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LZS: unsicherheit zw. richtig oder falsch

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liebe lzs- stillmamis, brauche mal dringend ermutigung. stille meine tochter nun seit 17 monaten. wir stillen gerne. inzwischen bekomme ich vom ganzen umfeld nur noch kopfschütteln, sogar mein arzt der total aufgeschlossen ist, sagte das letzte mal doch tatsächlich- nun sei aber genug mit " verwöhnen". mein mann und meine mama finden das stillen toll, aber irgendwie merke ich auch bei ihnen schon zweifel. vor allem weil sie derzeit so auf mir hängt, das es ärger nicht mehr geht. hat das mit dem stillen zu tun, was meint ihr, oder ist es eine phase der ablösung bzw. vor der ersten ablösung um das 18 monat. ich bin echt etwas verzweifelt. habe alle bücher- wir stillen noch etc. gelesen, aber derzeit weiß ich wirklich nicht ob das lange stillen nicht doch eine zu starke bindung in richtung abhängigkeit auslöst. freue mich auf jedes posting. bettina


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Hallo, ich habe 3 Kinder - mein Großer wurde nur 10 Monate gestillt. Der Zweite 2 Jahren und mein 3. Sohn wird im September 3 Jahre und wird noch 1-2x pro Tag gestillt. Mein Großer war immer ein sehr anhängliches Kind, brauchte immer sehr viel Körperkontakt, war sehr fremdenscheu und die Eingewöhnung im Kindergarten mit 3,5 Jahren war ein ewiges Drama mit viele Tränen. Mein 2. war da immer schon anders - der war schon als Baby so unabhängig, das ich ihn nicht mal mit dem Löffel füttern durfte - nur selber machen war angesagt, der hat nur Fingerfood gegessen. Kuscheln ist ein Fremdword für ihn - ich glaub den wenn ich nicht gestillt hätte, hätte der sich nie freiwillig in meinen Arm gelegt. Und 2. Tage vor seinem 3. Geburtstag ist er in den Kindergarten maschiert und das war´s der hat mich promt heimgeschickt. Mein 3. ist so eine Mischung. Nicht so unabhängig wie der 2., aber auch nicht so anhänglich wie der Große. Aber er ist sehr selbstbewust und hat keine unsicherheiten was neues angeht. Er geht auf jeden zu und braucht mich nicht ständig in seiner direkten Nähe. Und was hat das jetzt mit dem Stillen zu tun - soll das jetzt heissen, das zu kurzes Stillen die Kinder eher abhängig macht. Nein natürlich nicht - es ist einfach Wesenssache - manche Kinder sind Draufgänger andere brauchen mehr Sicherheit. Für meine Umgebung hab ich eher festgestellt, das lange gestillte Kinder selbstsicherer sich und sich leichter mit Neuem tun. Aber natürlich ist das auch von der Persönlichkeit des Kindes abhängig - und manchmal auch von der Mama - wenn die ein Kind nicht loslassen kann,.... aber auch das hat nix mit lange Stillen zu tun. Hoffe das hilft dir ein bischen weiter. dhana


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Hallo Bettina! Willkommen im Club :-) Ich konnte mir NIE vorstellen, mein Kind länger als MAX. 12 Monate zu stillen. Jetzt ist unsere Maus 20 Monaten und vom Abstillen sind wir noch weit entfernt. Ich genieße das Stillen! Und ich merke auch, wie wichtig es meiner Kleinen ist. Wobei sie auch nachts noch im Schnitt alle 2 Stunden gestillt wird und nur beim Stillen einschläft. Auch mittags. (Außer wir sind unterwegs, da schläft sie dann natürlich im Kinderwagen oder Auto ein.) Sie kennt weder Flasche noch Schnuller. Von meinem Umfeld ernte ich auch stets ungläubige Blicke... Was mir besonders weh tut ist, daß auch meine Eltern dem Langzeitstillen eher negativ gegenüberstehen. Nur mein Mann findet es klasse und kann mich und unsere Kleine verstehen :-) Darüber bin ich sehr froh, denn ohne dessen Unterstützung und sein Verständnis hätte das Stillen wohl nie so gut geklappt. Auch unsere Kinderärztin kann es nicht verstehen, daß ich noch stille. Auch die nächtlichen Stilleinheiten findet sie völlig überflüssig. Man müße ein Kind auch 'mal schreien lassen...und nachts wird geschlafen und nicht gegessen... Aber mittlerweile sehe ich das alles sehr gelassen. Im Gegenteil. Ich bin total stolz darauf, meine Tochter nach Bedarf zu stillen. Und daß meine Kleine zu sehr auf mich fixiert ist, kann ich definitiv nicht behaupten. Klar . Wenn "fremde" Leute da sind, bleibt sie natürlich bei mir. Aber wenn bekannte Gesichter zu Besuch sind, dann blüht sie immer auf. Bei Oma und Opa bleibt sie sehr gerne, ist dann ganz selbstbewußt und vermißt mich gar nicht :-/ Ich habe schon das Gefühl, daß "bindungs-technisch" alles optimal verläuft. Und ich kenne viele "Flaschen-Kinder", die ihre Mama keine Minute aus den Augen lassen und immer an deren Rockzipfel hängen. Also kann man auch nicht pauschal sagen, daß Still-Kinder anhänglicher sind. Jedes Kind ist eben anders. Kennst Du das Buch "Wir stillen noch!" Vom LaLecheLiga-Verlag? Sehr zu empfehlen!!! LG Sandra


