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Diskussion: Brust als Trost

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Mich interessiert mal eure Meinung: Nachdem ich mich in den letzten Wochen vermehrt mit dem Thema Stillen und allem drumherum auseinandergesetzt habe, taucht bei mir folgender Zweifel auf: Wenn ich jetzt meinem Kind zum Trösten jedesmal die Brust geben würde, lernt es doch mit der Zeit den Zusammenhang: Brust(also NAHRUNG!!!) = Trost. Da ja die ersten Monate für das Baby sehr prägend sind, liegt doch die Vermutung nahe, dass es auch später Trost durchs Essen sucht. Mir ist natürlich völlig klar, dass es beim Stillen nicht nur ums Sattwerden geht, sondern auch viele psychische Aspekte mit einspielen, die genauso wichtig für die Entwicklung unserer Zwerge sind. ABER: Vielleicht werden damit schon Grundlagen für spätere Essprobleme geschürt?!? Irgendwie nehmen die Essstörungen bei heutigen Teenies ja auch immer mehr zu. Das heißt, als diese Teenager Babys waren, so vor 15-20 Jahren, änderte sich ja gerade die Einstellung zum Stillen. Gibt es jemanden, der da auch meiner Meinung ist und schon solche Gedanken hatte? Was meint ihr dazu, bin mal gespannt.


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Nee, in diese Richtung habe ich noch nicht gedacht. Wenn ich meiner Tochter (5 Monate) die Brust zum Trost gebe (und das wirklich nur, wenn sie sich selbst nicht mehr einkriegt), dann trinkt sie noch nicht mal richtig. Sie nuckelt rum bis sie dann einschläft. Meiner Großen habe ich damals Flasche gegeben. Und da haben wir... unerfahren wie wir waren... auch oft die Flasche angeboten wenn sie geschrien hat (hätte ja auch Hunger sein können). Sie hat auch meist getrunken, wenn auch nur 20 Gramm. Also eigentlich auch Trost per Flasche sozusagen. Heute ist sie eine Bohnenstange (sie ist jetzt 7), isst sehr gerne süss und auch viel wenn man sie lässt. Zum Trösten allerdings kommt sie zu mir und ich glaube nicht, dass sie, wenn sie 13 ist plötzlich 'n Schokoriegel isst wenn sie Probleme hat. Dafür sind wir da, ich bin zu Hause und immer Ansprechpartner für meine Kinder. Also ich glaube, dass das Essen aus Frust und Problemen andere Ursachen hat als Brustgeben zum Trost in den ersten Monaten. Meiner Meinung nach ist der Grund vielmehr in der Vereinsamung der Kinder zu suchen. Eltern arbeiten meist beide, Kinder sind sich oft selbst überlassen, sie sitzen viel zu lange vor Fernseher und PC etc. Naja und dann müssen sie natürlich auch die dementsprechende Veranlagung haben. Gruß Mimmi


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Ja, so handhabe ich das auch. Erst, wenn er sich mit nichts anderem beruhigen lässt, biete ich die Brust dann. Allerdings nimmt er sie dann nur selten, weil ja doch etwas Milch läuft und ihn das zum Teil noch mehr anpiept, wenn er gerade keinen Hunger hat. Aber es gibt ja auch viele, die sofort die Brust zum Trösten anbieten, oder?


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den gedanken an essen=trost hatte ich beim stillen erst auch. aber da ich danach die beikost bzw kekse oder so nie als trost angeboten habe, hat sich dieses gefuehl bei meiner tochter auch nicht eingeschlichen (hoffe ich doch..). ich glaube nicht, dass ein zusammenhang mit stillen und essstoerung besteht, sondern denke nach wie vor, dass stillen einfach das beste fuer das baby ist. und ob nun nuckeln an der brust zum trost oder "neumodisch" ein schnuller - ist doch eigentlich dasselbe, oder ?


