Mitglied inaktiv
hallo, ich hab mal eine frage. ich habe gehört, das alte, also vor kurzer zeit gefütterte muttermilch, und frische milch, wenn man zu oft anlegt zu bauchweh führen. stmmt das...ich lege meinen 3 wochen alten sohn immer an wenn er weint, dann trinkt er manchmal nur ein paar schlucke, nuckelt ein bischen und beruhigt sich wieder. danke für eure hilfe- liebe grüsse aline
Hallo Aline, nein, das stimmt nicht. Aber trotzdem bin ich kein Freund davon, ein Baby bei jedem Weinen anzulegen, denn damit gewöhnt man dem Baby an, Kummer durch Nahrung zu unterdrücken. Wenn es kein Hunge ist lassen sie sich sehr gut auch durchs Tragen im Tuch o.ä. beruhigen, ohne dass sie dabei was essen. Der enge Kontakt zur Mutter ist natürlich wichtig!!! LG, Silke
Hi Silke, ist natürlich ganz allein Deine Sache, wovon Du "Freund bist" oder nicht *grins*, aber eine echte, objektive Begründung gibt es dafür nicht, wieso man beim Weinen des Babys es nicht erstmal mit Stillen versuchen sollte! Denn: In den ersten Lebensmonaten befriedigt Stillen ALLE Bedürfnisse des Babys automatisch. Dafür, dass es sich dabei späteres "Essen aus Kummer" angewöhnen könnte, gibt es meines Wissens nach keinerlei Belege. Erst seeehr viel später braucht ein Kind mehr als nur Stillen (dann kommen z.B. Erziehung, Anleitung, bewusste Beschäftigung oder Spiel dazu...) Gerade für junge Babys macht es kaum Sinn, ihre Bedürfnisse ist Hunger, Trost, Körperkontakt, Zuwendung oder ähnliches zu unterscheiden - Babys in diesem Alter haben letztlich einfach nur ein "Still-Bedürfnis". LG, Anna
Ich denke, in dem Punkt kann man sich tatsächlich streiten, aber wenn man es macht muss man in jedem Fall den "Absprung" schaffen, das "Stillen als Universalmittel" nicht zu lange beizubehalten. Wann wäre da denn deiner Meinung nach der geeignet Zeitpunkt (in etwa)? Ich finde ein 10 Monate altes Kind, das bei jeder kleinsten Gelegenheit der Mutter unters T-Shirt krabbelt schon bedenklich. Also ich meine: Wirklich bei ALLEM.
Ich denke, es kommt hier wirklich in erster Linie auf die Gefühle (und Bedürfisse) der Mutter an. "Bedenklich" im Sinne von "psychlogisch oder gesundheitlich bedenklich" ist dies vor dem 1. Geburtstag sicher nicht. Es gibt ja auch Mütter, die z.B. ihre Kinder mit zur Arbeit nehmen müssen und dort noch andere Pflichten als nur Mutterpflichten haben (sei es nun auf einem Acker in Afrika oder in ein schickes Büro in Europa) und denen es nur mit Hilfe des Stillens gelingt, ihr Kind still zu halten (daher ja der Name! ;-)). Daran ist nicht auszusetzten, solange es für beide funktioniert. Aber alle Mütter stellen mit der Zeit von selbst fest, dass es irgendwann eben nicht mehr funktioniert ;-) (hiermit meine ich allerdings eher Kleinkindalter). Hast Du zufällig gerade das "Handbuch für die stillende Mutter" zur Hand? Da ist auf Seite 213 ein passender Erfahrungsbericht ;-) Ist echt eine interessante Frage! (Aber nicht für kleine, vollgestillte Babys ;-)) da braucht man sich darüber noch keine Gedanken zu machen) LG; Anna
