Elternforum Stillen

@Langzeitstillende

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Guten Abend, eigentlich lese ich hier nur manchmal mit, mein Stillkind ist 5 Monate. Gerade heute fällt mir wieder was auf, und ich dachte, ich frage Euch einfach mal. Mir fällt auf, daß in vielen Beiträgen Langzeitstillende sehr negativ, abwertend, getroffen oder zynisch über die nicht stillende Umwelt sprechen. So wie "interessiert die eh nicht", "hat keinen Sinn denen zu erklären", "die wollen uns nicht verstehen" oder "die haben halt keine Ahnung". Ich habe auch vor, lange zu stillen, aber mal ehrlich: Wird man mit der Zeit so, macht man so schlechte Erfahrungen? Woher kommt das? Ehrlich, ich will hier niemanden angreifen. Ich bin echt an Erklärungen interessiert. Ich grüße euch, Mephisto alias Tanja


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Hallo Tanja, keine Angst man wird nicht automatisch negativ nur weil man lange stillt ;-) Allerdings reagiert die Umwelt mit jedem Monat den man länger als 6 manchmal sogar 12 stillt immer mit mehr Unverständnis und negativ. Dass das meist auf Unwissenheit und die Erziehung (selber Flasche gegeben, keine Erfahrung im Bekannten- und Freundeskreis etc.) beruht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wer von unseren Eltern hatte schon die Bedingungen zum Stillen wie wir. Mal ganz ehrlich, ich wurde meiner Mutter 1970 erst einmal weggenommen für 3 Tage als ich geboren, dann ist der ganze Anfang versaut und anschließend kam ich nur für kurze Zeit zu Meiner Mutter. Meine Mutter hat mit mmir gelernt, wie schön und gut eine Stillbeziehung sein kann und wie positiv für das Kind. Früher hat sie das auch nicht gewusst. Vielleicht werden es unsere Kinder mal leichter haben, wenn sie ihre Kinder lange stillen wollen bzw. sich hinter ihre Partnerin stellen, wenn diese das vorhat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass das mit der Abneigung gegen so eine enge Mutter-Kindbeziehung im Victorianischen Zeitalter (Beginn der Industrialisierung) zusammenhängt und in der Nazi-Zeit noch viel mehr verstärkt wurde. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest empfehle ich Dir von Deborah Jackson "Drei in einem Bett" von Sonja Stacherl "Nähe und Geborgenheit" von Norma Jane Bumgarner "Wir stillen noch" und zum Thema Nazi-zeit _da,mit Du die Großmütter und Mütter vielleicht besser verstehst, wenn die sagen "...lass das Kind ruhig einmal schreien...." Sigrid Chamberlain "Adolf Hitler, die deutsche Mutter und Ihr erstes Kind" . Das letzte ist eine psychologische Abhandlung über zwei sehr wichtige Erziehungsbücher während des Dritten Reiches, wovon eines unter einem abgeänderten Titel bis 1987 in der BRD noch verlegt und viel gelesen wurde....danach bist Du viel schlauer. Ich will Dich nicht entmutigen. Ich selber stille auch noch sehr gerne (bis zum 12. Monat voll) und jetzt je nach Bedarf 5 mal täglich und Nachts, wenn mein Sohn will. Also Kopf hoch, und nie den Mut verlieren. Wenn Du noch Fragen hast melde Dich doch bei mir: heike@nopps.de LG Heike


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Hallo Tanja, nein, man wird nicht unbedingt auf jeden Fall negativ - und man muss auch keine negativen Erfahrungen machen. Ich habe tatsächlich in über zwei Jahren Stillzeit noch NIE was *wirklich* Negatives gehört. Hab manchmal regelrecht darauf gewartet, nur, damit ich dann entsprechend antworten kann. *g* Dieses "Hat keinen zweck, mit denen zu diskutieren" sehe ich tatsächlich so, zumindest in einer Hinsicht. Ich habe in einem anderen Forum neulich mal das nette Goethe-Zitat gelesen: "Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen." Und DAS ist tatsächlich so. Es KANN einfach niemand beurteilen, der es nicht erlebt. Das ist nicht negativ, das ist einfach so. Das, was langes Stillen für die Mutter-Kind-Beziehung ausmacht, gehört zu den Dingen, die man mit Worten kaum vermitteln kann. Wie schön, dass du zu denen gehörst, die es wahrscheinlich erfahren werden. Es lohnt sich nämlich. :-))) Julia www.anhita-verlag.de - Bücher zum Leben -


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Ja, ich würde schon sagen, dass man mit der Zeit "so" wird. Ich stille meine Tochter seit 16 Monate und ein Ende ist nicht in Sicht. Außenstehende verstehen das nicht wirklich. Die meisten kennen keine Stillkinder, die älter als 5 oder 6 Monate sind. Man wird schon oft ziemlich blöd angequatscht, v.a. von Flaschenmüttern gleichaltriger Kinder (z.B. in anderen Foren oder in der Krabbelgruppe) oder von etwas älteren Leuten. Von daher rede ich nicht mehr mit vielen Außenstehenden über das Stillen. Wir stillen auch nur noch zu Hause. Ich hab einfach keine Lust auf sinnlose Diskussionen... LG Andrea mit Stillkind Barbara (16 Monate)