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Hallo, ich hab bei 3 Kindern die Brust als Trost oder Beruhigung angeboten - und damit auch nicht immer gewartet bis gar nix anderes mehr half. Jetzt sind die 3 Jungs 8J, 5J und 3J - und keiner futtert als Trost. Im Gegenteil - alle 3 sind von der Kurve Größe/Gewicht im untersten Bereich zufinden und sind gewichtsmässig eher zu leicht. Vor allem die beiden Jüngeren (bei denen ich wirklich nach Bedarf gestillt habe, und nie nach das Uhr, oder nach Ernährungsfahrplänen) haben ein sehr ausgewogenes Essverhalten. Sicher mögen sie auch Süsses, aber Obst und Gemüse genauso gern. Aber mit Brust als Trost hab ich gar keine negativen Erfahrungen. Es ist eher so, das ein Bedürfniss das gestillt ist verschwindet. Ich hatte nie Probleme, das meine Jungs alles in den Mund nahmen oder ständig mit Schnuller oder Finger im Mund rumliefen. Und auch obwohl beim Langzeitstillen oft das Argument kommt, die Bindung wäre sehr eng zur Mutter (zu eng) kann ich das nicht bestätigen - meine Jungs sind alle 3 sehr selbständig und haben keine Loslösungsprobleme - weder mit Kindergartenbeginn noch mit Fahrten ohne Eltern. Ich glaube da wird in was ganz normales sehr viel reininterpretiert was einfach so gar nicht ist. Und zum Thema essverhalten - ein nach Bedarf gestilltes Kind lernt seinen Hunger genau selber kennen und kann seinen Bedarf instintiv steuern - es wird nie mehr essen als es braucht - es lernt nie aus der Flasche halt noch den letzten Schluck auch rauszutrinken. Wenn man das später weiterführt - sie lernen nach Hunger zu essen und nicht den Teller leer zu essen. Das ist die beste Vorbeugung gegen späteres Übergewicht. Essen nach Bedarf. Dhana


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hallo, also ich glaube nicht, dass die kinder später dann an esssrörungen leiden, nur weil sie die brust als trost bekommen haben. ich glaube eher wenn die kinder im späteren alter immer essen bekommen wenn ihnen langweilig ist, nur damit sie ruhig sind, dann führt es zu essstörungen. ich haben meinen kindern immer die brust auch zum trost gegeben, und sie haben noch keine essstörung. meine großen sind 9 jahre und 6 jahre. meine kleinste wird jetzt bald 1 jahr die wird noch gestillt. lg lisanka


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meiner ist 2J und bekommt die Brust auch als Trost, wenn er das möchte. Dann merkt man aber, dass er nur ganz kurz nuckelt und dann ist es schon wieder gut. Es geht ihm dann dabei nicht um Nahrungsaufnahme. VG Babsi


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natürlich ist "troststillen" okay. seit tausenden jahren stillen mütter babys und kleinkinder auch zum trost, deshalb sind sie nicht eßgestört. andere nehmen eben schnuller zum trost. meist trinken sie zum trost auch kaum, sondern nuckeln nur. es geht um die wärme, geruch und sicherheit beim troststillen, nicht um die milch. besonders nach bedarf gestilte kinder entwickeln ein sehr gutes verhältnis zumessen und sattwerden. bei süßigkeiten zum trost sieht das dann allerdings anders aus ;-)


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Brust ist doch nicht nur Nahrungsquelle. Und wie Dhana schon schrieb, ein Bedürfnis (in dem Falle Trost), das gestillt (im wahrsten Sinne des Wortes!) ist, ist kein Bedürfnis mehr. Wenn mein Sohn troststillt, schluckt er so gut wie nie. Aber er kuschelt umso mehr, eben mit Brust im Mund. Und stillen wird, wenn man das Kind denn läßt, mit steigendem Alter immer weniger Nahrungsquelle aber immer mehr Hafen, wenn kleine große Wichte die Welt entdecken. Meiner ist jetzt 2, traut sich ne ganze Menge. Wenn er Ruhe braucht, kommt er zu mir und stillt sich wieder runter. Ich genieße es, solange ich es noch kann. Später wird er mehr bei seinen Freunden sein als bei mir! Klar ist die Verbindung zur Mutter am Anfang stärker als zum Vater (das war bei meiner ungestilten Tochter aber auch so!), aber wenn der sich bemüht (so wie der meiner Kinder), dann kann auch er eine tolle Bindung aufbauen, ohne daß die Kids zu Klammeraffen werden. Eine Burg zum Zurückziehen ist doch toll! LG Michi mit Luise und Theo


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Nö, nö, Studien belegen, dass Stillkinder später die schlankeren Kinder sind!! Flaschenkinder werden von Anfang an daran gewöhnt, zu viel zu trinken (solange bis die Flasche leer ist), Stillkinder dagegen trinken was sie brauchen... Trotzdem halte ich nichts davon, wenn man zu lange die Brust ständig als Trost gibt, denn wie tröstet man die Kinder dann nach dem abstillen? Die ersten Wochen ist das meiner Meinung nach o.k., später sollte man andere "Trostrituale" für sein Kind finden.