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Schmerz des Abstillens

Schmerz des Abstillens

Lala00

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Hallo liebe Mamas ich weiß nicht, was ich mit diesem Beitrag erreichen möchte, aber vielleicht suche ich nach Gleichgesinnten.. Ich hatte leider keine einfache Schwangerschaft. Mit einem vorzeitigen hohen Blasensprung in der 26. Woche sind wir mit Bettruhe und ständigen Blutentnahmen wie ein Wunder bis 40+0 gekommen. Auf Druck des Krankenhauses wurde ich dann bei 40+0 drei Tage lang eingeleitet, um dann nach 9 Stunden Wehensturm mit einem Notkaiserschnitt die Schwangerschaft zu beenden. Ich sage auf Druck, weil ich bereits zwei mal eine Einleitung abgelehnt habe bei 34+0 und 37+0 mit meiner Unterschrift einer Risikoerklärung. Ein drittes Mal hätte ich das leider nicht mit meinen Ängsten vereinbaren können und ich dachte sie und ich wären so weit. Meine Tochter war leider sehr schwach nach der Geburt und konnte gar nicht angelegt werden. Beziehungsweise wurden wir die ersten drei Stunden in einem Nebenraum mit anderen Menschen allein gelassen. Leider bekamen wir auch kein Familienzimmer und es kamen kaum Schwestern in der ersten Nacht vorbei, um mir beim Anlegen zu helfen. Ich konnte nicht aufstehen und war geplättet von den Strapazen und Schmerzen des Kaiserschnittes. Die Kleine lag einfach auf mir. Leider saugte sie die kommenden Tage auch nicht und Irgendwann mussten wir anfangen zuzufüttern und ich fing an regelmäßig abzupumpen. Leider hat sie seitdem nicht meine Brust angefasst, auch nicht mit Stillhütchen. Ich weiß nicht, woran es liegt. Auch keine Stillberatung konnte mir helfen. Sie will einfach nicht an die Brust. Und nun wird meine Milch weniger, weil ich nicht genug abpumpen kann. Ich bin also im Abstillprozess und meine Milch ist deutlich weniger geworden. Aber der Schmerz des Abstillens will nicht aufhören. Die ersten Wochen habe ich nur geweint und irgendwann akzeptiert, dass es eben so ist wie es ist. Aber es tut so weh, sie nicht stillen zu können. Jedes Mal wenn ich eine Stillwerbung sehe, oder auf der Pre Nahrung lese "Muttermilch ist das beste für Ihr Baby" will ich schreien "JA ICH WEIß!" Es fühlt sich wie Salz auf der Wunde an. Weil ich sie wohl oder übel mit Flasche ernähren muss, wollen ihr alle immer mal wieder die Flasche geben. Die Großeltern, Freunde etc. Ich will das aber nicht. Ich wollte keine Freiheit mit der Flasche, ich will jedes Fläschchen nutzen, um mit ihr zu kuscheln und zu bonden. Nun ist meine Schwiegermutter hier und will sie auch mal gerne füttern. Mein Mann versteht nicht, weshalb sich in mir alles dagegen sträubt. Meine Tochter ist übrigens 7 Wochen alt. Weil ich sie nicht stillen kann, habe ich Selbstzweifel und fühle mich nicht wie ihre Mutter. Ich fühle mich so "ersetzbar". Ich weiß einfach nicht weiter, aber das musste ich einfach aufschreiben. Wann hört der Schmerz des Abstillen-Müssen endlich auf? Wann kann ich mich endlich wie ihre Mutter fühlen? Wenn sie schreit und ich sie nicht beruhigen kann, wollen alle eingreifen und sie von mir nehmen. Könnte ich stillen, müsste ich sie einfach anlegen und sie würde sich beruhigen. Leider kann ich das nicht... Danke fürs Lesen


IsiMom

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Antwort auf Beitrag von Lala00

Oh fühl dich erstmal gedrückt. Bei deinem Bericht kommen mir fast die Tränen. Dein Kummer kann man echt heraus lesen. Erstmal: Du bist ihre Mutter! Daran ändert ein Fläschchen nichts. Du kannst eine wunderbare Bindung zu deinem Baby auch ohne stillen aufbauen. Du kannst doch auch so ganz viel mit ihr kuscheln. Vor allem auch beim Fläschchen geben. Fläschchen Milch ist heutzutage so gut. Laut Ökotest gibt es auch sehr gute Pre Milch. Sei doch bitte nicht so streng zu dir. Und die Oma freut sich natürlich, wenn sie auch das Fläschchen geben kann. Sie liebt dein Baby auch. Wegnehmen möchte sie es dir sicher nicht. Dein Baby kann nur profitieren von einer guten Oma Bindung. Und wenn sie schreit und du möchtest sie nicht hergeben, ist das okay! Sag das oder drehe dich weg von den Anderen. Das signalisiert ihnen, dass du sie nicht brauchst. Lass deine Körpersprache sprechen. In paar Wochen fällt es dir sicher leichter, die Maus auch mal den anderen Familienmitgliedern zu geben. Sie ist ja noch so klein. Lg Isi


