Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, meine Stillbeziehung zu meiner Kleinen dauert inzwischen 25 Monate. Die Kleine ist immer noch nicht bereit, die Stillmahlzeiten zu reduzieren. Vor Monaten hatten wir tagsüber drei mal Stillen und nachts auch so dreimal (einschließlich Einschlaf- und Dauernuckeln am Morgen). Meine Erwartung, dass sie irgendwann selber das Stillen reduziert, treten leider nicht ein. Alle Versuche (Ablenken, extra längern fort bleiben, mit ihr ehrlich reden. Oma einspannen ) schlugen bisher fehl, von diesen vielen Stillmahlzeiten runter zu kommen. Ich könnte damit leben, wenn sie nicht immer öfter versuchen würde, mir noch mehr abzuluchsen. Ich habe schon verschiedene Taktiken ausprobiert und in den letzten Wochen durfte sie auch so oft ran, wie sie nur wollte, aber mit dem Ergebnis, dass sie jetzt tagsüber fast alle zwei Stunden nuckeln will und sie das super toll findet. Nur ich nicht. Im Moment habe ich wieder wunde Brustwarze und ich weiß, dass dieser Weg der falsche ist. Aber Hinhalten und Ablenken hatte auch keinen Erfolg. Ich denke, dass es Zeit wird, sie komplett abzustillen, weil das Stillen immer mehr zum Machtkampf mutiert, weil ich oft das Stillen eher unterbreche, als sie es will. Mir tut es nur einfach weh, wenn sie zu lange nuckelt. Und sie weiß das, aber ich habe keine andere Ausrede. Im Grunde ist sie schuld am „Aua“ und das macht es wahrscheinlich so schwierig. Besonders Mittags beim Mittagsschlaf würde sie am liebsten die ganze Stunde lang Mama im Mund haben, einen Nuckel, ihren Daumen oder eine Flasche nimmt sie nicht an. Dieses Hin und Her (gern zu Stillen, aber kein dauernuckelndes Baby mehr haben zu wollen) belastet unserer Beziehung, die ansonsten sehr harmonisch läuft. Nur weiß ich nicht, wie man von 8x Stillen von einem auf den anderen Tag auf Null kommt. Das erscheint mir momentan als einzig sinnvolle Lösung, diesem anspruchsvollen Fordern ein Ende zu setzen. Im Grunde weiß ich, dass ihr dieses „Stillen einfordern“ nicht gut tut. Der Kinderarzt meinte, es lege an mir, dass ich nicht loslassen kann. Aber ich sehe das anders, mir geht diese Anspruchshaltung einfach auf den Wecker. Und ja, sie weiß, dass es mich nervt, wenn sie alle zwei Stunden nach der Brust verlangt, aber auch, dass ich keine Lösung für dieses Problem habe. Ich würde sie alleine abstillen lassen, wenn es im Rahmen bleibt und spürbar nachlasen würde. Aber darauf lässt sie sich einfach nicht ein. Also dann lieber ein kurzes Ende? Oder hat noch jemand eine andere Idee? Liebe Grüße Heike
Liebe Heike ganz ehrlich? DU musst das entscheiden. Entweder Du willst sie abstillen oder nicht. Meines Erachtens überforderst Du Deine Tocher gnadenlos, wenn Du ihr die Entscheidung aufbürdest. Mal abgesehen davon, dass Du sie dauernd schuldig dafür machst, dass es DIR nicht gut geht (wunde Brustwarzen, genervt-sein, ausgeliefert sein usw.). Das ist weder für Dich noch für Dein Kind OK. Es wird noch viele Situationen geben, wo DU für Dein Kind Entscheidungen treffen und konsequent umsetzen musst - auch wenn es für Dein Kind nicht angenehm ist. Deshalb kann ich Dir jetzt nur raten: mach Schluss mit dem Stillen (wenn Du es wirklich willst, sonst still in Ruhe und mit Dir im Reinen weiter). Erkläre