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Abstillen mit 2,5 Jahren klappt nicht so gut... HILFE

Abstillen mit 2,5 Jahren klappt nicht so gut... HILFE

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Hallo Ihr Lieben, ich bin in der 23. SSW schwanger und versuche nun mindestens seit 10 Wochen abzustillen. Also ich wollte es auch langsam machen und meinen Kleinen nicht schocken, aber es ist sooo schwierig! Dylan stillte sich noch morgens und abends. Ich habe zunächst versucht ihn morgens von der Brust wegzubekommen, aber selbst das hat noch nicht so 100 %ig geklappt. Jetzt habe ich mir in zwei Wochen einen Kurzurlaub als Anlass genommen, komplett abzustillen. Ich habe das mit meinem Sohn mehrmals besprochen, ich weiß, daß er eigentlich nicht will, aber es geht nicht mehr. Ich möchte abstillen, weil es mir sehr weh tut, wenn er nuckelt (mehr ist es ja nicht mehr!) und ich sehr schlechte Gedanken dann habe und sauer auf ihn werde. Ich habe so gerne gestillt und möchte auch mein 2. Baby wieder mit Freude lange stillen können, aber momentan ist es mir echt verleidet... NEuerdings lutscht Dylan jetzt auch noch an den Fingern rum. Ich bin so fertig, weil das so kompliziert ist - bei anderen las sich das immer so easy... Kann mir jemand etwas Mut zusprechen? Ich würde mich echt so freuen. LG Nicole


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Du kennst vielleicht das Buch "Wir stillen noch". Darin werden auch sehr gute Tips gegeben wie man ein Kleinkind abstillen kann, und dabei sehr liebevoll umgeht. Das hat mir sehr geholfen, als ich wegen der schmerzenden Brustwarzen in der 2. Schwangerschaft einfach nicht mehr stillen wollte, obwohl Annika damals noch gut 4x/Tag stillte. Ich habe Annika abgestillt als sie ca. 2 Jahre alt war. Dabei half mir: * ABLENKEN, z.B. ganz intensiv und aktiv was anderes machen, raus zum Spielplatz, zur Spielgruppe etc * ERSATZ anbieten, z.B. den absoluten Lieblingssnack. Annika bekam also eine Zeitlang sehr viele Weintrauben. * VERSCHIEBEN, da habe ich am Nachmittag eben gesagt wir warten bis zum Abend. Muss dann natuerlich eingehalten werden * VATER einsetzen: solange Daddy die Bettroutine uebernahm brauchte sie auch nicht in den Schlaf gestillt zu werden. * TAGESROUTINE AENDERN. Ich bin z.B. dann eine Zeitlang gerade vor dem Mittagschlaf immer mit Annika im Auto unterwegs gewesen. Sie schlief dann auf dem Heimweg im Auto ein und ich habe somit nach gut einer Woche das in den Schlaf stillen fuer den Mittagschlaf abgeloest. Insgesamt hat es ca. 2-3 Wochen gedauert bis Annika von 4 Stillmahlzeiten auf 0 war. Bei Zoe sah es anders aus. Sie hang doch etwas mehr an meiner Brust und nichts von den o.g. Tricks half. Dabei war ich doch nach einiger Zeit an einem Punkt angelangt, wo ich nur noch negative Gefuehle beim Stillen fuehlte. Kurz vor ihrem 3. Geburtstag habe ich sie dann fuer ein paar Tage zu meiner Mutter gebracht. Diese Trennung diente in erster Linie dazu mit MIR SELBER ins Reine zu kommen und mir ganz klar ueber meinen Entschluss zum abstillen zu sein. Fuer Zoe hatten naemlich auch mehrtaegige Trennungen zuvor niemals einen Effekt auf ihren Wunsch zu stillen gehabt. Als sie dann zurueck kam hatte ich auf meiner Brust Pflaster geklebt wegen eines "Auies". Zoe heulte zwar einmal laut auf, akzeptierte es aber voll und fragte danach nicht mehr! War auch gar nicht so trotzig oder traurig wie ich es gedacht haette. Wir hatten nur einmal eine Woche spaeter einen kleinen Einbruch, als sie mich ohne Pflaster aus der Dusche kommen sah. Da erklaerte ich ihr, dass mein Auie langsam besser wird, aber immer noch ein wenig schmerzt. Das war ok fuer sie. Mir half uebrigens auch eine Gespraech mit einer Stillberaterin, die mir sagte, dass ich als Mutter genauso das Recht habe das Stillen aufgeben zu wollen, wie mein Kind das Recht hat das Abstillen zu betrauern. Ich kann die Trauer nicht unbedingt verhindern, aber dem Kind helfen damit umzugehen. Auch meine Freundin benutzte das Pflaster in Kombination mit einer Reise beim Abstillen ihres 2jaehrigen Sohnes sehr erfolgreich mit nur sehr sehr wenig Traenen. In ihrem Fall fuehrte es auch innerhalb von 2 Tagen zum naechtlichen Durchschlafen (Zoe hatte ich schon Monate vor dem kompletten Abstillen nachts abgestillt, was ueberhaupt keinen Effekt auf ich Schlaf-Wachverhalten hatte). Gruss aus Calgary, Canada Beatrix


