Elternforum Schwanger - wer noch?

Teilbeschäftigungsverbot

Teilbeschäftigungsverbot

Mami2be

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Hallo ihr Lieben, Ich hatte gestern mein 2. Trimester screening und der Arzt riet mir zu einem Teilbeschäftigumgsverbot.  Er empfahl meine Stunden auf 20 Std pro Woche zu reduzieren.  Ich arbeite aktuell 40 Std, pendle 2 Std am Tag, habe einen Sitzjob im Büro und bin in einer leitenden Position, die manchmal sehr stressig ist.  Meine Hausärztin hat das Thema auch schon angesprochen und nun frage ich mich warum.  Im Internet lese ich immer von Frauen, die um ein Beschäftigungsverbot kämpfen müssen und mich haben nun schon  2 Ärzte darauf angesprochen. Ich bin aktuell in der 21. SSW, mein Kleiner ist gesund, fällt aktuell aber etwas kleiner aus. Ich habe in den letzten Wochen schon gemerkt, dass ich anfälliger für Stress bin und oft ausgelaugt, aber fühle mich irgendwie schlecht den Kollegen gegenüber, wenn ich nur noch 50% arbeite...  Sollte uch das Angebot annehmen? Sehen die Ärzte etwas, was ich nicht sehe? Habt ihr ähnliche Erfahrungen?  


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Mami2be

Ja, ich würde das Angebot annehmen. Die Ärzte haben Erfahrung, und sie sehen, dass du dich wohl etwas übernimmst. Vielleicht sieht du auch nicht gut aus, sondern müde und gestresst. Auch dafür haben Ärzte einen guten Blick. Wenn dein Kind für sein Alter etwas zu klein ist, könnte dies ja ebenfalls ein Hinweis dafür sein, dass die Versorgung über die Plazenta zwar gut, aber vielleicht eben nicht optimal ist. Wenn man z.B. viel sitzt und nicht täglich auch länger spazieren geht, wird die Planzenta schlechter mit Sauerstoff versorgt. Du musst jetzt entscheiden, wer wichtiger in deinem Leben ist: dein eigenes Kind, oder die Kollegen. Frage dich, ob umgekehrt deine Vorgesetzten und Kollegen ihre eigene Gesundheit und die ihres Kindes für dich riskieren würden. Das würden sie natürlich nicht, keine Sekunde. Sondern sie selbst und ihr Kind kämen natürlich an erster Stelle, so wie es normal ist.  Viele halten sich ja im Job für unersetzbar. Aber weißt du, wenn du morgen tot umfällst, wirst du in vier Wochen ersetzt sein, und in sechs Wochen spricht niemand mehr von dir (habe ich selbst bei Kollegen im Laufe der Jahre schon mehrfach erlebt). Für dein Kind dagegen bist du nicht ersetzbar. Es kann noch nicht für seine Bedürfnisse eintreten, und deshalb musst du das jetzt machen. Und für dich selbst musst du auch eintreten. LG