es ihr, auch wenn sie es kognitiv nicht ganz verstehen wird, und bleib dabei. Auch wenn sie schreit + zetert. Das geht vorbei. Kuschel viel mit ihr (ohne Brust), spiel mit ihr, sei nah und da. Auch wenn sie schreit und verzweifelt ist. Gerade dann musst Du da sein, stark sein. Im Moment, denke ich, spürt sie Deine Angst vor Ihrem "Brust-Entzug". Das verunsichert sie villeicht auch... also. Von 8x stillen auf Null ist sicher brachial. Aber machbar. Du brauchst Zuversicht, starke Nerven, Hilfe + Beistand von anderen (Mann, Freundin, Mutter...) und dann wirst Du sehen: es geht. Aber mach Dir vorher wirklich klar, ob DU wirklich abstillen willst. Lg paula
Hallo Paula, mhhh, also meine Situation ist schwer zu erklären. Ich will mein Kind abstillen, aber das langsame Abstillen (also Stillmahlzeiten zu ersetzen) klappt nicht. Sie leidet dabei zu sehr und es stört unsere sehr gute Beziehung zueinander, weil sie anfängt, schwache Punkte bei mir auszunutzen (wenn sie das nicht sowieso schon tut). Ich vertröste sie schon konsequent und halte sie vom Weiternuckeln ab, ich begleite sie auch so, dass sie sich nicht reinsteigert, sondern sich beruhigt. Und trotzdem dauert mir dieser Abnabelung-Prozeß für mein Kind zu lange. Daher meine Frage: Lieber ein kurzes Ende mit Schrecken (von 8x auf 0) oder so weitermachen und Kämpfe in Kauf nehmen? Ja, ich entscheide das am Ende, aber mir fehlt die Grundlage, es entscheiden zu können. Bei den meisten Langzeitstillende hier im Forum war am Ende eine oder zwei Mahlzeiten übrig und gut war es irgendwann. Aber ich bin ja noch "Vollzeit" beschäftigt und kann mich daher auf diese Erfahrungen nicht stützen. Das ist mein Dilemma. Halten das überhaupt meine Brüste aus, von einem auf den anderen Tag nicht mehr zu stillen? Liebe Grüße Heike
Hallo Heike, So gerne möchte ich dir Mut machen! Deshalb schreibe ich dir hier mal unsere Geschichte auf. Es wird leichter, früher oder später! Da ich hier bisher nur mitgelesen habe, möchte ich mich erstmal kurz vorstellen: Ich bin in ein paar Tagen 41 Jahre alt und stille seit knapp 24 Monaten unsere kleine Nachzüglerin. Hätte auch nicht erwartet, dass es so lange geht. Die anderen Kinder waren alle irgendwie nach ca. 14 Monaten abgestillt. Das ging einfach so. Diese kleine Maus ist aber ein ausgesprochenes Mamakind. Unsere Stillbeziehung empfinde ich als sehr schön. Sie hatte verschiedene Entwicklungsstufen, die mir einfach neu waren. Von Geburt an musste man sie wach ins Bettchen legen. Sonst wachte sie wieder erschrocken auf. Sie schlief wirklich immer ganz friedlich ohne mich ein. Das war mit ca. 6 Monaten vorbei. Seither habe ich sie immer in den Schlaf gestillt. Genauso auch das "Durchschlafen": Mit 7 Wochen schlief sie durch - das war ebenfalls mit 6 Monaten vorbei (genauso beschreibt es auch Biggi Welter). Seither hatten wir also das volle Programm: Stillen nach Bedarf neben den normalen Mahlzeiten, morgendliches Aufwach-Kuschel-Stillen, abendliches In-den-Schlaf-Stillen, nächtliches Dauerstillen/-nuckeln. Ich habe aber gespürt, dass sie das wirklich braucht! Fremden gegenüber war sie lange sehr misstrauisch, ohne Mama war ihr nichts so recht geheuer. Dann kamen da noch die vielen Zähnchen. Im Laufe der letzten vier Monate