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Baby entleert Brust nie ganz.....

Baby entleert Brust nie ganz.....

deli89

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Hallo Ihr Lieben, meine Kleine ist mittlerweile 8 Monate und wir haben schon ziemlich anstrengende Zeiten hinter uns. Anfangs klappte das Stillen wunderbar, nach 4 monate fingen die ersten Probleme an. Ich hatte, abgesehen vom normalen babyalltag privat sehr viel emotionalen stress und bekam dadurch spendereflexblockaden, damit begann ein Teufelskreis - ein tag spendereflexblockade trotz voller teils bereits verhärteter Brust, nächster Tag bereits weniger milch und immernoch blockiert, dritter tag kaum noch milch und ein total verzweifeltes hungriges baby das dann noch zumindest dauernd an der brust hing. trotzdem habe ich bereits zu dem zeitpunkt krampfhaft versucht dem baby mit becher flaschennahrung einzuflößen. meist war dann am nächsten tag bereits wieder etwas mehr milch da. so ging das dann einige wochen auf und ab, bis ich mir letztendlich eine elektrische milchpumpe aus der apotheke geholt habe um die milchproduktion aufrecht zu erhalten. Die kleine war schon total frustriert und wollte schon garnichtmehr an der brust saugen, nur mal "angelutscht" und dann frustriert in geschrei verfallen. ich wäre bereits in der zeit am liebsten auf flasche umgestiegen, aber sie hat jede flaschennahrung verweigert. mit der milchpumpe wurde es ein wenig besser, die produktion stieg kontinuierlich und die abgepumpte milch trank sie mir mit dem neu entdeckten Lansinoh natural wave sauger, und auch der spendereflex stabilisierte sich mehr und mehr. Jetzt sind wir in einem neuen teufelskreis, ich pumpe tagelang wie wild, dadurch steigt die milchmenge binnen weniger tage auf den bedarf den sie braucht, bis ich merke das sie die milch die ich abpumpe garnichtmehr trinken schafft, dann reduziere ich das pumpen innerhalb von drei bis vier tagen. zweimal war ich dann schon soweit das ich das pumpen eingestellt habe und - erster tag, superviel milch, sie trinkt, möchte wenig beikost und genießt sichtlich das trinken von MuMi aus dem Busi - zweiter tag, geht auch noch - dritter tag, sie trinkt das was während des spendereflexes fast von selber rausschießt, bis der druck nachlässt, dann saugt sie noch 1 oder 2 minuten genervt weil die milch schon langsamer fließt, verlangt dann die andere seite, trinkt da noch kurz und lässt dann genervt ab weil sie halt fest weitersaugen müsste auch wenn die nächste milchspende noch auf sich warten lässt. am vierten tag ist dann schon wieder kaum milch da, da sie die Brust ja die tage zuvor nie wirklich geleert hat, und die milchbestellung ja somit zurückgegangen ist und dann kann ich wieder von vorne beginnen. ich bin schon total verzweifelt, in kaum mehr zwei wochen muss ich die pumpe eigendlich wieder zurückgeben. außerdem kann ich seit monaten nirgends hinfahren, auch mal ein nachmittag mit dem krümel draußen ist kaum möglich. am liebsten würde ich nach wie vor abstillen und einfach auf zuverlässiges fläschen umsteigen, aber die flaschennahrung trinkt sie nur nach 1 - 2 tage hungern und dann auch nur das allernötigste. ich hoffe sehr jemand hat eine ideeoder tips die mir uns helfen könnten ganz liebe grüße deli


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Antwort auf Beitrag von deli89

