Elternforum Stillen

nochmal *Stillen o. nicht oder zu frühe Beikost*

nochmal *Stillen o. nicht oder zu frühe Beikost*

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Hallo, habe eben unten die Postings zum Betreff "Ich versteh es einfach nicht" gelesen und wollte auch noch mal was dazu sagen. Ich gehöre zu den Müttern, die nicht stillen. Ich habe 2 Kinder und bin mit Nr.3 ss. Der anatomische "Bau" meiner Brust lässt es leider nicht zu, dass ich stillen könnte. Beim ersten Kind habe ich 6 Wochen abgepumpt mit der elektrischen Medela. Zwischendurch ständige Versuche, das Baby an die Brust zu bekommen, mit Hütchen, ohne usw. Nach 6wöchigem Stress (abpumpen, Kind eine Stunde über die Flasche füttern, weil es ständig eingeschlafen ist, 1 Stunde beruhigen, weil es extreme Koliken hatte, wieder abpumpen usw.) ließ die Milchmenge nach bis gar nicht mehr vorhanden. Dann sind wir umgezogen und alles war weg. Und bitte seid mir nicht böse, wenn ich das schreibe: Ich war so froh, dass ich endlich eine gelassene Mutter war. Das Baby schrie nicht mehr. Alles war gut. Beim 2. Kind wollte ich das Warzenproblem schon in der SS in die Hand nehmen und tat alles, was man nur tun kann, um die Warzen in Form zu bringen. Ich habe Flachwarzen, die wegschlupfen, sobald das Baby dran saugt. Ich habe zusammen mit einer Laktationsberaterin (weiß nicht genau, ob die so heißen) meine Brüste vorbereitet mit Warzenformer, Nippelpipetten o.s.ä., und auch "haushaltsübliche" Methoden, wie öfters keinen BH tragen. Wie sich schließlich herausstellte, ergab das alles nichts, als die Maus da war. Trotz 2wöchiger Versuche, sie wollte oder konnte die Brust einfach nicht nehmen. Mit den Hütchen bekam sie nicht viel raus. Abpumpen wollte ich auf keinen Fall mehr. Ich hatte ja noch meinen 1 1/2jährigen Sohn. Nach den 2 Wochen waren meine Brustwarzen so strapaziert, rissig und blutig, meine Brüste waren prall und heiß. Abpumpen ließen sie sich nur schwer (musste ich ja dann). Vor Schmerzen heulte ich mich in den Schlaf. Am nächsten Tag bat ich dringend ums Abstillen auf die sanfte Tour mit Salbeitee und hochschnüren der Brust. Noch 2 Tage musste ich leiden, dann war mir wohler. Für mich steht jetzt fest wie das Amen in der Kirche: Auch das 3. Kind wird nicht gestillt. Wahrscheinlich gehöre ich zu den seltenen Müttern, die das wirklich nicht können. Meine Kinder haben die Flasche bekommen. Und ich habe mit 4 Monaten mit Beikost angefangen. Und ich finde es nicht schlimm! So ein Drama mach ich daraus nicht. Und ich habe keine Hungersnot im Hinterkopf oder denke mein Kind müsse schneller sitzen können o.ä. Ja, ich finde es nicht schlimm, wenn mein Sohn, als er 5 Monate alt war, einen Möhrenbrei bekommen hat und mit einem halben Jahr auch abends einen Brei mit Getreideflocken. Wenn ich stillen könnte, würde ich nicht so früh damit anfangen. Es soll doch jede Mami selbst entscheiden, wann es soweit ist. Und jedes Baby ist anders. Meine Cousine hat partout die gestillte!!!!!!! Milch ausgebrochen. Die Flaschennahrung blieb erst beim 2. Anlauf drin. Und jetzt könnt Ihr lachen oder kopfschütteln. Sie bekam dann Erbsensuppe (püriert natürlich) mit 3,5 Monaten, weil sie auch den Möhrenbrei und noch ne andre Sorte nicht wollte. Das bekam ihr gut,keine Blähungen, nichts dergleichen. Und auch heute gibt sie alles für ein Kotelett (ist selber eine Verkäuferin am Fleischstand). Experimente an seinem Baby zu vollführen, sprich* schauen wir mal, welche Miene es verzieht bei nem Teelöffel Senf* finde ich auch nicht i.O. Oder gar Honig zu verabreichen. Aber das man das jetzt sooo dramatisch macht bei nem Haps Banane?! Naja. Ich habe mal einen riesengroßen Zeitungsartikel gehabt. In dem ging es um die deutsche Muttermilch. Und die steht auf Platz 4 in puncto schadstoffbelastet. Eben durch gespritztes Obst und Gemüse (Pestizide), konservierte Lebensmittel, aromatisiert usw. Die Milch der Urvölker war noch eine ganz andere oder vor 20 Jahren, als noch nicht alles so chemisch zugesetzt war. Dass Stillen einen Allergieschutz bietet, ist in meinen Augen absoluter Quatsch. Denn was ist mit allen chemischen Hauhaltsreinigern, künstlich zugesetzte Lebensmittel, Pestizide, höhere Umweltbelastungen und und und. Welche Mama, die stillt, will wissen, welche Allergie ihr Kind mal entwickeln wird oder nicht. Ich habe im Freundeskreis jemand, der 6,5 Monate ausschließlich gestillt wurde und allergisch gegen fast alles ist. Und so kenne ich etliche, die gestillt wurden und mind. eine Allergie haben. Es gibt auch Leute, die die Flasche bekommen haben, und eine Allergie haben. In meiner Familie bis zu der Elterngenerationen wurde keiner gestillt und keiner hat Allergien, auch ich nicht. Ich habe schon einige alte Hebammenbücher gelesen, und denkt mal nicht, dass da jede gestillt hat. Da wurde teilweise auch die frische Kuhmilch genommen, mit Wasser verdünnt und verabreicht. Dann auch frühzeitig Kartoffeln gegeben usw. Oder die Brüste waren so voll, dass alles umhergespritzt ist, und die Mütter das abartig fanden. Da gabs noch keine prof. Hilfe wie heute. In meinen Augen wird aus der ganzen Milch -und Breigeschichte ein echter Hehl gemacht. Soll doch jede Mami das tun, was sie für ihr Kind am besten hält. Dann ist doch jedem geholfen. Ich wünsche noch einen schönen Feiertag. LG Steffi


