Mitglied inaktiv
hallo allerseits! das jahr hat nicht gut begonnen Sad gestern hatten wir eine böse diskussion übers essen im kiga (die wollten einfach bestimmen, dass helena ab jetzt komplett mitisst, ohne es mit mir abgestimmt zu haben) und heute kommt mein mann mit helena vom kiga nach hause und was ich da gehört habe hat dem fass den boden ausgeschlagen. die lassen helena "einschlafen" nach der methode wie sie in "jedes kind kann schlafen lernen" beschrieben wird. sie lassen sie drei minuten brüllen (und helena BRÜLLT im moment wirklich) und gehen dann rein und reden mit ihr ohne sie anzufassen und dann gehts weiter mit drei minuten brüllen. das haben die so meinem mann erzählt, der in dem moment schwer an sich halten musste. er sagte dann dass sie das bitte nicht mit unserem kind machen. von der erzieherin kamen dann so argumente wie: "das ist pädagogisch sinnvoll" (aha?), "sie hat schon 6 jahre erfahrung damit gemacht und es hat immer geklappt" (die meiste erfahrung mit meinem kind habe immer noch ich als mutter!), "das ist eine trotzphase" (helena hat keine trotzphase, sie hat massive verlustängste).ein ergebnis gab es nicht, nur die vertagung auf einen gesprächstermin in zwei wochen. tja, und am montag ist ein neuer kiga-tag... am liebsten würde ich sie ganz rausnehmen, aber ich brauche den platz wenn ich zu ende studieren will. abgesehen vom schlafen ist der kiga toll, die machen viel mit den kindern. das gebrüll hat sich helena auch erst über weihnachten angewöhnt. ausserdem geht helena wirkliclh gerne hin und ist total ausgeglichen. wenn sie längere zeit nicht geht, wie jetzt über die weihnachtsferien wird sie unausstehlich. sie liebt die kinder da und das will ich ihr nicht nehmen. ich bin jetzt zu dem entschluss gekommen, dass ich helena nur vormittags bringe und sie nicht schlafen soll, solange bis das klärende gespräch ("die wünsche der eltern und die möglichkeiten im kiga"). dann haben wir auch das problem mit dem essen erst mal erledigt. ich werde helena am montag in den kiga bringen und suche jetzt ganz viele stichhaltige argumente warum sie nicht schreien soll zum einschlafen. man stelle sich das mal vor: ein so kleines kind wird alleine in einen dunklen raum gelegt und brüllen gelassen. die erzieherin hat keine eigenen kinder, ob sie das mit ihren auch machen würde??? ich reg mich jedenfall sehr auf, und das schon seit 12 uhr. habt ihr irgendwelche stichhaltigen argumente gegen das schreienlassen? ich will gut gewappnet sein, wenn ich am montag ein kurzes gespräch habe darüber, dass sie ab jetzt vormittags wach bleiben soll und ich sie immer um 12 abhole. mensch, ich bin immer noch ganz ausser mir! jetzt mach ich mich mal auf die suche im internet nach argumenten. viele grüsse von einer ganz aufgeregten nina
meine tochter ist 12 monate alt und geht seit 5 monaten in die kindertagesstätte (von mir kiga genannt).
Nispi, das ist ja grauenhaft. Das arme Kind. Ehrlich gesagt finde ich eine Kindertagesstätte, die derart in die Erziehungsgrundsätze der eltern eingreift, SEHR BEDENKLICH!!!!!!!!!!!!!!!!! Argumente und Spezalistentexte zu diesem Grusel-Schreibuch kann ich Dir gern schicken. schreib mir an dorozwei@hotmail.com, dann schick ich Dir ca. 8 wissenschaftliche Texte und erfahrungsberichte, bei denen einem teilweise die Worte fehlen. lg Doro P.S. ehrlich gesagt, würde ich (meine rein persönliche Ansicht) mein Kind bis auf weiteres SOFORT von diesser Institution fernhalten. Das ist ja unglaublich,was sich diese ERZIEHER dort erlauben. Frechheit.
Na da ich die Texte von Doro kenne, kann ich mich nur anschließen! Auch ich würde mein Kind da nicht mehr abgeben (nicht mehr mit gutem Gewissen!). Die sollen sich da ums Kind kümmern, aber nicht solche Schritte ohne zustimmung der ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN (warum heißt das wohl so !?!) machen. Mutti2000
Hallo Doro! Diese Texte, von denen du gesprochen hast, interessieren mich auch. Könntest du sie mir vielleicht auch schicken??? Wäre dir sehr dankbar! Meine email sylvia.vogt@t-online.de Danke schon mal!
