Elternforum Stillen

@Oda: Stillen und Sd-Probleme

@Oda: Stillen und Sd-Probleme

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, du hattest vor einigen Tagen auf meine Abstill-Frage im Biggi-Welter-Forum geantwortet und weil das am WE "geschlossen", schreibe ich dir hier zurück. Ich habe nach einem SD-Karzinom keine SD mehr und muss komplett mit L-Thyroxin substituiert werden. Nach der SS schwanken meine Werte noch deutlich und meine Tochter hat nun, mit neun Wochen, eine Unterfunktion entwickelt. Da das T4 teilweise in die MuMi übergeht, muss ein Baby seine SD-Funktion immer dem T4-Spiegel der Mutter anpassen, das klappt normalerweise auch, aber bei mir schwanken die Werte doch ziemlich und Julianes SD hat das anscheinend nicht gepackt. Und eine kindliche Unterfunktion ist mit schweren Gehirn- und Entwicklungsschäden verbunden, so dass dann die Flaschennahrung sicherer ist. Mir wurde jetzt empfohlen, noch die große Blutuntersuchung der Uniklinik abzuwarten, da waren wir gestern mit ihr, das Ergebnis kommt am Mittwoch, und wenn ihre SD immer noch "spinnt", dann wird sie keine MuMi mehr bekommen dürfen. Aber du hast schon recht, das ist superselten, dass man wegen SD-Problemen nicht stillen kann- aber eine Behinderung in Kauf zu nehmen, nur damit ich in zehn Jahren sagen kann "Aber ich habe sie gestillt.", das ist es natürlich nicht wert. Das konnte auch niemand vorhersehen, weil normalerweise ja gerade Müttern mit Stoffwechselproblemen das Stillen empfohlen wird- aber ich versuche nicht zu dolle drum zu trauern, bis Mittwoch hab ich sie ja noch an der Brust. Was hast du denn genau an der SD? Viele Grüße und schönes WE, Jeanie.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Jeanie! Du hast natürlich recht, wenn Du sagst: Ich will keine Behinderung in Kauf nehmen, nur um sagen zu können 'Ich habe gestillt'. Es gibt eben Ausnahmesituationen und wenn Du in einer solchen Situation bist (und Du scheinst Dich ja umfassend informiert zu haben), dann heißt es, das Beste daraus zu machen. Es ist zwar schade, dass Du sie womöglich nicht mehr stillen kannst, aber Deine Liebe erhält sie ja trotzdem noch - und das ist das allerwichtigste. Ich wußte übrigens gar nicht, dass über die Muttermilch solche Schwankungen des Hormonspiegels beim Baby ausgelöst werden können, ich dachte immer, dass die Konzentration in der Muttermilch nur sehr gering ist und eine L-Thyroxin-Substitution keine Risiken für das Kind mit sich bringt. Könnte die Unterfunktion bei Juliane auch andere Ursachen haben? Vielleicht hast Du ja Glück und es stellt sich heraus, dass sich bei ihr inzwischen alles eingependelt hat. Bei mir selbst wurde ein Jahr nach der ersten Geburt (1998) eine Hashimoto-Thyreoiditis festgestellt, seitdem muß ich substituieren - ebenso wie Du lebenslang. Die Schilddrüse ist inzwischen schon ziemlich geschrumpft, hat die Hormonproduktion aber noch nicht ganz eingestellt. Mein zweiter Sohn ist inzwischen 2 1/2 Jahre alt und ich stille immer noch, auch wenn die Endokrinologin bei der letzten Besprechung der Laborwerte gar nicht glauben wollte, dass da noch etwas herauskommt und sagte, sie hätte bei meinem niedrigen Prolaktinspiegel nie gedacht, dass ich stillen würde ;o) Herzliche Grüße und ich drücke Euch die Daumen, dass die Stillzeit doch noch nicht zu Ende sein muß Oda


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi, es gibt wohl auch immer mal wieder Kinder, die in Wachstumschüben oder einfach so zwischenzeitliche Hypothyreosen entwickeln, das könnte auch noch eine Ursache sein. Das T4 geht ab einem gewissen Spiegel (im mütterlichen Blut) in die MuMi über, und nach einem Karzinom muss das TSH supprimiert sein, d.h., man ist immer am Rande einer Überfunktion eingestellt, so dass das fT4 im Blut bei mir an der Obergrenze ist. In der SS habe ich 237,5 L-Thyroxin genommen, vorher nur 162,5 - nach der Geburt war natürlich noch sehr viel T4 zu viel im Blut, das Kind war ja schneller draußen als ich das T4 abbauen konnte. Die Säuglingshypothyreosen ( die nicht angeboren sind) gehen entweder von alleine weg ( dann bleiben sie meist unerkannt, aber leider nicht immer folgenlos) oder sie werden schlimmer, dann fallen die Kinder irgendwann auf. Aber da die Sd-Hormone für die Gehirnentwicklung so wichtig sind, ist im Prinzip jeder Tag in der Unterfunktion riskant. Aber wenn anhand der Blutwerte ein Hinweis darauf besteht, dass ihre SD überfordert ist, ist eben das Weglassen der MuMi das Sicherste, damit sie einen konstanten Hormonspiegel aufbauen kann- auch wenn es mir schwerfallen wird, denn ich stille gerne, wenn auch nicht voll ( nicht genug MuMi trotz aller Versuche)- und das Stillen klappte von Woche zu Woche besser, so dass ich jetzt nur noch eine Portion Flaschennahrung pro Tag brauche, während ich am Anfang die Hälfte der Tagesmahlzeiten ersetzen musste. Ich wollte immer bis zum ersten Zahn voll stillen und dann langsam abstillen- tja, jetzt wird das evt. leider nix. Wie viel stillst du denn noch? Viele Grüße, Jeanie.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Jeanie Man lernt doch nie aus ;o) Ich war während der Schwangerschaft (in der zweiten Hälfte) auch höher eingestellt (150 µg statt 100) und habe ab dem Tag der Geburt wieder die alte Dosis genommen. Durch die engmaschigen Kontrollen im Endokrinologikum und die intensive Begleitung durch die Fachärzte fühlte ich mich einigermassen sicher - aber ich bin eben auch nicht so hoch eingestellt wie du. (Inzwischen nehme ich 112,5 µg täglich.) Ronas, der die erste Beikost mit 7 Monaten erhielt, stillt noch recht viel, zumindest wenn ich ihn mit seinem älteren Bruder vergleiche. An "guten" Tagen nur morgens sowie abends - und wenn er Mittagsschlaf macht mittags - zum Einschlafen. An "schlechten" Tagen kommt er schon mal auf 8 oder 9 mal Stillen. Das ist aber selten, wenn wir z.B. zu Besuch sind, wo er sich fremd fühlt und verunsichert ist oder wenn ihm eine Krankheit in den Knochen steckt.- Schreibst Du, ob und wie es bei Euch mit dem Stillen weitergeht, wenn es soweit ist? Das wäre schön. LG Oda