Elternforum Stillen

Bin wirklich ich an allem schuld?

Bin wirklich ich an allem schuld?

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Hallo, meine kleine Maus ist jetzt 8 Monate alt und sie wird immer noch voll gestillt, weil sie nämlich kaum ißt (höchstens 2 bis 3 Teelöffelchen). Und natürlich, weil ich sie sehr gerne stille und das auch noch lange tun möchte, wenn auch nicht voll! Mein Problem ist nun, daß ich wieder schwanger bin, und es mir daher lieber wäre, wenn sie möglichst schnell nicht mehr ganz so abhängig von mir wäre. Man weiß ja nie, was kommt. Ich hoffe deshalb, daß sie bald mehr ißt, möchte sie aber auf gar keinen Fall von der Brust vertreiben. Meine Hebamme meinte nun, so ginge das nicht, ich könnte meine Tochter nicht loslassen und mir sei es insgeheim ja recht, wenn sie nichts anderes ißt. Und deshalb würde sie auch nicht richtig essen! Aber ich will sie doch nur nicht von mir aus vertreiben, sondern IHR die Freiheit lassen, von selbst zu gehen. Was soll ich denn machen, wenn sie noch nicht so weit ist!? Sie zwingen? Oder bin wirklich ich an allem schuld? Fördere ich unbewußt das Stillen und hindere sie am Essen, eigentlich heißt das ja: am Großwerden? Mein Mann lacht! Aber das ist mir leider keine Hilfe... Bitte gebt mir einen Rat! Judith


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Hallo Judith, ich finde, deine Hebamme erzaehlt grossen Bloedsinn. Zum ersten ist deine Tochter ein Saeugling, Mumi ist durchaus das "richtige" (Haupt)nahrungsmittel fuer sie. Zweitens kann man ein Kind weder zum Essen fester Nahrung noch zum Stillen zwingen, man sollte es nicht mal versuchen. Du laesst deiner Tochter die Wahl und das ist der beste Weg. Ich kenne sehr viele Stillkinder, die auch erst spaet Interesse fuer Beikost entwickelt haben, oft haben sie die "Breiphase" gleich ganz uebersprungen und sind sozusagen von der Brust an den Familientisch gegangen. Fuer mich die natuerlichste Entwicklung (wenn auch fuer die Hersteller von Babynahrung die am wenigsten lukrativste). Lass dich nicht verrueckt machen, auch viele Hebis wissen in Sachen Stillen (leider!) nicht wirklich bescheid. Irgendwann wird deine Tochter auf den Geschmack kommen und du wirst merken, wenn es soweit ist und dich freuen, wie sie mit Genuss alles verputzt. Das kann auch erst nach dem ersten Geburtstag sein mitunter, voellig normal. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ob man einem Kind muehselig versucht, einen Loeffel "unterzujubeln" oder ob es freiwillig und gerne futtert. Sowas kannst du gar nicht beeinflussen, das kommt ganz von selbst. LG Berit


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Genau - laß Dir Zeit. Unser kleiner Schatz hat auch erst mit 10. Monaten die Breikost gewollt. Und jetzt löffelt er mit großem Appetit! Du merkst schon, wenn die Milch ihm nicht mehr reicht. Alle vorherigen Versuche haben bei uns auch nicht geholfen. Man darf sich nicht verrückt machen lassen - weder von Hebammen noch von Kinderärzten. Jedes Kind ist anders. Übrigens: Mir hilft dieses Forum bei allen Fragen am meisten. Ich frage schon gar keinen anderen mehr!!!


