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Abstillen nur mit Becher?

Abstillen nur mit Becher?

lily77

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Hallo, nach sieben Monaten ziemlich anstrengender Stillzeit werde ich nun in drei Wochen abstillen. Ich bin stolz auf mich und meinen Sohn, das wir es so lange geschafft haben. Nun ist es so, das er keinerlei Flasche nimmt. Er trinkt, wenig bisher, aber er kann es gut, aus dem Camo Becher. Pre Milch mag er vom Geschmack her trinken. Er ist morgens Milchbrei mit 100ml Vollmilch/100ml Wasser, Haferflocken. Mittags eher schlecht Obst Getreidebrei. Er mag Obst nicht gerne. Abends sehr gut Kartoffel, Gemüse, Fleisch, Fisch. Stillen tagsüber gegen acht, meist um 12.30 vor dem Mittagsschlaf. 15 Uhr und vor dem Schlafengehen gegen 19 Uhr. Oft nur unwillig, alles andere ist spannender, oft nur sehr, sehr kurz. Öfters anlegen last er sich nicht, außer er sucht extra Nähe z.B. auf Reise. Nachts hotl er dann nach. Leider oft, er hat die Schneidezähne oben und unten, auch mit beißen im Halbschlaf... Ich hab das Gefühl, schlechtere Voraussetzungen gibt es kaum. Wieviel Milch wird er brauchen und wie lösen wir das nur mit dem Trinkbecher? Abstillen steht fest, da ich auch beruflich mehrmals weg mus und mein Mann die nächsten sieben Monate in Elternzeit ist. Ich denke, vom Gefühl her bekommen ich und mein Sohn das schon hin, mit einigen traurigen Tagen und sicherlich auch Wehmut. Aber meine Stilluhr ist abgelaufen... Aber die rein praktische Seite ist mir noch ein Rätsel. HAbt Ihr Erfahrungen und Tips? Danke, lily77


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von lily77

Ich würde in dem Alter versuchen, auf Flasche umzustellen und das den Papa machen lassen. Das wird wahrscheinlich nicht einfach und das ist jetzt auch die Zeit, in der sie zum Teil stündlich nachts wach werden. Aber da muss Dein Mann dann durch. Kind 1 bei uns ist ein Zwiemilchkind, der Flasche genommen hat. Bei Kind 2 (vollgestillt) legt mein Mann ihn sich nachts auf den Bauch, trägt ihn rum oder nimmt so ein Schnabelding (Trinklernbecher). Nachts ist es auch einfach Saugbedürfnis, was da befriedigt wird. Nimmt er einen Schnuller? Das würde auch noch gehen. Die Pre einfach nach Bedarf anbieten, dann nimmt er sich schon, was er braucht. Wie gesagt, ich würde das Deinen Mann machen lassen. Er muss letztlich schauen, womit er am besten zurechtkommt. Mein Bruder war auch in Elternzeit (ab 6. Monat, Kind wurde da auch abgestillt) und hat nachts Flaschen genommen. Becher sauen auch einfach mehr rum, Flaschen kann man gut im Dunkeln im Liegen füttern. 2-3 Flaschen vorportionieren (Pulver), warmes Wasser in einer Thermoskanne daneben. Wenn Kind unruhig wird, Wasser zugeben und schütteln, fertig. So kann morgens um sechs auch oft noch einmal 1-2 h Schlaf rausschlagen. Kind 1 hat, trotzdem er problemlos Flasche getrunken hat, wahnsinnig an mir gehangen. Das ist jetzt oft noch so. Kind 2 ist ein Papakind und schläft auch problemlos mit ihm, obwohl er vollgestillt wurde. Ihr müsst dann nachts vielleicht schon ein bissel flexibel gucken, ob es hilft, wenn der Kleine neben Dir schläft oder das das Abstillen noch schwieriger macht. Kind 1 wollte und brauchte nachts MAMA.


Bubenmama1417

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Unser Großer hat auch lang die Flasche verweigert. Ich habe sie ihm dann immer wieder angeboten. Geklappt hat es das erste mal während ich ihn in der Babytrage durch die Wohnung geschunkelt habe.


LanaMama

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Hallo, mein Sohn hat die Flasche nur vom Papa akzeptiert, nach drei blöden Abenden, von mir hat er einfach was anderes erwartet. Erst nachdem das zwei Monate gut geklappt hat, hat er die Flasche auch von mir genommen.