Ja, ich stelle mir halt auch die Frage: Wann fängt das Kind an, Trost mit Nahrung zu assoziieren und sollte demnach nicht mehr zum reinen Trost bzw bei Frust gestillt werden (oder zB wenn sein Bauklotzturm umgefallen ist). Ich denke nämlich, das beginnt schon vor dem ersten Geburtstag. Frauen in Afrika auf dem Feld stillen ihre Kinder übrigens nicht, die werden in den Pausen gestillt oder zuhause. Und ein Kind durch Stillen ruhig zu stellen, weil man selber was anderes zu tun hat als sich anderweitig um das Kind zu kümmern ist mM nach sicherlich nicht Sinn des Stillens ;-) Ich bin mir sicher, die Natur geht da noch von dem Fall "Mamaberuf = NUR Kinder" aus, wie es bei den Tieren der Fall ist. Papi besorgt die Nahrung und Mama passt zu Hause auf die Kleinen auf. Nix Büro oder Feld ;-) Was die Bezeichnung "Stillen" angeht, so muss man bedenken, dass das im Englischen zB Breastfeeding heisst. Also als reine Ernährungsform gesehen wird. Dort wiederum ist der Schnuller der "Pacifier" - trotzdem würde ich ihn nicht als das "Baby-Beruhigungsobjekt" der Wahl bezeichnen. Namen sind Schall und Rauch ;-)
;-) also mit dem Namen hast Du wohl recht. Aber mit dem in der Natur vorgesehenen Mama-Beruf (= Nur Kinder) muss ich doch widersprechen. Die menschliche Entwicklung lief doch wohl eher so ab, dass die Jäger und Sammler früher (die Frauen auch!!) ständig auf Achse waren und sich dabei z.B. vor wilden Tieren schützen mussten, die durch schrilles Babygewinsel angelockt werden. Ich bin mir seeehr sicher, dass, wenn das Baby anfing zu schreien, die Mutter garantiert(!) sofort gestillt hat, auch wenn dem Baby nach heutigem Verständnis vielleicht nur langeweilig war. Dies diente dem eigenen Schutz und dem Schutz der Gruppe. Und in Kulturen (z.B. Afrika, Lateinamerika oder Ostasien), in denen die Babys VIEL weniger schreien als bei uns (und in denen viel öfert gestillt wird), ist die "Essen wegen Frust"-Rate wohl kaum höher als bei uns. Das passt i.Ü. auch zu der sehr sinnvollen Theorie, dass Bedürfnisse VERGEHEN, wenn sie gestillt werden (dies findet ja z.B. beim Natürlichen Abstillen von Kleinkindern ANwendung), aber ein Leben lang bleiben (wenn auch in anderer Form), wenn sie NICHT gestillt wurden. Bin mir sicher, dass Menschen, die als Babys Entbehrungen dieser Art ertragen mussten (z.B. nicht nach Bedarf(!) versorgt worden zu sein) für Ess- oder Suchtstörungen wesentlich anfälliger sind, als welche, die SOFORT gestillt wurden. Wirklich ein interessantes Thema!!! ;-) LG, Anna
Achja, die "Henne oder Ei"-Diskussion *gg* Man weiss nie genau - ist es nun, weil man nicht genug davon hatte oder weil man zu viel davon hatte. Das wird sich wahrscheinlich nie ganz aufklären. Ok, mit der Entwicklung hast du Recht, die Höhlenmenschen kamen ja erst danach *g* Ich frage mich allerdings, ob die Babies der Urzeitmenschen überhaupt je geschrien haben. Ich habe zB noch nie ein Affenbaby weinen sehen ;-) Ist aber durchaus verständlich, schließlich waren die Tag und Nacht bei Mama und "Koliken" wegen zu vielen Eindrücken gabs sicher nicht. Also auch ohne pausenloses Stillen waren das sicher ganz "zufriedene" Gesellen. So denke ich zumindest...
