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Stillen oder Flasche? Pro & Contra

Stillen oder Flasche? Pro & Contra

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Hallo, die in den unteren Beiträgen ausgetragenen Streitereien über Stillen oder Flasche kann ich nicht nachvollziehen. Beide hat seine Vor- und Nachteile. Meinen ersten Sohn konnte ich nur 2,5 Monate stillen und musste danach auf die Flaschen umsteigen, da er an der Brust nicht richtig saugen konnte (hypotoner Mundboden). Die Zubereitung der Fläschchen, das Runterkühlen, das Sterilisieren usw. fand ich schon sehr nervig. Das Mitgeschleppe als dieser Sachen, von der teuren Flaschennahrung ganz zu schweigen... "nerv" kann ich dazu nur sagen. Ein großer Vorteil war jedoch, dass ich abends nicht immer präsent sein musste, länger und öfter ob nun mit oder ohne Kind weg konnte und nicht ein dauerhungriges Baby hatte. Ich war "freier" und flexibler - gerade was meinen Beruf betraf. Mein Kind konnte wunderbar auch von Dritten versorgt werden und ließ dies auch zu. Schlafprobleme haben wir kaum gekannt. Meinen zweiten Sohn habe ich von Anfang an gestillt. Es war einfach ungeheuer praktisch und ich wusste zudem, dass er das beste bekommt, was ich ihm bieten kann: Muttermilch! Keine Fläschchen zubereiten, kein Mitgeschleppe von tausend Sachen, keine teure Flaschennahrung kaufen... herrlich! Der Nachteil war halt, dass ich in der ersten Zeit sehr stark ans Haus gebunden war und abends nicht weg konnte. Abpumpem ging bei mir nicht - zumal mein Sohn ohnehin keine Flaschen genommen hätte. Ich bin erst wieder "vor die Tür" gekommen als er 6 Monaten alt war - aleine klappte es dann als mit 7 Monaten mit dem Einschalfstillen aufhörte. verlässlich abends mal alleine ohne Kind wohin kann ich erst seitdem unser Kleiner knapp 9 Monate alt ist. Das konnte ich aber sicher nur erreichen, weil ich ab 5/6 Monaten zugefüttert und mit knapp 9 Monaten endgültig abgestillt hatte. Jetzt bekommt er nur noch die Brust, wenn er nachts total unruhig ist. Wenn er ein Jahr alt ist, werde ich wohl gar nicht mehr stillen, was für mich aber auch völlig o.k. ist. Die Nächte sind und waren oft sehr nervenaufreibend, weil mein Sohn ohne Brust oft nicht wieder einschlafen konnte. Das kannte ich von meinem ersten Sohn gar nicht. Vom Langzeitstillen würde mich einfach die damit meistens verbundene nächtliche Unruhe abhalten sowie die Abhängigkeit von Mutter und Kind zueinander. Mal einen ganzen Tag oder eine ganze Nacht ohne Kind zu sein, ist dann ja gar nicht möglich. Ich stelle es mir ziemlich schwierig vor, überhaupt auf eine große Feier zu gehen, die bis in die Nacht hinein dauert, wenn das 1,5 -2Jährige nach wie vor alle 2-3 Std. an die Brust will... Insofern war es für mich wichtig, rechtzeitig abzustillen. Für mich/uns war dies der beste Weg. Mein 9 Monate alter Sohn kann heute tagsüber auch mal anderweitig betreut werden, ist ein guter Esser geworden und ist in der Lage, abends alleine in seinem Bettchen einzuschlafen. - Was mir die Möglichkeit gibt, in den Abendstunden meinem Beruf nachzugehen oder mich mal privat zu treffen. Damit gebe ich auch meinem Mann die Chance, eine enge Bindung zu unserem Kind aufzubauen, was auch bestens funktioniert. Für uns war dieser Weg der richtige und ich bin rundum zufrieden damit. Wer es anders macht, nicht stillen will oder sein Kind auch noch mit zwei Jahren stillt, soll es doch einfach machen...! In unserer Pekip-Gruppe gibt es Still- und Flaschenmütter. Wir sind eine nette Truppe, gehen abends zusammen aus usw. Nie kämen wir auf die Idee, uns gegenseitig das Stillen oder Flasche geben vor zu werfen. So ein Quatsch! Gibt es nichts Wichtigeres?! Und ist es nicht auch völlig egal? Hauptsache, die Kinder sind gesund - alles andere ist doch nun wirklich schnuppe!!! Schönen Gruß von Sabse