hallihallo, ich bin gelinde gesagt entsetzt über die auffassung von "pädagogisch wertvoll" in diesem kiga... und eine dermassen umstrittene methode anzuwenden ohne die eltern zu informieren ist ungeheuerlich. in meinen augen ist die ferber-methode seelischer missbrauch an kindern. ich kopiere dir hier mal eine buchbesprechung von einer ibclc-beraterin und ein posting von dr. posth zum thema, ich hoffe es hilft euch was. viel glück und gute nerven bei der besprechung im kiga! liebe grüsse sandra Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC ---- Posting von Dr. Posth: Liebe Babsi, das hier ist kein!Schlafforum. Aber ich will Sie nicht enttäuschen. Die "Ferber-Methode", wie auch immer genannt, ist ein Konditionierungsprogramm, das Methoden anwendet, die auch bei Tieren wirksam sind. Ein unerwünschtes Verhalten wird als falscher Reiz bezeichnet, und zwar von dem, der die Macht dazu hat. Dieser nutzt nun seine Macht dahingehend aus, daß er den "unerwünschten Reiz" mit einer unerwünschten Reaktion seinerseits koppelt. In praxi heißt das, der Erwachsene erhört das Bedürfnis nach Zuwendung des Kindes eine Zeitlang nicht, damit dieses durch in sich anwachsende Unlust sein unerwünschtes Verhalten reduziert, schließlich aufgibt. Da der Mensch ein sehr anpassungsfähiges Wesen ist, funktioniert dieses Prinzip über kurz oder lang praktisch immer. Damit das ethische Problem bei dem Zwang zu Unlust nicht allzu groß wird, wählt man geschickterweise eine zeitlich fraktionierte Methode, das System funktionierte aber auch, wenn man gar nicht hinginge zum schreienden Kind und es durchschreien ließe, womit wir wieder da sind, wo wir bereits vor 30 oder 40 Jahren standen. Warum soll man etwas anderes, auch noch viel Anstrengenderes tun, wenn das alte Prinzip, Tür zu und schreien lassen, bis das Kind aufgibt, auch funktioniert? Kurze, lange Antwort: Weil der Mensch eine Seele hat und ihn sein Instinkt dafür weitestgehend verlassen hat. Da die Seele aber ein Unterbewußtsein (Zugang höchstwahrscheinlich das Limbische System über die Amygdala/Mandelkerne)besitzt, in das alle schmerzlichen Gefühle hinein verdrängt werden, um den Moment des Leids auszuhalten, ist sie sozusagen "nachtragend", will heißen, das Unterbewußtsein erinnert einen Menschen immer wieder, z.B. bei ähnlichen Spannungssituation im ganzen nachfolgenden Leben. Das Problem dabei ist aber, daß je weiter der Mensch im Leben sich von den Ursprüngen seiner Leidesgeschichte entfernt hat, desto schwieriger wird es für ihn durch Überlagerungen an eben diesen Ursprung noch einmal zurück zukommen, um etwas dann doch noch zu bewältigen. Folge, er leidet unterschwellig sein Leben lang, weiß teilweise nicht einmal mehr warum eigentlich und wird nun alles für ihn Nützliche tun, den Level dieses Leid möglichst tief zu halten. Dabei ist er zu Vielem bereit im Guten wie im Bösen. Was also tun? Gehen Sie, wenn sie es nicht sowieso bei sich haben, nachts zu Ihrem Kind, wenn es wirklich weint oder gar schreit, nicht bei jedem Knüttern. Nehmen Sie es besser nicht auf den Arm und/oder füttern es, resp. stillen es gar, wenn es deutlich über 6 Monate ist, (hoffentlich lesen das jetzt nicht wieder die Stillmütter), sondern bleiben Sie einfach bei ihm streicheln es, trösten es mit Worten und Gesten, geben ihm vielleicht den Beruhigungssauger oder sein Schmusetuch/ Püppchen/Teddy und warten Sie geduldig, bis es wieder schläft. Die Aufwachzeiten werden mit der Zeit 100% immer weniger, vor allen dann, wenn Sie das Kinderbett mit im Schlafzimmer haben und gar nicht erst aufstehen müssen. Voraussetzung ist, daß das Kind gesund ist, nicht gerade Zähne bekommt, etc. Voraussetzung ist allerdings eigentlich auch, daß das Kind bei den sogenannten 3-Monatskoliken oder "Schreiattacken" in den ersten Lebenswochen auch nicht einfach hat schreien müssen, sondern getröstet und beruhigt wurde. Sehen Sie, wir reden hier über ein, zwei Jahre im Leben eines Menschen, wahrscheinlich mit seine wichtigsten (auch wenn doppelt kluge Psychologen dieses Paradigma derzeit wieder in Frage stellen). Aber der ganze "Rest" dieses Lebens wird Sie weiter und weiter beschäftigen. So, dieses statement war wohl wichtig, sozusagen ein Anti-Ferber-statement. Viele Grüße und viel Erfolg
zum beitrag von dr. posth: die geschichte mit nachts nicht mehr stillen und nicht aus dem bett holen entspricht nicht meiner ansicht... emilia schläft sowieso bei uns im bett und wird natürlich nachts gestillt wenn sie aufwacht (sie ist acht monate alt), aber ansonsten finde ich dr. posths ansicht ganz gut. und man kann ja bekanntlich nicht alles haben... (c: nochmal liebe grüsse, sandra
Hallo nispi, schau mal unter: www.das-kind-muss-ins-bett.de Da stehen ganz unten drei Bücher, über die jedes eine lange und ausführliche Meinung geschrieben stehen. Vielleicht hilft es Dir weiter. Was sind das denn für Erziehungsmethoden, die die Erzieherin/Kindergärtnerin da an den Tag legt? So jemand "läßt man auf kleine Kinder" los? Ich würde mich mal kundig machen, ob so was zulässig (also ob eine Erzieherin im Kiga so was machen darf)ist! lio