Elternforum Stillen

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hier isser Organisationen fordern, das Stillen gesellschaftspolitisch zu fördern Aufruf zur Weltstillwoche (30.09. - 07.10.2002) Zum 11. Mal ruft die "Weltallianz für Stillaktion" (WABA, Malaysia) zur Weltstillwoche auf. Namhafte deutsche Organisationen schließen sich dem Aufruf an: die La Leche Liga Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen, der Bund Deutscher Hebammen, der Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands, die Aktionsgruppe Babynahrung und der Bund Deutscher Laktationsberaterinnen. Neue Studien erweitern ständig die lange Liste der Vorteile des Stillens. Das Stillen fördert die Gesundheit der Mutter gleichermaßen wie die des Kindes in seinem ganzen späteren Leben. Dazu gehören Allergie- und Suchtprävention für das Kind sowie für die Mutter ein geringeres Risiko, an Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs zu erkranken. Stillen hilft der Frau, in das Muttersein hereinzuwachsen. Alles gute Gründe, weshalb die Stillförderung eine gesundheits- und frauenpolitische und somit gesellschaftliche Brisanz hat, finden die Organisationen. Der sensible Stillbeginn könne durch den unangemessenen Einsatz von Technologie, nicht gerechtfertigte Geburtseinleitungen, Gabe von Betäubungsmitteln und medizinisch nicht begründete operative Eingriffe ("Wunschkaiserschnitt") empfindlich gestört werden. Diese zunehmende Medikalisierung der Geburtshilfe untergrabe das Vertrauen der Frauen in ihre Gebär- und Stillfähigkeit. Mutter und Kind hätten das Recht auf größtmögliche Unterstützung beim Stillen, heißt es weiter. Selbst in einer Krisensituation und bei Krankheit und Medikamenteneinnahme solle für den Erhalt der Stillbeziehung gesorgt werden. Da der soziale Beistand durch Familie und Freunde in unserer Gesellschaft jedoch durch das Auseinanderbrechen der Familienstrukturen geschwächt sei, werde die kompetente Hilfe von Stillselbsthilfegruppen, Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen, KinderärztInnen, FrauenärztInnen und HausärztInnen immer wichtiger. Internationale Stillempfehlung Das Stillen brauche dringend politische Förderung. Die zuständige Vollversammlung der WHO (=WHA) spricht in ihrer Resolution von 2001 eine eindeutige Empfehlung aus: "Sechs Monate ausschließliches Stillen und während der Einführung von angemessener Beikost darüber hinaus begleitend weiterzustillen bis weit ins zweite Lebensjahr oder auch länger". Dieser Empfehlung ging eine internationale Expertenkonsultation voraus. In der diesjährigen Resolution forderte die Vollversammlung alle WHO-Mitgliedsstaaten dazu auf, alle verfügbaren gesundheitspolitischen Instrumente dafür zu nutzen, das Stillen zu schützen und zu fördern. Damit soll erreicht werden, dass sich weltweit der Gesundheitszustand der Kinder von der Geburt bis zum Alter von fünf Jahren erheblich verbessert. Dies betreffe keineswegs ausschließlich die sogenannten Entwicklungsländer. Auch bei uns müsse ein Rahmen geschaffen werden, in dem Frauen und Familien eine freie Entscheidung über die Ernährung ihres Kindes treffen können - basierend auf vollständiger und sachlicher Information und frei von kommerziellen Interessen der Babynahrungsindustrie, fordern die Organisationen. Stillbroschüren der Babynahrungshersteller erfüllten dieses Kriterium nicht. Demgegenüber leisteten Stillfreundliche Krankenhäuser hierzu einen wesentlichen Beitrag. Deshalb ermutigt UNICEF Exekutivdirektorin Carol Bellamy mehr Krankenhäuser dazu, sich der weltweiten Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus" anzuschließen. Die Orgnisationen fordern: "Die geltenden WHA-Resolutionen sollten in deutsches Recht - z.B. in das deutsche Säuglingsnahrungswerbegesetz - umgesetzt werden ! Auch hier in Deutschland ist es wichtig, dass Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Stillens umgesetzt werden!" ....Der Artikel ist 1 1/2 Jahre alt...ob sich inzwischen was getan hat!?? Was meint Ihr? lg KÄferchen