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Hallo Beatrix, vielen Dank erstmal für Deinen ausführlichen Bericht! Ja, ich kenne das Buch von LLL und habe es auch gelesen und alles, was Du schreibst, habe ich auch schon versucht. LEider nützt es alles nichts. Ist echt nicht so einfach, da das Problem ja nur hauptsächlich abends besteht, denn da bringe ich ihn ins Bett. Das ist RItual, daß ich mich dann neben ihn lege (und jetzt statt Stillen noch eine Geschichte erzähle). Seit vielen WOchen ist der Papa schon zuständig für Umziehen, Geschichte vorlesen und ins Bett bringen, aber Dylan verlangt immer noch nach mir, was ich okay finde, aber es gibt halt immer mal wieder Gejammer wegen "BUSI". Daher gebe ich ihm dann für eine Sekunde die Brust und heule gleich auf: "AUA", was ich nicht spielen muß :-( Dann läßt er auch sofort los und zieht mir sogar lieb das Shirt wieder runter... aber es gibt halt immer wieder die Nachfrage. Wenn es abends mal ohne klappt, dann will er plötzlich wieder am Morgen. Das alles belastet mich sehr. Zudem habe ich ein ganz mieses Gewissen und Schuldgefühle, weil ich ihn "einfach" abstillen will. Noch schlimmer ist, daß ich zusätzlich wegen SS und 24-STd-Betreuung von Dylan total entnervt bin und daher kaum noch Geduld aufbringe. Wir streiten auch viel, weil Dylan in der Trotzphase ist und ich kann ihn auch nicht mehr so oft auf dem Arm tragen, wie er es gerne hätte. BIn echt verzweifelt... LG Nicole


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Hallo Nicole, ich kenne das nur zu gut. Genau in dem Alter fing es bei mir auch an, unangenehm zu werden. Ich konnte es meinem Sohn aber trotzdem nicht strikt verwehren, und so sagte ich: "Na gut, aber nur kurz, ja?" Und dann unterbrach ich ihn mit einem: "Bitte aufhören, das kitzelt jetzt" ("Bitte aufhören, das tut weh" hat er nicht so akzeptieren wollen....) So mit knapp über 3 Jahren sagte ich: "Aber nur einen Schluck!" Und er freute sich tierisch, wenn er mich "reinlegte" und dann zwei Schlücke nahm. Hauptsache ich verwehrte ihm die Brust nicht. Das schien im wichtig zu sein, und mit dem Schluck oder zwei, drei am Tag konnte ich leben. Mit drei einhalb war er "so über dem Berg" und fragte nur noch einmal die Woche oder alle zwei danach. Seltsamerweise brauchte er aber beim "Abstillen" das Stillen morgens nach dem Aufwachen eher als abends zum Einschlafen. Hätte eigentlich eher vermutet, daß er das Einschlafstillen als letztes aufgeben würde. Liebe Grüße und alles Gute! Lucia


