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Stillen in der Öffentlichkeit

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Stillen in der Öffentlichkeit

MaryEllen

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Hallo ihr Lieben. Gestern ist mir vielleicht was komisches passiert. War mit ein paar Freundinnen und Kids im Indoor-Spielplatz unterwegs. Während dem Spielen habe ich mich mit einer fremden Mutter unterhalten, da unsere Söhne so schön zusammen gespielt haben. Wie sich im Gespräch rausstellte, sind die zwei ca. gleich alt. Sie stillt ihn auch noch, somit hatten wir gleich ein weiteres Thema zum quatschen gefunden und es war auch echt nett. Als mein Sohn mir dann am Ausschnitt rumzupfte, habe ich zu ihm gesagt: "nee, mir ist hier zu viel los, wir stillen nachher im Auto oder Zuhause. Nimm so lang dein Wasser oder was zu knabbern." Mein Sohn hat sofort verstanden und an seinem Wasser genippt, da pflaumt mich die eben noch so freundliche Mutter voll an, was denn mein Problem sei, mein Sohn bräuchte offensichtlich die Mama-Brust. Ich war etwas perplex und antwortete nur, dass ich nicht so gerne vor so vielen Leuten blank ziehe, die gucken ja schon, wenn man ein 1,5 Jahre altes Kind noch stillt. Da regnete es eine Predigt auf mich nieder, von wegen ich solle öffentlich stillen, damit es in den Köpfen der Menschen endlich normal würde und damit nicht hinterm Berg halten, das wäre nichts zum schämen, da sollte man stolz drauf sein, bla bla bla. Bin einfach aufgestanden und gegangen. Sowas hab ich noch nicht erlebt...


cl84

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Also das ist ja echt ne Frechheit! Kann dich voll und ganz verstehen. Ich stille auch lieber im privaten Umfeld. Das war schon so als sie noch ganz klein war. Hab sie nur einmal mit 5 Monaten in einem Cafe gestillt und schon das war für mich nicht angenehm. Find es auch bei anderen Müttern eher befremdlich, erst recht wenn die Kinder schon älter sind. Eine Mutter kann von mir aus ihr Kind stillen wo sie möchte aber es für eine Revolution der Kampfstiller zu benutzen muss nicht sein.


Katrin1986

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ich finde es auch nicht richtig, dass die Mutter dich gleich so angefahren hat. Allerdings hat sie irgendwo recht, dass man sich für das Stillen eines Kleinkindes nicht schämen sollte. Schließlich sollte das zu den normalsten Dingen auf der Welt gehören. Mir ist es auch oft unangenehm meinen 2 jährigen zu stillen. Aber auch nur, weil der gesellschaftliche Druck zu hoch ist. Das ist sehr schade! Alles Liebe für euch!


Zuckerle

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

hmm, hätte sie vielleicht bisschen freundlicher formulieren können...was hättest du dann gesagt? ich finds "nämlich auch schade" wenn die kinder dieses bedürfnis nicht befriedigt bekommen, weil man nicht genug dazu steht. ich stille gerade aus diesem grund in der öffentlichkeit, weil ich mir denke...die frau neben mir ist vielleicht zufällig keine Nase-Rümpferin sondern hat evt daheim selber ein (LZ)Stillkind und wird durch mich ermutigt. Und ich zieh mich dabei ja nicht aus, da sieht man weniger Busen als im Freibad im Bikini :-)


EwaK

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Hallo, das finde ich ganz fürchterlich! Ich mag es auch nicht, wenn man sich dermaßen einmischt. Es ist völlig in Ordnung, wenn Du nicht gerne in der Öffentlichkeit stillen möchtest, sondern die innigen Momente mit Deinem Kind lieber in Ruhe genießt. Ich stille mein Baby zwar auch mal in der Öffentlichkeit, suche mir gerne aber ein möglichst ungestörtes Plätzchen, wo ich mich unbeobachtet fühle (geht nicht immer). Allerdings kann ich meinem Baby (5 Monate jung) nichts anderes als die Brust anbieten;-) wenn es Hunger hat oder Durst. Zum Stillen gehören eben Zwei und wenn Du die private Sphäre bevorzugst, ist as für mich verständlich und von der anderen Person untolerant sich dermaßen einzumischen. Ich an Deiner Stelle wäre auch - wohl verwirrt - gegangen.


