Elternforum Stillen

Angst vor dem Stillen

Angst vor dem Stillen

Binewf

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Hallo, ich habe bereits einen 2Jährigen Sohn den ich 1,5 Jahre gestillt habe. Das war für mich eine schmerzhafte, anstrengende Zeit. Von Anfang an hatte ich immer wunde Brustwarzen die sogar bluteten. Am Anlegen lags nie, denn ich suchte eine Stillbetaterin auf nachdem meine Hebamme auch keinen Rat mehr wusste... Auch Hütchen, Kompressen, Lasern, Lufttrocknen alles half nichts... Dieses Wundsein ging über die ganzen 1,5 Jahre und ich machte immer weiter weil mein Sohn einfach keine Flasche akzeptierte (alle Sorten ausgetestet) obwohl darin abgepumpte Milch drin war. Auch Papa und Oma probierten es des öfteren. Jedenfalls bin ich nun erneut Schwanger und neben der Vorfreude aufs Kind begleitet mich seit dem positiven Test vor 5 Monaten diese riesige Angst vor dem Stillen. Es lässt mich manchmal Nachts nicht schlafen, weil ich mir solche Gedanken mache und eben so eine Angst und Panik habe. Andererseits bin ich dem Fläschchen geben aber auch abgeneigt... Auch jetzt ein halbes Jahr nach dem ersten Abstillen habe ich noch sehr beanspruchte Brustwarzen, da hilft auch kein eincremen. Und die ganzen Risse von damals sind auch noch zu sehen, wie Narben. Was kann ich tun um mich zu entspannen und die Schwangerschaft zu genießen? Nicht mal vor der Geburt habe ich solche Angst... Wie kann ich diese Angst ablegen?


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von Binewf

Oh je, das klingt ja furchtbar ! Mein Respekt dafür, dass du so lange durchgehalten hast! Wurde mal ein Abstrich (Pilze, Bakterien) gemacht? Eine so lange Entzündung ist nicht normal... Vielleicht hatte dein Sohn auch eine „unglückliche" Saugtechnik (ich habe da auch ein Exemplar) - er hat zwar immer Milch bekommen, aber eben nur mit „Gewalt"igem Saugen. Dass die Brustwarzen in der Schwangerschaft noch sensibler sind als sonst, ist leider möglich. Leider ist es auch oft so, dass Neugeborene am Anfang (meistens spielt sich das rasch ein) sehr kräftig saugen und es zu Verletzungen kommt. Ganz nehmen kann ich dir die Angst daher nicht. Aber: Nachdem, was du durchgemacht hast, kann es diesmal nur besser werden! Es ist ein anderer Mensch, der da in dir heranwächst, mit anderen kleinen Lippen und einer anderen Art zu saugen. Einfach: Ein Neustart. ES WIRD BESSER WERDEN! Lege dir einen Plan B zurecht, mit dem du zufrieden wärst. Z.B. teilweise Abpumpen und füttern oder eben doch Muttermilchersatz. Stillen ist nur dann das Beste für Mutter und Kind, wenn es keinem (langfristig) wehtut. Alles Gute.


Saraid

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Das kann ich nachvollziehen! Darauf hätte wohl keine so richtig Lust! Wenn bei Kind 1 so krass das Stillen war würde ich dir raten auf jeden Fall beim neuen Baby das Zungenbändchen checken zu lassen. Krux an der Sache, kennt sich auch nicht jeder mit aus. Unter defagor .de kannst du dich einlesen, und ggf. früher handeln. Ich habe mich auch ewig durchgequält und zu spät mitbekommen, da hätte ich schon abgestillt.


Mitglied inaktiv

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Hallo, ohje du Arme! ich kann das sehr gut nachvollziehen denn mir ging es bei meinem 2.! Kind genauso! Auch bei meiner ersten hatte ich die ersten 6 Wochen mit wunden, teils blutigen Brustwarzen zu kämpfen, aber dann heilte es gut ab und wir hatten einen wunderbare Stillbeziehung, dann kam mein Sohn und ich dachte, das ich ja inzwischen eein Profi bin und war mir sicher das Stillen wird easy, tja da habe ich mich getäuscht. Es war furchtbar, meine seeehr erfahrene Hebamme (30 Jahre Berufserfahrung mit etlichen Stillfortbildungen) sagte das sie so einen schlimme Brustwarze noch nie gesehen hatte. Sie waren komplette gespalten, eitrig, blutig das anlegen war ein Alptraum, wirklich. Am siebten Tag wurde endlich das (nur minimal verkürzte) Zungenband durchtrennt. Aber das war zu spät. Zwar wurde es mit ganz viel Geduld und eisernem Willen besser aber immer wieder hatte ich wunde, offene Brustwarzen. Trotzdem habe ich 18 Monate gestillt (ich muss dazu sagen das mein Sohn schwer krank ist und die Muttermilch Gold wert war, sonst hätte ich nie solange durchgehalten). Nun stille ich mein drittes Kind und ich hatte genau wie du echt Angst, aber was soll ich sagen?! Von Tag eins an hat es absolut problemlos geklappt, es ist nur wunderschön, einfach, innig und unkompliziert. Der Unterschied ist die Trinktechnik vom Kind. mein dritter hatte kein verkürztes Zungenband und hatte so nie Probleme meine sehr flachen Brustwarzen zu nehmen. Lange Rede kurzer Sinn sorg dafür das möglichst bald nach der Geburt jmd sehr Stillerfahrenes in den Mund deines Kindes guckt bzgl den Zungenbändchens.