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Hey du, nur ganz kurz :-) Ich habe ja den Thread eröffnet und ich habe nie in Frage gestellt, dass Flaschenmilch eine nützliche Erfindung ist, manchmal gibt es ja auch wirklich keine Alternative (wie bei dir). Die Hauptsache ist immernoch, dass Mama und Kind zufrieden sind. Schade ist es, wenn aufgrund von Ammenmärchen abgestillt wird und die Mamis eigentlich lieber gestillt hätten - aber darum ging es ja auch gar nicht. Zur angesprochenen Schadstoffbelastung hat Biggi Welter das eine oder andere geschrieben (http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=84731&forum=129), mehr ist dazu auch nicht zu sagen, das überlasse ich den Fachleuten. Die Studien zu MuMi/Beikost und Allergien sind alle quantitativ angelegt, da geht es nicht um Einzelfälle und keiner von uns kennt genug Fälle um das aus eigener Erfahrung zu be- oder widerlegen, denke ich. Ich frage mich lediglich, was für viele Eltern so reizvoll daran ist, so früh wie möglich Beikost einzuführen und so früh wie möglich alles auszuprobieren, was geht... und das habe ich jetzt einfach schon so oft erlebt, dass sich mir diese Frage immer wieder stellt.


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Hallo, ja, das stimmt schon. Mein Posting war auch mehr allgemein zu diesem Thema gehalten, nicht explizit auf eine bestimmte Aussage. Wenn man stillt (und es gibt sicher nichts Wunderschöneres und Natürlicheres), sollte man es schon lange wie möglich tun, ohne mit 3 Monaten sonstwas zu geben. Ich weiß auch nicht, warum manche es so eilig haben, denn die Muttermilch passt sich ja dem Kinde an, d.h. andere Nährstoffe in der Mumi mit 4 Monaten als mit 4 Wochen. Gerade, wenn man nun unbedingt abstillen wollte, hat man doch mehr Arbeit mit Gläschen erwärmen oder gar selbst kochen. Mensch, wär ich dankbar gewesen, hätte ich stillen können. LG Steffi