MaryEllen

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ja, das ist genau der Punkt. Grundsätzlich sehe ich das schon auch so und finde es wirklich schade, dass ich mich nicht "traue" in der Öffentlichkeit zu stillen. Es wäre mir lieber, dass an jeder Staßenecke und Café etc Mütter ihre Kinder stillen, dann würde ich nicht mehr so auffallen. Ich sehe schon auch ein, dass ich durchaus auch andere Mütter ermutigen könnte, wenn ich öffentlich stillen würde. Es war einfach die Art und Weise und dieser "Du MUSST - schäm dich"-Ton, in dem sie das gesagt hat. Es ist doch so, dass man meistens schief angeschaut wird, WENN man öffentlich sein Kleinkind stillt. Bis jetzt fühlte ich mich auf der sicheren Seite, wenn ich es einfach privat gehalten habe. Und nun das. Also bekommt man jetzt so oder so eine auf die Nuss? Wenn sie mich "ermutigt" hätte, oder ihren Sohn evtl gleichzeitig gestillt o.ä. Hätte ich mich vllt eher drauf eingelassen...


Zuckerle

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Genau das meine ich, so hätte ich das nämlich gemacht :-) Muss ja nicht gleich die Moral-Keule geschwungen werden :-)


Andrea6

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

...aber in der Sache hat sie doch sicher Recht: wie soll denn Stillen jemals hierzulande normal werden, wenn alle sich dafür ins stille Kämmerlein verkriechen? Stillen ist Essen für Babys - nicht mehr und nicht weniger; und natürlich darf und soll das genau da passieren (dürfen), wo man sich gerade aufhält. Btw: wer für`s Stillen "blank zieht" sollte mal`n paar Übeungseinheiten einlegen ;-) ....meist bekommt die Umwelt doch erst beim fetten Babyrülpser mit, was sich da gerade abgespielt hat *ggg*


EwaK

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Antwort auf Beitrag von Andrea6

Ich finde es zwar natürlich und es ist für mich nichts Besonderes, wenn andere Frauen ihre Babys/Kinder immer und (beinahe) überall nach Bedarf stillen. Dennoch bevorzuge ich selber, und meine kleine Tochter übrigens mittlerweile auch, in aller Ruhe zu stillen. So ist mein Kind einfach auch schwer zu stillen, wenn viel Trubel um uns herum herrscht. Sie lässt sich dann sehr einfach ablenken und trinkt nicht gut ( es sei denn sie wäre kurz vorm Verhungern;-)). Uns beiden ist das Stillen und auch das Kuscheln auf dem Sofa am allerliebsten, auch wenn es natürlich nicht immer geht. Toleranz ist auch in anderen Bereichen rund um die Kinder ein schwieriges Thema, z.B. Kleinkind im Buggy. Mein Sohn läuft gut und auch über weite Strecken, fährt auch gerne mit dem Laufrad. Dennoch gibt es Tage oder Wochenenden an denen wir den Buggy mitnehmen, auch weil er dort gerne ab und dann noch ein Nickerchen macht. Er ist 3,5 Jahre und passt gerade noch gut rein (wir haben ein großes Buggy-Modell). Ihr könnt Euch sicher die Sprüche und Reaktionen so mancher Mitmenschen vorstellen, wenn es tatsächlich dazu kommt, dass ich ihn schiebe und meine Tochter trage....mittlerweile habe ich aufgehört mich zu "entschuldigen" oder zu erklären. Genauso würde ich es beim Thema Stillen machen. Deshalb wäre ich auch gegangen, wenn man mich beleidigt. So, und jetzt eröffne ich die Milchbar für heute Nacht, meine Tochter wird sich sicher oft bedienen und die halbe Nacht daran verbringen


Annelie159

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Antwort auf Beitrag von Andrea6

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen ! Genauso ist es, wie soll denn das stillen jemals normal werden wenn sich alle verkriechen ?!