Data_

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Wow, Respekt, dass du so lange durchgehalten hast! Die spannende Frage ist ja tatsächlich: woran hat es gelegen? Ich bin der großen Überzeugung, dass es einen Grund gab. Ich war tatsächlich in Summe bei vier IBCLC-Stillberaterinnen plus einer von LLL. Jede guckt anders auf die Stillbeziehung und konnte mir andere gute Ratschläge geben. Für mich war es unabdingbar wichtig, dass das Stillen funktioniert, so dass ich mich da so sehr reingefuchst habe. Was ich damit sagen will: vielleicht findest du, sollten nochmal Probleme auftauchen, (schneller) den richtigen Hinweis! Nimm jetzt schon Kontakt auf, um dich sicher und vorbereitet zu fühlen. Bei LLL gibt es wohl zur Zeit Online-gruppen gerade auch für Schwangere. Kennst du stillen-und-tragen.de? Sehr kompetent! Auf praktischer Ebene wurde schon dass Zungenbändchen erwähnt. Ich persönlich habe monatelang mit meinem Sohn trainiert, den Mund weit zu öffnen und neu anzudocken, wenn es schmerzhaft war (das Andocken sah von außen wohl auch unauffällig aus). Ebenso: Vasospasmen können auch die Ursache für Schmerzen und schlechte Wundheilung sein (kennen längst nicht alle). Ich wünsche dir, dass die Angst geht und sich in Vorfreude verwandelt, dass es diesmal noch besser klappt!


rabe71

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Antwort auf Beitrag von Data_

Hallo, warst du mal bei einem Hautarzt? Es könnte sich um ein Ekzem handeln, einen Pilz oder eine bakterielle Infektion. Aber normal ist das nicht, das solltest du so auch nicht nochmal 1,5 J aushalten. Es ist auch wichtig, dass es der Mama gut geht!


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Binewf

Hier war es ähnlich. Bei Kind 1 tat es immer weh, nicht doll, aber es tat eben weh, egal was ich machte. Nach 4-5 Monaten stillte ich ab und gab die Flasche, was ich echt nervig fand. Das Stillen war so viel praktischer gewesen.. Bei Kind 2 hab ich mich dann übermotiviert durchgebissen, bis nach etwa 3 Wochen Blut floss und es einfach nur noch schmerzte. Als würde meine kleine Maus mir einen Dolch in die Brust rammen, bei jedem Mal Andocken... Ich war kurz vorm Abstillen, da stolperte ich über einen Artikel vom "intuiven Stillen". Man solle alles vergessen, was man je darüber gelesen oder gehört hat, obenrum nackig mit dem Baby kuscheln und das Baby machen lassen. Töchterchen kuschelte eine Weile, robbte sich irgendwie hoch und dockte dann in einem recht eigenartigen Winkel an, gerade so den Nippel im Mund und ab da klappte es nahezu schmerzfrei (es verheilte dann auch recht zügig, ein paar Woll-Stilleinlagen waren da wirklich hilfreich, so dass es dann auch komplett schmerzfrei war). Keine Ahnung warum, aber hier verursachte die empfohlene Anlegetechnik üble Schmerzen bei mir. Ich ließ die kleine Maus ab da immer selbst "zuhapsen", das war unsere Rettung. Total banal, aber unfassbar hilfreich. Nachdem ich dann auch noch mein Problem mit "zu viel Milch" löste, indem ich zum "Block-Stillen" überging, lief es sehr harmonisch, bis Töchterchen mit 1,5 Jahren anfing zu beißen, aber auch die Krise überstanden wir, so dass sie bis zum 3. Lebensjahr noch recht häufig stillte und darüber hinaus noch zum Einschlafen. :-)