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Was wird gemacht bei der Feindiagnostik?

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Hallo, ich habe Ende Oktober einen Termin zur Feindiagnostik. Meine FA hat mich dorthin überwiesen. Weis jemand von Euch, was dort genau untersucht wird und inhalt ist? Das mit dem Doppler-ES weis ich bereits. Vielen Dank!


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hallo, die ganzen organe werden kontrolliert, ob alles dran ist und ob alles an seinem platz ist!! die blutfunktion usw werden kontrolliert, also nur gut für dich und deinem baby. ich hab es damals auf wunsch machen lasen(hab den üw bekommen) aber die fä hätte sie mir nicht ohne aufforderung gegeben. LG mel+ finja malien*25.7.04


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Feinultraschall / sonografische Feindiagnostik (Organscreening) Diese Untersuchung wird in der Regel von besonders hierfür qualifizierten ÄrztInnen durchgeführt, zu denen die Schwangere meist durch ihren Frauenarzt überwiesen wird. Mittels des Feinultraschalls, der im Zeitraum von der 20. bis zur 22. Schwangerschaftswoche gemacht werden kann, ist es möglich, einige Entwicklungsstörungen und einige körperliche Besonderheiten beim Baby zu erkennen. Es wird in Deutschland z.Zt. (2004) empfohlen, 16 Organe bzw. Organstrukturen zu untersuchen und dabei z.B. das eventuelle Fehlen von Organanlagen bzw. die Entwicklung der Organe zu kontrollieren. Geschallt werden im Zuge dessen insbesondere: - das Gesicht (Besonderheiten wäre z.B. eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, ein ungewöhnlich kleiner oder großer Augenabstand oder ein ungewöhnliches Gesichtsprofil, z.B. durch einen ungewöhnlich flachen Nasenrücken), - der Kopf (Besonderheiten wären z.B. ein Hydrocephalus, Anencephalie oder Plexuszysten im Gehirn, die allerdings ohne weitere Befunde keinen eigenen Krankheitswert haben), - die Wirbelsäule (eine Besonderheit wäre z.B. eine Form von Spina bifida), - die Bauchwand (eine Besonderheit wäre ein Bauchwanddurchbruch), - die Extremitäten (eine Besonderheit wären z.B. ein verkürzter Oberschenkelknochen / Femur oder eine Form von Dysmelie, also Formen von Hand- oder Fußfehlbildungen), - der Magen-Darm-Trakt (Besonderheiten wären z.B. Verlegungen oder Verstopfungen), - einzelne Organe des Babys, z.B. die Nieren und die ableitenden Harnwege (eine Besonderheit wären z.B. Zysten) und das Herz (Besonderheiten wären z.B. ein Herzfehler oder punkförmige Verdichtungen in einer der großen Herzkammern, sogenannte „white spots“, die ohne weitere Befunde keinen eigenen Krankheitswert haben). Es können einige Besonderheiten gesehen werden, aber ein auch ein unauffälliges Ergebnis kann kindliche Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen nie mit völliger Sicherheit ausschließen. Einige Besonderheiten können nicht erkannt werden, weil die Technik dafür noch nicht ausgereift ist, andere werden erst im weiteren Schwangerschaftsverlauf erkennbar. Ob das Kind eine Erkrankung oder Behinderung mit genetischer Ursache hat (z.B. Chromosomenbesonderheiten wie ein Down-Syndrom / Trisomie 21), kann mit dieser Untersuchung nicht (!) herausgefunden werden. Lediglich bestimmte körperlich erkennbare Hinweiszeichen können Verdachtsmomente darstellen, denen - wenn gewünscht - mittels andere Untersuchungsverfahren nachgegangen werden kann. Wie die Ultraschallbilder des Organscreenings beurteilt werden können bzw. was und wie viel darauf zu erkennen ist, hängt auch von Faktoren ab wie z.B. Qualität der Untersuchungsgeräte, Erfahrung des untersuchenden Arztes, Fruchtwassermenge (wenig Fruchtwasser = schlechtere Schalleitung), Kindslage, Schwangerschaftswoche, Stärke der Bauchdecke der Mutter, Narben etc.. Wenn eine Besonderheit erkennbar sein sollte, die