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Abstillen durch "Urlaub" bei den Großeltern?

Abstillen durch "Urlaub" bei den Großeltern?

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Hallo, würde gern mal Eure Meinung hören: Eine Bekannte will Ihre Maus, knapp zwei, ein paar Tage zu den Großeltern geben, um abzustillen. Das Weinen und Betteln sonst kann sie nicht ertragen, sagt sie. Falls das Geschrei groß ist, würde sie die Kleine aber doch holen. Was haltet Ihr davon? Ich stille meinen Sohn, 24 Monate auch noch. Manchmal ist er 1 Nacht bei Oma und Opa. Da im Sommer die KiTa zu hat und wir nicht die ganze Zeit Urlaub nehmen können, muss er ein paar Tage zu den Großeltern, die ca, 1,5 Autostunden entfernt wohnen. Ich mache mir nun Gedanken, ob er sich dann auch abstillt - was ich nicht möchte. Außerdem wäre es ja denn erzwungen, und er soll sich selbst abstillen. Wie lange hält ein Kind ohne Mama durch ohne sich abzustillen? Hat da jemand Erfahrungen? Im Sommer wäre unser Sohn 2 1/2 - er liebt Opa und Oma sehr. Danke für Eure Antworten stillmama


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Hallo, Deine Freundin möchte gern die Holzhammer-Methode praktizieren. Das geht natürlich bei einem zweijährigen Kind, ist aber nicht besonders liebevoll - weder zum Kind, noch zu sich selbst. Schade, wenn man eine so lange Stillbeziehung auf diese Weise beenden möchte. Vielleicht hat Deine Bekannte länger gestillt, als sie innerlich eigentlich wollte, so dass es ihr jetzt nicht schnell genug gehen kann. Harmonischer wäre es sicher, sie würde sich und ihrer Tochter die üblichen vier bis sechs Wochen gönnen, die das Abstillen auf harmonische Weise dauert. Das wäre auch für die Brust besser. Man kann z.B. dann abstillen, indem man die Brust nicht mehr von sich aus anbietet und sich zusätzlich immer erst etwas "ziert", wenn das Kind die Brust möchte. So dass das Zücken der Brust langsam unselbstverständlicher wird. Auch stillt man erst nach den Mahlzeiten/dem Trinken, damit das Kind satt ist. Damit klappt das Abstillen meist ohne großen Widerstand beim Kind - aber wie gesagt, mit Geduld. Was Deinen Sohnemann angeht, übersteht er sicher auch einen mehrtägigen Urlaub, ohne sich abzustillen. Eine Garantie dafür gibt es natürlich nicht. Wenn er sich aber schon nach zwei, drei Tagen selbst abgestillt hätte, wäre dies vielleicht aber auch ein Signal an Dich, dass es jetzt für ihn an der Zeit ist, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Ich würde beim Langzeitstillen einfach immer darauf achten, dass BEIDE noch Stillen wollen. Wenn bei ihm das Bedürfnis wirklich noch vorhanden ist, übersteht er auch eine mehrtägige Still-Pause. Liebe Grüße, Mimi


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Hallihallo, also ich würde auch nicht so abstillen, wie Deine Freundin. Ganz davon abgesehen glaube ich nicht, daß das klappen wird. Man unterschätzt leicht das Erinnerungsvermögen von Kleinkindern. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Kinder um zwei gut mal ohne Brust eine Weile auskommen, wenn Mama mal nicht da ist. Das heißt ganz und gar nicht, daß es danach vorbei ist. Und wenn es vorbei ist, dann wäre es vielleicht auch ok, weil es dann vielleicht tatsächlich der richtige Zeitpunkt für das Kind war (siehe Mijou). Was Mijou sagt mit dem Abstillen langsam über einen von der Mutter vorbestimmten Zeitraum ist, finde ich schwer, aber vielleicht unter 2 gerade noch zu machen. Je älter sie werden, desto mehr funktionieren diese Stategien einfach nicht mehr und Stillen hat meiner Erfahrung nach dann auch fast nichts mehr mit satt sein zu tun - es mehr der süße Geschmack, Geborgenheit, Seelischer Ausgleich und so etwas (aber wann ein Kind nicht mehr aus Hunger an der Brust trinkt variiert sicher sehr von Stillbeziehung zu Stillbeziehung...) Meine Meinung ist, daß man es seinem Kind bei einer solchen langen Stillbeziehung schuldig ist, dessen Gefühle mit einzubeziehen. Man kann ja zum Beispiel erstmal langsam Einschränken, nur noch morgens und abends oder ähnliches. Das kann man auch mit einem zweijährigen besprechen, die Kinder verstehen mehr als man denkt. Wenn man dann mehr oder weniger in Einverständnis immer mehr reduziert ist man sicher irgendwann auf null. Ob das in einer Zeitspanne klappt, die man sich selbst gesetzt hat, wird man dann sehen. Ich selbst wollte ursprünglich meine Tochter von selbst abstillen lassen, aber ganz so wollte ich es dann nicht mehr. Ich habe eigentlich schon vom Ende des zweiten Lebensjahres reduziert weil ich das nächtliche Stillen nicht mehr mochte. Dann hat es noch bis fast zum 4ten Geburtstag gedauert, bis es endgültig zu Ende war. Ich glaube meine Tochter hätte noch um einiges länger gebraucht um sich selbst abzustillen. Es ist schon eine Herausforderung sich auf die Kinder (die alle gern lange stillen wollen) einzulassen und ich denke es ist ok, einen Kompromiß zu suchen (meistens weil die Mutter nicht mehr will). Aber weil das Stillen doch eine sehr wichtige Sache für die Kleinkinder zu sein scheint, hoffe ich daß Deine Freundin einen guten Weg auch für ihr Kind findet. Viele herzliche Grüße Julia


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Hallo Mijou und JuliaB, danke für Eure Antworten. Werde mal sehen, ob Sie das wirklich mit der Kleinen macht. Bin dank Euch auch zuversichtlich, dass mein Kleiner sich nicht gleich abstillt, wenn er mal paar Tage im Sommer zu Oma und Opa fährt. Danke stillmama


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Hallo, ich denke auch, dass dein Sohn sich durch deine Abwesenheit nicht gleich abstillt. Wahrscheinlich auch nicht das Kind deiner Freundin. Aber ich würde nicht so hart über sie urteilen, denn ich kenne sie und ihre Stillbeziehung zu ihrem Kind ja nicht. Vielleicht hat sie ja schon die letzten Wochen das Stillen extrem reduziert? Und vielleicht spürt sie ja auch, dass ihr Kind bereit ist zum Abstillen und bei Oma und Opa das Stillen schlicht und ergreifend leichter "vergisst", als wenn sie in der Nähe ist? Tja, Fragen über Fragen, die man alle nicht beantworten kann, wenn man die Mama und das Kind nicht sehr gut kennt. Liebe Grüße Heike