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Hunger oder Saugbedürfnis????

Hunger oder Saugbedürfnis????

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Leider gibt es für Babies ja keine "Gebrauchsanweisung" *g*. Meine Tochter ist jetzt 2 1/2 Wochen alt. Sie nimmt ordentlich zu und ist sehr pflegeleicht, was man von mir nicht behaupten kann. Mir fehlt total das Gespür dafür, was sie braucht. Tagsüber wird sie meistens nur alle 4-5 Stunden wach. Da meine Brust in der Zeit so prall ist und auch weh tut, fackele ich nicht lang und lege sie sofort an. Ab 17 Uhr ist sie dann aber oft länger am Stück wach und z.B. nach 2 Stunden wieder hungrig. Zumindest denke ich das, weil sie ständig ihre Finger in den Mund steckt oder an meinem Hals herumnuckelt. Wenn ich sie dann anlege, trinkt sie aber oft nicht besonders lang und effektiv (ist die Brust vielleicht noch zu leer?). Danach ist sie aber immer noch total nervös, nuckelt weiter herum. Manchmal habe ich sie dann über eine Stunde an der Brust, obwohl ich nie das Gefühl habe, dass sie wirklich richtig trinkt. Mein Mann kann sie dann öfter durch Rumschaukeln oder am Finger nuckeln lassen beruhigen, aber manchmal eben auch nicht. Dann lege ich sie z.B. nach einer Stunde wieder an, was dann oft wieder so verläuft wie oben geschildert. Das ganze dauert dann meistens so bis 23 Uhr, wo sie dann nach dem erneuten Anlegen wieder ca. 4 Stunden schläft. Einen Schnuller möchte ich ihr eigentlich nicht geben, wüsste auch gar nicht, wie und wann man den "richtig" einsetzt. Mich würde also wirklich mal interessieren, ob man Hunger vom reinen Saugbedürfnis unterscheiden kann. So habe ich immer Angst, dass ich ihr die Brust in den Mund stecke, wenn sie eigentlich "nur" saugen will bzw. ihr vielleicht die Brust verweigere, obwohl sie tatsächlich Hunger hat. Sorry fürs lange Posten, aber vielleicht habt ihr ja Erfahrungen oder Tipps für mich. LG Katja (mit nervöser Annika auf dem Schoß)


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Hallo Katja, naja, wenn ein Baby saugt, ohne viel Milch dabei zu schlucken, wird es wohl eher das Saugbedürfnis sein, dass es treibt :-) Aber wozu willst du das unterscheiden? Wenn du keinen Schnuller verwendest (was ich gut finde), dann ist deine Brust doch für beides da, Saugen und Nahrung. Da kannst du eigentlich nichts falsch machen. Wenn dein Baby mal gar nicht an die Brust will, wird es dir das schon zeigen. LG Berit


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Da stimme ich Berit zu. Sie muss doch beides befriedigen, ihren Hunger und auch ihr Saugbedürfnis, und für beides ist deine Brust da. :-) Ab 6 Wochen könntest du auch einen Schnuller geben, bei uns gabs den zum Einschlafen, sonst nicht. Aber manchmal hilft halt nur die Brust, denn bei Mama ist es am Schönsten! Gib ihr was sie braucht und höre einfach auf dein Gefühl! Du wirst bald sicherer!


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Hallo! dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind (jetzt z.B. im Alter von 2 bis 3 Wochen) , in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. (Quelle Biggi Welter) LG susa


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Danke für alle Antworten. Ihr seid prima. Das mit dem häufigen kurzen Anlegen macht mich natürlich etwas stutzig, da Annika tagsüber wirklich nur alle 4-5 Stunden aufwacht, dann so 10-15 Minuten an jeder SEite trinkt (und schnuckelt). In der Zwischenzeit sammelt sich halt wirklich sehr viel Milch in der Brust, was sehr unangenehm und z.T. auch schmerzhaft ist. Zum Glück tut es beim Anlegen kaum weh, sondern bringt mir - im Gegenteil - sogar Erleichterung. Habe auch schon öfter gelesen, dass Babies eigentlich 8-12x in 24 Stunden trinken sollten. Habe meine Maus anfangs auch spätestens nach 3 Stunden geweckt. Nach Rücksprache mit der Hebamme (und weil sie ja gut, sogar überdurchschnittlich, zunimmt) soll ich ihr aber doch ihren Rhythmus lassen. Euch nochmal danke, bin immer froh, wenn mich jemand bei meinen kleineren "Stillkrisen" mal wieder aufmuntert. LG Katja


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Nicht nachdenken, einfach ran an die Brust. Ich denke manchmal, die Neandertalerinnen hatten es viel leichter als wir, die haben weniger drüber nachdenken müssen :-)