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langzeitstillende viel zu selten "gelobt" werden sondern als pervers oder gestört bezeichnet werden. Außerdem wird von vielen "unwissenden" immer wieder die Behauptung eingebracht langzeitstillende würden loslassungsängste haben und ihr Kind eben durch das lange stillen an sich binden wollen. Tja ...und wie es in den Wald reinruft so ruft es eben manchmal auch heraus! Aber wenn Du Dir mal Stilldiskusionen anschaust...es sind seltener die Stillenden die angreifen! Sie verteidigen sich nur und das noch recht lange ohne unter die Gürtellinie zu gehen im Gegensatz zu anderen. Ich habe meinen großen Sohn auch recht lang gestillt und dumme Kommentare einfach überlesen/überhört. Irgendwann hat man keine Lust mehr seine eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Mein 2 Kind wird in den nächsten Tagen kommen und ich werde sie genau wie ihren Sohn genausolange stillen wie sie es möchte und nicht wie es mir manche meinen vorschreiben zu müssen :c) lg Käferchen


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im letzten Satz...Also entweder werde ich Sie wie ihren Bruder stillen oder sie wie meinen Sohn stillen ;c) verflixt nochmal...hab schon bammel vor der geburt...nehmts mir nicht übel :c) lg Käferchen


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ja, ich denke auch, man wird so mit der Zeit, außer man hat ein wirklich dickes Fell. Diese gängigen Vorurteile kann ich schon nicht mehr hören, bzw. werd e schon vorher hellhörig und genervt. Man ist ja sozusagen eine Randgruppe, die sich verteidigen muss und das kann ganz schön nerven. VG Babsi


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Hallo Tanja, jeder macht seine eigenen Erfahrungen und jeder verkraftet eventuelle negative Erlebnisse anders, man muss nicht gleich zynisch werden, wie ich es vielleicht manchmal bin :-) Tatsache ist aber leider, dass man in Deutschland als Langzeitstillerin ein Exot ist (sagt ja das Wort schon, als wenn zwei oder drei Jahre Stillen so lang waeren, weltweit gesehen eher normal bis wenig) und dass recht viele Menschen allem misstrauisch gegenueberstehen, was nicht dem "Mainstream" entspricht. Und wenn man x mal den selben Vorurteilen gegenuebersteht, hat man halt irgendwann die Nase voll und resigniert. Aber es kommt auch sehr auf das Umfeld an, vielleicht ist deins ja sehr stillfreundlich und du hast keine Probleme oder du hast ein ausreichend dickes Fell, dass dich dumme Kommentare kalt lassen. Ich wuensche euch jedenfalls eine harmonische, lange Stillbeziehung. LG Berit


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huhu tanja, meinst du mich ;-)? nö, negativ bin ich nicht. ich still nur bald 5 jahre, mittlerweile das zweite kind, der große hat sich so um den jahreswechsel abgestillt. ich hba in diversen foren seitenweise versucht zu erklären, was mich dazu getrieben hat. die ganzen vorteile, unsere geschichte, wie ich dazu gekommen bin. irgendwann wird man ein bißchen müde immer das gleiche zu schreiben. das hat nix mit negativ zu tun. aber ganz ehrlich: wenn ich den eindruck hab, es interessiert den anderen nicht wirklich, der hat seine vorgefertigte meinung, egal ob ich mit himmelszungen schreib, dann ist mir meine zeit zu schade. die ist nunmal begrenzt, da beantworte ich lieber eine frage zum thema brustentzündungen, ich denke damit ist einer anderen frau vielleicht wirklich geholfen, das andere wäre nur verlorene liebesmüh. aber wenn jemand wirklich interessiert fragt dann beantworte ich gerne alle fragen. wenn du welche hast, nur zu. zumindest wenn ich zeit hab ;-). wenn dagegen jemand gleich mit sowas wie "pervers", "übermutter" und "nichtloslassenkönnen" daher kommt, dann empfinde ich das erstmal als unhöflich. ich würde niemals über jemanden urteilen, der nicht stillen will oder nur kurz, außer vielleicht in meinen gedanken und auch das versuch ich zu vermeiden. wenn man interessiert ist, fragt man netter. das andere ist entweder provokation oder frust ablassen. auf beides reagier ich wenn ich mich ärger und damit das so nicht stehen bleibt denn es lesen ja auch andere. aber erklären bringt da nix, das würd höchstens noch so aussehen als rechtfertige ich mich, was ich ja nun wirklich nicht tun muss. ich hab übrigens in vielen persönlichen gesprächen, da bekommt man ja mehr feedback, festgestellt, daß es viele tatsächlich interessiert. die wissen wirklich nicht, daß man so lange stillen kann, daß es gesund und schön dazu ist. aber die fragen eben höchstens erstaunt und nie provokativ. dann geb ich gerne auskunft, auch wenn ich manchmal über manche fragen innerlich den kopf schüttel ;-) liebe grüße susanne


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ich kann meine umwelt immer noch gut leiden, auch die nichtstillende. :-) habe aber auch noch nie wirklich schlechte erfahrungen gemacht, höchstens mal etwas unglauben oder verwunderung...trotz langzeitstillens auch in aller öffentlichkeit. lg, sunna