einen eigenen Krankheitswert hat, sollte man nichts überstürzen, sondern sich aktuelle (!) Informationen zu der entsprechenden Diagnose besorgen und sich über die prä- und postnatale Behandelbarkeit informieren. Dazu können Gespräche mit betroffenen Eltern, FachärztInnen, Angestellten von Beratungsstellen für Fragen der Pränataldiagnostik usw. sehr hilfreich sein, sowie das Aufsuchen von Info-Seiten im Internet. Ggf. ist es ratsam, einer 3D- oder 4D-Ultraschall - Untersuchung zuzustimmen, damit die festgestellte Besonderheit genauer eingeschätzt bzw. die prä- und postnatale Behandelung des Kindes optimal gewährleistet werden kann: 3D-Ultraschall / 4D-Ultraschall (Live-3D) Nach wie vor ist die zweidimensionale Darstellung die Standartmethode bei den Ultraschalluntersuchungen. Die dreidimensionale Betrachtung ermöglicht allerdings wenn dies nötig erscheint eine räumlichen Darstellung des ungeborenen Kindes bzw. seiner Organe und Körperpartien: Bereits mit dem Feinultraschall oder dem „normalen“ Ultraschall festgestellte Besonderheiten (z.B. Herzfehler, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten oder Formen von Spina bifida und Bauchwanddefekten) können oft deutlich besser mit dem 3D-Ultraschall gesehen und dementsprechend oft in ihrer Ausprägung und Behandelbarkeit besser eingeschätzt werden. Die günstigsten Zeiträume für 3D-Aufnahmen sind die 12. - 16. Schwangerschaftswoche (für Bilder vom ganzen Kind) und die 25. - 33. Schwangerschaftswoche (für Detailbilder einzelner Organe und Körperpartien des Kindes). Auch frühere und spätere Untersuchungszeitpunkte sind prinzipiell möglich. Meist werden 3D-Aufnahmen zum Zeitpunkt des NT-Screenings (= Messung der Nackentransparenz des Ungeborenen) oder in der Zeit um die 26. Schwangerschaftswoche gemacht. Was, wie viel und wie gut das Kind bzw. einzelne Organe und Körperpartien zu sehen sind und ob z.B. auch das Geschlecht erkannt werden kann, hängt nicht nur vom Untersuchungsgerät und dem Können des Arztes ab, sondern auch von Faktoren wie z.B. der Lage des Kindes, des Plazenta-Sitzes, der Fruchtwassermenge (wenig Fruchtwasser = schlechtere Schalleitung), der Schwangerschaftswoche und der Stärke der mütterlichen Bauchdecke. Wenn die Umstände günstig sind, kann die Schwangere bzw. das Elternpaare natürlich auch die meist als besonders schön empfundenen Bilder des Kindes betrachten (daher wird der 3D-Ultraschall umgangssprachlich auch gern „Baby-Facing“ oder „Baby-Schall“ genannt). Das heißt aber nicht, dass eine 3D-Ultraschall-Untersuchung gemacht wird, weil die Eltern das Kind, speziell dessen Gesicht, mal aus dieser Perspektive anschauen möchten: Auch dieser Ultraschall dient wie alle pränataldiagnostischen Untersuchungen der Feststellung bzw. näheren Betrachtung von Besonderheiten beim Kind und nicht in erster Linie der Erstellung von Erinnerungsfotos oder -videos bzw. -DVDs! Immer mehr Arztpraxen nutzen jedoch das große Interesse werdender Eltern an 3D-Bildern ihres Kindes und bieten neben den normalen Sprechstunden gesonderte Termine für das Erstellen von Erinnerungsaufnahmen an. Geht es um die Beurteilung einer Fehlbildung beim Kind, ist es möglich, Bilder der festgestellten Besonderheit schnell und unkompliziert weltweit zu MedizinerInnen zu schicken (z.B. per eMail), um wenn erforderlich die Meinung von SpezialistInnen und DiagnostikerInnen einholen oder die prä- und postnatale Behandelbarkeit des Kindes optimal gestalten zu können. Ein relativ neues Verfahren ist der 4D-Ultraschall (= Live-3D): Die Methode des 3D-Ultraschalls wird dabei um eine vierte Dimension (die Zeit) erweitert. So entsteht am Ultraschallmonitor ein sich ständig aktualisiertes, dreidimensionales Bild, im dem sich die Kindsbewegungen in Realzeit (d.h. ohne zeitliche Versetzung) darstellen lassen.