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Hallo Lucia, ich habe auch so oft daran gedacht, ob ich es nicht doch einfach "aushalte"... Es geht aber nicht. Ich habe mit echter Freude und mit Spaß gestillt und hätte Dylan bestimmt bis zum Schluß gelassen, aber jetzt bin ich schwanger, es tut weh. Außerdem habe ich so schlechte Gedanken - wie bei einer Vergewaltígung und will nur daß es aufhört. Verständlicherweise macht mir das Stillen absolut keinen Spaß mehr. Und dabei möchte ich so gerne das 2. Kind auch wieder mit Freude stillen können. Momentan ist mir überhaupt nicht mehr danach. Ich will auch niemals 2 Kinder stillen (müssen). VOn daher macht es alles keinen Sinn. Danke trotzdem für Deinen Bericht. Dir auch alles Gute! LG Nicole


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Nicole, ich kann deine Gefuehle sehr gut verstehen. Sowohl die physischen Schmerzen beim stillen, die bei einer erneuten Schwangerschaft sehr oft kommen und sich nicht einfach abstellen lassen. Aber auch die genervten Gedanken, die einem dabei durch den Kopf gehen. Und auch das sind eher die Schwangerschaftshormomne. Normalerweise wird beim stillen ja ein Hormon ausgeschuettet, dass bei der Mutter ein Gefuehl der Ruhe gibt. Doch in der Schwangerschaft ist es genau umgegekehrt, man fuehlt sich oft wie von Ameisen gebissen, als ob man auf Kohlen sitzt. Ich dachte auch oft, wenn das Kind wieder stillen wollte "ich will sie nur noch an die Wand klatschen" :-(((( Du brauchst aber kein schlechtes Gewissen zu haben. Du hast auch das RECHT zu sagen "ich will nicht mehr". Die anstehende Trennung von deinem Stillkind kann dir vielleicht helfen mit DIR SELBER ins reine zu kommen, dass dein Entschluss abzustillen wirklich in dieser Situation, in diesem Moment, fuer dich genau die richtige ist. Und dann wird es bei der Rueckkehr auch einfacher sein, diesen Entschluss beim Kind durchzusetzen. Das Kind wird spueren, dass es dir wirklich ernst ist und sich anpassen. Wie gesagt, die Methoden aus dem Buch funktionierten beim 2. Kind auch nicht, daher hab ich es dann mit dem Pflaster gemacht. Und es klappte soviel leichter als ich gedacht haette. Alles Gute! Beatrix


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ich probiere es heute abend mal mit dem Pflaster! danke Dir nochmals, Beatrix, hast mir schon sehr geholfen. LG Nicole


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ich habe auch in der Schwangerschaft (ca. in der 12 Woche) abgestillt, als meine Tochter knapp 2 3/4J alt war. Es tat mir dann einfach zu sehr weh. Ich habe ihr gesagt, dass es mir weh tut und dass sie nach der Schwangerschaft weiter stillen kann. Das hat sie auch gut akzeptiert. Jetzt habe ich mein Versprechen eingehalten und ihr das Stillen angeboten und sie hat kurz probiert, aber erstens hat sie die Technik verlernt und zweitens hat sie gesagt, es schmeckt ihr nicht. VG Babsi


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Hallo Nicole, ich habe meine Tochter auch abgestillt, weil ich es durch die zweite Schwangerschaft nicht mehr ertragen konnte. meine Tochter war erst 14 Monate alt, aber ich konnte es einfach nicht aushalten,es tat weh, ich hatte "Hummeln im Hintern" und auch ich wollte nicht Tandemstillen. Tagsüber habe ich es geschafft sie abzulenken. Das abendliche in den Schlaf Sillen wurde ersetzt durch Händchen halten. Ich habe mich abends zusammen mit ihr ins Bett gelegt und wir haben unsere Hände gehalten. Es hat mit ganz wenigen Tränen geklappt, sogar schneller als ich dachte. Ca. 6 Monate später kam mein Sohn, der jetzt noch Stillkind ist. (fast 24 Mon.) Ich kann Deine Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen und hoffe, daß der Tipp mit den Pflastern klappt. Viele Grüße Diana


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Danke Euch allen! Es hilft mir sehr, daß ich das von Euch lese. Schließlich müssen mein Kleiner und ich dadurch. War ja auch schon eine lange und schöne Stillzeit. Die Pflaster habe ich bisher nicht gebraucht - und ich bin froh darüber. Seit ich mit mir selbst mehr im Reinen bin und es konsequent durchhalte, ist es scheinbar auch für den Junior einfacher... LG Nicole