Glaseule

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Antwort auf Beitrag von lily77

Innerhalb von drei Wochen von viermal täglich plus nachts auf null (???) ist natürlich schon ein Riesenschritt, auch für Dich; habt Ihr vielleicht die Möglichkeit, das ein bisschen langsamer zu machen, oder wenigstens jetzt schon anzufangen? Aber schlechtere Voraussetzungen gibt es durchaus. Er trinkt aus dem Becher, er mag Pre Milch, er nimmt Milchbrei mit Vollmilch und Wasser und Obst-Getreidebrei. Das sind doch gute Voraussetzungen, dass er auch ausreichend Flüssigkeit aufnehmen kann. Zum Vergleich: Als ich mit 19 Monaten aus gesundheitlichen Gründen abstillen musste, hat meine Tochter weder die Flasche noch einen Becher noch irgendwelche Trinklernhilfen (Schnabelbecher, Strohhalmbecher, ...) akzeptiert. Sie nahm keine Pre Milch, keine Vollmilch, kein Wasser. Sie hat keinen Milchbrei und keinen Getreidebrei gegessen. Mit Mühe und Not pro Tag 100-200 ml Obstbrei vom Löffel und vielleicht 10ml Saftschorle (aber das war dann schon ein echtes Highlight). Kaum Gemüse, nur kleine Mengen Obst. Das einzige, was sie akzeptiert hat, waren Quetschbeutel mit Obstbrei, und auch das erst nach einer Gewöhnungsphase (aus der Not heraus - ich wusste nicht mehr, wie ihr ihr ohne Sonde sonst noch Flüssigkeit zuführen sollte). Von allen Seiten, wo wir Hilfe gesucht haben, hieß es immer nur: "Wenn sie nur genug Durst hat, wird sie schon trinken. Die will nur weiter gestillt werden, deswegen lehnt sie alles andere ab. Und sie nimmt ja auch noch Flüssigkeit über die Nahrung auf." Ich denke heute, im Nachhinein, dass das für gesunde Kinder auch zutrifft. Bei ihr war es leider nicht so; ich weiß heute, dass sie gute Gründe für ihre Verweigerung hatte, aber sie hat es bis jetzt (fast 33 Monate alt) auch überlebt, und mit viel Geduld und minikleinen Schritten nähern wir uns mit ihr auch immer mehr dem normalen Trinken an. Falls es mit dem Becher oder der Flaschengewöhnung bei Euch nicht ausreichend klappen sollte, könntet Ihr zur Not vielleicht mal wiederbefüllbare Quetschbeutel mit angedickten Getränken probieren. Das war bei uns die Rettung. Bei Bedarf kannst Du mich gern per PN anschreiben. Du kannst es ja mal als mögliches Backup im Hinterkopf beschreiben, aber probiert es doch erstmal so. Ich finde, die Voraussetzungen klingen gar nicht so schlecht bei Euch.


lily77

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Antwort auf Beitrag von Glaseule

@glaseule Danke für Deinen Beitrag. (Und allen anderen natürlich auch.) Manchmal dreht man (ich) sich mit Baby so um sich selbst und die kleine Herde, dass man ein bißchen das Maß verliert. Du hast Recht, er trinkt ja schon etwas, kann technisch sehr gut aus seinem Becher trinken und er isst. Gerne sogar. Das mit dem erst mal ein bißchen abstillen stelle ich mir bei meinem Sohn sehr schwer vor. Ich glaube, solange er weiß, dass es bei mir Milch gibt, wird er die auch einfordern. Logischerweise. Und meine Stilluhr ist wirklich abgelaufen. Eine Seite nimmt er schon seit Wochen nicht mehr, die ist also "alle". Und die andere Seite produziert gefühlt weniger und weniger. Er müsste sich also mehr anlegen lassen oder geduldiger trinken. Das ist nur nicht sein Ding. Es soll Ruckzuck gehen und ihn nicht von all den anderen tollen Dingen abhalten, die er so tun kann. Wie gesagt, er holt Nachts nach. Aber wenn ich wieder arbeite (und ich muss um die Familie zu ernähren, das hat nichts mit Entscheidung zu tun, sondern ist Fakt) brauche ich wenigstens etwas mehr Schlaf. Also muss und will mein Mann auch die Nächte übernehmen. Ich habe ja schon viele Tips bekommen. Mal sehen, wie es wird. Vielleicht überrascht uns das Kind ja auch. Zwei Wochen Urlaub noch mit Stillen, und dann müssen wir uns für einen Weg entscheiden und ausprobieren, was geht. Aber Du hast recht, es sind gar nicht so schlechte Voraussetzungen. Lieben Gruß, Lily