Mitglied inaktiv
Felix wird in wenigen Tagen ein Jahr alt und ich mache angesichts der Tatsache, dass damit die Hälfte der Erziehungszeit leider schon vorbei ist, meine Gedanken, wie es in diesem 2. Lebensjahr (und danach) mit ihm, uns, seiner Ernährung allgemein und dem Stillen im Speziellen weiter gehen wird. Felix ist ein richtiger Stillfan, könnte man sagen. Er trinkt derzeit ausschließlich Muttermilch, was uns beiden gut tut. Früh und abends isst er etwas Brot mit Wurst, mittags einen Brei und zwischendurch Obst. Außerdem stille ich z. T. zusätzlich zu den Mahlzeiten, zwischendurch und nachts, wie es gerade gebraucht wird. Wegen seiner schlimmen Haut hatte unsere Kinderärztin ihm mit 11 Wochen Blut abgenommen und bei der Untersuchung hatte sich ergeben, dass er auf Kuhmilcheiweiß und Hühnereiweiß in meiner Ernährung reagiert. Ich habe daraufhin meinen Speisezettel verändert und Felix' Hautbild hat sich deutlich verbessert. Unsere Ärztin meinte auch, mit 1 ½ Jahren würde man versuchen, ihm etwas Kuhmilch in verarbeiteter Form (Pudding o. ä.) zu geben. Die meisten Kinder würden das dann doch ganz gut vertragen, weil der Körper das Kuhmilcheiweiß in dieser Form nicht mehr als artfremd erkennt. Diese Sache mit der Unverträglichkeit war also auch noch ein Grund für mich, Felix zu stillen. Aber es war beileibe nicht der Hauptgrund. Der ist nämlich schlicht und ergreifend, dass wir es beide sehr mögen und deswegen möchte ich auch noch lange nicht damit aufhören, sondern hatte immer gehofft, ihm das Einläuten des Endes überlassen zu können. Wenn ich allerdings nächstes Jahr im Mai wieder arbeiten muss, wird er einen großen Teil des Tages im Kindergarten verbringen und ich werde montags bis freitags jeden Tag ungefähr 12 Stunden fernab von zu Hause sein. Ich habe nämlich leider einen sehr langen Weg zur Arbeit, so dass ich 4 Stunden von den 12 alleine in irgendwelchen Zügen verbringe. Ich überlege nun, wie bzw. ob man da überhaupt noch ein paar Stillmahlzeiten aufrecht erhalten kann. Morgens muss ich in aller Herrgottsfrühe (dreiviertelfünf) schon losgehen. Ein Stillen als Frühstück entfällt damit wohl. Die nächste Möglichkeit wäre dann eventuell erst am Nachmittag, dann abends und nachts. Aber geht das überhaupt? Verkraftet das die Brust, dass sie tagsüber praktisch nicht beansprucht wird und dann auf einmal (eventuell) hintereinander weg? Ganz abgesehen davon, dass ich ihm in den nächsten Monaten überhaupt erst einmal einen Becher "schmackhaft" machen muss, kann ich mir noch gar nicht vorstellen, wie es für mich werden wird, wenn ich sowieso schon eine kurze Nacht haben werde (muss dann um 4 Uhr aufstehen), und da noch zwischendurch stillen soll oder will. Abpumpen am Arbeitsplatz kann ich auch vergessen. Im Augenblick erscheinen mir die Aussichten irgendwie beängstigend. Ich habe das Gefühl, vor mir tut sich ein Gebirge auf und ich weiß nicht, wie ich drüber kommen soll. Gibt es andere in ähnlicher Situation? Wie kommt ihr zurecht und funktioniert das Stillen nur abends oder nachts bei euch? Wenn ihr ein paar Tipps habt, freue ich mich. Vielleicht kann mir die eine oder andere weiterhelfen und ein paar Sorgen lösen sich damit schon Luft auf? Danke im Voraus! Agnetha
