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Fragen zum Stillen nach Bedarf

Fragen zum Stillen nach Bedarf

Sojabohne85

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Hallo Ihr Lieben, meine kleine Tochter ist 3 Monate und ich stille voll und nach Bedarf. Sie schläft nachts leider sehr unregelmäßig und man liest überall, dass für so kleine Babys ein geregelter Tagesablauf mit festen Schlafens- und Essenszeiten sehr wichtig ist und notwendig für einen guten Nachtschlaf. Nun habe ich feste Schlafenszeiten schon seit der 8.Woche eingeführt und das klappt gut, aber ich frage mich wie das mit den festen Essenzeiten gehen soll wenn ich sie doch nach Bedarf stille? Einerseits heißt es immer Stillen ad libitum, und andererseits soll das Baby sich auf feste Essenszeiten verlassen können? wie passt denn das zusammen? Meine Kleine trinkt auch z.B. jedes Mal nach dem Aufwachen UND zum Einschlafen, also zwei Mal in 2 Stunden.. Alle die ich kenne, sagen das sei zu oft und ich würde sie überfüttern. Sie ist normal groß und schwer, aber tatsächlich hat sie oft nasse Windeln und auch oft Blähungen. Nun hab ich Angst, dass "ad libitum" doch zu viel Stillen ist.. Nachts stille ich sie auch jedes Mal wenn sie aufwacht, sie schläft dann direkt wieder ein. Auch da frage ich mich, ob das nicht zu viel Milch ist... manchmal schläft sie 4 Stunden durch und braucht nichts zu essen und dann manchmal alle 45 Minuten, da frage ich mich, ob der kleine Verdauungstrakt das aushält? oder ob ich sie zu sehr abfülle? sie trinkt manchmal die ganze Brust, dann wieder nur ein Paar Schlücke.. trinkt denn ein Baby auch wenn es eigentlich schon "voll" ist? Also merkt sie selbst, wenn es zu viel ist? Ich würde mich sehr freuen wenn sich da irgendwie Klarheit für mich finden würde, man weiß ja irgendwie nie, ob mans nicht doch falsch macht.. Danke!


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Sojabohne85

Ich kenne niemanden, der mit 8 Wochen feste Schlafzeiten eingeführt hat. Wozu sich stressen, es ändert sich ja sowieso ständig. Gleiches gilt für nach Bedarf stillen. Dein Baby weiß am besten, wieviel Hunger es hat. Ich würde insbesondere Kommentare der älteren Generation komplett ignorieren.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Sojabohne85

Hallo Sojabohne, was man Dir gesagt hat (wer sind die mysteriösen "alle"?), ist uralter Kaffee und längst überholt und wissenschaftlich widerlegt. So kleine Babys benötigen das Stillen (darauf beziehe ich mich jetzt mal) nach Bedarf, und zwar nach ihrem Bedarf. Essen und Stillen ist nicht dasselbe. Stillen deckt Essen, trinken, Nähebedürfnis, Trost, Nuckelbedürfnis, im Schlaf auch eine gewisse notwendige Regulation der Körperfunktionen durch die Mutter, Anregung der mütterlichen Milchproduktion uvm. ab. Man kann also beim Stillen nicht von Essenszeiten reden, und genauso ist es absurd, das Stillen als "Mahlzeiten" anzusehen. Trinkst Du ausschließlich zu den Mahlzeiten? Babys können nur beim Stillen trinken. Das Baby ist noch viel zu klein, um sich auf Essenszeiten verlassen zu müssen. Es muss stillen, um Deine Milchproduktion so anzuregen, dass es immer genügend Milch erhält, und es muss stillen, um zu essen, zu trinken, sich geborgen zu fühlen, sein Saugbedürfnis zu stillen, Beruhigung in unruhigen Zeiten zu erfahren usw. Nicht nach Bedarf zu stillen, riskiert, dass das Baby nicht gut genug zunehmen kann bzw. die Milchproduktion im Verhältnis zum Bedarf des Babys nachlässt. Stillen kann man nicht zu viel, erst Recht nicht, wenn das Baby so klein ist. Muttermilch ist nach 60-90 Minuten vollständig verdaut. Außerdem stillen die Babys unterschiedlich viel auf einmal. Manchmal stillen sie auch nur den Durst, hören also auf, bevor die nahrhafte, wenig wässrige Milch richtig kommt. Der Verdauungstrakt ist genau dafür gemacht. Muttermilch belastet in dieser Weise gar nicht. Aber natürlich muss der Darm reifen, nicht immer klappt das Verdauen schon reibungslos, weshalb es auch mal Blähungen usw. gibt. Oft ist das, was uns als Blähungen erscheint, auch die Folge von viel Aufregung, sehr viel Input, Verarbeitung usw. Wie bei Schulkindern, die Bauchweh bekommen, wenn die Schule sie überfordert, so liegen Gemüt und Darm bei Babys noch viel näher beisammen. Also immer schon auf's Kind hören, was das Stillen anbetrifft. Wenn Beikost beginnt (optimalerweise nach 6 Monaten vollstillen bzw. wenn das Kind beikostreifezeichen zeigt), kann man zumindest das Essen regelmäßig nach Mahlzeiten regulieren, stillen weiter ad libitum, denn Milch ist das ganze erste Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel der Babys, Essen heißt nicht umsonst BEIkost. Lass die Leute reden! Sie wissen eh alles besser. ;-) Falls Du Dich belesen möchtest, schau mal bei stillkinder.de nach. Das ist ganz informativ. VG Sileick


Sojabohne85

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

vielen Dank für die ausführliche Antwort, ich glaube ich höre jetzt auf Ratgeber zu lesen und andere Leute zu fragen und mache einfach mein Ding und höre aufs Baby


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Sojabohne85

Falls Du zum Stillen noch Fragen hast, kann ich Dir auch Biggi und Kristina im Stillexpertenforum hier wärmstens empfehlen. Sie haben mir vor 7-8 Jahren auch sehr viel geholfen. Alles Gute!


SaSi_77

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Antwort auf Beitrag von Sojabohne85

Bei so kleinen Mäusen kann man doch überhaupt keine festen Ess,- u d Schlafenzeiten haben. Das ändert sich ja fast wöchentlich. Klar ist es eine Zeitlang fast identisch, aber wenn der kleine Hunger kommt, dann muss man füttern/stillen. Selbst nach der Beikosteinführung kann man nicht von festen Essen, - und Schlafzeite sprechen. Das beginnt erst so um den 1. Geburtstag. Dann kommt so langsam ein Tagesablauf, welcher FAST jeden Tag gleich ist. Lass dich von niemanden stressen. Ich habe knapp 9 Monate voll gestillt und dann langsam mit Beikost begonnen. Auch wir hatten Anfangs 3-4h zwischen den Mahlzeiten und plötzlich nur noch 2h. Ein paar Tage später waren wir wieder bei 3-4h. Manchmal liegt es am Wachstumsschub, manchmal brauchen sie einfach nur Nähe und manchmal......ist es einfach so.


Nachtvogel

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Antwort auf Beitrag von Sojabohne85

Das Schalen und Essen nach Bedarf und nicht nach der Uhrzeit ist doch das Schöne an der Babyzeit! Ich habe mich nach Möglichkeit auch tagsüber mit hingelegt Beim Stillen sollte frau am besten gar nicht auf die Uhr schauen, sondern nach dem Bedarf des Babys gehen. LG, Nachtvogel