MaryEllen

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Zur Sache mit dem "blank ziehen": Mein Sohn ist ja nun schon recht groß und beim Stillen nicht unbedingt immer bei der Sache, vor allem, wenn viel drum herum los ist. Auch im Freundeskreis hatte ich hin und wieder die, aus meiner Sicht, sehr peinliche Situation, dass Sohnemann angedockt, kurz gesaugt und dann losgelassen hat und weiter spaziert ist und ich mit ausgepacktem Busen da saß und die Milch spritzte in alle Richtungen. Um das locker und mit Humor zu nehmen, muss ich tatsächlich noch üben


Tine1

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ist immer doof, so blöd angemacht zu werden. So unfreundlich werden Menschen leider, warum auch immer, häufig wenn sie sich in der Meinung eigentlich recht ähnlich sind. Hab ich bei anderen Themen auch schon oft erlebt... In der Sache hat sie schon recht, find ich. Und 1 1/2 find ich auch noch ziemlich klein. Da fängt es doch eigentlich höchstens gerade mal an, ungewöhnlich zu werden... Und Kleidung, mit der man mit aktiven Kleinkind unauffällig stillen kann gibt es doch auch... Ich hatte meistens ein Trägertop, das ich runter- und ein T-Shirt drüber, das ich hochgezogen hab. So liegt nur die Brustwarze frei, an der das Kind dann ja trinkt. Noch ein Kaputzi (Sweatshirtjacke) drüber, die noch etwas den Kopf des Kindes bedeckt. Wenn es nun abgelenkt ist, ist die Jacke noch über der Brust.


MaryEllen

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ja, es mag ja richtig sein, dass es normal sein sollte, wenn Mütter ihre Kinder in der Öffentlichkeit stillen. Das finde ich auch. Aber ich finde es nicht ok, Müttern ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie das nicht wollen, oder?!


EwaK

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Absolut, denn es ist und bleibt eine persönliche Angelegenheit und Entscheidung, eine Beziehung zwischen Mutter und Kind, die nur diese angeht. Das sollte man (oder eher frau) respektieren.


chrpan

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Meinen über 2jährigen stille ich überall nach Bedarf, Ausnahmen bestätigen die Regel (auf dem Nachhauseweg bei Minusgraden mal auf daheim vertröstet). Den moralischen Zeigefinger schwingen ist aber heftig und ein no-go, ob nun beim Stillen oder anderen Themen. Es gibt schon eine große Zurückhaltung von vielen, ihr Kleinkind öffentlich zu stillen. Ist ja auch kein Wunder, ich kenne keine einzige Frau, die sich noch nie für das Stillen "rechtfertigen" hat müssen... Je vertrauter gestillte Kleinkinder aber für die Allgemeinheit sind, desto eher lösen sich diese wirklich dämlichen Vorurteile auf. Da mein Kind jederzeit und überall schon zum Stillen aufgelegt war, sind wir schon "geeicht”. Sogar im einzigen Langzeitstillbuch, das auf Deutsch erhältlich ist ("Wir stillen noch"), wird vorgeschlagen, so früh wie möglich ein Codewort für Brust/Stillen/Muttermilch einzuführen. Das lehne ich für mich persönlich aber entschieden ab, genauso wie " zum Stillen in den Keller gehen ". Aber jemand anderem Vorwürfe machen, weil sie eine andere Strategie fährt, ist übergriffig.


TinyTum

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ich sehe die Fragestellerin an einem öffentlichen Ort sitzen, wie ihr Kind auf sie zukommt und nach der Brust verlangt. Die FS sieht sich ängstlich um. Nein, sie fragt sich nicht, kann ich es mir erlauben, öffentlich zu stillen, sie fragt sich, kann ich es mir erlauben, mein Kind öffentlich auf später zu vertrösten. Ich finde diese Entwicklung, auf Müttern herumzuhacken, die eigentlich Unterstützung und Zuspruch bräuchten, anstatt Kritik und NOCH MEHR gesellschaftlichen Druck, unmöglich. Was soll das? Erst bekommt sie unterstellt, dass sie die Interessen stillender Mütter untergräbt, da sie nicht überall die Brust auspacken möchte (das ist und bleibt sehr intim, auch wenn einige von euch damit keine Probleme zu haben scheinen), dann werden ihr "Übungseinheiten" angeraten und Bekleidungstipps gegeben. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr das hilft. Soll sie sich jetzt dafür schämen, dass sie sich schämt?! Liebe MaryEllen, ich finde es toll, dass du so viel Verständnis für die Seite der anderen Mutter aufbringst, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es, gerade wenn man nicht so super selbstbewusst ist, viel Kraft kostet, ein Kind so lange zu stillen. Dass du das nicht öffentlich machen willst, kann ich nachvollziehen, auch wenn ich es anders mache. Mach dir keinen Kopf, du gefährdest nicht die Revolution des Stillens, wenn du es für euch lieber privat hältst. Liebe Grüße, Tiny