Hallo, ich bin zwar noch nicht wieder berufstaetig (im August gehts los, da wird meine Tochter 3), aber moechte trotzdem etwas dazu schreiben. Erstmal: ein Jahr ist eine lange Zeit in einem Kinderleben. Zum ersten Geburtstag hat Jessica z.B. noch nahezu voll gestillt. Mit 18 Monaten hatten wir vier Tagesstillmahlzeiten, kurz darauf fiel bei ihr schon der Mittagsschlaf weg und mit 2 Jahren haben wir nur noch morgens, abends und nachts gestillt. Das geht durchaus, auch brusttechnisch, wenn der Uebergang nicht zu aprupt passiert. Auch das Trinken wurde bei Jessica mehr, je mehr Beikost sie ass und weniger stillte. Angefangen haben wir mit einem Gefaess mit integriertem Strohhalm (grade unterwegs praktisch), spaeter einfach aus dem Glas. Immer mal wieder anbieten, auch wenns nur ein Schluck ist. Deine Arbeits- und v.a. Fahrtzeiten sind natuerlich ganz schoen heftig. Laesst sich da gar nichts machen mit Teilzeit oder anderem Standort? Naja, beim Fruehstillen wuerde ich schauen.. wenn dein Kind morgens sowieso wach wird, kann es ja nebenbei andocken, wenn du fruehstueckst oder so :-) Oder ihr stillt eben, wenn du zurueck bist, vermehrt. Das geht auf jeden Fall. Hast du denn schon eine gute Betreuung gefunden? Das finde ich sehr wichtig. LG Berit
Hallo Agnetha, erstmal ist ja alles noch ein Jahr hin, also mach Dich jetzt noch nicht zu fertig. Natürlich geht es ein Kind zu stillen, obwohl man berufstätig ist. Das bedeutet aber häufig, daß das Kind dann viel mehr trinkt, wenn Du da bist. Die Kinder wollen dann einfach die Zeit, in der Du nicht da sein konntest, nachholen. Du wirst also extra Kraft brauchen. Außerdem wäre ich an Deiner Stelle auf gemischte Gefühle gefaßt, ich habe (bis auf jeweils die ersten Monate) bei beiden Kindern (zumindest Teilzeit) studiert. Obwohl ich meine Zeit einteilen konnte, kamen mir die Stunden, die ich von meinem Kind/ meinen Kindern weg war, zu lang vor. Ich wollte gern bei ihnen sein und ich hatte zum Teil ein schlechtes Gewissen und das obwohl ich wußte, daß sie (bevor sie in den Kindergarten kamen) in dieser Zeit bei meinem Mann gut aufgehoben waren. Allerdings muß ich sagen, daß es in Deinem Fall schon ein bißchen schwierig aussieht. 12 Stunden jeden Tag weg und dann noch von heute auf morgen klingt wirklich viel, nicht nur für das doch noch ziemlich kleine Kind. Also ich würde mich damit nicht wohlfühlen. Ich weiß ja nicht, wie Deine persönliche Situation aussieht, vielleicht kannst Du es ja auch ein bißchen verträglicher für Euch einrichten. Das ist sicher nicht leicht, wünsche Dir, daß Du irgendeine passende Lösung findest. Wenn Du jetzt schon so beunruhigt bist, würde ich auf jeden Fall mal in alle möglichen Richtungen versuchen bald zu einer Lösung zu kommen. Sonst verdirbst Du Dir ja die schönen kommmenden Monate mit Deinem Kind. Viele herzliche Grüße Julia
Hallo, ich arbeite auch Vollzeit und stille trotzdem. Eigentlich wollte ich pumpen, aber Madame trinkt Mumi nur aus dem "Originalbehälter". Inzwischen ist sie 1 Jahr alt. Ich stille am frühen Morgen, immer dann wenn sie sich meldet, mal um 4:00 oder erst 5:00, verschieden, jedenfalls bevor ich aufstehe (5.30 oder 6.00). Dann stillen wir erst, wenn ich wieder da bin, am späten Nachmittag bzw. frühen Abend und dann sozusagen nachts bis morgens. Die Brust? Klar, die kann das. Anfangs mußte ich zwar mittags etwas pumpen, weil ich sonst einen Stau riskiert hätte, aber nach ca. 3 Wochen hatte sich alles langsam eingeregelt. Ich habe jetzt abends und nachts die meiste Milch und morgens und tags weniger. Geht echt gut. Wenn Du am Arbeitsplatz nicht pumpen kannst, übe das Ausstreichen. Jedenfalls kann es am Tage erstmal viel zu viel Milch sein. Also es geht wirklich alles. Ich hatte damals voll die Panik, als ich feststellte, daß meine Kleine gar keine abgepumpte trinkt, dachte das sei das Stillende. Nein, es klappt, habe Mut, wird schon. LG ayshe
Ich arbeite seit fünf Wochen wieder voll. Meine Maus ist jetzt 7 Monate alt. Anfangs habe ich Blut und Wasser geschwitzt, weil sie die Mumi nur aus der OVP nahm. Nuckelflasche oder Trinklerntasse konnten wir vergessen. Inzwischen bin ich ganz gelassen. Tagsüber trinkt sie Wasser aus einen Becher und bekommt Mittags Brei. Vor ein paar Tagen hat sie sogar mal Mumi aus dem Becher genommen. Das ist aber noch die Ausnahme. Stillen tun wir abends, nachts und morgens, bevor ich gehe. Das ist nicht immer einfach, aber man schafft es. Ich bin auch 11 Stunden weg. Es hat sich alles gut eingespielt. Betreut wird sie übrigens von ihrem Papa. Nur Mut. Du hast ja auch noch so viel Zeit. Mach Dich nicht jetzt schon verrückt. Alles Gute Dörte
