Stellasroad
Hallo, meine kleinere Tochter ist gerade ein Jahr alt geworden. Ich stille sie für meine Begriffe recht häufig, sie nimmt es auch gern an. Jetzt bin ich am überlegen, ob das überhaupt noch alles richtig ist. Sie isst gern am Familientisch mit, allerdings meist nur sehr kleine Portiönchen. Brei verweigert sie quasi von Anfang an, was mich nicht weiter stört. Aber: sie schläft tagsüber noch 2x, ich stille sie in den Schlaf und sie trinkt auch nach dem Aufwachen. Wenn ich ihr ca 1 Std danach etwas zu essen anbiete, isst sie nur sehr wenig. Wahrscheinlich ist der Bauch noch mit Milch voll. Kann ich sie langsam dazu bringen mehr zu essen, wenn ich das Aufwachstillen weg lasse? Wenn sie mal im Kinderwagen oder Auto einschläft, wird sie ja auch nicht sofort danach gestillt. Ich fange in 8 Wochen an zu arbeiten, erst mal nur 4h pro Tag aber dann wird ihr auch eine gewisse Milchmenge fehlen. Ist das vertretbar, jetzt mit einem Jahr? Ich will ihr nichts wegnehmen aber ich möchte ja irgendwann (bald) auch, dass sie mehr isst als trinkt (möchte keine Langzeitstillerin werden). Was denkt Ihr? Ist es langsam Zeit, ein wenig umzustellen und in eine andere Richtung zu lenken?
Huhu, wenn Du einfach immer zuerst die Beikost anbietest, noch bevor Du stillst, dann hat sie natürlich mehr Appetit und eine höhere Motivation, auch wirklich etwas mehr zu essen. Generell muss man sagen, dass Dein Ernährungsplan sehr von der Empfehlung der Fachleute der DGE (Dt. Gesellsch. f. Ernährung) und der Kinderärzte abweicht, nach der Babys ab dem vollendeten 4. Monat Beikost bekommen sollen. Weil sich nur in dieser Zeit ein Zeitfenster öffnet, in dem neue Nahrungsmittel besonders gut vertragen und später keine Unverträglichkeiten und Allergien dagegen entwickelt werden. Schlimm ist das nicht, es ist halt einfach ein anderer Weg, aber nicht unbedingt ein wirklich optimaler. Die meisten Babys verweigern Brei anfangs, bis sie sich an das neue Gefühl gewöhnt haben. Da braucht‘s ein bisschen Ausdauer. Nun gilt dies alles natürlich erst für Dein nächstes Kind, jetzt ist das Breialter bei Euch ja eh schon wieder vorbei. Ich würde aber zusehen, wenigstens jetzt das Beikostvolumen zu erhöhen, damit Deine Maus das bekommt, was die Milch ihr jetzt zu Beginn des Kleinkindalters nicht mehr geben kann. Wie gesagt: Immer zuerst Beikost anbieten, und dann erst stillen. LG
Hallo, meine Tochter (jetzt 15Mo) hat ab 4,5Monate Beikost angeboten bekommen. Brei war okay. Aber bis über das 1. Lebensjahr hinaus habe ich sie fast vollgestillt (6x Tags, 8-10x nachts). Interesse war da aber mit viel Glück hat sie 1/3 Gläschen gegessen. Selbstgekochtes gar nicht, Fingerfood wenig. Dann mit ca. 13 Monaten hat sie plötzlich besser gegessen. Selbstgekochtes, Brei, Fingerfood. Kurz darauf habe ich tagsüber abgestillt und es wurde noch besser. Also denke ich schon, dass das Weglassen des "Aufwachstillens" helfen wird. Aber einfach wird es nicht. Auch bei meiner Tochter war das Stillen vor und nach dem Schlafen schon ein richtiges Ritual geworden. Erst Beikost und dann Stillen wird sie wahrscheinlich nicht wirklich akzeptieren. Bestimmt wird bei euch auch kurz nach dem 1. Geb. der Knoten platzen, auch wenn ihr weiterstillt. Es ist total vertretbar, die Milchmenge mit 1 J. runterzufahren. Aber bitte nicht zu schnell sonst gibts Michstau. Noch meine Erfahrung zum Abstillen falls es dir hilft: Ich habe erst tagsüber (außer Einschlafen mittags) abgestillt. Hat mit viel Ablenkung gut geklappt, ca. 1 Tag Protest. Dann Mittagsschlaf ohne Stillen mit ca. 14 Monaten. 4 Tage viel Weinen und Protest. Es war sehr anstrengend. Jetzt lese ich ein Buch mit viel Text (immer das Gleiche) und schaukel sie ein bisschen auf dem Schoß und sie schläft dort kuschelnd ein. Lässt sich super ablegen und schläft 2h. Nachts seit 2 Tagen abgestillt. Familienbett. Weniger Protest als befürchtet. Erste Nacht 1h geschrien, wollte auch nicht kuscheln. Gestern mit gleichem Ritual wie mittags super eingeschlafen. Allerdings bekommt sie die Flasche, um ihr starkes Saugbedürfnis nun alternativ zu befriedigen. Ganz viel Glück euch! Und viel Kraft beim eventuellen Reduzieren/ Abstillen!
