest schon etwas mehr die Flasche und weigert sich nicht mehr ganz so dolle. Breikost isst er auch nicht wirklich. Es gibt Tage, da stopft er ohne Ende und an anderen isst er zwei Löffel und dann ist schluß. Ich habe gelernt es zu akzeptieren. Am Anfang möchte er auch das Selbstgekochte lieber als die gekauften Gläschen. Ist auch gar nicht so schwer. Vielleicht ein kleiner Anreiz. Manchmal kotzt er auch wieder alles raus, wenn es ihm zu viel ist oder wenn es ihm zu stückchenhaft war :o(. Aber selbst das ist normal. Mein Süßer hat bis jetzt nur ein Zähnchen, aber selbst das scheuert total bei mir und ich finde es manchmal total unangenehm zu stillen. Bei mir ist es so, dass ich überhaupt nicht mehr stillen möchte. Aber ich will ihn trotzdem nicht brutal abgewöhnen. Ich versuche es schon seit 3 Monaten und wir kommen dem Ende immer ein Stückchen näher. Irgendwann werden wir bestimmt nur noch über die Geschichte lachen. Aber der Schlafentzug ist schon ziemlich hart. Manchmal komm ich mir auch wie ein Zombie vor. Und ich hab noch einen Großen, der sein Recht fordert. Also ich bleibe hartnäckig. Irgendwann wird er es auch lernen und dann ist es geschafft! Ich drücke dir die Daumen, dass du noch genug Nerven behälst und dass ihr euren Weg finden werdet! Liebe Grüße von Gimli


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Hallihallo, also alles, was Du schreibst ist überhaupt nicht unnormal. Dein Kind ist normal, nur Du scheinst im Moment nicht mit der Situation zurechtzukommen. Denk doch mal nach, was Du tun kannst, damit Du Dich besser fühlst: Tu etwas gegen die Neurodermitis (es gibt sicher was Stillverträgliches!). Lege Dein Kind ordentlich an, so daß die Zähne weniger drücken. Versuche es vielleicht mit Essen (Fingerfood), daß Dein Kind schon selbst essen kann, manche Kinder wollen nicht gefüttert werden (z.B. ganzen geschälten Apfel zum Abschaben, Möhren zum Knabbern, zerdrückte Kartoffeln mit dem Löffel,....). Orientiere Dich nicht an anderen Kindern und ihren Eltern, sondern denke nach, wie DU es für Dich und Dein Kind willst. Abstillen finde ich aus dem, was Du schreibst heraus eigentlich etwas abwegig, Du wirst Dein Kind nicht ändern. Auch mit Flasche ist es weiterhin genauso anstrengend und dazu hast Du noch die Flaschen zu sterilisieren. Denk daran, wieviel Du durch das Stillen nicht nur zur Ernährung, sondern auch zum Stillen der emotionalen Bedürfnisse Deines Kindes und dann noch zur Allergievorbeugung (scheint ja wichtig bei Dir zu sein, wegen Deiner Neurodermitis) tust. Es ist bestimmt gerade nicht leicht für Dich, aber Du findest sicher einen Weg, wie Du Dich besser fühlst. Herzliche Grüße Julia


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Ist doch erstaunlich wie viel besser man sich fühlt wenn man weiß, dass es anderen genauso "schlecht" geht...! Mittlerweile bin ich wieder weit vom Abstillen entfernt. Mein Kind ist dabei immer so selig... und ich ja eigentlich auch. Habe gestern etwas mit der Stillhaltung experimentiert und eine gefunden, bei der es kaum weh tut. Außerdem hat mein Mann sich heute morgen den Kleinen geschnappt und ihn mir nur ein Mal kurz zum Füttern gebracht, so dass ich den ganzen Vormittag im Bett verbracht habe. Das müssen wir wohl demnächst mal regelmäßiger machen! Das Buch werde ich mir gleich direkt bestellen, weiß auch nicht warum ich noch nicht darauf gekommen bin, nach einem zu suchen. Ich lese doch sonst immer alles nach! (Bin wohl nicht mehr so ganz zurechnungsfähig...) Fingerfood werde ich auch mal vermehrt ausprobieren, obwohl er mit einer halben gekochten Kartoffel bisher nix anfangen konnte - hat zwei Mal dran geleckt und sie dann für ekelig befunden und lieber zwischen den Fingern zerdrückt... vielleicht habe ich auch einfach seinen Geschmack noch nicht getroffen. Also noch mal Danke!