Mitglied inaktiv
Hallo miteinander, ich schreibe hier für die, die es interessiert, einen Erfahrungsbericht von meiner Nichte und mir. Vor ein paar Wochen habe ich hier nach Ratschlägen gefragt, da meine Schwester wieder zu arbeiten begonnen hat und meine Nichte so gerne und viel stillt. Inzwischen klappt das mit der Arbeit gut, der Schwager ist der perfekte Papa und gestillt wird Abends, Nachts, Morgens und am Wochenende. Vorigen Samstag war ich (wohne im selben Haus) Abends zum Babysitten eingeteilt. Meine kleine Nichte hat schön brav geschlafen - bis 0:30. Dann meldete sie sich über Babyphone. Ich stürme zu ihr - Schnuller weg. Aber denkste - sie wollte keinen Schnuller. Also rumtragen. Die Kleine schlief wieder ein. Ich lege sie ins Bett - Kreisch! Doch nicht ins Bett. Also wieder rumtragen. Nutzt nichts. Wutschreie. Verzweifelte Blicke der Kleinen - "Bist Du dumm? Du hast doch selber ein Kind! Mach was!!!" Vielleicht etwas Wasser zu trinken? Nein, das ist es nicht. Ein Stück Brot zu essen? Nein, das auch nicht. Kurz bevor ich in Panik gerate - die Mutter übers Handy angerufen - Schluss mit Party! Zum Tiefkühlfach gepilgert, die eingefrorene Mumi rausgeholt. Mist - ich kann mit der Mikrowelle nicht umgehen!!! Wenn meine Nichte schon mehr sprechen könnte, hätte sie mir sicher ihre Meinung gesagt! In der Milch schwimmen immer noch Eisberge. Also nochmal in die Mikro - Mist - das Zeug kocht über! Wie kriege ich die Schlonze jetzt abgekühlt??? Das alles mit einem Kind am Arm und einem im Bauch.... Endlich - fast trinkbar. Meine Nichte bekommt Löffelchen. Irgendwie riecht das Zeug komisch!! Mit zweifeldem Blick (Tante, Deine Milch schmeckt komisch) schlürft die Kleine ihre Milch. Nach ein paar Löffelchen lehnt sie sich zufrieden an meine Schulter. Jetzt trinkt sie auch aus dem Becher, es ist nicht mehr so heiss. Dann ist es wohl genug (das Zeug riecht so komisch!) Ich will sie in ihr Bett legen - Spinnst Du Tante???? Also wieder rumtragen. Das Baby in meinem Bauch wehrt sich. Mir reicht es. Ich nehme die Nichte und meinen Bauch und packe alles ins Bett meiner Schwester. Wir kuscheln uns unter der Decke zusammen und schlafen ein. Nach einer Weile werde ich von einem Schnarchen geweckt und will gerade meinen Mann schubsen, als ich merke, dass das meine Nichte ist und deren Eltern anscheinend zu Hause sind. Ich krieche aus dem Bett und finde meine Schwester + Mann im Pyjama vor dem Schlafzimmer nachdenkend, wie sie mich wieder loswerden könnten, ohne mich zu wecken. Meine Erkenntnis daraus: - Stillkinder können "babygesittet" werden - vor dem Babysitten alles bereitstellen und Milch auftauen - Muttermilch ist nicht nur Nahrung. Es scheint irgendetwas Besonderes zu sein, sogar wenn sie aus dem Becher kommt. - Zusätzlich zur Muttermilch ist Kuscheln gefragt. Viel Kuscheln. Aber Kuscheln alleine reicht auch nicht. - Ich will wieder Milch in meinem Busen haben und hoffe sehr, dass wenn mein Baby da ist, das Babysitten bei meiner Nichte einfacher wird!!!! Liebe Grüße Edith
Hallo Edith, puh das klingt anstrengend, und das mit Kugelbauch, aber hat sich ja noch zum guten gewendet :-) Haettest du sie denn angelegt (anlegen duerfen), wenn du Milch haettest? LG Berit
Hi Berita, wahrscheinlich bin ich ein bisschen ein Ammentyp und hätte sie sofort angelegt. Aber ich habe mir schon oft bei Kindern von Bekannten gedacht (die irgendwann Fläschchen bekamen) - Mensch, ich war so ein Milchproduzent, ich würd Euch alle Stillen!!! Meine Schwester wäre damit auch einverstanden. Ich weiss nur nicht, ob das Kind mitgespielt hätte. Voriges Jahr hatte ich sogar wieder Milch, als die Kleine auf die Welt kam und meine Tochter vermehrt Kuschelstillen wollte (sie wurde nur 14,5 Monate gestillt, da sie viel lieber gegessen hat, hat aber weiterhin ein "Naheverhältnis" zu meinem Busen). Also habe ich zu meiner grossen Überraschung relaktiert. Da wir aber noch ein Kind wollten, habe ich, nachdem ich das entdeckt hatte, im Frühjahr nochmal mit Hilfe von Homöopathie abge"milcht". :-)))) Ich hoffe sehr, das meine Schwester nicht die Nerven wegschmeisst und abstillt - ich hoffe nämlich sehr auf gegenseitige Unterstützung, wenn mein Baby da ist! Aber zumindest hoffe ich, dass ich diesmal weniger Anfangsprobleme habe! Liebe Grüße Edith
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Hallo Edith, trotz deiner augenscheinlichen immer mal wieder auftretenden Verzweiflung fand ich die Geschichte sehr schön. Sowas hat mir für heute einfach gefehlt. Danke! LG von der schon viel besser gelaunten Stani
Mhm, wo wohnst Du ? Suche eine stillendende Babysitterin als Amme. Ich hätte auch nichts dagegen andere Babys zu stillen. Kann doch nur gut sein verschiedene Antikörper (oder so) zu bekommen. Servus aus München Karin
Hallo, ich mache auch öfters den Babysitter für den inzwischen 7 Monate alten Jungen meiner Schwester. Aber das mit gegenseitig Stillen klappt bei uns überhaupt nicht. Wir hätten es bei einem Milchstau meiner Schwester auch mal ausprobiert ob ihr mein Sohn mal ein bischen Druck abtrinkt. Pustekuchen, die wollen beide nur ihre Mama!! Steffi
Hi Karin, ich habe mal eine Zeitlang in Augsburg gewohnt, bin aber dann wieder in meine Heimat Wien zurückgekehrt, mir aber meinen Mann aus München mitgebracht. :-) Also schnell mal so zum Stillen werd' ich nicht kommen können!! Liebe Grüße Edith