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Die Freiheit zu weinen

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Hallo Zusammen, ich bin gerade ein wenig frustriert und muss mich ein wenig bei Euch ausheulen. :-( Ich rechne ja in vielen Bereichen damit von der Intervall-Schreienlass-Methode (Ferber und Co) zu lesen/hoeren. Aber irgendwie hatte ich gehofft, dass ich beim Pekip davon verschont bleiben wuerde! *seufz* Wir bekommen beim Pekip ab und zu ein paar Blaetter zum aktuellen Entwicklungsstand unserer Kinder mit. Bis jetzt fand ich das auch immer ganz nett und informativ, aber diesmal bin ich fast die Waende hochgelaufen. *grummel* Es handelt sich um Seite 123-125 aus dem Buch "Das Buch der Ruhe für Mutter und Kind" von Paul Wilson, Kapitelüberschrift: "Die Freiheit zu weinen". Irgendwie finde ich die Ueberschrift besonders bitter. Als haetten diese Methoden auch nur im geringstens etwas mit Freiheit zu tun! Ich habe mal ganz spontan aus diesem Forum ein paar gute Gegen-Texte rausgesucht, zusammengeschnitten und ausgedruckt. Die nehme ich dann zur naechsten Pekip-Stunde mit und verteile sie. :-) Ich hoffe, dass noch niemand in der Pekip-Gruppe auf die Idee gekommen ist, die beschriebene Methode auszutesten. Ach ja, wer auch Texte zu dem Thema in diesem Forum sucht, dem empfehle ich das Stichwort "Frustration". Immer noch fassungslos Annika


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...keine Pank, eine Mutter, die auch nur ein wenig wie eine Mutter fühlt, wird ihrem Kind die "Freiheit zu weinen" glatt verweigern, also nicht ärgern. LG Heike und Torben (19,5 Monate und Mumi-Fan)


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Ich kenne den Originaltext nicht, aber die Überschrift an sich finde ich nicht erschreckend. Das war genau das was ich selber bei meiner ersten Tochter erkennen und lernen mußte, daß auch sie ein Recht auf Weinen hat. Das war genau der Punkt an dem ich dermaßen mit den Nerven fertig war, weil ich nicht in der Lage war mein (manchmal) schreiendes Kind zu beruhigen. Erst als ich erkannt habe, daß sie genauso wie ich ein Recht auf weinen und schreien hat, wurde ich ruhiger und gelassener und habe nicht mehr jeden Unmutslaut von ihr als Anklage empfunden. "Die Freiheit zu weinen" heißt doch nicht zwangsläufig, daß man das Kind dabei alleine lassen soll/muß. Ich weine auch lieber im Arm meines Mannes. Er allerdings will dann lieber seine Ruhe. Aber um was geht es denn im Originaltext, daß Du Dich so aufregst? Servus Karin


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Hallo Karin, es geht um die recht weit verbreitete Schlafen-Lernmethode bei Saeuglingen (ab 7 Monaten). Das Kind soll lernen alleine zu schlafen, indem die Eltern es schreien lassen. Erst 3 Minuten, dann 5 Minuten, etc. Die Staffelungen sind etwas unterschiedlich. Da Kinder in dem Alter kein Zeitgefuehl haben, koennte man sie aber auch direkt die ganze Nacht durchschreien lassen. Beruhigen ist zwischen diesen Schreiintervallen meist nur mit der Stimme erlaubt. Das Kind resigniert meist innerhalb einiger Tage, verliert sein Urvertrauen, traegt mehr oder weniger tiefe psychologische Schaeden davon und: schlaeft durch! Es hat schliesslich gelernt, dass niemand auf seine Hilfeschreie reagiert. *seufz* Liebe Gruesse Annika P.S.: Lies doch mal Frage und Antworten von folgendem Thread: http://www.rund-ums-baby.de/stillforum/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=33980&forum=121 Sehr zu empfehlen sind dabei die Antworten von sandra+emilia (sie enthalten gesammelte Gegenargumente)


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Hallo Annika! Soweit ich mich noch an mein Studium (Psycho) erinnere, hat z.B. Morgenroth (Buch: Jedes Kind kann schlafen lernen) seine Theorie über dieses Stufen-Heul-Modell selber in Frage gestellt und ist selber nicht mehr davon überzeugt. Die Überschrift: Freiheit zu weinen - finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Wäre schön, wenn es bei uns diese Freiheit geben würde und nicht jeder im Supermarkt, gleich saublöd schaut, wenn dein Kind zu weinen anfängt... Verstehe dein Ärger! Aber man muss bei solchen Gruppen damit rechnen, dass auch einige Dinge erwähnt werden, die man selbst ganz anders macht. Gott sei Dank haben wir wenigstens diese FREIHEIT! Liebe Grüße PS: Schrei ins Kissen - das tut sehr sehr gut!