Hallo Deli, Was du beschreibst, klingt echt nach einem anstrengenden Teufelskreis. Zu allererst mein heißester Tipp: du klingst für mich wie eine getriebene. Nimm den Druck raus, wenn du das irgendwie schaffst. Verschaff dir Atempausen! 2. Heißer Tipp: ich an deiner Stelle würde mich bei stillen-und-tragen.de begleiten lassen, um von außen kompetente und kontinuierliche Hilfe zu bekommen, damit du diesen Kreislauf durchbrechen kannst. Wenn ich es richtig verstehe, hat dein Kind verlernt, an der Brust zu trinken, sobald die Brust nicht mehr überläuft. Also trinkt sie nur aus der überproduzierenden Brust den Überschuss ab, bis die Milchproduktion gesunken ist. Und an den anderen Tagen trinkt sie abgepumpte Milch aus der Flasche, richtig? Mein Laientipp ist, weiter abzupumpen, wenn sie gestillt hat, nach Gefühl so, dass die Milchmenge nur leicht sinkt. In der Hoffnung, dass sie sich langsam anpasst an die notwendige Anstrengung und du das Pumpen langsam ausschleichen kannst. Je weniger sie aus der Flasche trinkt, desto schneller sollte sie sich umgewöhnen. Wenn du hingegen wirklich komplett abstillen willst, hilft dir das vielleicht nicht so....


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von deli89

Hallo, die meisten Babys trinken eine Brust nicht leer, und das müssen sie auch nicht. Ich war begeisterte (Langzeit-)Stillerin, und ich habe bei keinem meiner Kinder erlebt, dass es eine Seite wirklich jemals leergetrunken hätte. Es stimmt auch nicht, dass die Milchbildung nicht ausreichend angeregt würde, wenn eine Brustseite nicht leer ist, das ist Quatsch. Wenn Du die Milchmenge erhöhen willst, lege extrem oft an (auch wenn es nur kurz ist). Das ist das Einzige, was zuverlässig wirkt. Man darf einfach nach Bauchgefühl die Seite wechseln, wenn man merkt, die Begeisterung des Babys für die erste Seite lässt nach. Es ist egal, wieviel dann noch drin ist. Bedenke immer: Stillen ist etwas Natürliches, das seit zehntausenden von Jahren funktioniert, ohne dass die Frauen daraus einen Plan, eine Methode oder eine Regel (zuerst eine Seite leertrinken usw.) gemacht haben. Man kann sogar sagen: Je gelassener und entspannter, desto besser. Es klingt sehr danach, als ob Du vor lauter Mühe, alles richtig zu machen, viele Probleme erst selbst hervorrufst. Je mehr Krampf man ums „richtige“ Stillen macht, desto mehr Probleme löst dies aus. Die Milchbildung wird nicht von der Brust, sondern vom Gehirn gesteuert. Es braucht dafür kein festes Vorgehen und auch nicht die tote Milchpumpe, sondern es braucht den Anblick, das häufige Saugen und den Geruch des Babys. Diese Dinge lösen die Ausschüttung der entsprechenden Botenstoffe aus. Ich empfehle Dir das „Stillbuch“ von Hannah Lothrop, das wirklich jede Stillende gelesen haben sollte. Mir hat es unheimlich geholfen. Man gewinnt das Vertrauen und die Sicherheit zurück, dass jede (!) gesunde Frau beliebig viel Milch produzieren kann, sogar problemlos für Zwillinge. Und man erfährt auch, wie das geht. Einfach mal lesen. Vertraue Deinem Baby, das genau weiß, wann es was und wieviel braucht. Und vertraue Deinem Körper, dass er Dein Baby perfekt satt bekommen kann. Ohne das geht‘s nicht. Wenn Du irgendwelchen erfundenen Regeln (eine Brust muss leer sein) folgst, anstatt Deinem Körper zu vertrauen, dann wird Dein Körper Dir auch nicht vertrauen und Dich im Stich lassen. Unsere innere Haltung ist hier sehr entscheidend. Misstrauen und Angst löst Blockaden aus, Zuversicht und Vertrauen lassen die Dinge (nicht nur) sprichwörtlich ins Fließen kommen. LG