Ich bin wirklich froh, wenn ich lese, dass es woanders doch klappt. Diese 12 Stunden außer Haus, von denen ich geschrieben habe, das ist übrigens schon eine Teilzeitstelle (30 Stunden wöchentlich) und es lässt sich leider nicht anders regeln. Ich habe ja das Ganze schon einmal durch mit meiner großen Tochter. Die ist jetzt allerdings schon 9 Jahre alt und als ich damals wieder anfing zu arbeiten, stillten wir nicht mehr. Trotzdem fand ich es immer furchtbar, dass ich in der halben Nacht schon aus dem Haus war, sie früh gar nicht gesehen habe (oder nur schlafend) und dann war die Zeit nachmittags und abends so schnell um, bis sie schon wieder ins Bett musste (und ich auch, damit ich überhaupt um 4 Uhr rauskomme). Gefallen tut mir das alles überhaupt kein bisschen, aber wie sagt man so schön: "Ich war jung und brauchte das Geld ...". Felix ist in einem Kindergarten angemeldet, wo ihn dann früh immer der Papa hinbringen wird. Ich hoffe, dass er ein genauso begeistertes Kindergartenkind wird wie seine Schwester. Die war glücklicher Weise oftmals ärgerlich, wenn ich mit hängender Zunge nachmittags ankam, weil ich mich extra beeilt hatte. Sie war dann gerade mitten in einem schönen Spiel und wollte noch gar nicht so schnell nach Hause. Aber ihr habt natürlich Recht. Es ist noch ein Jahr hin und ich muss nichts übers Knie brechen. Aber ich wollte eben gern schon so für mich selbst sehen, in welche Richtung sich hier alles bewegen sollte und was auf uns zukommt. Danke für eure Antworten. Hat mir wirklich ein paar Sorgen genommen und Mut gemacht! Wusst ichs doch, dass ich hier richtig bin ...
als elias 1 jahrt alt war begann ich wieder in 3 schichten zu arbeiten für ein paar tage im monat. das ging ganz gut. stillen konnte ich gut und wenn ich arbeiten war strich ich die milch per hand aus, damit die milch nicht zurückgeht. ich habe sie dann eingefrohren und ins badewasser getan! mit 18 monaten fing ich wieder voll an zu arbeiten und tat dies gemauso., gestillt wurde wenn ich da war und auf arbeit streichte ich die milch aus ( 200ml). so haben wir das bis vor einem jahr gemacht. dann hatte er sich abgestillt mit seinen 3,5 jahren. kurz danach wurde ich erneut schwanger. das ergebnis ist heute 5 wochen alt. ich hoffe, es klappt diesmal auch so gut. alles liebe anne
Hallo, ich habe beim ersten Kind nach 8 Wochen wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten und trotzdem die 6 Monate voll gestillt und mit 14 Monaten abgestillt (aber nur auf Drängen meines Mannes, weil sich eine zweite SS nicht einstellte). Jetzt arbeite ich seit zwei Wochen wieder und das zweite Kind ist 10 Wochen alt. Glücklicherweise trinkt er aus der Flasche etwas MuMilch, wenn auch nur 40-60 ml. Aber ich habe den Vorteil, in der Mittagspause meine Stillpause zu nehmen. Und ich wohne auch nur 5 Minuten von der Arbeit weg und 1 1/2 Stunden zwischendrin zu Hause ist toll. Wobei ich merke, dass der Große (26 Monate) gerade mehr Probleme macht. Naja der kann sich auch besser rühren. Das mit den Gefühlen habe ich auch. Bin gar nicht so froh wieder arbeiten zu gehen. Aber auf Sozialhilfeniviau zu leben mit dem was mein Mann verdient, habe ich auch keine Lust. Und ich krieg nun mal fast das doppelte. Aber die Zeit geht vorbei und schließlich ist man doch mehr zu Hause als weg im Wochendurchschnitt gesehen.
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