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Freiheit zu weinen, ist für mich, wenn ich mein Kind tröste, aber auch zulasse, daß es weint und sich dann in meinen Armen wieder beruhigt. Also, ich verstehe unter "Freiheit zu weinen", dass ich das Weinen meines Kindes nicht unterdrücke!!! Ein VON MIR provoziertes Weinen - wie es eigentlich bei der Ferber-Methode der Fall ist - sehe ich persönlich überhaupt nicht als Freiheit, sondern als von mir "aufgezwungene Maßnahme". Ich denke, man sollte hier schon klar differenzieren und sich nicht von einem Buchtitel verführen lassen. Aber im Prinzip muß jede Mutter das tun, was sie für richtig hält. Ich wollte nur den Begriff "Freiheit" richtig verstanden wissen... Gruß Lucia


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Hallo Lucia, genau darum habe ich mich ja so ueber diese Kapitelueberschrift aufgeregt. Bei diesen Methoden ist es halt keine Freiheit. Weder fuer das Kind noch fuer die Mutter. *seufz* Solche Formulierungen suggerieren, dass diese Methoden ungefaehrlich sind, ja, dem Kind sogar mehr Freiheit versprechen. Und das macht mich einfach traurig und wuetend. Liebe Gruesse Annika


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hab mir grade eben die alten postings angeschaut, die perl empfohlen hat,und ich muss sagen, mir ist es kalt den rücken hinuter gelaufen. bin echt geschockt wie schnell und auch noch mit ruhigem gewissen man sein kind psychologisch "killen" kann. habe mir kürzlich das buch "jedes kind kann regeln lernen" gekauft,und hab mir schon gedacht, dass das echt hart ist und nicht so leicht durchzuziehen. jetzt weiss ich, dass ich das buch in einem winkel verstauen werde, in dem ich es nie wieder finde ... unser david ist 3 monate alt und bisher hats mit dem schlafen eigentlich gut geklappt - bin aber jetzt angeregt worden, unser schlafverhalten zu überdenken. wenn ich tagsüber merke, dass er müde ist, verfrachte ich ihn mit seinem schnuller ins bett (schmusetier ist noch nicht, weil er noch nicht greift) und gehe aus dem zimmer. normalerweise schläft er ein, bzw. raunzt noch ein zwei mal, wenn ihm der schnuller herausgefallen ist. ich lasse ihn nicht schreien, auf ein raunzen reagiere ich normal schon. schnuller rein, gut zureden und ein bisschen streicheln - danach raus aus dem zimmer. abends trinkt er sich an (und meistens in den schlaf) und dann bringt ihn mein mann ins bett. meistens schläft er sofort, hin und wieder gehen wir nocheinmal schnuller nachstecken. ach ja, eingeschlafen wird in seinem zimmer. wenn er nachts aufwacht, hole ich ihn sofort, stille ihn und er schläft dann in unserem bett weiter. wie beurteilt ihr unserer schlafverhalten? der gedanke, dass ich mein kind vielleicht wie einen hund abrichte, ist mir echt zuwieder, würg


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....im Endeffekt musst Du für Dich (Euch) entscheiden, was zu Dir (Euch ) passt. Ich denke, es gibt kein Patentrezept im Umgang mit Kindern. Jeder muss in seiner Situation herausfinden, was zu ihm, seinem Kind und seinem Partner passt. Da kann man wirklich nicht sagen, dass man es so oder so machen muss und nur mit dieser Methode ein Erfolg zu erzielen ist. Kinder/Babies sind keine Gegenstände oder Wesen, die man dressieren kann oder soll, sondern eigenständige Wesen, denen man wirklich Achtung entgegenbringen muss (auch wenn es manschmal wirklich schwer fällt). ;-) Also ich denke, dass jede Mutter für sich und ihre Familie individuell entscheiden muss....alle Menschen sind unterschiedlich und daher gehen alle Menschen auch Unterschiedlich mit allen Situationen um. Unser Sohn schläft seit der geburt (seit 19,5 Monaten) im Familienbett. Uns geht es damit gut und ihm auch. Wenn er irgendwann kommt und sagt, dass er sein eigenes Zimmer/Bett haben will, wird er es sofort bekommen, wir klammern ja nicht ;-) LG Heike