Mitglied inaktiv
...also ein Jahr und länger: warum macht ihr das? Versteht das bitte nicht falsch, soll keine Kritik sein, es interessiert mich wirklich. Mein Kinderarzt hat gesagt, nach 6 Monaten könne ich guten Gewissens abstillen, es brächte dann ernährungstechnisch keine weiteren Vorteile. Ich stille jetzt mit fast 9 Monaten immer noch, einfach weil ich´s angenehmer finde, ihn morgens ins Bett zu holen, als in die Küche zu schlurfen und Fläschen zu machen. Aber wenn das Kind erstmal "richtig" frühstückt?
Hallo! Meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt und sie stillt immer noch sehr viel. Warum? Angefangen hat es damit, daß sie nach 6 Monaten einfach kein Fläschen genommen hat, dann nach 12 Monaten hat sie nicht genügend Beikost gegessen und mittlerweile stillen wir noch, weil sie es einfach noch möchte! Irgendwann mußte ich anfangen das Stillen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Weg vom ernähren, hin zum Sicherheit geben, kuscheln, Auszeiten vom aufregendem Alltag nehmen. Das musste ich lernen und ich kann sagen, wir hatten noch nie eine so schöne Stillzeit wie jetzt. Fazit bei uns: Ich stille sie noch immer um sie glücklich zu machen und weil sie mich noch braucht. (Hört sich komisch an, aber anders kann ich es nicht ausdrücken :o)!) Gruß, Birgit
Hallo Jutta! Dein Kinderarzt hat eine Fortbildung sehr notwendig - leider!! die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Die neueste Verlautbarung der American Academy of Pediatrics ist übrigens sehr eindeutig. Dort steht nämlich "There is no upper limit to the duration of breastfeeding and no evidence of psychologic or developmental harm from breastfeeding into the third year of life or longer". (Es gibt keine Obergrenze für die Stilldauer und keinen Beleg für Schädigungen hinsichtlich der Psyche oder der Entwicklung, wenn bis in das dritte Lebensjahr oder länger gestillt wird). Mit Muttermilch bekommt dein Baby noch immer das Beste! Siehe nachstehenden Text. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, aber bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So STEIGT der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an Stillen im zweiten Lebensjahr und danach Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.: Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden. Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13 18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt. wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982. Eine andere Studie zeigte, daß nicht gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen. Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. "Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wieviel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann. o Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%. Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher: o Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht gestillte Kinder einem sechs bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A MangelErkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten. o Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden. o Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%. Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind. Immunfaktoren Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes' ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen. Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte. Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern : Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiss wie die nicht gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiss in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig. Alles Liebe Susa (die ihre 5 Kinder alle lange gestillt hat - meine letzte Tochter hat sich im Alter von 4,5 Jahren abgestillt)
Dake Susa, Du hast mir Tipparbeit gespart! Mancher Kinderarzt istleider nicht grade auf dem neuesten Stand, um es vorsichtig auszudrücken. Allein schon die Aussage mit der Ernährung ist einfach falsch. Mumi verändert sich in der Zusammensetzung etwa zwei Jahre lang, der Gehalt an unspezifishen Immunabwehrstoffen z.B. nimmt in der Zeit beständig zu, weil die Kinder vermehrt mit Krankheitserregern in Kontakt kommen. Schade, daß er nicht weiß, daß Stillen sooooooo viel mehr ist als Ernährung! Es gibt eben auch "nichtnutritve" Aspekte beim Stillen. Die Kinder holen sich Sicherheit, Zuneigung, Kuscheleinheiten beim Stillen, sie können ruhig und ohne lange Schreierei einschlafen, sie holen sich in der Nacht Sicherheit - ich könnte einen ganzen Roman dazu schreiben! Martina
Hallo! Ich konnte mir anfangs gar nicht vorstellen, sooo lange zu stillen :-) Mein Plan sah so aus: 6 Monate voll stillen, dann Einführung der Beikost, bis zum max. 12. Monat stillen. Jetzt ist meine Kleine 22 Monate alt und ein Still-Ende ist noch nicht in Sicht! Die Gründe? Die Einführung der Beikost nach "Lehrbuch" funktionierte bei uns nicht. Eine Stillmahlzeit ersetzen...klappte nie. Ich habe unsere Maus weiterhin nach Bedarf gestillt. Und eben nicht nach der Uhr oder nach festen Essenszeiten. Dann sind wir ein Fan vom Einschlaf-Stillen. Und ein Abstillen in diese Richtung...die Tränen wollen wir uns einfach ersparen... Dann kam natürlich ab dem 6. Monat auch oft die Frage (insb. von Kinderärzten), wieso ich meinem Kind nicht die Flasche gebe. Und das erschien mir einfach nicht sinnvoll! Wieso