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du fragtest, ob soich was geändert hat... leider kaum, muss ich feststellen. die menschen sind nicht genug aufgeklärt, und jeder den ich kenne versucht, mir das stillen auszureden. meiner freundin wurde 6 stunden nach der geburt gesagt, sie habe zuwenig milch, man müsse zufüttern. 3 tage später also milch war schon eingeschossen, nahm das baby die brust garnicht mehr, sondern nurnoch flasche. man bot ihr nicht an, abzupumpen, sondern gab ihr abstillmittel... sie wußte garnix von ner babymilchpumpe und tat nur, was die ärzte sagten... und das in einer der führenden kliniken in hesssen und deutschland, der uniklinik giessen!!! unverschämt... jetzt muss sie teure babymilch kaufen, und ist todtraurig, weil sie stillen wollte, und jetzt erst weiß, dass die ärzte unrecht hatten!! meiner wollte man auch flasche geben, ohne mich zu fragen, stand auf ihrem namenskärtchen "flaschenkind" zum glück hatte ich das noch rechtzeitig gesehen, und klärte darüber auf, dass ich voll stillen will, bevor sie ein fläschchen bekam... dort dachte man, ich wolle nicht stillen, weil ich erst 16 war... jetzt stille ich seit 9 wochen und einem tag, und bin sooooooooo glücklich!!! lg, laura-marie


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Liebes Käferchen, zuerst O.T. danke für den Tipp mit Bonprix - dieses Jahr scheinen aber Kleider mit Knöpfen NICHT in Mode zu sein... Was Deinen Artikel betrifft bin ich eher ein bisschen pessimistisch. Ich arbeite zwar in einer anderen Branche, aber im Marketing bzw. Unternehmensstrategie (allerdings nicht mehr lange, da dann der MUSCHU für mein 2. Baby beginnt!!!) Wenn ich mir so die Verflechtungen auf hoher Ebene ansehe - wer kennt wenn, wer sitzt wo im Aufsichtsrat, wer sponsert welche Partei/Gremium/Ausschuss/Forschungsstätte/ etc. und was weiss ich, wird das eine ziemlich zähe Sache werden. Hast Du Dir schon mal die Marktmacht der grossen Lebensmittelhersteller angesehen? Was die alles produzieren und wo sie überall ihre Finger drinnen haben? Hast Du gewusst, dass die ganzen Baby-Nahrungsmittelhersteller Forschungskliniken für Kinderkrankheiten, Ärzteweiterbildung, etc. etc. sponsern? Oder gar komplett finanzieren? Mit den Lebensmittelherstellern sind natürlich die Landwirtschaftskammern verbunden - die Milchwirtschaft! Es werden irrsinnige Unsummen ausgegeben, damit mehr (Kuh-)Milchprodukte konsumiert werden, überall ist das Zeug drinnen, dabei ist die Milch gar nicht sooo gesund, vor allem nicht in grossen Mengen und für Erwachsene (klar, kein erwachsenes Tier trinkt Milch unter normalen Umständen und schon gar keine Fremdmilch). Und trotzdem kommen immer neue Produkte auf den Markt. Und die Leute kaufen das Zeug! Dabei denkt auch niemand an die armen Kühe, die zum Teil unter grausigen Zuständen gehalten werden, total überzüchtet sind, mit Aufbaumitteln vollgestopft, etc. Das alles und noch mehr steht hinter der Babynahrungsmittelerzeugung. Denk doch an die Diskussionen in Deutschland (in Ö nicht ganz so heftig, aber auch), wegen des Verbots von Werbung für Tabakprodukte. Wahrlich NICHTS Gesundes! Ein Aufschrei! Proteste! Widerstand! Man kann doch die Werbung nicht verbieten!!!! Hallo - es geht um ZIGARETTEN! Das (ich habe selber 10 Jahre geraucht...) ist süchtigmachendes, krankmachendes, stinkendes "Teufelszeug" (jetzt muss ich über mich selber grinsen) - aber bitte, man darf da doch die Freiheit der Werbung nicht beschränken... So, das war sehr lange, aber ich würde das tierisch gerne mal noch ausführlicher Diskutieren, da mir das Thema auch sehr am Herzen liegt! Liebe Grüße Edith