Ja, es ging ja auch nicht um "pausenloses" Stillen, sondern eher um die Frage "wie oft und zu welchen Gelegenheiten". Und bei jungen Babys ist diese Frage (nicht nur) meiner Meinung nach überflüssig - wenn Stillen hilft, war's richtig. Und die reale Gefahr, als Kind "zu viel" gestillt worden zu sein, sehe ich beim besten Willen nicht... (wie sähe das praktisch aus??? Wenn eines meiner Kinder gerade nicht gestillt werden WOLLTE, dann hätte ich Kopfstand machen können, die wären dann gar nicht angedockt - Kinder gegen ihren Willen zu stillen halte ich real für unmöglich (die Kleinen haben schließlich Zähne ;-)) - "überreden" klappt schon meistens nicht! Stillen ist was, was Mutter und Kind gemeinsam(!) machen müssen) Ich glaube schon, dass die ersten Menschenbabys auch geschrien haben, allein schon aus Krankheitsgründen (verletze Hunde winseln oder jaulen ja auch), aber deren Mütter waren sicherlich mehr da hinterher, das GAAAANZ schnell wieder abzustellen ;-) Auf Vox kommt doch immer so eine Tierarzt-Doku, da war neulich mal ein kleines Schimpansenbaby, das nicht untersucht werden wollte, inkl. Trennung von seiner Mutter, (aber noch zu klein war, um sich erfolgreich zu wehren) - das HAT geschrien! Und zwar wie am Spieß... Ich sach's ja - Fernsehen bildet ;-)))))) Schönen Restsonntag noch und GlG, Anna
Silke, das mit der Assoziation Nahrung-Trost gilt nru für Flaschenkinder! Für Stillkinder gilt das nicht, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Eine Mutter, die stillt, wendet sichihrem Kind ganz automatisch zu. Und wenn ein Kind lernt, daß Trost=Zuwendung, dann führt das eben nicht zu einer oral fixierten Suchtproblematik, sondern im Gegenteil zu einem seelisch stabilen Kind. Und daher ist auch gegen Troststillen weit über den ersten Geburtstag hinaus absolut nichts einzuwenden. Martina A.
Ja, natürlich KÖNNEN Tierbabies schreien. Ich meinte auch den natürlichen Fall, also wenn das Baby bei der Mutter ist. Da habe ich noch kein Affenbaby schreien sehen (so wie Menschenbabies das manchmal tun). Meinen Sohn hätte ich am Anfang einfach immer anlegen können, er hat dauernd geheult (KISS). Aber ich hab dann halt rausgefunden, dass er nur ca. alle 2 Stunden Hunger hat und sich andernfalls auch durch reines Tragen gut beruhigen lässt. Das ist es, was ich halt meinte: Körperkontakt JA, auf jeden Fall und so viel wie möglich, wenn möglich 24/7 - aber bei jedem Piep Stillen: Muss nicht sein. Wenns auch anders geht, wars genauso richtig. Ebenfalls GlG.
Hi, das ist ein Ammenmärchen, oder genauer: die Aussage gründet auf der Beobachtung, dass vor viiiiilen Jahren (!) flaschegefütterte (!) Kinder mit Bauchweh reagiert haben, wenn da im Magen frische auf alte Milch kam... Das lag aber schlicht an der sehr schlechten Verträglichkeit der künstlichen Milch, die es vor Jahzehnten. Für Stillbabys galt diese Aussage NIE - denn Muttermilch macht keine Bauchschmerzen ;-) (kleiner Einschub: die Babys der Ureinwohner von Neuguinea trinken durchschnittlich alle 27 Minuten für 1-2 Minuten. Sie gedeihen prächtig - "Schreibabys" sind dort unbekannt.) Also: bitte einfach weiter nach Bedarf stillen - genauso ist es gedacht! LG; Anna PS: Weinen ist übrigens ein sehr spätes Hungerzeichen (und außerdem schlucken Babys beim Weinen oft Luft, was Blähungen verursachen kann). Deshalb wird empfohlen, Babys lieber bereits bei früheren Hungezeichen anzulegen (diese sind z.B: Köpfchen drehen, Schmatzgeräusche, Suchbewegungen, Unruhe des Babys...)
ein lob von meiner seite für eure niveauvoll geführte und informative diskussion. wenn das nur immer so wäre ;0) sehr interessant auf jeden fall! liebe grüße und danke aline
Huhu, ich habe die Erfahrung gemacht, daß mein Sohn, wenn er Trost brauchte, nur genuckelt hat, nicht getrunken. Das geht mit ner Flasche sicher schlechter. Ich hab auch immer nach Bedarf angelegt, wir hatten zwar ne Menge gespucktes, aber kein Bauchweh. Und was hab ich nun davon? Ein Kind, was sich nach ausreichendem Abends-im-Bett-Stillen (ich kanns leider nicht mehr Einschlafstillen nennen) selbst abdockt, seinen Teddy nimmt, sich umdreht und allein einschläft! Ich würde jederzeit wieder NUR nach Bedarf stillen. LG Michi mit Luise *9.03 Pumpgestillt und Theo *8.05 Stillfan mit großem Selbstbewußtsein ;-)