cl84

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

...das Kinder in unserer Gesellschaft ganz schnell selbstständig und erwachsen sein müssen. Nicht nur die langzeit StillMütter betrifft das. Wenn ein Kleinkind mit Schnuller rum läuft, noch aus der Nuckelflasche trinkt, getragen oder gefahren wird, wenn raus kommt das es noch bei den Eltern schläft... All das wird doch nicht akzeptiert und man hat angeblich als Mutter versagt. Sowas kriegt man aber aus den Köpfen nicht raus und da stille ich lieber zu Hause.


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Hi, also ich habe genau dieselbe Meinung dieser Mutter, aber ich finde es total falsch von der, das jemandem anderen laut vorzuschreiben! lg niki


MaryEllen

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Mädels, ich hab heut einen Blödsinn verzapft, wie im Film, sag ich euch. Nachdem mir die Spielplatz-Tante keine Ruhe gelassen hat und eure Beiträge mich motiviert haben, habe ich heute morgen meinen schönsten Stillpulli ausgepackt, mit dem festen Vorsatz, mich ab jetzt nicht mehr zu verstecken, schließlich BIN ich ja stolz auf unsere Stillbeziehung. Heute Morgen im Supermarkt mit meinen zwei Jungs war es dann soweit, Sohnemann quengelte rum und zupfte am Ausschnitt. Da hab ich ihn mir geschnappt, mich an ein Regal auf den Boden gekauert und ihn angelegt. Mein Mann starrte mich nur fassungslos an und schob dann den Einkaufswagen vor uns und stellte sich selbst auch noch davor. Ich murmelte nur was von "weggehen - sollen ruhig alle sehen - andere Mütter inspirieren - Stillen normalisieren". Mein Mann hat schallend losgelacht und mir dann ins Ohr geflüstert, was genau die anderen Mütter denn inspirieren solle, mein knallroter Kopf, die geduckte Körperhaltung oder der angsterfüllte Blick?! Ich musste dann auch lachen und war auch wirklich froh, dass er dabei war und so schützend vor mir stand. Naja, ich denke, so lange ich mich dabei so unwohl fühle, tue ich mir das öffentliche Stillen nicht an, vllt macht es ja noch irgendwann Klick. Vielen Dank auf jeden Fall für eure Antworten, bleibt wie ihr seid, ihr rockt voll! Love, Mary


Tine1

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Na zwischen den Supermarktregalen auf dem Boden - da hast du dir aber auch ne harte Nummer zum "abhärten" ausgesucht... Das ist ja ne filmreife Szene...


wir6

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Antwort auf Beitrag von Tine1

die Kür ist dann an der Kasse im stehen und den Einkauf aufs Band packen aber der Spruch ist gut


Kirsche1210

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Ja die Gesichter kann ich mir vorstellen ;) Ich habe immer dort gestillt wo sie gerade Hunger hatte und es hat mich nicht gestört wenn andere etwas sagten oder dumm geschaut haben. Leider hat sich meine Tochter nach ihrem ersten Geburtstag selbst abgestillt. Ich hätte soooo gerne auch einmal ein Kleinkind gestillt aber sie wollte es ja selbst so :)


Missy27

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Antwort auf Beitrag von MaryEllen

Mir geht's genau wie dir. Und wenn ich öffentlich stille, dann genau so wie du es beschreibst. Bin nicht sehr selbstbewusst. So mit 1,5J ging es aber noch recht diskret, sie saß auf meinem Schoß, Bauch an Bauch. Nun ist sie 2J9M und es ist wesentlich schwieriger. Vertrösten klappt nicht, bestenfalls ablenken. Ich sehe aber auch ganz selten mal Mütter die ihre Babys stillen geschweige denn Kleinkinder, die kriegen alle Flasche. Ein "Codewort" haben wir auch. Aber das hat meine Tochter selbst mit knapp einem Jahr gebracht und wir haben es beibehalten. Sie sagt mehrmals am Tag wie sehr sie ihre "Lilley" liebt! Also erstmal kein Ende in Sicht!