Hallo Lena,
danke für Deine interessante Antwort. Den ersten Absatz kann ich genau so unterschreiben, hier war es identisch zu Euch.
Aktuell isst meine Tochter sehr wenig Beikost, das war vor vier Wochen schon mal besser. Tippe auf das Schieben neuer Zähne, da gibt's einige Anzeichen.
Ich werde mal probieren, das Stillritual nach dem Aufwachen hin und wieder weg zu lassen und ihr nach dem Aufstehen Wasser anbieten. Dann gibt's halt auch mal um 11 Uhr Mittagessen, wenn man seit 6 Uhr wach ist, geht das bestimmt.
Bis vor kurzem habe ich nachts auch unzählige Male gestillt (auch Familienbett), seit ner Woche hat es sich auf ca 3-4x eingependelt. Aber es stört mich nicht, sie braucht es eben. Nur tagsüber würde ich gern langsam bissl reduzieren. Das Einschlafstillen zu kippen, daran denke ich noch gar nicht. Ein Schritt nach dem anderen.
Flasche hat Madame bisher immer wieder verweigert, auch einen Schnuller nimmt sie nicht. Kuhmilch zum Frühstück spuckt sie wieder aus, Hafermilch auch (was ich nachvollziehen kann
).
Die Krippe beginnt Mitte November, sie wird dann knapp 16 Monate alt sein. Ja, ist noch Zeit aber ich würde sie gern langsam (!) darauf vorbereiten, dass Mamas Milchbar eben nicht überall verfügbar ist.
Ich hätte so gern einen Plan, wie ich was wann machen/angehen soll. Aber ob es das gibt? Meine große Tochter (7 Jahre) habe ich nur 3 Monate gestillt und dann die Flasche gegeben. Sie hat auch immer gut ihr Gläschen gegessen und Milch getrunken, also genau das Gegenteil von Nummer 2.
Ich finde Stillen super praktisch, billig, spontan und flexibel. Aber bin in letzter Zeit so unsicher.
Vielleicht wird es so wie Du sagst, dass der Knoten demnächst platzt. Hier wird auch gerade Laufen gelernt, das ist ja doch ein großer Sprung, vielleicht braucht sie die Nähe und Sicherheit in Form des vermehrten Stillens umso mehr.
Ich kenne nur niemanden, der so lang gestillt hat, deshalb der Versuch des Austauschs hier im Forum. Fühle mich gerade ein wenig besser aber irgendwie noch nicht ganz "zufrieden". Vielleicht verstehst Du was ich meine.
Liebe Grüße
Claudia
Hi, mein Kind hat erst in der Krippe mit anderthalb Jahren den Rhythmus von dort übernommen. Bzw haben wir das die zwei-drei Wochen vorher ein bisschen geübt, nur noch einmal tagsüber zu schlafen, um halb zwölf Mittagessen etc. Zu Hause war es trotzdem noch lange für uns schön und gut, zum Mittagsschlaf und nach dem Mittagsschlaf zu stillen. Ich hatte keine Sorge, dass er zu wenig isst, auch wenn mein Schwiegervater das naturgemäß anders sah;-) Wenn ich aber selbst gerade keine Lust hatte, habe ich ihn "weggelockt": komm, wir gehen runter und trinken leckere Kuhmilch zu Apfelstückchen. So haben wir dann halt maximal kurz nach dem Aufwachen gestillt. Wäre das für dich eine Idee, das Stillen so sanft zu reduzieren? Die Punkte, die jorinde schrieb, beurteile ich übrigens sehr anders. Am Familientisch mit essen bringt mMn genauso viel Kontakt zu Lebensmitteln wie Brei in punkto Allergieprävention. Und im Gegensatz zu Kinderärzten oder DGE empfehlen Stillberaterinnen häufig, erst zu stillen und dann essen anzubieten, da durch die Muttermilch im Bauch das Essen besser verdaut werden kann und das Kind sich positiver auf etwas neues einlassen kann als überhungrig.
Das kann sich alles sehr schnell ändern, obwohl man denkt, es wird für immer so bleiben. Mein Sohn war lange Beikostverweigerer, hat bis zum 10. Monat fast keine feste Nahrung akzeptiert. Als er dann doch mal gegessen hat, ging es schnell voran. Mit einem Jahr habe ich ihn dann im Rahmen einer Erkältung abgestillt, weil ich nach einem Jahr mit sehr häufigem Stillen, tags und nachts, einfach fertig war. Auch das hat erstaunlich problemlos geklappt, was ich nie zu hoffen gewagt hätte.