Mitglied inaktiv
Hallo! Ilias ist am Freitag 3 Jahre alt geworden. Er geht seit September in den Kindergarten, wo es ihm ganz toll gefällt. Ich arbeite ganztags, er möchte zum Frühstück und abends gestillt werden, am Wochenende auch ab und zu tagsüber. Langsam habe ich die Stillerei aber wirklich satt, und habe auch schon ziemlich reduziert - nachts z.B. gibt es keine Milch mehr, früh morgens im Bett auch nicht, und das akzeptiert er auch. Vor ein paar Wochen habe ich ihm erklärt, dass er bald 3 Jahre alt wird, dann schon ziemlich gross ist und ihn gefragt, ob er dann mit der Mumi aufhört. Er hat ganz ernsthaft genickt und gemeint "ich dann groo!" *gg* Ich dachte mir schon "wer glaubt's wird selig", hihi. Nun, jetzt ist er also 3 Jahre alt und hat es sich natürlich wieder anders überlegt *gg*. Ablenken hilft manchmal, irgendwas Gutes anbieten (Saft, Smarties usw.) hilft manchmal auch. Aber wir sind noch weit vom Abstillen entfernt! Habt Ihr irgendwelche guten Ratschläge? Ich habe hier schon den Tip mit den Pflastern gelesen (Brust zukleben, sagen sie täte weh), aber davon bin ich ehrlich gesagt nicht so begeistert.... LG Christina
In Chile verwendet man angeblich Senf anstatt Pflaster. Vielleicht kannst Du ihm vorher irgendeine Story erzählen warum die MuMi nicht mehr schmeckt (Mama muß Medikamente nehmen, oder so....) und dann darf er mal an der mit Senf oder Merretich eingeriebenen Brust mal probieren. Von Pflaster habe ich noch nie etwas gehört. Servus Karin
kannst Du die Brust nicht kalt abreiben vorher so das nichts mehr kommt??Vieleicht Salbei trinken (soll ja auch milch reduziern) Vieleicht hört er auf wenn er sich zu sehr anstrengen muß. chrissie mit erst 11 1/2 Monate Brustzuverfügung stehe
.... so barbarische Methoden wie Senf möchte ich auf keinen Fall anwenden, das ist ja schrecklich! LG Christina
Du kennst vielleicht das Buch "Wir stillen noch". Darin werden auch sehr gute Tips gegeben wie man ein Kleinkind abstillen kann, und dabei sehr liebevoll umgeht. Das hat mir sehr geholfen, als ich wegen der schmerzenden Brustwarzen in der 2. Schwangerschaft einfach nicht mehr stillen wollte, obwohl Annika damals noch gut 4x/Tag stillte. Ich habe Annika abgestillt als sie ca. 2 Jahre alt war. Dabei half mir: * ABLENKEN, z.B. ganz intensiv und aktiv was anderes machen, raus zum Spielplatz, zur Spielgruppe etc * ERSATZ anbieten, z.B. den absoluten Lieblingssnack. Annika bekam also eine Zeitlang sehr viele Weintrauben. * VERSCHIEBEN, da habe ich am Nachmittag eben gesagt wir warten bis zum Abend. Muss dann natuerlich eingehalten werden * VATER einsetzen: solange Daddy die Bettroutine uebernahm brauchte sie auch nicht in den Schlaf gestillt zu werden. * TAGESROUTINE AENDERN. Ich bin z.B. dann eine Zeitlang gerade vor dem Mittagschlaf immer mit Annika im Auto unterwegs gewesen. Sie schlief dann auf dem Heimweg im Auto ein und ich habe somit nach gut einer Woche das in den Schlaf stillen fuer den Mittagschlaf abgeloest. Insgesamt hat es ca. 2-3 Wochen gedauert bis Annika von 4 Stillmahlzeiten auf 0 war. Bei Zoe sah es anders aus. Sie hang doch etwas mehr an meiner Brust und nichts von den o.g. Tricks half. Dabei war ich doch nach einiger Zeit an einem Punkt angelangt, wo ich nur noch negative Gefuehle beim Stillen fuehlte. Kurz vor ihrem 3. Geburtstag habe ich sie dann fuer ein paar Tage zu meiner Mutter gebracht. Diese Trennung diente in erster Linie dazu mit MIR SELBER ins Reine zu kommen und mir ganz klar ueber meinen Entschluss zum abstillen zu sein. Fuer Zoe hatten naemlich auch mehrtaegige Trennungen zuvor niemals einen Effekt auf ihren Wunsch zu stillen gehabt. Als sie dann zurueck kam hatte ich auf meiner Brust Pflaster geklebt wegen eines "Auies". Zoe heulte zwar einmal laut auf, akzeptierte es aber voll und fragte danach nicht mehr! War auch gar nicht so trotzig oder traurig wie ich es gedacht haette. Wir hatten nur einmal eine Woche spaeter einen kleinen Einbruch, als sie mich ohne Pflaster aus der Dusche kommen sah. Da erklaerte ich ihr, dass mein Auie langsam besser wird, aber immer noch ein wenig schmerzt. Das war ok fuer sie. Mir half uebrigens auch eine Gespraech mit einer Stillberaterin, die mir sagte, dass ich als