hat sich das alles sehr positiv verändert. Natürlich plagen die Zähne nicht mehr und sie bleibt auch mal ein paar Stunden ohne mich bei Papa, was vorher schier unmöglich war. Weil ich endlich mal wieder qualitativ guten Schlaf brauchte, hab ich mich mal hier quer durchgelesen. Im September (dann 1 3/4 Jahre alt) haben wir beschlossen, es so zu versuchen, wie Dr. Posth rät. Nur 3 oder 4 Nächte hat es gedauert. Anfangs nahm sie im Halbschlaf ein paar Schlucke Wasser, wollte aber nicht mehr in ihrem Bettchen schlafen. Daher nahm ich sie wieder zu mir. Eng angekuschelt mit sanftem Streicheln schlief sie weiter. Habe dabei gesagt, dass wir jetzt nicht Mama-Milch trinken, wir "machen heija". Ich muss aber dazu sagen, dass sie einen Schnuller nimmt, was eine große Hilfe war. Wie schon gesagt, nach ein paar Tagen war das vorbei. Sie wachte nicht mehr auf. Sie schlief einfach viele Stunden durch. Ich hatte mir vorgenommen, sie vor 5.30 Uhr morgens nicht zu stillen, sie allenfalls zu mir ins Bett zu nehmen. Und es klappt. Falls sie aber geschrieen hätte, oder sich einfach nicht hätte beruhigen lassen, hätten wir die Sache noch einmal verschoben. Wir wollten es nicht einfach durchziehen, sondern auf sie Rücksicht nehmen bis sie dafür reif wäre. Letzte Woche war sie erkältet, daher war sie doch wieder ein paar Nächte lang in meinem Bett. Aber seit 2 Nächten ist das auch wieder vorbei. Mir leuchtete das Argument ein, dass das Kind immer wieder Hunger bekommt, weil ja nach Nahrungsaufnahme in der Nacht auch wieder Insulin ausgeschüttet wird. (Forum Dr. Posth, Stichwortsuche "Langzeitstillen" - Bearbeiten/Suche: Insulin) Im Laufe des 2. Lebensjahres lernte sie den Unterschied zwischen Kuhmilch (Muh-Mi und Muttermilch (Mama-Mi). Sie sagt deutlich, welche sie Milch sie nun will. Die Kuhmilch soll ich warm machen, usw. Gestern Abend nun wollte sie nicht mit mir ins Bett zum Einschlafstillen. Nein, runter in die Küche, "Muh-Mi wam". O.K. danach ins Bett, mit Mama stillen und einschlafen. Da freut sie sich immer drauf. In ein paar Minuten war sie eingeschlafen und ich konnte sie in ihr Bettchen legen. Sorry, dass das nun so lang wurde. Ich hoffe es hilft dir, wenn du weißt, wie es in anderen Familien läuft. Ich habe lange gedacht, dass die Kleine sich nicht von mir lösen würde. Aber sie ging ihren eigenen Weg. Morgens musste immer mein Mann einspringen, weil ich wegen der Kleinen an der Brust nicht aus dem Bett konnte. Sie schrie sonst die ganze Zeit. Genauso am Abend. Wenn ich sie ins Bett brachte dauerte das Einschlafstillen ewig. Sie konnte sich kaum lösen. Ich bin darüber oft selbst eingeschlafen. Bin meinem Mann sehr dankbar, dass er einfach tut, was nötig ist. So hatte diese kleine Maus die Möglichkeit, sich so zu entwickeln wie es für sie am besten war. Ich musste sie nicht "loswerden". Die Nächte sind für uns nun so o.k. und am Tage darf sie stillen so oft sie will. Natürlich auch zum Mittagsschlaf. Aber ich merke, dass es weniger wird. Natürlich schränke ich das Stillen auch ein, wenn es die Situation gerade erfordert. Sie kann das auch schon verstehen und ich verweigere mich ja nicht so, dass sie Verlustängste haben müsste. Ich hoffe, ich konnte dir Mut machen! Alles Gute auf eurem Weg wünscht euch 4fach-Mama