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Hallo noch mal, gestern waren wir alle zusammen von unserer Pekip-Gruppe aus weg. es war auch eine Mutter dabei, die nicht stillen wollte und gleich von Anfang an die Flasche gegeben hat. Na und?! Sie sagte gestern noch mal, das Stillen wäre nichts für sie gewesen, sie bräuchte einfach ihren Nachtschlaf. Ihre Kinder haben auch beide recht zügig durchgeschlafen. Sie ist eine witzige, nette Frau, mit der ich mich super verstehe und viel lachen kann. Ist das denn nicht das Wichtigste? Also wir Stillmütter wären nie auf die Idee gekommen, die Flaschenmütter anzugreifen und umgekehrt. Bei unseren Treffen geht es übrigens auch meist um ganz anderen Dinge als ums Stillen oder Flasche geben - und das ist gut so! Sabse


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Ein sehr guter und schöner Beitrag. Ausserdem 9 Monate das ist doch Super gut und in meinen augen lange,und die Sache mit der Flasche ist auch gut,ich habe auf Zwiemilch geschworen (Notgedrungen),hat auch gut geklappt,allerdings habe ich mein erstes Kind nur 2 Monate gestillt,weil ich wieder Arbeiten gegangen bin und nicht wusste,das ich trotzdem noch z.B. abends und morgends stillen hätte können,mein 2tes Kind hat so bis 6 Monate noch zum einschlafen Mumi bekommen.Meine Nichte nur 2 Wochen (Gymnasium,sehr intelligent).Meine adere Nichte wurde so 3 Jahre gestillt,das war auch für uns alle O.K. und keiner hat was dagegen gesagt.Wie gesagt ob nun Flasche oder Brust,beides ist O.K.,ich kenne viele ungestillte Kinder die haben sich genauso gut entwickelt wie die gestillten und früher (ich glaube in den 80zigern) war stillen eh verpönt und trotzdem sind se alle gross geworden.


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Was mich an der ganzen Sache stört, ist, daß viele Dinge in Zusammenhang gebracht werden, wo kein Zusammenhang besteht. (z.B. Flasche-schneller/besser durchschlafen). Die ganzen "Argumente" aus Pseudo-Halbwissen... ("Wird nicht satt, Milch reicht nicht, Braucht was ordentliches" auf der einen Seite, "schlechte Mutter, faul" oder sonstwas auf der anderen) Luise konnte nicht an die Brust, deswegen habe ich gepumpt und irgendwann aufgegeben und Flasche gefüttert. Sie ist kerngesund, hat eine super Bindung zu mir und ist sehr offen. Das Flasche machen hat mich auch genervt, aber es ging ja nicht anders (mittlerweile weiß ich, daß es wirklich nicht ging, hab mir lange Vorwürfe gemacht, aber SIE KONNTE nicht stillen) In der ersten Zeit konnte ich sie sowieso nicht allein lassen, ich wäre ohne sie ein halber Mensch gewesen. Das lag einerseits an ihrer Pflegebedürftigkeit, ist aber jetzt bei Theo nicht anders. Theo wollte ich unbedingt stillen, weil ich einfach zu faul bin, ständig die Pullen sauberzumachen etc. Und natürlich wegen der gesunden Nahrung, aber da weiß ich, daß es auch anders geht... Nun war ich ja neulich das erste mal weg, da hatte ich ihn mit, weil er keine Flasche akzeptiert. ZUM GLÜCK! Ich hätte vor lauter Unruhe den Abend nicht genießen können. Das ist die andere Seite der Mutter-Kind-Bindung. Insofern ist es mir egal, ob nun Flasche oder Brust. Hab ihn ja eh immer dabei. Und da ist Brust nun mal viel bequemer. Nachts stört es mich auch nicht, daß ich eben nicht aufzustehen brauche. Einfach ran und fertig. Luise mochte diese Nähe nicht,ich hätte da also sowieso aufstehen müssen, selbst zum Stillen. Ich denke, jeder ist anders, jedes Kind und jede Mutter. Die eine mag es so, die andere nicht. Man muß den eigenen Weg finden.


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Deinem Argument mit dem Angebundensein stimme ich teilweise (teilweise, denn es gibt ja auch Stillkinder, die ohne Probleme abgepumptes trinken) zu, aber ich finde das Angebundensein für 6 Monate wirklich einen überschaubaren Zeitrahmen, der im Vergleich zu der Zeit, die man überhaupt mit seinen Kindern verbringt ja wirklich mini-kurz ist. Das wäre deshalb für mich kein wirkliches Argument für die Flasche, wenn auch ein leichter Vorteil der Flasche. Und wenn die Kinder noch stillen, auch wenn sie älter sind (bin selber Ex-Langzeitstillerin, jetzt wieder mit Baby) sind sie schon so weit, dass sie es auch verstehen, wenn Mama mal abends/nachts nicht da ist. Man ist dann also nicht 2 oder 3 Jahre abends/nachts angebunden. VG Babsi


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...ein wirklich guter Beitrag zu diesem Thema!! DANKE, ich kann diese "Diskussionen" nämlich nicht mehr hören/lesen! LG Trisha