Mutter genauso das Recht habe das Stillen aufgeben zu wollen, wie mein Kind das Recht hat das Abstillen zu betrauern. Ich kann die Trauer nicht unbedingt verhindern, aber dem Kind helfen damit umzugehen. Auch meine Freundin benutzte das Pflaster in Kombination mit einer Reise beim Abstillen ihres 2jaehrigen Sohnes sehr erfolgreich mit nur sehr sehr wenig Traenen. In ihrem Fall fuehrte es auch innerhalb von 2 Tagen zum naechtlichen Durchschlafen (Zoe hatte ich schon Monate vor dem kompletten Abstillen nachts abgestillt, was ueberhaupt keinen Effekt auf ich Schlaf-Wachverhalten hatte). Du sagst, du bis von dieser Methode nicht so ueberzeugt. Auch Biggi nebenan in der Stillberatung mach sie nicht, findet es nicht gut sein Kind "anzuluegen". Ich persoenlich sehe es aber anders. Ich verstehe, wenn jemand die Pflastermethode nicht als erstes anwenden wuerde. Hab ich ja auch nicht gemacht sondern erst nachdem alle anderen Methoden, auch die im Buch "Wir stillen noch" beschriebenen, versagten. Und das Kind wurde 3J und ich war mir nach langer Unsicherheit ENDGUELTIG klar, dass ich die nase voll hatte. Ich find es aber Unsinn zu sagen, die Pflastermethode sei *luegen*. Sagst du deinem Kind denn immer die Wahrheit ueber deine Gefuehle? Haette ich dem Kind statt von den Schmerzen vorzuluegen die Wahrheit sagen sollen? Naemlich, dass jedesmal, wenn sie stillen will, mein einziger Gedanke ist, dass ich sie an die Wand klatschen will??? Fuer mich faellt das in die Kategorie "white lie". Wir sagen im Umgang mit Menschen ganz allgemein, seien sie vertraut oder fremd, nicht immer die volle Wahrheit. Wie oft wird man gefragt wie es einem geht und man antwortet mit "gut" obwohl man sich mehr als bescheiden fuehlt. Das jetzt nur als Beispiel, gibt auch viele andere Situationen. Fuer mich ist die Pflastermethode immer noch was anderes als z.B. Senf auf die Brustwarze zu schmieren. Probiert das Kind davon wird das Stillen mit etwas schrecklichem verbunden. Und das ist dann die letzte und bleibende Erinnerung. Ich moechte aber eindeutig, dass mein Kind das Stillen als etwas schoenes in Erinnerung hat, wenn nicht direkt so doch sicher im Unterbewustsein. Das Pflaster macht ja das Stillen nicht schrecklich. Zoe hat sehr gut verstanden, dass mein Auie nichts mit ihr zu tun hatte. Einfach ein Auie, wie sie es oft auch bekommt. Gruss aus Calgary, Canada Beatrix
huhu christina, die frage ist: wie sehr nervt es dich? ich bin wirklich der überzeugung, wenn man abstillen will, dann klappt es auch. wenn man selbst noch zweifelt wird es nie klappen. natürlich nicht immer so wie man möchte, mit einem kind daß das fröhlich akzeptiert. aber das ist auch sein gutes recht. dann muß man eben leider das weinen aushalten und dem kind versuchen in seiner trauer beizustehen und klarmachen, daß man es trotzdem liebt. ich mußte nach der geburt seines bruders das stillen meines großen (damals 2,5) drastisch einschränken, weil ich sonst einfach nicht mit dem tandemstillen klargekommen bin. und irgendwann hab ich mir dann gesagt: lieber was unangenehmes durchziehen und ich steh dainter als ständig vom stillen und auch vom kind genervt sein, aggressiv werden, etc. ich hab dann eben reduziert und einige regeln aufgestellt, so daß das verbleibende stillen für mich ok bis manchmal sogar wieder schön war. wenn er geweint hat hab ich ihm angeboten, ihn in den arm zu nehmen. oft wollte er, manchmal nicht. und ich hab versucht viele andere schöne dinge mit ihm zu machen (nicht immer einfach mit baby), so daß er merkt, ich liebe ihn noch, auch wenn ich ihn nicht mehr stille. das war für mich eine schnelle und etwas radikale methode, ging leider nicht anders und war auch für mich nicht einfach. für ihn natürlich auch nicht. für mich wars auch ehrlich, mir persönlich behagt diese pflaster-sache nicht so, auch wenn ich sie für andere ok finde. ich wollte auch nie süßigkeiten als ablenkung anbieten oder irgendwas anderes außer zuwendung, das hätte in meinen augen das stillen herabgesetzt, es muß aber natürlich jeder seinen weg finden. wenns auch länger bei euch dauern kann: in "wir stillen noch" sind einige arten beschrieben und bei biggi im archiv findest du auch viel. liebe grüße susanne