Mitglied inaktiv
Hallo Monika, irgendwie war mir klar, dass so ein Beitrag kommen musste als ich das mit dem Zufüttern schrieb. Hier also die Erklärung, warum jemand etwas so wundervolles wie das Stillen teilweise aufgeben will. Mein Sohn ist ein Schreibaby. Und wenn er nicht schreit, dann will er beschäftigt werden, sonst schreit er wieder. Er schläft sehr wenig. Ich selber leide unter postnataler Depression, die durch sein Verhalten nicht besser wird. Wenn man 24/7 alle 2 Stunden stillen muss und dazwischen der Kleine spielen will, kommt man zu nichts. Ich bin aber auch noch selber jemand und einen Haushalt habe ich auch (und keine Mutter, Oma, Onkel, Tante, Freundin, die ihn mir führt). Indem ich die Einschlaf-Mahlzeit an meinen Mann übergebe (er ist übrigens von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends nicht zu Hause), dann habe ich ein bisschen Zeit für mich und ich hoffe, dass der Kleine dann nachts mal länger schläft. So dass ich neue Kraft schöpfen kann. Denn ich bin am Ende mit meiner Kraft und das tut weder mir, noch meinem Sohn, noch dem Stillen gut. Deswegen gebe ich (auf Anraten meiner Hebamme und meiner Psychologin) einen Teil des Stillens auf, denn momentan ist es für mich nichts wunderschönes, sondern eine enorme Last. Soviel dazu. Silke
Sorry, du brauchst dich bestimmt nicht zu rechtfertigen, warum du weniger stillen möchtest. Bei mir ist es jedoch so, das ich mir bei meiner Tochter damals keine Großen Gedanken ums stillen gemacht habe. Ich hab`s einfach probiert. Da ich weiter zur Schule ging, habe ich abgepumt und auch Fläschchen gegeben. Ich hatte dann schnell keine Lust mehr und habe schnell abgestillt. Im nachhinein fehlt mir unsere Stillbeziehung aber soooo sehr. Und ich kann es nicht verstehen, warum ich so was tolles so schnell aufgegeben habe. Aus meiner früheren Sicht hätte ich dir villeicht auch gesagt: Ach mach das ruhig! Aber jetzt kann ich dir nur sagen: Nicht das Stillen ist anstrengend, sondern das Muttersein! Ich habe auch einen Haushalt, 2 kids und schreibe gerade meine Diplomarbeit. Wenn du deine Entscheidung als richtig empfindest, das tu es. Aber steh wirklich 200% dahinter. Ich wünsche dir, das du deine postnatale Depression in den Griff bekommst. lg monika
"Nicht das Stillen ist anstrengend, sondern das Muttersein!" Wie wahr! Das Muttersein allein wäre ja nicht so anstrengend, wenn man nicht auch 100 % perfekte Hausfrau, 100 % perfekte Ehefrau, manche 100 % perfekte Berufstätige/Studierende etc. GLEICHZEITIG sein müßte. Mit dem Stillen hat das wirklich nur wenig zu tun. Aber wenn Du meinst, daß das Stillen allein Dich unwohl fühlen läßt, dann bleibt Dir wohl nur die eine Wahl... Wünsche ebenfalls gute Besserung! Gruß Lucia
Hallo Lucia, NATÜRLICH ist es nicht nur das Stillen. Da kommt vieles zusammen, aber das Stillen ist BEI MIR einer der Faktoren. Ich bin in psychiatrischer Behandlung - das wäre ich ja wohl kaum, wenn durch die eine Flaschengabe das Problem gelöst wäre! Aber es ist ein kleiner Schritt dahin, dass ICH MICH BESSER FÜHLE. Und das kann ja wohl nur ich beurteilen. Im Übrigen kommt der Rat von meiner Hebamme und nenne mir eine hebamme, die einen solchen rat gibt, wenn er nicht völlig berechtigt wäre. Also bitte! LG, Silke
Hallo Silke, erstmal gute Besserung! Postpartale Depressionen müssen furchtbar sein. Hab das bei meiner Freundin mitbekommen, es war nicht schön. Mal ein Gedanke dazu: Nach natürlichen, ungestörten Geburten, wenn das Bonding wirklich stattfinden kann, das Baby bei der Mutter schläft und nach Bedarf gestillt wird, sind postpartale Depressionen so gut wie UNBEKANNT! Postpartale depressionen entstehen unter anderem durch das ganze unnatürliche Brimbamborium, was bei uns so mit gebärenden Frauen und winzigen Babys angestellt wird. Das Stillen ist nicht schuld. Im Gegenteil - es könnte Dir helfen, darüber hinweg zu kommen. Wünsche Euch jedenfalls das Beste! Cleindori
Hallo Cleindori, ich bin dan wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Zwar war meine Geburt lang (26 Stunden), aber sehr schön. Mit mir wurde nichts 'angestellt' sondern ich war in besten und liebsten Händen. Wir durften sofort nach der Geburt einander kennenlernen, er wurde erst nach 1 1/2 Stunden gemessen, gewogen etc. Ich hatte ihn 24 Stunden bei mir und stillte natürlich nach Bedarf. Ich hatte eine klasse Nachsorgehebamme und Unterstützung von allen Seiten. Bei mir bzw uns gab es keinerlei "Brimbamborium". Trotzdem habe ich eine Depression entwickelt. Und nach acht Wochen, die ich zu 80% heulend verbracht habe, werde ich ja wohl wissen, ob mir das Stillen helfen kann oder nicht. Man sollte nicht alles über einen Kamm scheren. LG, Silke
... denn Du reagierst etwas gereizt wegen der Antworten. NIEMAND meint es böse mit Dir oder kritisiert Dich wegen Deiner Entscheidung. Einige dieser Beiträge wollen Dir nur sagen, daß NACH dem Abstillen Deine Situation VIELLEICHT nicht viel besser sein wird. War auch einige Zeit nach der Geburt, als ich wieder zuhause war und null Unterstützung seitens meines Mannes bekam, total depressiv und überfordert. Wenn ich NICHT gestillt hätte, ich wäre durchgedreht! Das ist MEINE Erfahrung. Schreib uns doch einfach mal, ob sich Deine Situation dann gebessert hat. Ist für viele andere Frauen in ähnlicher Lage vielleicht auch interessant. Und das mit der Flaschenmenge wird sich von selbst regeln - einfach schauen, wieviel übrig bleibt - so würde ich's machen. Wünsche wirklich gute Besserung! Lucia
Hallo Lucia, ich will nicht ABSTILLEN! Ich will EINE STILLMAHLZEIT durch EINE FLASCHENMAHLZEIT ersetzen, bzw habe es bereits getan. Was soll ich sagen? Es geht mir prima damit! Mein Mann gibt dem Kleinen abends das "Gute-Nacht-Fläschchen" und ich kann in der Zeit etwas für mich tun. Darum ging es. Nicht ums Abstillen. Das wäre mir viel zu stressig! LG, Silke