sollte ich meinem Kind künstliche Nahrung anbieten, wenn ich doch eine viel bessere Milch im Angebot habe! Dann der "Umstand" mit Flasche machen usw.... Stillen war für mich einfach die bequemere Variante. Dann gab es immer wieder Phasen, in denen meine Kleine mich verstärkt "gebraucht" hat. Tag UND Nacht. Oder wenn sie krank war...wenn dann so eine kleine fiebrige Rotznase vor einem steht...wer kann da schon "Nein" sagen!? Egal, ob das Kind nun "schon" 18 Monate alt ist? Unsere Kleine hatte kürzlich einen Magen-Darm-Infekt. Sie behielt NICHTS. Außer Muttermilch. Ich habe sie 2 Tage ausschließlich gestillt...dann war sie wieder top-fit. Ohne Medikamente. In solchen Momenten bin ich einfach unglaublich froh, in der glücklichen Lage zu sein, stillen zu können! Dann hatte meine Kleine nie einen Schnuller. Und je älter sie wurde...ich wollte ihr den Schnuller einfach nicht "mit Gewalt" angewohnen. So war es allerdings klar, daß die Mama auch als "Schnuller-Ersatz" herhalten muß. Unter'm Strich: Stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Und Flasche, Schnuller, Schlafen im eigenen Bettchen/Kinderzimmer... das sind alles "Errungenschaften" unserer Gesellschaft, die man allerdings definitiv NICHT braucht. Stillen nach Bedaf, so lange das Kind es "braucht" sollte eine Selbstverständlichkeit sein! Leider ist es heutzutage so, daß es ungewöhnlich und selten ist... Aber die Flasche mit 20 Monaten, oder der Schnuller zur Beruhigung... DAS wird als selbstverständlich angesehen... Schon irgendwie schade... LG Sandra Im Anhang noch ein paar Gründe für's Langzeitstillen: Langzeitstillen Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten? Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist. Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr. Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist. Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen. Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen. Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann. Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern: Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn, die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen, Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst. Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe. (Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
Ist es nicht bedenklich, dass das einzige Säugetier mit Bewußtsein (der Mensch) begründen muß, warum er seine Jungen (unsere Babys) gemäß ihrer biologischen Art und gemäß der dafür angemessenen Zeit säugt (stillt)? Wer fragt den Delphin, warum er zwei Jahre seine Jungen säugt? Der hat zum Glück keine Kinderärzte, die ihm reinreden. Zum Glück hatten unsere Urfahren die auch nicht, sonst wäre unsere Gattung im biologischen Sinne nicht weit gekommen. Tut mir leid für die etwas sarkastische Anwort, aber es macht mich auf die Dauer wirklich krank, warum wir stillenden Frauen, es begründen müssen, dass wir uns "artgerecht" verhalten. Eigentlich wäre es doch andersherum oder? Lg bea mit Timon, 6 Monate, zum Glück noch am Stillen
Ich bin Diaetassistentin und weiss also auch um die Vorteile des Stillens. Ausserdem gehoere ich zu denen, die aus Faulheit laenger als zwei Jahre stillen, weil ich eben auch nicht aufstehen mochte und auch zu faul war auf jeden Flug und auf jeden Ausflug Extrawuerste fuers Kleinkind mitzunehmen. Aber es ist unbestritten, dass Stillen eine ganz besondere Naehe zum Kind schafft, und ich geniesse es mit ihnen zu kuscheln und zu stillen. Abstillen haette ich als Stress empfunden, um sowas wollte ich mir keine Gedanken machen. Manchmal kamen bloede Kommentare von wegen:"Willste den bis zum Schulanfang an der Brust haben?" Das hat mich kalt gelassen. Hab dann immer gesagt, wenn er das moechte, ist das ok fuer mich. Cata
ich habe das stillen 33 monate genossen und geniesse es jetzt wieder seit 14 monaten. gibt ja wohl nix praktischeres und kuscheligeres und beruhigenderes:) abgesehen von sämtlichen gesundheitlichen vorzügen hab ich nie den sinn verstanden, warum frau sich von ärzten und wohlgemeinten ratschlägen in den stress des abstillens treiben lässt, um das baby an die flasche zu gewöhnen und anschliessend den stress hat, dem kleinkind ebendiese abzugewöhnen. nur weil irgendjemand der meinung ist, 6 monate wären genug??
Ganz einfach, weil mein Sohn es braucht! Hätte man mich vorher gefragt, hätte ich mir sicher auch nicht vorstellen können 33 Monate zu stillen - und ein Ende ist nicht in Sicht. Tja, aber Beikost wollte er anfangs nicht und als er dann mit acht Monaten endlich aß, kamen kurz darauf mit argen Problemen Zähne. Der Erfolg: mit zehn Monaten waren wir wieder beim Vollstillen. Erst mit einem Jahr hat er wieder begonnen ein wenig zu essen, aber es war eben nie viel. Und da er ein absolutes Leichtgewicht ist, habe ich es auch nie drauf ankommen lassen. Wenn er lieber von mama trrinken wollte, als was anderes zu essen, durfte er. Mittlerweile isst er natürlich richtig - zumindest im Kindergarten oder wenn Mama nicht da ist. Aber er fordert die Brust ein, wenn ich in der Nähe bin. Und definitiv nicht nur um satt zu werden. Er kuschelt eben sehr gern und für ihn ist es eine Art Ritual. Eine Zeitlang kam er mit einem Buch für mich an, wenn er rinken wollte. So nach dem Motto: Machs Dir bequem Mama ;-) Mittlerweile bringt er allerdings ein Buch für sich, damit ich ihm vorlese. LG platschi