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ich bin zwar nicht ss, aber bei uns ist es ähnlich. mein sohn ist knapp 7,5 mon alt und ich stille auch noch voll. seit knapp 2 monaten interessiert er sich zwar schon wahnsinnig für unser essen, aber außer damit spielen macht er da nichts mit. ich zwinge ihm nichts auf, biete ihm aber ab und an was an. seit zwei tagen ist neu, dass er tatsächlich ein ganz wenig runterschluckt von dem was ich ihm anbiete. wobei die menge insgesamt nicht erwähnenswert ist - noch nicht mal ein halber teelöffel kommt dabei rum... mir wird auch ein wenig der vorwurf gemacht, dass der junge nichts isst, weil ich ihn unbewusst suggeriere, dass das doch gar nicht schmecken kann... - weil ich nicht loslassen kann. und ich muss auch sagen: sie haben wohl recht! denn im grunde will ich ihm nichts anbieten, würde gerne weiter voll stillen, jedes mal, wenn er sich schüttelt wenn er was versehentlich geschluckt hat oder er es wieder rausschiebt, mache ich insgeheim kleine luftsprünge... aber was soll ich anders machen???? ich enthalte ihm die beikost ja nicht vor. ich biete ja immer wieder mal was an. irgendwann wird er schon was nehmen... und spätestens dann werde ich auch dazu bereit sein :) ich kann mich erinnern, dass ich die probleme mit dem beifüttern bei meinem großen sohn auch hatte (habe ich 7 mon voll gestillt, dann hat es noch ca. 3 wochen gedauert bis er beikost so langsam annahm - wobei ich mir damals wesentlich mehr stress gemacht habe, aus unwissen - angst, dass mein kind nicht genug nährstoffe von der mumi allein bekommt). als er jedoch dann anfing gerne zu essen, hatte ich auf mal keine probleme mehr damit. denn ich stellte schnell fest, dass das beifüttern nicht der Anfang vom Ende der Stillzeit ist (auch wenn viele Mütter es leider so handhaben). ich weiß also nicht, wieso mein herz dieses mal wieder so am vollstillen hängt... aber ist nunmal so... habe also keinen rat für dich, sondern nur die aussage, dass ich sicherlich ähnlich wie du fühle... eine schöne ss! lg, tigerlily


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"Meine Hebamme meinte nun, so ginge das nicht, ich könnte meine Tochter nicht loslassen und mir sei es insgeheim ja recht, wenn sie nichts anderes ißt. Und deshalb würde sie auch nicht richtig essen!" So ein Schwachsinn! Meine Erfahrung ist, ein Kind löst sich Schritt für Schritt von der Mutter, aber auf keinen Fall schon mit 8 Monaten! Ich könnt mich immer aufregen, wenn man einer Mutter unterstellt, sie würde klammern oder nicht loslassen können. Sie kann es ganz automatisch, wenn das Kind bereit dazu ist! Aber der Impuls muß vom Kind aus gehen, dann weiß die Mutter, daß es der richtige Zeitpunkt ist! Hör auf Dein Bauch! (Und schön, daß Du offenbar einen Mann mit viel Humor hast und der Dich nicht auch unter Druck setzt. Das ist viel wert!) Gruß Lucia


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Also ich kann und will loslassen. Ich will nämlich wieder in den Job und wir sind gerade bei der Krippeneingewöhnung. Nikola (6 M) hält Essen vom Löffel aber trotzdem für eine Spielerei. Sie ist einfach noch nicht so weit. Hoffentlich ändert sich das in den nächsten 4 Wochen, denn dann habe ich echt ein großes Problem. Warum ist eine Schwangerschaft ein Grund zum Abstillen???? Dein Mann findet das Stillen wahrscheinlich super, weil er dann weniger Arbeit hat. Servus Karin


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... ich finde, gerade beim Thema Stillen kann man wirklich nur auf den eigenen Instinkt hören. Andere haben immer viele weise Ratschläge und Bewertungen parat. So wie Deine Hebamme, die schon wieder tausend Dinge in die Sache hinein interpretiert, die sicher nicht da hineingehören. Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht (habe 13 Monate gestillt). Jeder wusste was dazu zu sagen, und die meisten ertrugen es irgendwie nicht wirklich, dass ich so lang stillen wollte. Es ist auch ein kulturelles Problem, weil bei uns die meisten Mütter nicht wirklich lang stillen. Auch manche Hebammen sind offenbar nicht gefeit gegen den (unbewussten) Wunsch, eine Mutter möglichst rasch abstillen zu sehen, schade. Wenn Du mit Schwangerschaft UND Stillen klarkommst, mach einfach weiter. Achte aber darauf, dass Deine Kleine ausreichend Kalorien kriegt und weiter normal zunimmt (die Muttermilch verändert ihre Zusammensetzung in der Schwangerschaft) und versuche, ggf. etwas mehr Beikost zu geben. Das wird sicher klappen, FALLS Deine Kleine mehr Kalorien braucht. Erst, wenn es Dir selbst zuviel werden sollte, würde ich über weitere Maßnahmen oder gar das Abstillen nachdenken. Zum Thema Schwangerschaft und Stillen findest Du auch gute Ratschläge und viel innere Sicherheit im "Stillbuch" von Hannah Lothrop, lies doch mal nach. Liebe Grüße, Du machst alles wirklich prima und richtig!!! Astrid