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danke für euren beitrag, hat mir wirklich sehr geholfen. auch meine maus ist sehr offen zu anderen. jetzt waren wir auf urlaub 2 wochen am camping platz und sie geht immer zu anderen kinder, spielt im sand mit großen kindern von sich aus- auch über eine längere zeit,- . es ist so,^dass ich außer aus der literatur keine langzeitstillkinder kenne und so oft sehr unsicher bin. ich danke euch sehr. lg aus österreich. bettina


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Hallo, ich wollte euch noch ein Erlebniss von mir und meinem 2. Sohn schreiben. Der ist mit 18 Monaten von einer Sprossenwand gefallen und hat sich dabei den Unterschenkel gebrochen. Wir haben dann die Nacht auf der Intensivstation verbracht, wegen den Schmerzmedikamenten die er vom Notarzt bekam. In der Nacht war er sehr unruhig und man merkte deutlich wie starke Schmerzen der kleine Kerl hatte. Bis ihn ihn samt den ganzen Kabeln in mein Bett rüberholte und ihn stillte - wahnsinn, man konnte am EKG beobachten wie sich sein Herzschlag beruhigte und er einschlief. Sauerstoffsättigung wurde besser. Am Anfang war die Ärzin auf der Intensivstation sehr skeptisch - aber man merkte deutlich wie gut ihm das Stillen tat. Und am nächsten Morgen meinte sie zu mir, das das Stillen wohl das reinste Schmerzmittel gewesen sei und man die Schmerzinfusion deutlich verringern konnte - Puls und Atmung haben sich mit dem Stillen deutlich verbessert. Am nächsten Morgen wurden wir auf die Normalstation verlegt - und nachdem es ihm schon wieder deutlich besser ging durften wir am selben nachmittag noch nach Hause. Glaubt mir, ich war noch nie so froh lange gestillt zu haben - da konnte man echt an Instumenten messen wie gut stillen meinem Sohn tat. Dhana


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Hallo Bettina, ich denke, um den 18. Monat kann man oft eine Phase der Anhänglichkeit beobachten, das hat mit dem Stillen nichts zu tun. Ausser, dass man damit seinem Kind auf einfache Weise die Nähe geben kann, die es braucht. "Lange" Stillen ist eigentlich ganz natürlich, man muss sich nur mal die Mehrheit der Weltbevölkerung anschauen oder andere Primaten.. Dass es hier zu Lande aus der Mode gekommen ist, ist für die betroffenen Kinder sehr schade (und auch für die Mütter). Aber ich würde mich deswegen nicht dazu drängen lassen, auch diesen Weg zu gehen. Du kannst deiner Tochter geben, was sie mit am meisten braucht und liebt und das ist doch das, was sich jede Mutter im Grunde wünscht, oder? Unabhängiger vom Stillen wird sie schrittweise werden, lass euch diese Zeit, sie kommt nicht wieder. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht, das ist bei Kindern genauso. Kinder, die nicht so lange stillen dürfen, kompensieren diesen Mangel nur auf andere Weise, sie sind deshalb nicht reifer oder selbstständiger. LG Berit


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vielen dank!!


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und er würde sich lieber in Stücke reißen laßen als auf "die leckere Milch" zu verzichten. Er trinkt im Moment abends und ab und an Nachts aber vor ca. 5 Mon. hatten wir alle 4 (mein Mann, meine tochter, der Kleine und ich) eine (schwache) Form des Noro-Virus. Der einzige, dem es schnell wieder gut ging war der Zwerg weil ich ihn wieder vollgestillt habe. LG Ute


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Hallo, es ist wirklich schlimm, wie das Umfeld auf das LZS reagiert. Wenn deine Kleine den ganzen Tag mit dem Nucki rumlaufen würde, wäre es für die Oma und den Rest sicher o.k. Das ist doch grotesk oder? Da hat es jedes Gorilla-Baby und jedes Delphinbaby (die säugen 2 Jahre!) in der freien Wildbahn besser! Mit 18 Monaten sind die Babys immer eher anhänglich, sie begreifen jetzt erst so richtig, dass die Mutter ein eigenständiger Mensch ist und kommen und gehen kann, wann sie will. Das löst in jedem Baby Ängste aus. Diese Zeit ist der Übergang vom Baby zum Kleinkind, welches seinen eigenen Weg sucht. Wenn es dir und der Kleinen gut geht, dann stille weiter. LSZ ist mehr verbreitet als man denkt. Ich habe solche lange Stilldauer sogar von meinen Arbeitskollegen (Ärzte und Familien + Radiologieschwestern) gehört. Es spricht nur niemand öffentlich drüber. Du bist damit nicht allein und letztendlich verhälst du dich biologisch richtig! Ich schocke im Moment mein Umfeld auch mit dem Willen, meinen 18 Wochen alten Sohn länger als ein Jahr zu stillen. Mir macht es mir noch Spaß die Gesichter zu beobachten, wenn sie zusammenfallen! Aber nicht alle sind ablehnend! Ich möchte diesmal solange stillen ,wie wir beide wollen. Ich hoffe, er beißt mich nicht zu arg, wenn die Zähnchen kommen, das war bei meinen Großen der Knackpunkt, damit kam ich nicht klar und habe damals abgestillt. lg beatrice mit stilljunkie timon