ich kannleider den BEitrag zu nächtlichem stillenund Insulin nicht finden, hast du da vielleicht nen Link dazu? Habe jetzt in dem Forum gesucht, aber gefunden hab ich nix :-( Leider kannich Mama Heike nicht weiterhelfen, wünsch ihr aber viel Kraft dass sie schafft was sie sich vorgenommnen hat. LG Christina+Flo+BAStian
Hallo Christine, geh mal ins Forum "Entwicklung" bei Dr. Posth. Wenn du in der Suche Insulin eingibst, erscheinen oben zwei gleiche Beiträge von Dr. Post. Dort findest du die Erklärung zum Hunger in der Nacht. In diesem Forum kann man auch in der Stichwortsuche den Begriff "Langzeitstillen" und "Brustentwöhnung in der Nacht" eingeben. Da gibt es noch mehr Beiträge und der oben erwähnte findet sich dort auch. Das hier müsste der Link sein: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=24434&forum=155 Ich habe relativ lange damit gewartet, unserer Kleinen die Brust in der Nacht nicht mehr zu geben. Irgendwie war sie noch nicht reif genug dafür und so einfach leichter zu beruhigen bei "Zähnchensorgen" usw. Irgendwie haben wir dann den richtigen Zeitpunkt für sie erwischt. Es war ganz einfach. Liebe Grüße 4fach-Mama
Hallo, hast du es schon mal mit festen Stillregeln versucht? Also z.B. wir stillen nur zu Hause und nur vor und nach dem Schlafen? Klare Regeln sind vielleicht fuer deine Tochter eher nachvollziehbar als Ablenkversuche und Hinhalten. Klar wird sie erstmal dagegen protestieren und du musst konsequent bleiben. Aber besser als abruptes Abstillen ist es allemal. Fuer euch beide. LG Berit
Hallo, wir machen es auch so, dass nur abends und ab und an nachts gestillt wird (Mattias ist jetzt 2 Jahre und 8 Mon.) und das hat er recht gut akzeptiert. er fragt ab und an tagsüber "mama trinken?" aber schon mit dem Grinsen das sagt, ja ich weiß schon dass du nein sagen wirst. Ich habe ihm erklärt, dass die Brust tagsüber leer ist und neue Milch für abends machen muß, sonst gibt es gar keine mehr und dieses Risiko will er wohl nicht eingehen. Gruß Ute
Ausgerechnet heute war meine Kleine weniger fordern und hat bereitwillig mitgepielt, wenn ich ihr gesagt habe: "Die Mama-Milch ist jetzt alle." Und das ist es ja, was wir eben schon seit Monaten versuchen: dass ich zwar das Trinken, aber nicht mehr diese Dauer-Nuckelei möchte. Und wegen der Nuckelei (die mir Schmerzen bereitet, wenn es zu lange dauert) gabe es ja die Tränen von ihr (weil sie es soooo gemütlich findet und weitermachen will) und leider auch neuerdings Kämpfe, die ich so nicht mehr wollte, denn sie richten nur Schaden an. Heute hat sie wohl gespürt, dass es ans "Eingemachte" gehen könnte, wenn sie nicht endlich einlenkt und Kompromisse macht. Tja, wieviel Pasche darf ein Kind sein? Und ist es am Ende nicht doch nur eine Gewohnheit, statt ein ausgeprägtes Bedürfnis, denn meine Nähe bekommt sie ja trotzdem (sie schläft in meinem Bett). Wenn es nur eine Gewohnheit ist, tue ich ihr mit dem Weiterstillen keinen Gefallen. Ist es aber ein echtes Bedürnis, dann sieht die Sache wieder anders aus. Und im Moment bekomme ich dieses Rätsel (nur Gewohnheit oder doch Bedürfnis) nicht geknackt und werde mir aber mit der Lösungsfindung doch noch etwas Zeit lassen. Ich danke euch allen für eure Meinung und das Mutmachen. Liebe Grüße Heike