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Mami2be

ich sehe das nicht so digital wie meine vorschreiberin. die entscheidung fällt ja nicht zwangsweise zwischen "baby dauerhaft geschädigt" und "interessiert sowieso keine sau bei der arbeit", sondern im großen graubereich dazwischen. (nur nebenbei: eine meine mitarbeiterinnen verstarb vor 3 jahren sehr plötzlich an einem aggressiven tumor. wir haben ein bild von ihr in der teeküche das regelmäßig mit frischen blumen versorgt wird und ihre erwachsene tochter kommt gerne auf einen kaffee vorbei wenn sie in der nähe ist. pensionierte kolleg*innen kommen auch immer mal wieder vorbei, einen kaffee bekommt jede*r jederzeit und wenn die arbeit es zulässt gerne auch einen plausch. kolleg*innen können nach wenigen wochen vergessen sein, aber sie müssen es nicht.) nur du selber kannst entscheiden wie groß die gefahr wirklich ist und wie "schlimm" es wäre wenn du nur noch 20h arbeitest. vielleicht startest du mit einem kompromiss: reduzierung auf 30h. das kann man ja immer noch erhöhen wenn du mehr ruhe brauchst. ich bin mein eigener ag. nachteil: wenn ich weniger arbeite gleicht mir das finanziell keiner aus. vorteil: ich bestimme selber und notfalls auch kurzfristig wie viel ich arbeite. so konnte ich in jeder meiner 4 schwangerschaften auf mich und meinen körper hören und habe selber entschieden was geht und was nicht. tatsächlich habe ich jedes mal bis kurz vor der geburt gearbeitet, aber schon vor den 6 wochen muschu (der mir ja nicht zusteht) langsam reduziert. wobei ich regulär im schnitt sicher mehr als 40h arbeite, "reduziert" heisst also schon "nur noch" 40h. ich will keinesfalls sagen dass alle das so handhaben müssen wie ich, jede schwangerschaft und jede schwangere ist anders. aber alle meine 4 kinder sind gesund. zart waren sie nicht wg. des stresses sondern weil ich auch eher kleingeraten bin. frag doch mal an was die ärzte diese vorschläge festmachen und wie groß sie die "gefahr" für dein baby und dich tatsächlich einschätzen. und dann wäre für dich ab was für dich in deiner spezielle situation passt.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Mami2be

Sprich deine Ärzte darauf an, was sie sehen, was du nicht siehst. Ich kann dir nur sagen was meine Gyn kürzlich zu mir gesagt hat: Sie kann sehr wohl zwischen denen unterscheiden, die nur keinen Bock mehr haben zu arbeiten, und denen, die sich komplett aufarbeiten und unnötige Risiken eingehen. Wenn ein Baby zu klein ist, muss das nichts heißen. Menschen sind ja auch später im Leben unterschiedlich groß. Aber es kann ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht rund läuft (von harmlosen bis üblen Ursachen), und Stress in der Schwangerschaft kann das begünstigen. Ein Teilbeschäfitgungsverbot muss ja nicht in Stein gemeißelt sein. Du könntest es ja ausprobieren und nach einem Monat beurteilen was es für dich gebracht hat. Bestimmt kannst du notfalls die Stunden anpassen oder es wieder aufheben lassen, wenn du meinst, dass es unnötig war. Aber nach den Hintergründen fragen und es vorerst annehmen würde ich schon an deiner Stelle - du tust es ja vorrangig für dein Baby.


Pinguina1

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Mir hat es niemand angeboten, aber ich hätte es sofort angenommen. Schwanger sein ist anstrengend. Für manche mehr, für andere weniger… Am Ende ist es deine Entscheidung. Aber mach es nicht von den Kollegen abhängig, sondern von dir! ☺️


Sonnenblume.

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Antwort auf Beitrag von Mami2be

Also das ist eine Zwickmühle. Einerseits super, das du das Angebot bekommen hast andererseits hilft es dir wirklich was? Das ist nicht böse gemeint.  Im weiteren Bekanntenkreis gab's in dem Fall vom gyn kein teilbeschäftigungsvervot sondern ein komplettes: argumentation: die Arbeit von einer vollzeitstelle in der halben Zeit zu bewältigen ist unmöglich ohne mehr Stress und Druck zu bekommen. Ihr ist es anfangs schwer gefallen aber dann konnte sie ihr volles beschäftigungsverbot genießen.    Wenn dir aber ein teilzeitbeschäftigungsverbot reicht und du dadurch auch mehr abgeben kannst und sich nicht die nichterledigte arbeit auf deinem Schreibtisch stapelt, dann nimm es an.  Merkst du aber, das du durch das teilzeitbeschäftigungsverbot mehr druck bekommst, dann rede aufjedenfall nochmal mit deinen Ärzten.  Alles Gute dir!