Lala00

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Vielen Dank! Das ist so lieb von dir.


angi159

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Das hört sich wirklich traurig an. Hast du eine Hebamme? Es gibt auch die Möglichkeit, so ein Bonding nachzuholen. Auch Stillbabys lassen sich nicht immer durch das Stillen beruhigen. Mein Kind hat zeitweise nur gebrüllt. Du nimmst deinem Kind nichts weg, es hat sich ja selbst so entschieden. Wer dein Baby nimmt und es füttert, entscheidest du. Ich würde mein Neugeborenes auch immer selbst füttern mit der Flasche. Das ist sehr intim, ich kann das total verstehen. Du bist und bleibst die Mama und damit die Nummer eins. Vielleicht fühlst du dich besser, wenn der Abstillprozess beendet ist und du das nicht mehr so im Kopf hast. Außerdem kenne ich viele, die durch die Hormonumstellung eine depressive Episode hatten. Das ist nicht ungewöhnlich. Sprich mit einer Hebamme, zur Not auch mit einer Stillberaterin über deine Gefühle. Reden ist so wichtig. Liebe Grüße


MaMau

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Antwort auf Beitrag von Lala00

Hey, sei gedrückt, das klingt wirklich nach einer schwierigen Zeit für dich. Obwohl dein Kopf das bestimmt schon weiß, möchte ich dir noch mal sagen, es ist nicht eine bestimmte Handlung, die uns zu Müttern macht. Es ist nicht das Stillen, auch nicht das Gebären, es ist noch nicht mal das Schwangersein. Auch Adoptivmütter und Pflegemütter sind Mütter. Es ist die Liebe zu und die Sorge um unsere Kinder, die uns zu Müttern macht und von beidem lese ich ganz, ganz viel aus deinem Text heraus. Du bist die beste Mama für dein Kind, da bin ich mir ganz sicher. Ich bin mir nicht sicher, ob du einen Rat/Vorschlag magst, oder nur Mal alles loswerden willst. Falls du keinen willst, einfach aufhören zu lesen Bei mir hat es mit dem Stillen geklappt und ich konnte mein Baby trotzdem wochenlang niemandem auf den Arm geben. Hat das die Leute irritiert? Absolut. Haben es unterm Strich alle akzeptieren. Aber sicher. Trau dich ruhig deinen Verwandten zu sagen, dass du sie nicht abgeben magst. Falls das jemand absolut nicht einsehen will, kannst du ja mit deiner besonderen Situation argumentieren. So in der Art: "Wir hatten in der ja wirklich keine einfache Schwangerschaft und auch eine schwere Geburt, daher will ich sie noch ganz viel bei mir haben, es fällt mir noch schwer sie anderen oft oder lange auf den Arm zu geben." (Ob das wirklich der Grund ist oder nicht, ist ja Wurst.) Wer soll da was dagegen haben? Ich denke deine Familie wird sicher gerne Rücksicht auf dich nehmen, du bist die Person, die durch eine schwierige Zeit gegangen ist und die neu Mama ist. Und falls es leider kein Verständnis gibt, dann habe ruhig den Mut, dass du diejenige bist, die auf dich schaut, das ist wichtig für dich. Soll doch jemand beleidigt sein, weil er/sie das Baby nicht bekommt, das legt sich wieder und du hast dich ja nicht für deine Tochter entschieden, damit andere mit ihr kuscheln können. Sorry für den Roman


MaMau

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Ich hab noch einen Nachtrag Hast du ein Tragetuch oder eine Trage. Das ist meine absolute Geheimwaffe für Familiefeiern, etc. Baby ins Tragetuch und zack ist es außer Reichweite gieriger Tanten und Omas und ganz nah an dir dran. Blöde Kommentare zum Tragen gibt's natürlich auch manchmal, aber als Mama muss man sich ganz, ganz schnell einen ganz großen Mittelfinger wachsen lassen, was Kommentare und Ratschläge von außen angeht, sonst wird man wahnsinnig. Tragen ist übrigens auch eine tolle Art zu bonden und das Baby zu beruhige. Ich liebe es meine Kleine so ganz nah bei mir zu haben.